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(Nochmal mit Absätzen) Sehnlicher Wunsch nach 3. Kind, Mann dagegen

Thema: (Nochmal mit Absätzen) Sehnlicher Wunsch nach 3. Kind, Mann dagegen

Ich muss mir endlich mal was von der Seele schreiben, vielleicht gings jemandem von Euch ähnlich und kann mir sagen, wie es Euch damit ergangen ist: Mein Lebensziel war schon als kleines Kind eine Familie zu haben. Es war und blieb mein größtes Ziel, nicht Karriere machen, beruflich aufsteigen,... nein, Mama sein, das war immerschon mein allergrößter Herzenswunsch. Seit ich zurück denken kann fand ich drei Kinder perfekt. Wahrscheinlich auch, weil ich mir immer noch ein zweites Geschwister gewünscht hätte. Meine Mutter sagte damals, "bekomm du erst mal eines, dann schauen wir ob du dann immer noch drei willst, Kinder sind nicht immer nur lieb und nett". Heute habe ich zwei Kinder (5 und 2) und an meinem Wunsch hat sich nichts geändert, im Gegenteil, er hat sich sogar noch mehr verstärkt. Immernoch finde ich 3 Kinder perfekt und fühle mich einfach noch nicht komplett. Ich spüre so eine starke Sehnsucht in mir, ich habe ständig das Gefühl da fehlt noch jemand in unserer Familie. Der Wunsch lässt mich einfach nicht los und je älter ich werde (bin 36) und je knapper die Zeit wird in der ich noch schwanger werden kann, desto mehr verzweifle ich an meinem Wunsch. Wenn ich Schwangere sehe, vorallem Frauen die mit dem 3. Kind schwanger sind, dann zerreißt es mir regelrecht das Herz, es tut mir richtig weh, so sehr beneide ich diese Frauen. Wenn ich Familien mit drei Kindern sehe dann ist das für mich das Bild der perfekten Familie. Das Problem ist, dass mein Mann diesen Wunsch nicht teilt. Unsere Kinder hatten recht schwierige Phasen und da meinte mein Mann dann oft im Zorn "nein bestimmt kein 3. mehr, dass pack ich nervlich nicht". Überwiegend kümmere ich mich um die Kinder, mein Mann arbeitet viel. Wenn er dann auch mal zum Handkuss kam, weils mal besonders stressig wurde, dann meinte er oft im Zorn auf mich: "ganz bestimmt kein 3. mehr!" Dasselbe auch, wenn ich Hilfe mit den Kindern von ihm erwartete. Wenn mal ein paar schwierige Tage aufeinander folgten und mir mal kurzzeitig alles etwas über den Kopf wuchs dann meinte er immer gleich "ein 3., nein sicher nicht, du bist ja mit zweien schon überfordert". Niemand kann sich vorstellen welch tiefen Schmerz er mit diesen Worten jedesmal in mir auslöst. Ich versuchte es ihm einmal zu erklären wie es mir damit geht, als er ausnahmsweise mal bereit war mir mal zuzuhören (davor wurde er oft schon richtig sauer und blockte ab wenn ich nur eine diesbezügliche Erwähnung machte), danach hat er sich eine Zeit lang etwas zurückgenommen mit seinen Reaktionen. Jetzt sind die Kinder etwas größer und alles ist entspannter und da argumentiert er jetzt plötzlich damit, dass wir nur 2 Kinderzimmer haben und es sei kein ausreichender Lebensstandard für ihn, wenn nicht jeder sein eigenes Zimmer hat. Seine Bedingung wäre, dass jeder sein eigenes Zimmer hat, dann wäre er nicht grundsätzlich dagegen. Wir haben eine schöne Eigentumswohnung mit einem großen Garten, die noch lange nicht abbezahlt ist. Wir können uns kein Haus leisten. Und schon gar nicht in der kurzen Zeit die mir noch bleibt um schwanger zu werden. Wir haben einen großen Wohnraum, wo wir die Türe schließen können und keiner durch muss auf dem Weg zu den Kinderzimmern oder ins WC