Hallo,
mein Sohn, 23 Mon. macht seit einer Woche Probleme beim Wickeln: er weint und schreit "Windel an", "Angst", manchmal auch dabei hält er mit der Hand seinen Penis fest bis die Windel wieder dran ist. Bis letzte Woche war er immer sehr interessiert und und wollte seinen Körper anschauen und war ganz fasziniert von gerade diesem Körperteil! Ich kann mir nicht erklären, weshalb er so aufgeregt reagiert zur Zeit und wie ich ihn beruhigen kann. Er mag auch nicht nackt sein, zB. Baden ist ebenfalls ein sehr schwieriges Thema.
Das Wort "Angst" benutzt er übrigens sehr oft zur Zeit. Z:B vor Pferden, Spielzeug, dass sich komisch bewegt etc.
Könne Sie mir das erklären?
mfG
Helen
von
HelenMarie
am 09.01.2012, 08:03
Antwort auf:
Angst beim Wickeln - 2 Jahre
Liebe Helen, vom Alter her kommt Ihr Sohn jetzt in das Stadium, in dem er sich über die Vorgänge der Dinge in der Welt kritische Gedanken macht. Und immer dann, wenn seine bisher aufgebauten Modelle (Annahmen oder Antizipationen) von dem wie es vor sich geht oder funktioniert plötzlich ganz anders erscheinen oder er die UIrsachen der Erscheinungen überhaupt nicht verstehen kann, bekommt er Angst. Das nennt man Entwicklungsangst. Diese Ängste beziehen sich auch auf Situationen, in denen sich das Kind bedroht fühlt und/oder stark erschreckt wird. Also, wenn ein Hund auf das Kind zu rennt und bellt oder ein Pferd sich mächtig aufbäumt oder plötzlich davon galoppiert, wenn an sich "tote" Gegenstände wie Spielzeug sich plötzlich bewegen und Laute von sich geben, dann gerät der noch sehr einfache Weltbeild des Kindes ins Wanken und Angst kommt auf.
Irgendetwas muss also beim Wickeln einmal passiert sein, dass seine Nacktheit in einem falschen Licht hat erscheinen lassen. Durchforsten Sie noch einmal die letzte Zeit, ob da etwas geschehen ist, das nicht im Sinne Ihres Sohnes gewesen ist. Und dann versuchen sie mit viel Besänftigung und Beruhigung, ihren Sohn davon wieder abzubringen. Haben Sie vielleicht angefangen, ihn trocken und sauber zu bekommen? Sie können mir ja gerne noch einmal schreiben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.01.2012