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wie mit der Hilfe klar kommen

Thema: wie mit der Hilfe klar kommen

Heute aus heiterem Himmel hat uns meine Mutter eröffnet, dass sie in unsere direkte Nähe ziehen will. Das wäre für uns alle das Beste, sie muss den Garten und den großen Haushalt nicht machen und sieht ihre Enkelkinder öfter und wir könnten davon auch profitieren. Nun ist es so, dass wir seit 11 Jahren auf uns gestellt sind. Und selbst wenn Oma da war, war es eher ein Kompetenzgerangel. Ich muss gestehen leider von meiner Seite aus, weil ich vieles einfach zu persönlich nehme, grad solche Sätze wie: als ICH mach das ja immer soundso Es läuft bei uns sehr gut (mein empfinden) bald kann ich sogar von Zuhause aus arbeiten. Natürlich ist mit 5 Kindern, Haussanierung, 2 Hunden, Arbeit viel zu tun, natürlich kommt die Partnerschaft zu kurz. Doch frage ich mich ernsthaft, wie ich sie integrieren soll, ohne dass ich mich dabei so fühle, als würde ich es nicht schaffen? Ach überings, sie ist ein Mensch, die nicht Gedanken lesen kann und der man schon alles sagen muss. Hinzu kommt, dass sie die Familie verlassen hat, als ich 15 war. Das war auch das Beste für sie, leider hat sie mich zurückgelassen und der Kontakt ging lange Zeit gen Null. Sicher vom Vater aus, aber dennoch fühlte ich mich im Stich gelassen, weil nun zwei Alphatiere auf mir ungeniert schutzlos rumhacken konnten. Wir haben nun schon sehr lange wieder Kontakt und sie bemüht sich auch wirklich sehr. Dennoch ist mir das zu viel, weil ich auch dauernd meine Ursprungsfamilie quasi in meinem Kopf schon höre, "na, schaffste wohl nicht allein" Ja, ich weiß, alles mein Problem. Also ich freu mich eigentlich, weiß aber nicht so Recht, wie ich damit umgehen kann. Vielleicht jemand einen guten Rat? Ich bin dabei an mir zu arbeiten, daran soll es nicht scheitern. Danke

von wir6 am 11.02.2015, 15:40



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Ich denke sie will etwas gut machen. Das würde ich anerkennen aber überlege dir auch genau, was dir zu viel wäre. Bei 5 Kindern, Hausbau, Job und Hunden gibts doch sicher was, was du dir gern vom Hals schaffen würdest. Ich würde auch gar nicht hoffen, dass der anderen Gedanken lesen kann. Setze Grenzen, sag was du gern abgenommen bekommen würdest, was du aber unbedingt weiterhin allein machen möchtest und sie soll das nur tun, wenn sie es gern tut und dir nichts vorhält. Ich könnte das aber auch nicht. Ich bin seit ca. 30 Jahren auf mich gestellt und wer auch immer mir helfen will würde mir erstmal im Weg stehen bei meinen gewohnten Abläufen.

von mf4 am 11.02.2015, 16:24



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Ich denke, wenn ihr euren Alltag so weiter laufen lasst. Wie er ja gut organisiert ist. Wird es nicht oft nötig sein, dass sie euch hilft. Würde das auf euch zu kommen lassen und keine festen Sachen, die Oma dann übernehmen, soll einführen. Aber wenn du mal krank bist, dann ruf sie an und sag: "Mama, kannst du heute mal kommen und Essen machen? Oder dir was aus der Apotheke holen. Sowas halt. Keine festen wiederkehrenden Sachen. Ich habe da auch immer Angst, was da von euch erwartet wird, wenn die Oma dann Hilfe braucht. Und das wird kommen. Bei uns ist es so, dass mein Vater nach dem Tod meiner Mama zu uns zog. Früher waren es zwei Wohnungen aber es kamen mehr Kids und wir brauchten den Platz. Jetzt ist es ein großes Haus und er hat " nur" ein Zimmer. Jetzt ergänzen mein Papa und ich uns gut im Alltag. Ich koche, er räumt die Küche auf, Spülmaschine usw. Ich sortiere alle Wäsche und wasche, er räumt oft den trockner aus oder nimmt Wäsche ab. Ich mache den Großeinkauf, er die kleinen Dinge zwischendurch. Er holt das ein oder andere Kind von Nachmittagsaktivitäten ab oder repariert alle Fahrräder, Er geht morgens mit den Hunden, ich am Nachmittag (Wir haben auch zwei) Dafür kümmere ich mich um seinen Papierkram, Behördengänge, Ärzte, bügel was für ihn, ... Das gleicht sich aus. ABER: Das klappt nur, weil man Papa, meine Führungsposition bzw. die meines Mannes und mir nicht angreift. Er überlässt uns die Entscheidungen und ist kein Rentner der uns seinen Willen aufzwingt. Oder alles besser weiß.

von Pabelu am 11.02.2015, 16:49



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Ich versteh dich.... ich beneide meine bekannten manchmal um die omatage. Oma nimmt enkel an einem festen tag in der woche. Wäre das was? Bei 5 kindern könnten ja immer 1-2 hingehen und sind dann mal im Mittelpunkt. Oma fühlt sich gebraucht, Kinder geniessen und Du hast sie nicht in deinem haus....

