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Haus bauen oder "gebraucht" kaufen?

Thema: Haus bauen oder "gebraucht" kaufen?

Habe in der Suche geschaut und leider nichts passendes gefunden und auch kein wirklich passendes Unterforum. Zur Situation: Wir wohnen zur Zeit in einem gemieteten Einfamilienhaus. Wir wollen auf Dauer das Geld lieber in etwas eigenes stecken, Finanzierung haben wir schon mal grob bei einer Bank angefragt vor einem Jahr, sah positiv aus, sollte also kein Hindernis darstellen. Leider hatten wir zum letzten August nichts passendes gefunden und das Objekt in das wir hier gezogen sind liegt zwar zentral aber es gibt leider keine direkte Zufahrt und daher wurde es nur Längerfristig vermietet, bis August 2017 müssen wir hier also weiter bleiben oder zumindest zahlen. Wir wollten nun langsam anfangen zu schauen, ob es überhaupt was brauchbares in der Umgebung gibt, denn wir gehen ja nicht davon aus gleich etwas zur Hand zu haben und sollten wir uns für einen Bau entschließen Museen wir ja auch locker mit einem Jahr Bauzeit rechnen. Jetzt haben wir uns ein Grundstück angeschaut, welches grundsätzlich in Frage käme. Vorteile: Zentrale Lage, Bahnhof, Schule und einkaufen zu fuss möglich, sich die meisten Ärzte. In zweiter Reihe gelegen und dadurch trotz naher Hauptstraße schon sehr ruhig, bis auf die Vögel ;-) Sehr günstig für die Gegend Nachteil: Keine Kinder in direkter Nachbarschaft, also raus und nebenan klingeln geht nicht. Grundstück ist zweigeteilt, ein sehr großes Bauland (fast 1000m^2) und dazu ein noch größeres Feuchtbiotop, welches als Beigabe dazu gehört aber so zu belassen ist. Betreten werden darf es aber eben nur gering kultiviert, eine Brücke oder ein Weg waren wohl OK, ansonsten nur das herausnehmen Umsturz-gefährdeter-Bäume. Einige Bäume sind wohl kletter tauglich, ansonsten ist es wie gesagt Brachland. Wir haben null Erfahrung und keine wirkliche Ahnung was bei einem bau auf uns zu käme. Wir sind sehr unentschlossen, den fast zeitgleich haben wir uns ein Haus angeschaut, naja schon eher eine Villa, von der wir denken, das ein Neubau wohl etwa gleich teuer würde aber nicht gleich luxuriös. Vorteil: Steht fix und fertig da und ist groß genug für bis zu fünf Kinderzimmer, Schlafzimmer und Arbeitszimmer. Hat verschiedene Luxus Einbauten, wie eine tolle Küche, Kamin, riesige Garage und ein kleines Schwimmbad im Keller. Wirkt sehr gepflegt. (gut einen Gutachter wurden wir natürlich vor Kauf zu Rate ziehen) Kinder in unmittelbarer Nachbarschaft, unsere haben schon bei der Besichtigung auf der Spiel- Straße mit anderen gekickt. Nachteil: Dass Obergeschoss ist sehr verwinkelt, um in der Nacht was mit zu bekommen bräuchte es wohl mehrere Babyphone, normalerweise ist ja nichts aber bei plötzlich Magen Darm oder so brauchen ja auch 8 jährige noch uns, auch wenn das selten ist. Es ist etwas ab vom Schuss, Bahnhof nur mit Rad zu erreichen, langer weg zur Schule ohne vorgesehenen Bus, Linienbus wäre selber zu zahlen, aber nur GS, danach Museen sie eh mit dem Zug zur Schule. Einkaufen braucht man mindestens ein Rad, besser Auto. Bei einem etwa dreissig jährigem Haus stellen wir uns die Frage wann sind welche Reparaturen dran, Heizung ist zwar neu aber sonst? Und wieviel Energie frisst so ein Schwimmbad? Irgendwie ist das eine wirklich schwere Entscheidung, vielleicht kam der ein oder andere von euch mit Erfahrungen dienen, warum neu oder gebraucht besser ist...

von knuffelbär am 15.04.2016, 11:38



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meistens ist kaufen weniger stressig, von allem, was ich bisher so gehört habe. aber nicht immer, kommt drauf an, was man kauft.. lG N.

von Johnnymami am 15.04.2016, 14:29



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Wir haben gekauft, war damals aber eher spontan. Waren fast 2 Jahre auf der Suche nach was passenden zur Miete und entweder wollten Vermieter keine Kinder oder keinen Hund. Da wir beides haben, wurden wir nicht fündig. Haben dann bei der Bank mal geschaut, ein Haus gesehen und da war es Geschehen.Innerhalb von 4 Monaten waren wir im Haus. Vorteil Bauen: man kann es nach seinen Wünsche bauen lassen bei Zimmern etc. Vorteil Kauf: oft kann man schneller rein, hat die Doppelbelastung nicht so lange. Zu tun hat man bei Kauf je nach Haus auch einiges. Wir sind seit fast 6 Jahren im Eigenheim und es gibt immer was zu tun. Lg