oder Bad, mit einer richtig guten Schlafcouch wäre es doch kein Problem einem der Kinder unser Schlafzimmer abzutreten, zumal mein Mann ja sowieso häufig auf der Couch vor dem Fernseher einschläft. Das Problem wäre halt noch wo wir unsere Kleidung unterbringen, Schrank hat im Wohnraum leider keiner mehr Platz. Ständig überlege ich wo wir eine Trennwand aufziehen könnten, um noch ein Zimmer zu gewinnen, aber es gibt leider keine Möglichkeit von dem Grundriss her. Ich hab mir schon versucht die Vorteile mit 2 Kindern einzuprägen, es gibt viele Vorteile: mehr Platz, mehr Geld verfügbar, Wohnung schneller schuldenfrei, mehr Platz im Auto, billigerer Urlaub, auch jobmäßig ist es ein großer Punkt - ich habe einen sehr guten Job den ich auf keinen Fall aufgeben möchte, wo ich jetzt schon zwei mal in Karenz ging, da ich zwischen den Kindern wieder gearbeitet habe, man wäre dort über eine dritte Babypause wohl auch nicht so wirklich erfreut, ... aber dem entgegen steht ein großer Punkt fürs dritte Kind - das Gefühl komplett zu sein und nicht für alle Ewigkeit das Gefühl haben zu müssen, dass mir noch etwas ganz wichtiges fehlt im Leben. Was sind den die ganzen "Nachteile" im Vergleich dazu, noch einem wunderbaren Menschen das Leben schenken zu dürfen. Natürlich habe ich auch Angst davor, dass etwas passieren könnte, meine erste Schwangerschaft war sehr problematisch. Natürlich mache ich mir Sorgen, dass das Kind nicht gesund sein könnte. Aber der Wunsch nach dem 3. ist stärker, er steht über jeder Sorge, das zeigt doch wie groß das Verlangen danach ist. Oft habe ich Angst davor, dass ich ein krankes Kind bekommen könnte als Strafe dafür, weil ich meinen Mann dazu überreden versuche, aber ist es denn ein Verbrechen sich nach einem dritten Kind zu sehnen? Er sagt auch oft, ich solle doch zufrieden sein, dass ich zwei gesunde Kinder habe - das bin ich auch, sehr sogar. Ich weiß das sehr zu schätzen, sah das niemals als selbstverständlich an, aber heißt das denn, dass man das nicht schätzt nur weil man sich noch ein drittes solch großes Wunder wünscht? Das alles macht mich ganz verrückt. Wenn wir nur eine dreizimmerwohnung hätten, dann wäre ein zweites Kind nie zur Diskussion gestanden, es wäre selbstverständlich gewesen, dass ein Zimmer geteilt werden hätte müssen - da wäre doch die wohnsituation dann auch nicht anders gewesen. Immer mehr Leute bei uns im Ort bekommen drei Kinder, es scheint vom 2kindtrend total in Richtung 3kindtrend zu gehen und die wenigsten davon haben ein Haus und 5zimmerwohnungen gibt es bei uns im Ort auch so gut wie keine. Da geht es doch auch. Was mich noch belastet ist, dass mein Mann schon mal kurzfristig komplett seine Meinung geändert hat. Ich wünschte es mir ganz klassisch - erst heiraten dann Kinder, mein Mann wollte zuerst Kinder. Ich fand mich schweren Herzens damit ab und freute mich aufs basteln. Gerade als wir loslegen wollten entschied er plötzlich komplett um und fands doch besser zuerst zu heiraten und unsere Kinderwunschplanung verschob sich um ein Jahr. Ich habe Angst, dass er sich wieder umentscheidet wenns für mich dann alterstechnisch zu spät ist, mit 40 ist mir das Risiko dann einfach zu groß. Das wurde jetzt sehr lang, aber es tat wirklich gut mir mal alles von der Seele zu schreiben, kann mit niemandem darüber reden - und wenn sich jetzt noch jemand dem es ähnlich geht oder ging dazu äußert, dann würde mich das sehr freuen!

