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Sandwichkind

Thema: Sandwichkind

Hallo! Vor 6 Wochen kam unsere dritte Tochter auf die Welt. Schon während der Schwangerschaft habe ich mir sehr viele Gedanken zu dem Thema "Sandwichkind" gemacht. 4 Kinder kann ich mir aufgrund der letzten katastrophalen Schwangerschaft leider nicht vorstellen. Zumindest in den nächsten Jahren nicht . Nun ist mir aufgefallen, dass unsere Mittlere tatsächlich seit die Kleine da ist, etwas hinten runter fällt. Die Große steht bei meinem Mann sehr im Vordergrund und ich kümmer mich die meiste Zeit um unser Baby. Natürlich beziehe ich die Mittlere mit ein, nehme mir auch etwas Zeit für sie, aber so ganz zufrieden bin ich damit nicht. Das ist das eine. Außerdem ist sie sehr auf ihre große Schwester fixiert. Die beiden, 5 und 3 Jahre alt, sind im Kindergarten in einer Gruppe. Schon seit längerem fällt mir auf, dass die Mittlere keine eigenen Freunde hat, sondern sich immer an ihre Schwester dran hängt. Die hat darauf aber nicht immer Lust, und so passiert es nicht selten, dass sie von ihrer Schwester und deren Freunden "ausgetrickst" wird und sie sich über meine Maus lustig machen. Wenn ich davon höre blutet mein Mamaherz. Die Erzieherinnen sagen, dass die Mittlere auch mit anderen Kindern spielen würde und zufrieden sei. Ich erlebe das aber anders. Sie erzählt mir immer, dass nur ihre große Schwester ihre Freundin sei und sie "ausgetrickst" wird. Außerdem ist sie im Moment extrem trotzig und bockig, was sehr anstrengend ist. Ich habe schon überlegt, ob es ein Fehler war, die beiden in eine Gruppe zu stecken. Ich dachte damals es der Kleinen zu erleichtern. Was meint ihr? Meine Große geht ab Sommer in die Schule. Dann ist meine Mittlere allein im Kindergarten. Vielleicht bessert es sich dann von ganz allein oder aber es wird schlimmer LG Mina

von Mina25 am 07.04.2014, 10:58



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Zwei meiner Kinder sind auch in dem gleichen Alter und in einer Gruppe im Kindergarten. Aber beide lassen sich gegenseitig ihre "Freiräume", d.h. beide haben eigene Spielkameraden, sie spielen aber auch miteinander. Ich denke, die Lage wird sich bessern, wenn das ältere Kind eingeschult wird. Kinder orientieren sich ganz schnell um. Warum vertraust du nicht auf die Einschätzung der Erzieherinnen? Kinder haben da oft eine ganz eigene Sichtweise der Dinge, die häufig nicht ganz mit der Realität übereinstimmt. Vielleicht ist die Große genervt von ihrer kleinen Schwester. Was ja auch legitim ist, Geschwister müssen sich nicht immer verstehen und lieben. Schön, wenn es so ist, aber das ist nicht immer der Fall. Meine Kinder sind teilweise total unterschiedlich von ihrer Persönlichkeit. Nur Kind 3 und Kind 6 lieben sich abgöttisch. Alle anderen spielen mal gerne in unterschiedlicher Konstellation miteinander, aber nicht immer. LG Wolke

von Wolke80 am 07.04.2014, 11:13



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Meine beiden lieben sich sehr. Zu Hause sind sie nicht voneinander zu trennen. Ich sehe das genauso wie du, dass meine Große auch ihren Freiraum haben soll. Das ist legitim und das nehme ich ihr auch nicht. Im Gegenteil. Ich hätte gerne, dass meine Mittlere sich auch ihren Freiraum nimmt und beide was eigenes haben. So nimmt ihn sich nur meine Große und meine Mittlere bleibt zurück. Warum ich den Erzieherinnen nicht so ganz traue.. Klar kann man das, was meine Mittlere so erzählt nicht 1 zu 1 nehmen. Dennoch habe ich den Eindruck, dass sie "gestresst" ist. LG

von Mina25 am 07.04.2014, 11:44



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Das wird schon. Warte einfach die Einschulung ab. Mit steigendem Alter ändern sich die Interessen und Prioritäten der Kinder. Deine Mittlere findet bald ihre eigenen Spielkameraden, sie ist ja noch recht klein. Alles Gute.

