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Mütter und ihre Elternzeit

Thema: Mütter und ihre Elternzeit

Hallo zusammen! Seit einger Zeit macht mir ein Thema Sorgen, und ich muss einfach mal nachfragen, ob ich mir diese zu Recht mache: Kann es sein, dass man sich in Deutschland mittlerweile dafür rechtfertigen muss, drei volle Jahre Elternzeit genommen zu haben (und das freiwillig und mit voller Absicht)? Und dass man mittags noch für seine Kinder kocht? Immer wenn ich von anderen Müttern gefragt werde, wie lange ich denn vorhätte, Elternzeit zu nehmen, verlaufen die Gespräche in etwa so: - "Ich nehme die vollen drei Jahre. Ich möchte das gerne so." - "Aha. Warum?" - "Dies ist unser letztes Kind und ich möchte jetzt möglichst viel Zeit mit meinen noch sehr kleinen Kindern verbringen, denn diese Zeit geht so erschreckend schnell vorbei." - "Aber dafür hast Du doch eigentlich nicht studiert, oder?" - "Ich sage ja auch nicht, dass ich nie wieder arbeiten möchte. Ich möchte jetzt und hier für meine Kinder da sein, nach der Elternzeit möchte ich für ein paar Stunden wieder einsteigen und hoffe dann, dass sich die Möglichkeit finden wird." - "Aha... Also ICH gehe nach einem Jahr wieder Vollzeit arbeiten und die kleine in die Krippe, die zum Glück bis 18:00 Uhr auf hat! Naja, aber Du wirst ja vermutlich sowieso nicht mehr groß zum Arbeiten kommen bei drei Kindern..." ....etc.... Nun, es kann doch jeder sein Leben so verbringen, wie er oder sie es für richtig hält. Ich kritisiere niemanden dafür, so schnell wie möglich an den Arbeitsplatz zurückzukehren und würde ebenso erwarten, nicht kritisch beäugt zu werden. Ich habe unsere Großen damals auch schon nach einem Jahr in die Krippe gegeben (bei explodierenden Krippenkosten!), und es gab dabei viele tränenreiche Abschiede und ich habe mir sehr oft Gedanken gemacht, ob ich hier das Richtige mache. Offenbar hat es den beiden nicht geschadet, aber nun entscheiden wir uns eben anders. Auch wenn es heißt, dass wir für eine Weile den Gürtel etwas enger schnallen. Und wenn sich hinterher der Traumjob nicht ergibt, dann ist es eben so. Pech. Jeder hat seine Prioritäten. Gott sei Dank bietet uns unser Land diese Entscheidungsmöglichkeit, für eine Weile bei den Kindern zu bleiben, das ist ja nicht überall der Fall. Warum urteilen Mütter immer über andere Mütter, als ginge es stets um eine Art Wettbewerb? So ein Quatsch! Oder ist das nur bei uns so? Beste Grüße dajale

von dajale am 27.05.2015, 11:19



Antwort auf Beitrag von dajale

never-ending mommy wars... ich bin nun seit sage und schreibe februar 2008 zu hause, weil meine kinder alle geschwind nacheinander (und absolut so gewollt und geplant) geboren sind in 6/08, 4/10 und 3/12. und wie oft habe ich an diesen verdammen mommy wars schon teilgenommen - aber mittlerweile bin ich bei der erkenntnis angelangt, jede frau macht es so wie sie es für sich und ihre familie für richtighält, darüber zu werten hat ein außenstehender nicht. so einfach ist das. daher lasse ich bemerkungen, dass ich daheim verdumme und der gesellschaft auf der tasche liege, an mir abprallen. wir haben uns für dieses modell der längeren pause entschieden, weil wir es uns leisten können, vom gehalt eines hauptverdieners ohne irgendwelche weiteren hilfen gut leben können zu fünft und ich das glück habe, dass auf mich ein fester, unbefristeter arbeitsvertrag wartet - und ich der festen überzeugung bin, es gibt phasen im leben. man muss nicht alles auf einmal gleichzeitig im leben müssen. wenn man es mag, bitte. meine elternzeit endet final nun 3/2016. derzeit beten wir dass es mit dem hortplatz für kind 3 klappt, schaut aber eher schlecht aus. wir würden dann eine kinderfrau anstellen. aber dennoch besteht das risiko, dass der schulstart erst mal einiges sehr gehörig durcheinanderwibelt, unser ältester hat eine verhaltensauffälligkeit. ich bin entschlossen und freue mich auch wieder auf meinen job. aber ich werde nicht in depressionen fallen, wenn ich merke, es geht so nicht - dann geht es so nicht. büroarbeitszeiten und schulkinder sind nun mal schlecht miteinander vereinbar. dann suche ich mir eben was anderes. kommt zeit, kommt rat, man wird es sehen. vllt klappt es auch besser als gedacht. aber du kannst diesen kreislauf am besten beenden indem du aufhörst dich zu rechtfertigen.

