Frage: Bindung und Geschwister

Guten Tag,sehr geehrter Herr Dr. Posth, ich habe 2 kleine Fragen,ich hoffe das ist ok. Mein Sohn,2, musste direkt nach der Geburt ca.8 Std. ohne mich sein da ich medizinisch versorgt werden musste.Heute tut mir das so leid.Kann das bei ihm Spuren hinterlassen haben? Er ist ein sehr ruhiges,liebes Kind.Wir sind sehr aufeinander fixiert. Durch diese Fixierung habe ich ein wenig Angst noch ein Kind zu bekommen,auch,weil er eher der Eigenbrödlertyp ist u ich Angst habe er sich alleine eigentl.viel wohler fühlen würde.Sollte ich auf mein Bauchgefühl hören oder würden Sie sagen das jedes Kind der Typ dafür ist Geschwister zu haben?Ich habe auch ein ungutes Gefühl mein Monopol bei ihm aufzugeben da ich mich ja dann ums Baby kümmern müsste. Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit! Grüsse, Mia

Mitglied inaktiv - 18.08.2014, 07:01



Antwort auf: Bindung und Geschwister

Hallo, die so genannte Bonding-Phase unmittelbar nach der Geburt, ist zwar sehr wichtig, auch für die Mutter, aber in der Neugeborenen-Phase durch intensive Bindungsangebote ersetztbar. Sie brauchen also nicht mit Folgen der versäumten Phase rechnen. Die starke Fixierung Ihres Sohnes auf sie noch mit 2 Jahren ist nicht ganz im Einklang mit der Natur. In diesem Alter sollte der Vater eine gleichstarke Rolle spielen im Sinne der Loslösung (s. gezielter Suchlauf). Denn jedes Kind strebt zur Selbstständigkeit, und dafür ist der Vater neben der Mutter unverzichtbar. Wie ist denn das Verhältnis Ihres Sohnes zu seinem Vater? Die Loslösung macht aber auch den Weg für das 2. Kind frei. Denn die Mutter ist im Moment nicht mehr ganz so wichtig für ihr Kind. Sie kann sich ganz der Aufgabe einer neuen Schwangerschaft widmen. Jedes Kind wünscht sich Geschwister, daran besteht kein Zweifel. Dass die Mutter sich dann erst einmal verstärkt um das Baby kümmern muss, gehört mit zu den Unvermeidbarkeiten für das ältere Kind. Aber es gibt auch da ja immer noch den Vater. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.08.2014



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