von Wolke80 am 07.04.2014, 11:57



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Also um die Sache mit dem Sandwichkind etwas zu belustigen ....mir sagte mal jemand, wieso sollte ein Sandwichkind was schlechtes sein...., das Fleisch in der Mitte ist doch das beste . Hehe...naja, ist doch was wahres dran. Ich habe 3 Kinder welche mittlerweile 11.9 und 7 sind. Ich hatte nie das Gefühl , dass sich da jemand benachteiligt fühlte. Erst recht nicht mein Mittelkind. Da eher schon die Püppi, da die beiden großen Brüder nicht so gern mit ihren Puppen spielen und sie sich mehr allein beschäftigen muss. Da sie aber immer unser Prinzesschen war, fühlte sie sich auch nie benachteiligt. Als vor 3 Monaten unser Krümel Nr. 4 kam, änderte sich das ein bisschen. Nun ist die kleine irgendwie anders,...sie liebt ihren kleinen Bruder, aber dadurch dass ich nicht mehr so viel Zeit für sie habe...ist sie irgendwie oft komisch. Lustlos,...Vorlaut,...Pampig. Das tut mir ein bisschen weh,....vielleicht wäre es auch so gekommen,...aber ich vermute es ist auch so ne Art unbewusster "Hilfe - Sehnsuchtsschrei". Genauso vermute ich es in deinem Fall. Nicht das Sandwichdasein ist das Problem, sondern eher die neue Situation....wo sie sich noch nicht so ganz gefunden hat.

von Patchwork am 07.04.2014, 12:02



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Unser drittes Kind kommt im Mai. Und ich habe da auch etwas Angst vor, das "Sandwitschkind" etwas unter geht. Meine große hat ne große Klappe, viele Freunde und fordert sich seine Aufmerksamkeit schon ein. Und ein Baby ist ein Baby, das brauch Mama! Mein dann "Mittlerer" ist schüchtern, hängt sehr an meinen Rockzipfel und kann noch nicht wirklich sprechen. Er kommt trotzdem mit Absicht in eine andere Kindergartengruppe wie seine Schwester. Eben aus dem Grund, es würde bei uns ähnlich sein. Der Kindergarten hat aber nur zwei Gruppen und auch wenn es Stuhlkreise, Geb.feiern und so jeder in seiner Gruppe macht, sind so die Türen auf. Das mein Sohn, seine heiß geliebte Schwester in der nähe weiß. Ich denke in dem wir uns ganz klar bewusst machen, das wir es nicht wollen das ein Kind auf der Strecke bleibt und es im Auge haben, ist schon viel getan. Was ist den wenn die mittlere mal nur was mit Papa macht. Und wenn es Sa. für 1 Stunde Turnen oder Schwimmen ist. Oder oder. Da gibt es ja Möglichkeiten. Meine Tochter sagte gestern:" ist J. dann nicht mehr der kleine, wenn das Baby da ist?" Ich:" Nein, er ist dann die goldende Mitte!" Das fanden beide gut! Meine Kinder sind im Sommer 4 und bald 2 Jahre.

von dana2228 am 07.04.2014, 12:18



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Vielen Dank für eure Antworten Ich glaube auch, dass wir uns erst als Familie wieder zusammen finden müssen. Durch meine Schwangerschaft mussten meine Kinder quasi von heute auf morgen auf mich fast gänzlich verzichten. (Hatte extreme Schwangerschaftsübelkeit mit wochenlangen KH-Aufenthalten und anschließender Bettlägerigkeit). Auch das wird sich ausgewirkt haben. Auch wenn es auf den ersten Blick den Anschein gemacht hat, dass die beiden gut von meinem Mann und meiner Mutter aufgefangen wurden. Meine Mittlere war ja noch recht klein mit ihren 2,5 Jahren und ich ihre absolute Bezugsperson. Bleibt zu hoffen, dass es jetzt endlich besser wird und ich mich schnell erhole..

von Mina25 am 07.04.2014, 12:20



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Meine beiden sind 1 Jahr auseinander... sie hingen und hängen extremst zusammen. In der Kita entschied ich mich für getrennte Gruppen aber wenn die Räume offen waren oder die Kinder draußen hingen meine 2 immer zusammen. Im Hort ging es weiter, meist spielten beide zusammen. Nun sind sie 10 und 11 (Ju und Mä) und selten macht einer was allein oder mit anderen Kindern, meist sind sie zusammen, haben die gleichen Interessen und wollen auch nicht wirklich getrennte Dinge machen. Hat er einen Freund da und sie eine Freundin dann machen sie mal was getrennt... hat nur 1 Besuch will der andere sich am liebsten einklinken. Als sie in die Schule kam und er noch in der Kita gab war das kein großes Drama. Es gab auch andere Spielkameraden aber wenn der andere in Sichtweite ist ist er es.

von mf4 am 07.04.2014, 18:32



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Meine beiden grossen sind 6 und 4 (19 Monate auseinander). Ich habe mich im Kindergarten dafür entschieden beide in getrennten Gruppen zu geben. Aber auch sie spielen wenn sie zueinander können, viel miteinander. Und auch mein Mittlerer hat mehr Probleme Freunde zu finden als der Große, der hatte seine von Anfang an. Mein Mittlerer beschwert sich eher mal bei mir dass ich zu wenig Zeit für ihn habe, man geht vielleicht doch mehr auf den Großen ein (der jetzt dann in die Schule kommt und man alles vorbereitet) bzw braucht der Kleine (1,5) mich doch auch noch mehr. Auch bei meinem Mittleren hoffe ich dass es dann besser mit eigenen Freunden wird wenn der Große in der Schule ist. Und bei Euch denke ich müsst ihr euch einfach neu finden, das wird schon! Und ich denke wenn die Große dann in der Schule ist klappt das eben auch mit den Freunden.