von DecafLofat am 27.05.2015, 12:23



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Das ist ein guter Punkt, den ich beherzigen werde... :-) Ich weiß auch noch nicht, ob nach der Elternzeit alles so wird, wie wir uns es vorstellen, aber kommt Zeit, kommt Rat. Unsere Betreuungsplätze sind ebenfalls sehr minimiert und die Kosten dafür astronomisch.

von dajale am 27.05.2015, 16:50



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Wie du es machst.... Egal was man als Mutter macht, es gibt immer welche die es besser wissen. Mir hat man kürzlich gesagt "Mit drei so kleinen Kindern kannst du ja auch nicht arbeiten gehen!" .... "Äh, doch!" Die gute Dame ist einfach von ihrer eigenen Meinung ausgegangen. Tja, ich bin halt Anderer. Ich kenne soviele Familien mit sovielen verschiedenen Familienmodellen. Alle sind so wie sie es machen glücklich und das ist doch gut so! Jeder soll es so machen wie er meint. Wir sind im Moment auch Gesprächsthema im Familien- und Freundeskreis weil mein Mann dienstlich für ein halbes Jahr in die USA geht und wir hier in Deutschland bleiben. Diese Entscheidung viel uns nicht leicht, aber sie betrifft uns und keiner hat das Recht darüber zu Urteilen. Denn wir müssen damit leben und nicht die anderen. Meine Mutter hat mir mal gesagt "Wie du es machst, machst du es richtig!" LG Minna

von Minna3 am 27.05.2015, 12:36



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Tja, ich werde wahrscheinlich sogar länger zuhause bleiben und irgendwann nur auf Teilzeit oder Minijobbasis arbeiten. Eben um für die Kids da zu sein. Am schnellsten wiegle ich solche "Gespräche" mit den Worten "wir können es uns leisten" ab. Was zwar nicht so einfach ist, aber für uns beide indiskutabel. Dann lieber nur alle paar Jahre in Urlaub etc.

von infi am 27.05.2015, 14:03



Antwort auf Beitrag von Minna3

Naja für 3 Jahre ist das System ja irgendwie nicht mehr ausgelegt. Man bekommt ja nur 1 Jahr Geld oder lässt es sich eben auf 2 aufteilen (was ja aufs gleiche rauskommt) Wenn du keinen Kita brauchst dann natürlich noch 150 Betreuungsgeld aber das ist ja so gut wie nix. Aus diesenn Gründen kenne ich nur noch sehr wenige Mütter die es sich leisten können 3 Jahre zuhause zu bleiben, mich eingeschlossen. Ich habe drei Kinder und bin immer nach einen Jahr wieder auf die Arbeit, natürlich nur Stundenweise aber ich hatte jedesmal meinen Fuß wieder drin, was meines erachtens sehr wichtig ist. Bei der kleinen hab ich mit 9 Std angefangen und bin jetzt nach 9 Monaten schon wieder bei 13 Std. 4 Std davon kann ich mir am Wochenende frei einteilen, diese Möglichkeiten bekommt man nicht wenn man sich nicht angagiert und dranbleibt. Nach 3,6,9 Jahren hätte ich diese Möglichkeiten nie mehr, da weiß ja mein Arbeitgeber nicht mal mehr wer ich bin ;-) Natürlich kann jeder das Handhaben wie er will, für mich wäre das definitiv nix 3 Jahre (oder bei weiteren Nachwuchs noch länger) zuhause zu bleiben , weder finanziell noch für meinen Geist :-)

von strolch13 am 27.05.2015, 14:04



Antwort auf Beitrag von strolch13

Das habe ich nach Kind 1 und 2 auch so gehandhabt, mit gemischten Gefühlen. Daher haben wir uns nun so entschieden und drei Jahre sind soo wahnsinnig schnell vorbei. Und was den Geist angeht... ein paar Jahre lang "Halli hallo, schön dass Du da bist" zu singen, hat doch auch etwas unglaublich anspruchsvolles, oder etwa nicht? ;-)

von dajale am 27.05.2015, 17:09



Antwort auf Beitrag von dajale

Ist doch egal, wie andere das sehen und machen. Ihr habt das Glück euch für länger entscheiden zu können. Das würden sicher einige anderen auch aber nicht jede Familie kann von 1 Einkommen leben. Jeder hat seine Prioritäten... liest sich auch so, dass bei den Langezuhausebleibemüttern das Kind Priorität hat und bei den anderen das Kind an 2.Stelle steht. Könnte man ebenfalls negativ auffassen.

