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"Kann ich nicht, versuch ich nicht, mach ich nicht!"

Thema: "Kann ich nicht, versuch ich nicht, mach ich nicht!"

Mein Sohn, 5 1/2 Jahre, (mittlerer) fallen viele Dinge schwer. Er versucht nichts neues, traut sich nichts zu. Blockt sofort ab. Er hat zum Beispiel erst mit 4 Jahren Laufrad fahren gelernt. Er hat sich einfach nicht getraut. Nicht, dass es vorher nicht geklappt hätte. Hatt es einfach nicht versucht. Fahrradfahren kann er nicht. Traut sich nicht sich aufs Rad zu setzen. Beim Laufrad kann er sehr gut das Gleichgewicht halten, stellt die Füße auf der Fußstütze ab und fährt Hügel runter, fährt Kurven. Er könnte das Radfahren bestimmt schnell lernen. Weigert sich aber. Auch beim Schwimmen lernen im Schwimmverein. Er ist jetzt seit 11/2 Jahren dort. Die Schwimmlehrerin sagt er kann schon längst schwimmen, traut sich aber nicht. Ist auch sehr verunsichert, da alle die nach ihm angefangen sind schon schwimmen. Jetzt will er aufgeben und nicht mehr hingehen. Was soll ich machen, nachgeben und nicht mehr hingehen? Aber ihn gegen seinen willen schicken? Beim Turnen im Kindergarten, sagt er auch oft: "Kann ich nicht, versuch ich nicht, mach ich nicht!" Dann setzt er sich auf die Bank und schmollt. Im Sommer beginnt die Schule, Da habe ich schon Bammel. Er kann seit ein paar Wochen seinen Namen schreiben. Klappt aber irgendwas nicht bricht er sofort ab und weigert sich es weiter zu versuchen. Bei allen Dingen. Gibt halt sofort auf. Habt ihr einen Tipp wie ich ihn motivieren kann. Gut zureden klappt mal so gar nicht.

von Pabelu am 10.01.2017, 11:57



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Kann es denn sein, dass durch dein Zureden, durch deine Motivationsversuche und den unterschwelligen Vorwurf "Du könntest ja, wenn du wolltest" ein Erwartungsdruck aufgebaut wird und dein Sohn deswegen dicht macht? Ich würde das glaub ich nach dem Motto "Alles hat seine Zeit/ jedes Kind hat sein eigenes Tempo" alles mal "schleifen lassen" und das Kind einfach mal machen lassen, in seinem Tempo, ohne Druck... Und wenn er kein Schwimmabzeichen bekommt, bekommt er jetzt eben noch keins. Du sagst, er kann schwimmen- das ist ja eigentlich die Hauptsache, die uns Müttern am Herzen liegt, weil es uns beruhigt. Das ist doch erstmal das Wichtigste.

Mitglied inaktiv - 10.01.2017, 15:55



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Hallo, Ich habe sowas in weiblicher Form Zuhause:-) Bist Du Dir sicher, ihn einzuschulen? Ich habe mein Mädl zurückstellen lassen. Bin dann mit ihr zur Frühförderstelle gegangen und dort machte sie 1x die Woche in einer Vorschulgruppe mit, mit Heilerziehungspädagogen und 6Kids. Dabei lernte sie enormes Selbstbewusstsein und Ausdauer. Rede mal mit den Erzieherinnen, was die dazu sagen. Einfach nix zu tun, wäre bei uns der Untergang dann in der Schule gewesen. Zwecks Schwimmkurs: ich würde mir den Stress nicht mehr antun und einfach Mal eine Pause einlegen. Selber mit ihm zum Schwimmen gehen und vielleicht mag er dann von allein wieder. Alles Gute! Lg

von Mädl81 am 10.01.2017, 22:06



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Boor schwer da was zu raten. Bin da aber erlich es gibt einfach so Kinder. Wichtig währe es ihn zu motivieren oder mehr an die Hand zu nehmen. Druck ist da sicher er Falsche Weg. Schwimmen lernen finde ich aber wichtig. Würde mit ihm alleine gehen wenn der Kurs nix bringt.

von dana2228 am 10.01.2017, 22:30



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Ich habe auch so ein Mädel (Mai 2011) zu Hause. Bringt nicht mal, dass sie 2 große Geschwister hat. Schon als kleine Maus fing die Entwicklung durch ihre Angst später an. Z.B. Laufenlernen erst mit 15 Monaten, Fahrradfahren ohne Stützräder erst mit 5 Jahren etc. Beim Schwimmen haben wir komischer weise keine Probleme. Sie springt auch vom Startblock etc. rein. Eigentlich sollte sie nächstes Schuljahr 20017/18 eingeschult werden, aber zum Glück haben wir die Möglichkeit sie zu rückstellen. Bei der Vorschuluntersuchung haben sie uns zur Therapie beim Kinderpsychologen geraten, da sie auch bei mir sehr anhänglich ist, insbesonder bei fremden Erwachsenen. Mal schauen. Ich glaube, da gibt es leider kein Patentrezept. Bei meiner Kleinen Hilft es manchmal sie zu ihrem Glück zu "zwingen". Z.B. haben wir einfach die Stützräder von ihrem Fahrrad montiert. Sie hat sich zwar dann paar Tage geweigert darauf sich zu setzen, aber nach dem ich sie einmal gehalten habe und dann auf einmal los gelassen, klappte alles ganz gut und seitdem fährt sie gern Fahrrad.

Mitglied inaktiv - 11.01.2017, 07:34



Antwort auf Beitrag von Pabelu

Ich habe eine 8 jährige Tochter, die genau so ist, wie du deinen Sohn beschreibst! Ich habe damals versucht sie zurück stufen zu lassen, weil ich das Gefühl hatte,sie sei noch nicht so weit! Sie ist 15 Tage vor Einschulung 6 geworden! Es wurde abgelehnt mit der Begründung sie sei eben sensibel und schüchtern, aber vom Kopf her fit für die Schule! Ich dachte, OK, die werden es schon wissen!(auch wenn ich es anders gesehen habe) Ich hätte mich durchsetzen sollen! Ich habe sie grade von der drei in die zwei zurück gestuft, weil sie nicht nach kam! Sie war total gefrustet, hatte oft Kopf und Bauch weh... Seit Anfang Dezember geht sie in die neue Klasse, und ich habe ein neues zufrieden es Kind, was gerne zur Schule geht!!!! Wenn du also unsicher bist, sprich mit allen Menschen die damit zu tun haben! Amtsarzt, Kinderarzt, Schulleitung, ggf Kinderpsychologen, Ergotherapeuten usw... Alles gute

von Sternchen080808 am 11.01.2017, 13:21



Antwort auf Beitrag von Sternchen080808

Das kenn ich von meinem Ältesten. Radfahren, schwimmen, Inliner, ... Alles hat drei Jahre gedauert, bis er es konnte. Ich habe aber alles selbst mit ihm gemacht. Es an irgendwelche Institutionen zu delegieren, hätte nie geklappt. Irgendwann kam die Diagnose Asperger Syndrom. Alles geht nur mit gaaanz viel Geduld. Wann er schwimmen lernt, ist doch egal. Hauptsache, er kann es jetzt. Letztes Jahr hat er mit 15 Jahren endlich Silber gemacht - zusammen mit seinem 10 Jahre jüngeren Bruder.......

von binemei am 11.01.2017, 20:38