Frage: Bindung

Guten Tag Hr. Dr. Posth, habe meinen Sohn 23 Mo im ersten Lj. nie schreien lassen,Bett Elternzimmer,stille noch,wenn er mag.Leider im ersten Lj. immer Spielzeug gegeben,wenn quengelig u kurz gepielt,im Nachhinein ist mir klar,dass er mehr Zuwend. gebraucht hätte.Leider auch mal grob gewesen u. hab ihn unsanft aus dem Hochstuhl gezerrt und auch einige Male im Bett festgehalten,wenn er nicht schlafen wollte.Es tut im Nachhinein so unendlich leid.Hat schon als Baby immer andere angelächelt und nun spricht er ständig andere an(eher junge Mütter,selten Männer),biedert sich an und nimmt gern eine Person in Beschlag und führt was vor.Woran erkenne ich eine Bind.störung mit Enthemm.?Bei Unternehmungen m. Mann/Großeltern ist er Fremden nicht so zugewandt.In Ihrem 2ten Buch schreiben Sie nur Fremdunterbr. ist sinnvoll, sonst schwere psy.Störung.Muss er zu Oma o.ich von Mann+Sohn trennen?Bin ihm nun sehr zugewandt,trotzdem Störung zu erwarten?Liebt er mich?Umarmt,beißt aber auch.Warum ist er so?

von Charlotta am 01.10.2012, 07:42



Antwort auf: Bindung

Hallo, reaktive Bindungsstörungen zeichnen sich durch noch sehr viel mehr Auffälligkeiten im Bindungsverhalten aus, als Sie von Ihrem Sohn beschreiben. Aber ich kann natürlich nicht von hier beurteilen, ob da nicht doch noch mehr ist. Nun sind einige kleine Grobheiten dem Kind im Säuglingslater gegenüber, so unschön sie defintiv sind, in der Regel noch kein Grund für eine reaktive Bindungsstörung. Sehr viel wahrscheinlicher ist dann ein unsicherer Bindungsstil mit Ambivalenzverhalten oder Vermeidung. Kind, die sich schon mal anderen Erwachsenen anbiedern, sind, wenn es sich um einen unsicheren Bindungsstil handelt, die "Vermeider". Sie haben ihren Stress beim Kontakt mit fremden Personen langsam zu ihren Ungunsten herunterreguliert und suchen bei ihnen einigermaßen sympathischen Menschen fehlende Bindungsanteile. Aber wie gesagt, mit enthemmter Bindungsstörung hat das zunächst einmal noch nichts zu tun. Fremdunterbringng ist nur dann geraten, wenn es sich um eine schwer gestörte Familiensituation handelt (dysfunktionale Familie). Ich denke nicht, dass das bei Ihnen der Fall ist. Vielleicht wenden Sie sich einmal an eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen, die es in jeder größeren Kommune oder Stadt als kostenloses Angebot gibt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.10.2012



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