von mf4 am 27.05.2015, 14:12



Antwort auf Beitrag von dajale

Lass einfach mal den Satz : "Ich möchte für meine Kinder da sein." weg und schaue, was passiert. Jede Wette, dass Dich dann niemand mehr angreift. Wie man in den Wald hineinruft ... Die Mütter verteidigen nur ihr Modell (und werten Deines ab), weil Du ihnen absprichst, dass sie auch ausreichend für ihre Kinder da sind. Ich denke, Du tust das unbewusst, aber es wird vermutlich so verstanden.

von Murmeltiermama am 27.05.2015, 15:46



Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

genau so schauts aus aber es zieht sich durch... ICH nehme mir Zeit für mein Kind ICH möchte dabei sein, wie es Fortschritte macht ... muss man(N) sich leisten können

von mf4 am 27.05.2015, 16:25



Antwort auf Beitrag von mf4

Man muss es sich leisten können und auch wollen. Ich bin mit Kind drei schwanger und habe bei Kind 1 nach 9 Monaten und bei Kind 2 nach 6Monaten wieder gearbeitet.Nicht weil ich musste,sondern wollte. Und wenn Frauen dann meinen "wir können uns das leisten",dann kann ich nur lachen. Nur weil man es könnte heißt es nicht,dass man es auch will. Ich bin auch da für meine Kinder,aber halt anders. Das heißt nicht,dass es schlechter ist. Ich akzeptiere dass wenn Mütter zu Hause bleiben wollen.Wie lange auch immer.Muss jeder selber wissen. Mich macht es nicht glücklich,komplett zu Hause sein.Aber Es gibt viele,wie meine Freundin auch,die voll und ganz aufgeht und sich sehr engagiert in Schule und Kiga. Es ist ihre Sache. Mir macht es keinen Spaß langfristig komplett zu Hause zu sein,aber jedem das Seine und ich finde keiner muss und sollte sich rechtfertigen wie lange er zu Hause bleibt.

Mitglied inaktiv - 27.05.2015, 20:23



Antwort auf Beitrag von dajale

Ich werde auch ständig schief angeschaut wenn ich erwähne das ich mir die 3 Jahre Zeit für mein Kind nehme. Arbeiten kann ich noch genug, aber die Fortschritte der Kinder wiederholen sich für mich nicht. Also sollte man diese Zeit ausgiebig nutzen und diejenigen belächeln, die dich dafür abwerten. Lg

von pupsi78 am 27.05.2015, 16:12



Antwort auf Beitrag von dajale

lies Dir mal Murmeltiermamas Beitrag durch. Vielleicht merkst Du es nicht, aber ich empfinde Deine Aussage "' Ich moechte fuer meine Kinder da sein" was Du eben ausschliesst fuer berufstaetige Muetter auch als unterschwellig harsche Kritik an berufsatetigen Muettern. Ich habe vier Kinder und bin nach Kind zwei wieder eingestiegen, nach Kind drei Vollzeit und habe nach Kind vier nur Mutterschuetz gemacht. Mein Mann hat Elternzeit genommen. Trotzdem glauben wir, dass wir beide eben auch fuer unsere Kinder da sind und das eben nicht nur da der Fall ist, wo Frauen sich ausschliesslich um Jahre fuer ihre Kinder kuemmern. Und Du solltest nicht so empfindlich sein. Natuerlich brauchst Du Dich nicht rechtfertigen, es ist alleine deine und die Sache deines Mannes, ihr zwei muesst Euch einigen. Sonst niemand. Aber Du scheinst Dir ja selber nicht ganz sicher zu sein, sonst wuerdest Du nicht so hier um Beifall heischen. Benedikte

von Benedikte am 27.05.2015, 17:35



Antwort auf Beitrag von Benedikte

Ja diese Aussage find ich auch nicht gerade schön berufstätigen Müttern gegenüber -"ich möchte für meine Kinder da sein" Mütter die arbeiten sind genauso für ihre Kinder da - meine Kinder sind nur wo anders wenn wir arbeiten (und das ist bei mir halbtags) ansonsten sind sie immer bei uns, von nicht für sie da sein kann also nicht die Rede sein.

von strolch13 am 27.05.2015, 18:34



Antwort auf Beitrag von Benedikte

Ach Du meine Güte, hier heischt doch niemand... Ich sehe mich ja ebenfalls als berufstätige Mutter, nur mit eben drei Jahren Elternzeit dazwischen. Das ist doch genau der Punkt. Ich arbeite, mache etwas Pause und arbeite wieder. Drei Jahre sind soo schnell vorbei und das Kind ist dann doch gerade mal erst im Kindergartenalter. Weshalb wird denn da so polemisiert? Ich wollte mit meinem Beitrag die Diskussion anstoßen, ob man heutzutage noch offen zugeben kann, dass man gerne ein paar Jahre Auszeit nimmt... unabhängig von finanziellen oder familiären Ursachen. Wenn es danach ginge, müsste ich meine Kinder mit auf die Arbeit nehmen, da die Betreuungskosten für "unter dreijährige " bei uns haarsträubend hoch sind...