von Mäuschen2012 am 29.06.2017, 18:48



Antwort auf Beitrag von Mäuschen2012

ich weiß jetzt nicht genau, was du nun von dem Forum erwartest? Ich kann deinen Wunsch verstehen, selber habe ich 5 Wunschkinder, alle sehnlichst erwartet. Aber auch von meinem Mann. Ein 6. konnte er sich nicht vorstellen und so habe ich mich von dem Wunsch Stück für Stück verabschiedet. Manchmal blitzt er durch, aber nur kurz und tut nicht mehr weh. Es ist ja wohl keine Option, dem Mann ein Kind unterzuschieben, weil ein du noch eines willst. So ein kleines Menschenwesen muss am Besten von beiden gewollt und gewünscht sein. Daher rate ich dir, traure um deinen unerfüllten Wunsch, nimm dir Zeit dafür und richte dein Leben neu aus. Du wirst sehen, es wird besser werden. Gleichzeitig sollte er sich aber auch Gedanken über die Verhütung machen, er weiß genau um deinen Wunsch und kann nicht erwarten, dass du wieder deines Gefühls auch noch die Verhütung übernimmt. Viele Grüße

von wir6 am 30.06.2017, 09:33



Antwort auf Beitrag von Mäuschen2012

Tja, das ist jetzt schwer dir da was zu raten. Klar könntest du versuchen ihm eins "unterzujubeln", aber die Frage ist ob es eure Beziehung aushält. Ich habe es schon mal gemacht - ein Kind zu bekommen, ohne dass es mein Freund damals wollte. Er freute sich danach sehr darüber. Die Beziehung ging aber in Brüche (aber nicht des Kindes wegen). Andererseits ist es natürlich nicht fair das zu machen, denn ihr seid eine Familie und da sollte Vertrauen das oberste Gebot sein. Die Frage ist nur wie sehr der Wunsch dein Leben mehr oder weniger zerfrisst und was dir mehr wert ist - das Kind oder ein harmonisches Miteinander mit deinem Mann und deinen zwei Kindern.

von nils am 30.06.2017, 12:34



Antwort auf Beitrag von Mäuschen2012

Ich kann dich sehr sehr gut verstehen!!!!! Ich fühle durch und durch mit dir. LG N

von NuNun am 30.06.2017, 21:50



Antwort auf Beitrag von Mäuschen2012

Kann Dich gut verstehen. Ich hatte zwar früher immer gesagt, jeder der mehr als zwei Kinder hat, hat eine masochistische Veranlagung... aber mein Mann wollte immer drei und irgendwann als Kind 2 zwei Jahre alt, also “groß“ war , hatte ich plötzlich das Gefühl, wir sind nicht komplett. Da fehlt noch jemand! Ich war dann auch mit Absetzen der Pille sofort schwanger, wir bekamen noch einen absoluten Sonnenschein. Aber das würde ich wirklich nur machen, wenn der Mann zu 100% dahintersteht, denn ein 3. Kind läuft nicht einfach mit. Es bringt die Struktur ordentlich durcheinander und sorgt irgendwie für Chaos - in allen Bereichen. Mit drei Kindern zusammen ein Buch vorlesen, Unternehmungen machen, ... du bekommst auch nur schwer mal alle drei Kinder versorgt wenn Du z.B. mit dem Partner was zusammen machen willst. Drei Kinder spielen seltenst ruhig und nett miteinander, da ist dann auch der Altersabstand zw. Groß und Klein zu groß... Auch sind sie vermutlich öfter krank (irgendeiner irgendwie immer) und es ist auch utopisch anzunehmen, dass alle drei völlig komplikationslos bis zum Auszug durchmaschieren. Ergo ist ein Partner gut, der auch dahintersteht und nicht bei jedem Problem sagt : DU wolltest es so! Schau wie du klarkommst! In unserem Freundeskreis hat ein vom Vater ungewolltes drittes Kind die Ehe gekostet - wobei es für alle Beteiligten im Moment besser ist als vorher. Wenn es für Deinen Mann nur eine Frage des Platzes ist: anfangs kann man zwei Kinder gut in einem Zimmer gemeinsam unterbringen. Unsere Mädels sind neun und sechs, wir werden demnächst anbauen und die Große freut sich schon sehr auf ein eigenes Reich, die Kleine vermisst die Schwester jetzt schon . Also hättet ihr mit Schwangerschaft etc noch ca. sieben/acht Jahre bis ein drittes Zimmer wirklich nötig ist. Vl. Ist bis dahin ja etwas Größeres realisierbar. Aber überlege auch, ob Du mit drei Kindern genausoviel arbeiten kannst wie im Moment, das geht nur mit einem guten sozialen Netz. man muss irgendwann drei Betreuungsformen unter einen Hut bringen, z.B in einer Woche “pädagogischer Tag“, “Gemeindeausflug“, “Notenkonferenz“... jeden Tag hat ein Kind “frei“ (nur als klitzekleines Beispiel) Somit steigen die Kosten mit drittem Kind ... da sollten die Einnahmen nicht sinken, v.a. wenn man mehr Wohnraum finanzieren will... Ich würde Dir und Deinem Mann noch ein bißchen Zeit lassen. Vielleicht genießt Du bis in einem halben Jahr die neue Freiheit, wenn das jüngste auch schon mehr kann, vielleicht will Dein Mann doch nochmal eins, vielleicht öffnet sich auch irgendeine Tür (größere Wohnung, Beförderung....) Viel Glück! Gruß Anna