von naphro am 08.04.2014, 11:52



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Vielen Dank für eure Antworten. Ihr habt mir weiter geholfen Ich werde versuchen auf die Mittlere besonders zu achten und ansonsten den Dingen noch ein wenig Zeit geben. LG Mina

von Mina25 am 08.04.2014, 12:31



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Ich habe drei Jungs im Alter von 5,3 und 1 und habe ich früher immer beim Begriff Sandwich-Kind mit den Augen gerollt, finde ich nun schon, dass was dran ist. Der Mittlere tut sich grad einfach schwer seine Rolle zu finden. Der Große war halt schon immer der Große und der ehemals Kleine ist nun kleiner und großer Bruder zugleich. Für einige Sachen, die der Große schon darf, ist er noch zu klein, für andere, die der Kleine grad macht, ist er schon zu groß. Aber ich denke, das wird sich mit der Zeit geben.... Im September wechselt mein Sandwich in eine Regelgruppe, aber ich habe mich bewusst gegen die Gruppe des großen Bruders entschieden. Mal sehen. Bei Dir spielt aber bestimmt auch die schwierige Schwangerschaft mit rein. Das wär sicher auch ohne die Sandwich-Sache hart gewesen für eine 2-jährige... Wahrscheinlich müsst Ihr unabhängig von allem erstmal als Familie so richtig zusammen wachsen. 6 Wochen sind ja noch keine lange Zeit. Alles Liebe mia

von mia_sara am 08.04.2014, 13:45



Antwort auf Beitrag von Mina25

ich habe hier 2 Sandwichkinder und wenn ich erlich bin, genießen sie es, sie dürfen klein sein, wenn sie klein sein wollen und groß sein, wenn sie groß sein wollen. und sie können sich lautstark beschweren, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Ich fühle mehr mit der ganz Großen und versuche ihr immer und immer wieder zu zeigen, dass nicht SIE verantwortlich für die Kleinen ist. Leider fühlt sie sich oft so. meine Kinder sind alle zwischen 2-3 Jahre auseinander, die Älteste 10, dann 7,5, 3 Jahre und akutell mit dem 5. Kind schwanger.

von wir6 am 08.04.2014, 14:58



Antwort auf Beitrag von Mina25

Hallo, mein Sandwichkind ist inzwischen 12 Jahre. Er hat noch einen 15jährigen Bruder und einen 9jährigen Bruder. Und er sagt immer - irgendwie hat es er am Besten - er kann der Große sein, bei der Feuerwehr mitmachen ect.... und er kann aber auch mit der Kleine sein (Lego bauen, Fischertechnik oder Playmobil mit dem kleinen Bruder spielen) - er kann es sich aussuchen oder er mal "groß" oder mal "klein" sein will.. Dabei ist er wirklich unser ausgleichendes Kind mit sehr viel sozialen Gespür... wenn er mitspielt wird viel weniger gestritten weil er mit allen gut kann.. Benachteiligt fühlt er sich nicht - hat er auch nie.. Gruß Dhana

von dhana am 09.04.2014, 22:54



Antwort auf Beitrag von Mina25

Hallo Mina, Meine Kinder sind inzwischen 12, 10 und 6 Jahre alt und ich kennen Dein Gefühl sehr gut, auch ich hatte immer das Gefühl meine Mittlere würde untergehen. Das hat sich aber bisher nie bestätigt, weil ich etwas umgestellt habe und zum Glück hat es geklappt. Ich mache mit jedem Kind mal etwas alleine, sei es einkaufen gehen, spazieren gehen. An den See gehen und reden, oder einfach mal die Zeit nehmen und kuscheln und zuhören wenn die Kinder beim Essen etwas erzählen. Im Kindergarten habe ich damals bewusst darauf geachtet, das die zwei großen in getrennten Gruppen sind. Einfach, das jede einen eigenen Kreis bilden kann und seine eigenen Freunde haben. Wenn deine Große bald in die Schule kommt kann sie das ja evtl. ja geben, dann bekommt deine Mittlere ihren eigenen Freundeskreis, weil die Große Schwester ja dann nicht mehr da ist. Meine Mittlere ist ziemlich unkompliziert war in dem Alter aber auch bockig und zickig. Lass dich davon nicht unterbekommen. Gib dem Papa mal das Baby in die Hand und gehe einfach mal mit deiner mittleren schwimmen oder spazieren oder... worauf ihr einfach Lust habt. Rede mit ihr wenn das Baby schläft und die große mal bei einer Freundin ist. Ich habe die anderen Antworten nicht gelesen aber lass Dir sicher sein, viele haben ein Sandwichkind, das wichtige ist verliere nicht den Kontakt zu deinem zweit geborenen. Meine Mittlere und ich wir zwei haben uns gegenseitig Kosenamen, gegeben, die gelten aber nur zuhause und nur zwischen uns beiden und sollte ein Freund oder so da sein, gelten nur die richtigen Namen. Und ganz wichtig: Du schaffst das!!! Ich drücke Dich mal ganz feste! LG Schmunzeli

von Schmunzeli am 10.04.2014, 14:55