von dajale am 27.05.2015, 18:39



Antwort auf Beitrag von dajale

Nochmal: Du kannst machen, was Du willst. Nur wirst Du immer Widerstand ernten, wenn Du (bewusst oder unbewusst) anderen Müttern absprichst, für ihre Kinder da zu sein. Lässt Du nur diesen einen Satz weg, dann werden Dir auch kaum noch andere Mütter blöd kommen. Es gibt natürlich immer extreme Verfechter einer Richtung, aber normalerweise sind Mütter da entspannt, wenn man es wirklich ernst meint mit dem leben und leben lassen. Ich glaube übrigens, dass sich alle Kinder gut entwickeln, die Liebe und Aufmerksamkeit der Eltern bekommen. Die Frage, ob Fremdbetreuung oder nicht wird völlig überbewertet.

von Murmeltiermama am 27.05.2015, 18:56



Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

Hi! Ich kann dich gut verstehen. Hatte vor einiger Zeit ein ähnlichen Post eingestellt. Und es sind nicht immer die Mütter mit gleichaltrigen Kindern, die einen komisch anschauen, wenn man sagt, dass man 3 Jahre zu Hause bleibt. Das ärgert mich dann schon, wenn man schief angeschaut wird, weil man aus dem "Muster" fällt. Bei Müttern mit etwa gleichaltriegn Kindern sage ich immer, dass ich das Glück habe, eben nicht arbeiten gehen zu müssen. Aber auch ohne diesen Kommentar, also nur wenn ich sage "Ich bleibe 3 Jahre zu Hause" sind die Blicke oft abneigend. Vielleicht interpretiere ich das auch falsch...sicher gibt es viele Mütter, die gerne auch zu Hause bleiben würden, es aber nicht können. Ein komisches Gefühl bleibt aber irgendwie immer, als wenn ich nicht normal wäre. Mittlerweile stehe ich darüber und freue mich lieber das Previleg zu haben die 3 Jahre mit meinem Kind genießen zu können. P.S. Bei Kind 1 und 3 bin ich auch 3 Jahre zu Hause geblieben. Bei Kind 2 schon nach 2 Jahren arbeiten gewesen und es bereut.

von Sullira am 27.05.2015, 19:32



Antwort auf Beitrag von dajale

Hi, das sollte jeder für sich entscheiden. Da gibt es nicht das einzig richtige. Nach Kind Nr. 2 hatte ich nacheinander 2 Jobs auf 400 Euro- Basis. Habe von außen auch immer gesagt bekommen, dass man doch wieder arbeiten muss. Alles andere geht doch nicht oder wäre nicht richtig. Aber mich nicht gut dabei gefühlt, ich wollte für meine Kinder da sein. Nach Kind 3 war ich daheim, jetzt kam Kind 4 ,wenn möglich , bleibe ich 3 Jahre daheim, dann werde ich mir wieder was suchen. Aber klar, dass ist aber auch nicht für jeden machbar finanziell. Wie gesagt, ist das für mich das richtige, aber jeder hat andere Prioritäten und die sollte man respektieren. Es gibt leider aber oft Personen, die ihr Modell für das einzig Richtige halten.

von jannis06 am 27.05.2015, 18:10



Antwort auf Beitrag von dajale

Ich glaube, da klingen eigentlich zwei unterschiedliche Thematiken durch. Einerseits - ich erlebe auf Arbeitgebertreffen zum Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" zunehmend, dass auf Arbeitgeberseite tiefste Empörung herrscht, wenn eine Frau tatsächlich gar ein Jahr ausschließlich Elternzeit machen möchte, so lange geht doch nicht?!? Als ich vor über 16 Jahren Kind1 bekommen habe, war es relativ normal, dass man 3 Jahre Erziehungsurlaub nahm (finanziell sehr überschaubar staatlich gesonsert), da war ich eher die Ausnahme, als ich schon nach 6 Monaten wieder angefangen habe zu arbeiten. Mittlerweile ist für viele Arbeitgeber ein Jahr schon viel zu viel, bei 3 Jahren wäre man faktisch komplett weg vom Fenster (oder anschließend von irgendwelchen ansatzweisen Karrierechancen). Auf dieser Ebene denke ich schon, hat sich in den letzten Jahren viel verändert und für 3 Jahre Komplett-Auszeit "muss" man sich quasi rechtfertigen, ja. Das andere ist die persönliche "Mütter unter sich"-Ebene. Dass da "ich nehme 3 Jahre Elternzeit, weil ich für meine Kinder da sein will"-Kommentare nicht unbedingt wertneutral rüberkommen, haben andere ja schon gesagt. Und "nach der Elternzeit möchte ich für ein paar Stunde arbeiten gehen" klingt subjektiv auch sehr nach "ich kann mir das eben leisten, nicht auf mein Gehalt angewiesen zu sein" - auch das wird nicht immer und überall Sympathie wecken, schätze ich. Es gibt aber auch Mütter, die freiwillig und aus Liebe zur Arbeit nicht 3 Jahre berufliche Komplett-Auszeit nehmen wollen. Und da nerven mich, ehrlich gesagt, die "oh, mit vier Kindern kann man ja nicht mehr arbeiten!"-Kommentatoren genauso wie die "ein Kind gehört, mindestens bis es in den Kindergarten kommt, ausschließlich zur Mutter!"-Kommentatoren und die "ich bekomme mein Kind nicht, um es zur Tagesmutter abzuschieben!"-Kommentatoren.

