Hallo Dr. Posth – danke für Ihre Antwort!
Zum Schlaf meint AW, dass Kinder und Babies heute generell zu wenig schlafen. Sie ist zB auch Gegnerin des Co-Sleepings - Babies sollen in ihr eignes Bett und Zimmer, da dadurch mehr Ruhe. Babies haben, so AW, existentielle Angst (Urangst) - Aufgabe der Eltern ist es, ihnen Sicherheit zu vermitteln. Tagsüber durch Zuwendung & rigiden Tagesablauf, nachts durch effektives Beruhigen. Das Beruhigen soll allerdings im eigenen Bett stattfinden, das Kind wird nicht herumgetragen, gestillt etc. Es soll lernen, dass das eigene Bett sicher ist. Mit "Werkzeugen" wie Knuffen (=Beruhigen), Fächer & Leier (=manuelle und auditive Markierung) soll das Kind beruhigt werden und lernen alleine einzuschlafen (mehr unter www.annawahlgren.com). Der Umlernprozess geht, so AW, leider nicht ohne Weinen. Ich bestätige: mein Kind wacht trotz (oder wegen?) Co-Sleeping und Brust jeden Tag müde auf. Bedenken habe ich va wegen des Weinens beim "Umlernen". Was meinen Sie?
Mitglied inaktiv - 01.06.2009, 07:55
Antwort auf:
ad Anna Wahlgren (AW)
Hallo, diese Ansicht von Frau Wahlgren mag für Schweden zutreffen, für Deutschland lässt sie sich so ohne Weiteres nicht teilen. Sicherlich richtig ist, dass Eltern für ausreichende Schlafdauer und ungestörten Schlaf bei ihren Kindern zu sorgen haben. Das hat in großen Wohneinheiten und an stark befahrenen Straßen natürlich seine Grenzen. Gerade deswegen ist die Nähe der Eltern beim Schlaf besonders wichtig, da die oft noch unbekannten Geräusche auch Ängste verursachen oder verstärken. Warum Wahlgren gegen das Co-sleeping ist, verstehe ich nicht. Vielleicht meint sie ja nur das Schlafen in einem Bett. Außerdem gibt es keinen Grund, schon 1-2jährigen ein Einschlafen alleine ohne Eltern beibringen zu wollen (??). Das kommt bei den Kinder später ganz von alleine, aber gerade das Einschlafritual und die Einschlafbegleitung sind eminent bindungsstärkende Elemente. Ebenso wirkt das Tragen bei Säuglingen. Und natürlich ist Stillen ein wichtiges Instrument für entspanntes Einschlafen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.06.2009