von Leo engel am 15.04.2016, 18:04



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huhu wir haben ein tolles Grundstück gefunden und meine Freundi ist Architektin, wir haben gebaut. Allerdings fanden wir garnichts gebrauchtes das uns gefallen hätte das ist der Knackpunkt. Ich würde mal einen Gutachter durch Eure Traumhaus gehen lassen, vorher keinen gedanken daran verschwenden, wenn das Haus dann passt und nicht viele Kosten weiter zukommen würde ich vermutlich das Haus fertig kaufen. Aber man muss halt auch sagen dass man etwas älteres mit Rücklagen schneller ansparen sollte als wenn noch Jahre Garantie auf ein Neuhaus sind dagmar

von Ellert am 15.04.2016, 19:53



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Wir hatten auch erst lange nach einem geeigneten Fertighaus gesucht, aber für unsere Großfamilie hat sich nix geeignetes gefunden. Also haben wir gebaut. Von den ersten Überlegungen bis zum Einzug vergingen über 2 Jahre. Banken und Hausanbieter rechnen alles schön, aber am Ende muss man mit sehr viel mehr Kosten rechnen..., die traurige Bilanz! Und wenn man nicht genug Rücklagen hat, lebt man ewig auf einer Baustelle, muss viel selbst machen, Nerven liegen blank. Mit Banken ( den Auszahlungen ) klappt es nicht so und den Firmen muss man auch ständig auf die Finger schauen. Unheimlich viel Zeit geht drauf . Es ist nicht leicht , ... Rückblickend würde ich doch eher in was " fertiges " ziehen. Aber es müsste Gefallen und auch da sollten Kosten überschaubar sein und ein Gutachter ist unheimlich wichtig, damit man weiß, was für Arbeiten auf einen zukommen.

von Patchwork am 15.04.2016, 21:29



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huhu Wir wussten ja was wir wollten, fertiggrundrisse hätten nicht gepasst, also hatten wir Architektenpläne und genaue Vorstellung was wie ausgeführt wird. Mit der Bank hatten wir nie Probleme aber das Glück dass Bekannte ein Jahr vorher gebaut hatten und wir genau die FInanzierung bekommen haben was alles welche Nebenkosten sind. Denn die sind nicht zu unterschätzen angefangen ( hier muss) Prüfstatiker, Bodengutachten klar Makler, Steuer, Hausanschlüsse verlängern etc aber auch Kleinvieh macht mist vom Kaminfeger angefangen bis zur Terasse, Zaun, Sonderausstattungen im Haus beim Bemustern etc Ich denke egal ob man fertig kauft oder baut, Gutachter braucht man immer, und man muss sich auch beherrschen können, es gibt immer schönere Fliesen oder bessere Küchen, und Handwerker muss man im Blick haben um ggf Fehler selbst zu sehen und dann noch ändern zu können. M,an sollte nie zu viele Eigenleistungen einrechnen und schon garkeine Kumpels die ständig helfen, das dann nämlich von Handwerkern machen zu lassen haut jede Kalkulation aus den Rahmen dagmar

von Ellert am 16.04.2016, 00:00



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also, wir haben gekauft und sind damit zufrieden. War gut planbar, man konnte sich das Haus anschauen, der Gutachter hat den Sanierungsbedarf der nächsten Jahre berechnet, gewachsene Gegend, gute Anbindung. Wir haben beide Vollzeit gearbeitet, da war schon der Hauskauf wahnsinnig anstrengend, Bau hätte ich nicht geschafft. Zumal wir beide absolute Laien sind- wir sanieren gerade , 16 Jahre nach dem Hauskauf, unsere Bäder und auch hier habe ich wieder einen Architekten beschäftigt, der weiss, welche leistungen auszuschreiben sind, welche gewerke benötigt werden, der die leistungen preislich auf Angemessenheit bewerten kann und die Abnahme macht. Jedenfalls, ich bin Kauf- fan. Schwierig ist das, wenn man absolut nichts passendes findet. Bei unserer Haussuche hatte ich über lange Strecken nämlich das gefühl, es gibt nur geht nicht und geht gar nicht Häuser im angebot. Unseres war gerademal so, dass es kein Totschlag argument dagegen gab. Aber richtig angezogen hatte mich nichts. Es war nur dekbar ( unsere kriterien waren gute anbindung an öffentlichen Nahverkehr,Zimmerzahl, Bausubstanz, passable Bäder und Küche, also nix, wo man schreiend wegäläuft). Und unser Haus war in einem Jahr Suche wirklich das einzige, was nicht in irgendeiner Hinsicht no go war. Bauen, habe ich bei Kollegen mitgekriegt, ist oft überraschungsbehaftet. Man wird überrascht von einem problem, das immer lösbar ist, aber eben auch immer Geld kostet. Alleine das Wetter braucht mal nicht mitzuspielen und schon gibt es wieder Verzug. Eine Firma macht pleite, es gibt keine, die fürs gleiche Geld arbeitet. Man muss ständig Entscheidungen treffen. Gar nicht schlimm, im Einzelfall, nur bei drei Entscjeidungen pro Tag wird es anstrengend . Beim kaufen muss man sich nur überlegen, ob es akzeptabel ist (Bodenbelag,Kacheln, Küche Gartenbepflanzung), beim selberbauen muss man entscheiden. Und dann hast Du ein Riesenangebot, die schönsten Fliesen sind immer die teuersten usw usw. Von daher, schaut, ob Ihr was passendes Kaufen könnt. bei gebrauchthäusern überlegt,ob Ihr die dauerhaft unterhalten könnt ( Schwimmbad hört sich sehr teuer an, muss man aber nicht nutzen, nur wird das ja ein preisbildender teil des Kaufangebots sein. Überlegt auch, ob Ihr das Haus gut weiterverkaufen könntet. Von daher- wenn Ihr was uim kaufen findet, kaufen- meine ich. Benedikte