von Leena am 27.05.2015, 18:39



Antwort auf Beitrag von dajale

- "Ich nehme die vollen drei Jahre. Ich möchte das gerne so." - "Aha. Warum?" WEIL ICH ES KANN ! Also da würde ich mir nie reinreden lassen meine waren nie in der krippe, vor drei nicht im Kindergarten geschadet hat es ihnen nicht und uns als amilie auch nicht Jetzt arbeite ich wieder halbtags seit die Kleinste in der Grundschule ist und das ist perfekt so dagmar

von Ellert am 27.05.2015, 19:11



Antwort auf Beitrag von Ellert

Nur mal so Ich könnte es auch - will es aber nicht, einfach weil es mir zu wenig ist nur Hausfrau und Mutter zu sein, ich würde eingehen wie eine Primel. Trotzdem liebe ich meine Kinder, mache alles für sie und hab auch keine hochtrabenden Dinge verpasst in den paar Stunden die ich auf Arbeit bin. Únd immer dieses die 3 Jahre gehen so schnell rum, die danach gehen genauso schnell um ob ich arbeite oder nicht.

von strolch13 am 27.05.2015, 19:31



Antwort auf Beitrag von strolch13

"weil es mir zu wenig ist nur Hausfrau und Mutter zu sein" könnte man jetzt aber auf die gleiche Ebene stellen wie "weil ich für meine Kinder da sein will". Da könnte sich jetzt die Nur Hausfrau und Mutter herabgesetzt fühlen, weil die arbeitende Mutter damit impliziert etwas "besseres" zu sein bzw dass die Hausfrau "weniger" Wert ist, weil sie keiner Erwerbstätigkeit nachgeht. Genauso herabwürdigend finde ich den Begriff "Vollzeitmutti". Ist dann die arbeitende Mutter keine ganze Mutter? Oder Teilzeitmutter? Ich möchte einfach wertfrei und ohne Begründung sagen können: "Ich gehe nach einem Jahr wieder arbeiten." Oder "Ich nehme 3 Jahre Elternzeit." Fertig. Mehr nicht. Kein warum. Kein sonstwas.

von Nachtwölfin am 27.05.2015, 20:19



Antwort auf Beitrag von Nachtwölfin

Ich kam heute u 18 h aus dem Büro ich hab weder Hausaufgaben kontrolliert, wir haben gegessen, ich hab Wäsche gemacht noch und dann wars das auch . Was meine heute gemacht und erlebt haben habe ich verpasst Als ich zu Hause war konnten wir viel zusammen unternehmen vom Kinderschwimmen , Pekip, Miniclub, MuKiTurnen, Musikschule etc das hätte ich nicht gekonnt wenn ich um 18 h heimgekommen wäre. Man kann definitiv nicht alles haben und das muss man einsehen und ich finde es nicht schlimm zu sagen dies oder jenes ist mein Weg solange er für einen selbst erfüllend und richtig ist. ich fürm einen Teil war mit vieren, deren beschäftigungen udn Ellert Therapien ausgefüllt dagmar

von Ellert am 27.05.2015, 20:43



Antwort auf Beitrag von Nachtwölfin

Hab ja geschrieben *mir* ist es zu wenig und weiter oben das es jeder für sich entscheiden sollte. Ansonsten geb dir da vollkommen recht

von strolch13 am 27.05.2015, 21:44



Antwort auf Beitrag von dajale

Nein, das musst du nicht. Lass es einfach :)

Mitglied inaktiv - 27.05.2015, 19:39



Antwort auf Beitrag von dajale

Ich hab auch oft das Gefühl, mich als Vollzeitmutter rechtfertigen zu müssen.... Oder nehme ich meinem Kind etwas? Krippenkindern und Kindergarten bis 17 uhr fördert die Kinder.... Jeder baut sich sein Leben und seine Argumente so, wie es gerade passt und am Besten klingt. Mein Mann und ich haben uns für die max. Elternzeit entschieden. Ich bewundere jeden der sofort arbeiten muß, kenne Leute, die nach 16 Wochen arbeiten wollen und verurteile niemanden dafür... Leider spielt auch manchmal Neid eine Rolle- aber ich darf auch nicht auf deren plus auf dem Konto neidisch sein. Das vergessen viele! Und wissen nicht, dass ich vor den Kindern nicht um die Welt gereist bin, sondern Geld über zehn Jahre Geld gespart habe. Davon kann ich mir nun ab und an was leisten....