von babyno2 am 11.02.2015, 18:35



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ich bin noch ein bisschen im Schockzustand aber nicht ablehnend ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Fühle mich wie auf Eiern laufen. Naja, sie ist jetzt schon 3 Tage da und mein Magengeschwür ist noch nicht zurückgekehrt Von der praktischen Seite betrachtet ist es sogar eine gute Entscheidung für uns alle. Ich muss mich halt nur noch ein bisschen anfreunden. Geht so hopplahopp Danke für die Objektivität, fehlt mir grad so ein bisschen

von wir6 am 12.02.2015, 13:54



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Bitte sie gezielt um ganz bestimmte Hilfe. Dann kommst Du nicht so oft in die Situation , dankend ablehnen zu müssen. So kannst Du Dir die Art der Hilfe heraussuchen ;-), wenn sie nicht will ist das dann ihr Problem. Bei Leuten , die wirklich helfen wollen , so sehr sie das auch in ihrer Art dann machen , funktioniert das gut. Bei Anderen, die darauf ablehnend reagieren , war das Angebot von Hilfe eh nur ein Scheinangebot. Helfen heißt nicht, man macht nur das worauf man gerade Bock hat, behaupte ich mal.

von reblaus am 12.02.2015, 14:56



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Hi ich habe eine ähnliche Erfahrung in der Kindheit gemacht wie du. Das Urvertrauen zur Mutter ist einfach weg. Mein Mann und ich hatten/haben sehr schwere Zeiten, Familienbetrieb, 3 Kinder, keine Familie in der Nähe, keine Kinderbetreuung, wir managen das alles gemeinsam allein und kommen öfters an unsere Grenzen. Aber es geht. Es darf halt keiner krank werden von uns Eltern. Ich wünschte mir manchmal schon, ich hätte Hilfe und beneide die Familien, die Grosseltern im Rücken haben. Aber wenn ich das so lese und auch bei den Familien hinter die Fassade schaue, bin ich dann doch sehr froh, dass wir auf niemand anderes auch noch Rücksicht nehmen müssen. Ich befürchte, deine Mutter macht diesen Schritt nicht ganz uneigennützig. Sie wird ja dann auch älter und braucht eines Tages deine Unterstützung. Also ich hätte nicht noch Kapazität für sowas. Leider! Aber wie gesagt, hier fehlt auch das Urvertrauen, dann wird's nochmal schwieriger. Für jemanden, den man so sehr liebt, tut man doch alles. Bei mir ist diese Liebe zur Mutter nicht da. Das hat sie sich aber selber zuzuschreiben. LG

Mitglied inaktiv - 13.02.2015, 09:33



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Sie zieht in die Nähe - wo ist das Problem? Darum kämpfe ich bei meinen Eltern schon seit ein paar Jahren, bei der Schwiemu sind wir gescheitert, nach ihrem Willen hätten wir hier alles aufgeben müssen und möglichst zu ihr ins Haus ziehen sollen :( Ich fand es als Schüler toll, alle Omas/Opas vor Ort zu haben, eingemischt hat sich aber keiner von denen. Es gab klare Regeln: z.B. sind mein Bruder und ich (je an einem anderen Tag) einmal/Woche nach der Schule direkt zu Oma zum Essen gegangen, haben dann da Hausaufgaben gemacht und gespielt... Meine Eltern hatten dann Zeit, sich intensiver um die anderen zu kümmern. Opa hat uns im Winter immer direkt nach der Schule zum Skifahren abgeholt (bis er 73 war!). Sonntags morgens haben sie immer alle Enkel, die vor Ort waren (5 von 18) mit ins Schwimmbad genommen und wenn mal einer von uns krank war, konnten wir zu Oma/Opa oder sie kamen zu uns (das war noch besser als krank bei Mama :) ). Ein Einmischen in den täglichen Haushalt würde ich auch nicht wollen, aber auch ältere Leute brauchen klare Abläufe, von daher würde ich sie nicht nur als Feuerwehr einsetzen, sondern ihr durch kleine, regelmäßige Aufgaben klar machen, dass sie wertvoll für euch ist. LG Speedy

von speedy am 14.02.2015, 12:23



Antwort auf Beitrag von speedy

da muss man wohl mit der Familie aufgewachsen sein um das Problem so in Gänze zu begreifen. Mein Mann hat die Familie ja nun auch kennengelernt und schaut mich jetzt schon immer sorgenvoll an. Sie ist ja schon einmal zu uns gezogen, in unsere Einliegerwohnung, um mich in der 3. Schwangerschaft angeblich zu unterstützen. Ende vom Lied war, dass ich hochschwanger mit dem Rettungswagen im Krankenhaus gefahren worden bin, weil mein Magengeschwür durchgebrochen ist. Es ist nicht mehr so schlimm, ich selber habe erkannt, dass vieles nicht meine Schuld ist, sondern das Problem meiner Eltern. Damit ging es mir dann schon viel besser, auch Vorwürfe kann ich so besser ertragen. Auch meine Mutter hat sich schon sehr geändert, sie will ja auch, das finde ich toll. Heute ist die Wohnungsbesichtigung, wenn das klappt, ist sie so bald wie möglich hier. Langsam nehme ich das auch an. Wird schon werden....gelle? Meine Schwiegereltern würde ich sofort nehmen. Damit hätte ich überhaupt kein Problem. Danke an alle, ich brauchte ein bisschen Kopfstreichler und Verständnis und Objektivität

von wir6 am 16.02.2015, 09:29