von Benedikte am 16.04.2016, 09:19



Antwort auf Beitrag von knuffelbär

Danke für Eure Antworten. Wir werden nun erst mal einen Sachverständigen durch schicken und grob berechnen lassen, was uns der Neubau in etwa kosten würde, denn den haben wir bisher nur selber geschätzt und dann sehen wir weiter. Vor dem teurer werden eines Neubaus haben wir auch höchsten Respekt und wollen das natürlich, wenn möglich vermeiden...

von knuffelbär am 16.04.2016, 14:29



Antwort auf Beitrag von knuffelbär

Ich würde immer zum Kaufen tendieren, weil ein Bau für dich als Bauherr auch viel Arbeit macht, aber genau durchrechnen und dann gucken, was bezahlbar ist, ist erstmal das wichtigste. LG

von mamame70 am 17.04.2016, 13:31



Antwort auf Beitrag von knuffelbär

Wir haben wie gesagt gebraucht gekauft. Unser Vorteil war unter anderem das mein Mann Elektro Meister ist und mein Papa Maler. Gerade sowas wie neue Strom Verteilung haben wir selbst gemacht. Dazu haben wir den Vorteil, wenn jetzt etwas ist, das wir bei einem Firmenverbund (Maler, Tischler, Sanitär und Fliesen) Rabatt bekommen, was bei großen Sachen auch einiges spart.

von Leo engel am 18.04.2016, 14:12



Antwort auf Beitrag von knuffelbär

Hi, wir haben gebaut. Gut wir hatten noch keine Kinder und haben den kompletten Innenausbau, bis aufs Fließen im Bad, selbstgemacht. Wir sind keine Handwerker, aber haben auch keine zwei linken Hände und sind handwerklich eher geschickt. Dadurch konnten wir einiges sparen. Wo ich nicht zustimmen kann, Baufirmen rechnen schön. Gut, wir haben ein Fertighaus gebaut und wussten beim unterschreiben welche Kosten auf uns zu kommen und beim Haus selbst gabs keine Überraschung, am Ende haben wir sogar noch , ich glaub es waren 30€, gespart gehabt. Man muss dazu sagen, dass wir aber auch im Standard geblieben sind und nicht die Luxusausstattung gewählt hatten, die uns meist aber auch nicht gefiel. Zeit ja, alles in allem ging es auch ein Jahr. Wir mussten ein Haus aus dem Programm nehmen, das aber wunderbar ins Baufenster reinpasste. Es könnte sein, dass in Zukunft ein Zimmer fehlt. Mein Mann wollte sogar schon wieder bauen, anders, aber mit der gleichen Haus Baufirma. Wenn man an ein gutes bezahlbares! (ist hier im Süden schwierig) Grundstück kommt, definitiv bauen. Viele Grüße und viel Erfolg bei den Überlegungen und dann viel Spaß bei dem Abenteuer.

von Casablanca82 am 18.04.2016, 21:45



Antwort auf Beitrag von knuffelbär

Ich würde lieber kaufen statt bauen, ist einfach planbarer, man kann sich die gewachsene Umgebung und Nachbarn anschauen. Der Nachteil ist, dass eben immer wieder was zu tun ist, bei einem neuen Haus hat man im besten Fall erstmal 20 Jahre Ruhe. Ihr solltet trotzdem - vor allem mit Kindern - auf die Lage achten. Wenn man für die Kinder nicht ständig Taxi spielen kann und will (wegen Berufstätigkeit), dann sollte man möglichst gut angebunden wohnen. Unsere Kinder können zu Fuß Kindergarten, alle Schulen (auch weiterführende), Sportvereine, Schwimmbad, Musikschule, Jugendkunstschule, Kino, etc. erreichen ohne auf uns angewiesen zu sein (wir wohnen in einer Kleinstadt). Das finde ich wirklich toll an unserem Haus! Was nützt dir eine Villa mit Schwimmbad am Arsch der Welt? Zu dem anderen: "Feuchtbiotop" klingt nach hohem Grundwasserspiegel, feuchtem Keller? Vom Grundstück her würde ich mich vorher gut informieren, was dieses "Spezialgrundstück" noch für Rechte und Pflichten birgt, was man da vielleicht nicht bauen darf (auch Umbauten).

von NAG-Hasi am 06.05.2016, 21:54