von babyno2 am 27.05.2015, 20:38



Antwort auf Beitrag von dajale

bekomme in der Zeit 4 weitere Kinder. Im ernst, verstehe das auch nicht. Meine Sache. Aber ich wurde such mal als faul betitelt weil ich "nur" Hausfrau bin.

von dana2228 am 28.05.2015, 07:39



Antwort auf Beitrag von dajale

Day nicht nur die Zeit die man mit den Kinder verbringt wichtig ist sondern auch das wie! Ich kann den ganzen Tag mit dem Kind daheim sein und das Kind sitzt vor dem TV oder spielt alleine in seinen Zimmer. Und am Wochenende wird es, wenn überhaubt alleine in den Garten geschickt, Fernseher läuft den ganzen Tag und Essen gibt es neben bei von Mac Doof! Zoo, Spielplatz oder das Schwimmbad sieht das Kind wenn überhaubt ein mal im Jahr. Ebenso kann ich als Eltern voll berufstätig sein und das Kind sich von 8-17 Uhr in der Krippe wohl fühlen, gefördert werden, mit anderen Kindern spielen und und. Die zwei Stunden bis das Kind ins Bett geht, kann ich das Handy jedoch weg legen, als Familie Abendbrot essen, reden, kuscheln und Lesen. Und am WE, den Tag zusammen im Park verbringen, toben, gemeinsam kochen und Essen, neue Spielplätze erkunden, einen Schwimmkurs machen oder Tiere füttern gehen. Ist jetzt überspitzt gesagt, aber ihr wisst was ich meine!?!

von dana2228 am 28.05.2015, 08:07



Antwort auf Beitrag von dana2228

Stimmt, da gebe ich dir völlig recht. Auch wenn dein oben genanntes Beispiel extrem klingt, aber das gibt es sicher. Darüberhinaus wird es auch Kinder geben, die in der Krippe besser aufgehoben sind als daheim, aber das ist ja wieder ein ganz anderes Thema. :-(

von dajale am 28.05.2015, 08:47



Antwort auf Beitrag von dajale

Ja, wollte damit nur sagen. Manchmal kommt es nicht auf die Quantität sondern die Qualität! Und auch wenn man nur wenig Zeit mit seinen Kindern hat kann man sie besser nutzen als mancher der den ganzen Tag Zuhause ist.

von dana2228 am 28.05.2015, 08:51



Antwort auf Beitrag von dajale

Tja, es ist wohl immer falsch.......in den letzten Jahren ist der Druck schnell wieder arbeiten zu gehen aber deutlich größer geworden...bei meinem großen Kind gab es weder Elterngeld noch einen Anspruch auf Kita vor drei........da war es schwer einen Platz mit drei zu bekommen und wenn man früher wieder arbeiten wollte...haben einen viele schief angeschaut......seit dem Elterngeld und dem Rechtsanspruch hat sich vieles geändert...ständig hört man, man kann es sich gar nicht mehr leisten....???? wir haben deutlich weniger gehabt aber es gab eben auch kein Elterngeld, fertig!!! Aber heute wird man eherschief angeschuat, wenn man zuhause bleibt. Bei Kind 2 habe ich schon Probleme gehabt sie überhaupt in die Kita zu bekommen, weil sie mit 3 zu alt war.......da hieß es, entweder jetzt mit 2 oder gar net......und zwar ganztags oder gar nicht:((( Jetzt ist die Situation hier so, dass man von den Kitas gezwungen wird ....entweder ab 1 Jahr einen Ganztagsplatz oder man hat eben Pech..........ab 3 etwas zu bekommen ist nahezu unmöglich.... ich werde trotzdem mein Kind so früh nicht den ganzen Tag hergeben....abreite selbst in dem Bereich und letztlich zahle ich mehr für die Betreuung als ich Gehalt bekomme UND ich sehe vor allem wie schlecht sie ist...in erster Linie nicht wegen der Leute die dort arbeiten sondern wegen dem Betreuungsschlüssel............was da im TV immer gesagt wird von 3-4 Kindern auf eine Erzieherin...ist zumindest hier utopisch..........auch die 1-jährigen sind hier mit 18 anderen und einer ausgebildeten Kraft und einer Hilfskraft versorgt..........das ganze dann in gemischten Gruppen bis 6 Jahre.....da leiden alle....die älteren Kinder, die kleinen Kinder und die päd. Kräfte.......wenn dann noch einer krank ist, ist man defakto alleine...........meine Wahl hier wäre immer eine gute TaMu, wenn ich arbeiten wollte. Es sollte eine echte Wahl geben....ich sehe eher das, dass was gerade politisch gewollt ist, propagiert wird und als das einzig Wahre gehandelt wird.......und wir Mütter machen brav mit....anstatt einfach zu sagen, jeder wie er mag........da wird sich gegenseitig teilweise fast zerfleischt. Sogar die Ausbildung der Erzieherinnen ändert sich, politisch gewollt, bei mir hieß es in der Entwicklungspsychologie noch bis 3 bei Mama und Papa ist das Ultimo und Beste.......und überhaupt....mittlerweile wurde das im Lehrplan angepasst und es wird etwas anderes gelehrt......... Es muss einfach jeder seinen individuellen Weg gehen und soll ihn auch gehen dürfen.........