Mitglied inaktiv - 01.07.2017, 13:48



Antwort auf Beitrag von Mäuschen2012

Ich habe 3 Kinder und finde es gut so. Ich hätte immer gerne noch ein 4. gehabt als der jüngste kleiner war, mein Mann war nicht gänzlich abgeneigt. Allerdings wollten wir beide auch nur so viele Kinder wie Kinderzimmer haben und jedem Kind sein eigenes Reich geben und somit stand ein 4. eben nicht mehr wirklich zur Debatte und inzwischen stört es mich auch nicht mehr. Ich genieße, daß meine Kinder nun älter sind (13,12, 8). Das hilft dir nun nicht weiter, aber ich kann die Kinderzimmerargumentation schon sehr verstehen. Wenn die Kinder einige Jahre älter sind,wollen sie sicher gerne ein eigenes Zimmer haben. Für mich wäre die Option nichts, das Schlafzimmer aufgeben und ins Wohnzimmer zu ziehen. Du kannst es drehen und wenden wie du willst, aber wenn dein Mann nun mal partout nicht möchte, wirst du dich leider damit abfinden müssen. Vielleicht schiebt er die Kinderzimmersituation auch nur vor und würde auch mit mehr Platz kein drittes mehr wollen.

von lejaki am 05.07.2017, 20:07



Antwort auf Beitrag von Mäuschen2012

Ich kann dich sehr gut verstehen. Nach unserem 3. Kind war mein Mann felsenfest sicher, dass wir nun mit der Kinderplanung angeschlossen haben. Er hatte sich auch schon zwecks Vasektomie beraten lassen. Ich habe immer wieder meinen weiteren Kinderwunsch thematisiert. Aber es prallte ab. Schliesslich entschloss ich mich ihm einen Brief zu schreiben. Ich schrieb ihm wofür ich ihm dankbar bin, wie sehr ich ihn und Unsere Familie schätze und ich erklärte ihm genau wie ich fühle und das ich mir konkret noch ein Kind wünsche. Das konnte er gut annehmen. Er hat alles genau gelesen, eine Woche darüber nachgedacht und immer mal nachgelesen. Ich hab nichts mehr zu dem Thema gesagt und ihn die Zeit gelassen. Schließlich haben wir uns Zeit zum reden genommen und ich habe ihn gefragt, Was seine wirklichen Befürchtungen sind (So viel Trubel, Viele Kinder müssen überall hin kutschiert werden, die Kinder und auch er würden zu kurz kommen) Somit konnte auch ich ihn besser verstehen. Es hat dann noch einige Wochen gedauert, in denen wir- mit Rücksicht auf den anderen- abgewägt haben. Schließlich war er einverstanden. Und ich bin in so dankbar!! Wurde dann auch promt schwanger. Und er hat sich tatsächlich wahnsinnig gefreut! Also ich denke, es ist schon viel gewonnen, wenn beide Partner bereit sind, sich auf die Sicht des anderen einzulassen und seine Bedürfnisse, Befürchtungen ernst zu nehmen ohne sofort dagegen anzureden. Das bedeutet nicht automatisch, dass er dann nachgeben soll. Es hilft der Beziehung. Ich wünsche dir natürlich, dass du noch einmal schwanger werden darfst und dein Mann auch glücklich damit sein kann! Liebe Grüße!

von Zava-Mamy am 15.07.2017, 14:06