von Pippilotta211 am 28.05.2015, 08:45



Antwort auf Beitrag von Pippilotta211

" Sogar die Ausbildung der Erzieherinnen ändert sich, politisch gewollt, bei mir hieß es in der Entwicklungspsychologie noch bis 3 bei Mama und Papa ist das Ultimo und Beste.......und überhaupt....mittlerweile wurde das im Lehrplan angepasst und es wird etwas anderes gelehrt........." Das würde mich sehr interessieren! Weißt du wie genau?

von dana2228 am 28.05.2015, 08:49



Antwort auf Beitrag von Pippilotta211

Gibt es bei euch auch so einen Mangel an ausgebildeten Erziehern? Mit diesem fachlichen Hintergrund könnte man bei uns auf Anhieb in jedem Kindergarten der Region eine Anstellung finden, ich kenne keine Einrichtung, die nicht nach Mitarbeitern sucht. Daher sind bei uns meist ebenfalls zu wenig Erzieher für zu viele Kinder verantwortlich, und die Sache mit dem geänderten Betreuungsschlüssel kommt noch hinzu. Und was die Kosten angeht, bei uns zahlt man für einen vollen Krippenplatz 800-900Euro (bis halb vier, also Vollzeit arbeiten ginge ohnehin nicht), das muss man ja erst mal verdienen.

von dajale am 28.05.2015, 09:00



Antwort auf Beitrag von dajale

Ne! Hier ist gut Ausgebildet Personal und auch sind die Gruppen mit u3 Kindern viel kleiner. Dennoch könnte der Personalschlüssel höher sein. Meine Tochter geht in eine Regelgruppe : 25 Kinder ,eine Erzieherin und zwei Hilfskräfte. Mein Sohn ist in ein einem Heilpädagogischen Kindergarten, da ist keine Gruppe größer als 12 Kinder (2 Gruppen mit 8 I -Kindern, 2 Gruppen mit 12 Kindern, davon 6 I-Kinder) und mindestens 3 Fachkräfte sind in einer Gruppe! Mein kleinster kommt wohl im nächsten Sommer mit 2 1/2 in den Kindergarten. In der Gruppe sind 18 Kinder (u3) und eine Fachkraft und zwei Hielfkräfte und eine Erzieherin auf 50%. Kann da nicht meckern.

von dana2228 am 28.05.2015, 09:16



Antwort auf Beitrag von Pippilotta211

Moment Pipilotta,nur weil bei euch wohl der Betreuungsschlüssel so schlecht ist,heißt es nicht dass es überall so ist. Bei uns dürfen bei Krippengruppen (12Monate-3 Jahre) nicht mehr wie 15 Kinder in der Gruppe sein und es sind mindestens drei ausgelernte Kräfte da. Wir haben noch das Glück eine Auszubildende zu haben. Aber drei ausgelernte Kräfte IST hier Standard.

Mitglied inaktiv - 28.05.2015, 13:07



Antwort auf Beitrag von dajale

von Birgit Kelle. Ich habe gerade erst ein Dirttel gelesen, aber die Frau spricht vieles an, so wie ich es sehe. Schade, dass die Politik Frauen in die Rolle der Arbeitenden Mutter die die Kinder in der Krippe abgibt drängen will. Frauen sollten die Wahlfreiheit haben und jede Frau sollte unterstützt werden, ihre Mutterschaft so zu leben, wie es für sie richtig ist. LG Muts

von Muts am 28.05.2015, 09:10



Antwort auf Beitrag von Muts

Bestellt. Klingt, als würde sie einem aus der Seele sprechen... "Gender Gaga" ist ein ebenso vielversprechender Titel :-)

von dajale am 28.05.2015, 09:29



Antwort auf Beitrag von Muts

Der Titel ist aber mehr als fragwürdig. Sind Opfer sexueller Belästigung etwa selbst schuld? Das find ich krass, wenn das in diese Richtung gehen sollte.

von Murmeltiermama am 28.05.2015, 09:41



Antwort auf Beitrag von Murmeltiermama

Klar, Murmeltiermama, Brüderles Dirndl-Dame ist selber schuld, wenn sie es sexistisch findet, wenn ein feucht-freudiger Brüderle ihr halb in den Ausschnitt fällt und "Herrenwitze" reißt - dann solle sie halt die Bluse zumachen oder noch besser über die "Herrenwitze" mit-lachen. *örks* "Und der Versuch, mit Gender Mainstreaming die Unterschiede zwischen Männern und Frauen aufzuheben, hat mehr Verwirrung als Erfolge gebracht. Es ist Zeit gegen diesen Gleichheitswahn aufzustehen. Männer und Frauen sind unterschiedlich – und das ist auch gut so!" Ehrlich gesagt, spätestens bei diesem Teil des Klappentextes für das Buch bekomme ich Zustände! Es geht doch bei diesem "Gender Gaga" gerade darum, DASS Männer und Frauen unterschiedlich sind und daher sowohl "typisch männliche" als auch "typische weibliche" Aspekte bei einer Entscheidungsfindung etc. berücksichtigt werden sollen. Warum Frau Kelle das als "absurde Ideologie" betrachtet, dass Männer und Frauen unterschiedlich sind und unterschiedliche Bedürfnisse haben können, verschließt sich mir... ich verstehe, warum in dem Kontext das Wort "populistisch" fällt. Und das Gender-Gaga-Buch verkauft sich auch noch gut!

von Leena am 28.05.2015, 11:38



Antwort auf Beitrag von Muts

super empfehlenswert zu diesem Thema und überhaupt!

Mitglied inaktiv - 30.05.2015, 18:21



Antwort auf Beitrag von dajale

Wuerde es gut finden wenn es jeder so machen kann wie er bzw.sie will! Wir bekommen in Ca.3 Monaten unser drittes Kind, die ersten beiden kamen 2011 und 2013 auf die Welt und seid dem bin ich bei den Kindern zuhause! War vorher immer Vollzeit arbeiten! und musste mir auch schon anhoeren das ich jetzt noch ein Kind bekomme das ich noch länger zuhause sitzen kann :( Finde das sehr schade das man sich rechtfertigen muss weil man 2 oder 3 Jahre bei den Kindern zuhause bleibt! Genauso wie wenn man früher schneller wieder arbeiten gegangen ist! Das sollte doch jeder machen können wie man will und wie es für die eigene Familie am besten passt! Für uns ist es so richtig und ich werde auch beim dritten Kind sicher 2-2 1/2 Jahre zuhause bleiben! Weil ich und mein Mann für uns so richtig halten! Werde natürlich auch irgendwann wieder arbeiten gehen aber das geht doch sonst keinen was an!

von clear am 28.05.2015, 21:15



Antwort auf Beitrag von clear

lies mal mehr als den Klappentext. Die Genderpolitik will genau das machen,was Birgit Kelle so absurd findet-keine Eltern mehr sondern z.b. ein oder zwei Elter.Absolute Gleichmachung. Totales Blödsinn.Was hat Gleichberechtigung mit Gleichmachung zu tun. Ich möchte auch in 10 Jahren noch Frau und Mutter sein. Möchte mich von meinem Mann unterscheiden, weil es einfach auch so ist. Im Übrigen finde ich es auch sehr schade, dass es heute zwar die Wahlfreiheit gibt, aber die Akzeptanz, gegenüber Frauen/Männern die bei ihren Kindern bleiben wollen, leider nicht. Mich juckt es im Übrigen nicht ob Nachbar x,wie Nachbar z früher arbeiten geht, daheim bleibt oder garnicht mehr ins Berufsleben einsteigt, denn es ist nicht mein Leben. LG,Anja

von anja&die**** am 31.05.2015, 22:26



Antwort auf Beitrag von anja&die****

Die gesellschaft hat nichts gelernt, nur alles umgekehrt soll doch jeder machen as er mag solange er keinem Dritten schadet dagmar

von Ellert am 01.06.2015, 06:15



Antwort auf Beitrag von Ellert

Finde nicht das es umgekehrt ist - gerade wenn ich das hier so lese -sind es immer noch die Arbeitsmütter die sich nicht um ihre Kinder kümmern.

von strolch13 am 01.06.2015, 11:56



Antwort auf Beitrag von strolch13

ich finde schon dass ellert im grunde recht hat... wir leben im grunde wie in den 50er jahren, nur unter umgekehrten vorzeichen... in den 50ern wurde die augenbrue hochgezogen wenn die mutter (früh bzw überhaupt) wieder arbeiten gegangen ist, die daheim bleibende mutter war gang und gäbe, quasi statussymbol, denn es zeigte: der mann verdient genug. heute ist es so, dass andere (meist frauen, übrigens!) die nase rümpfen wenn man sich als frau udn mutter dafür entscheidet, zu hause zu bleiben - und sei es nur, um die drei jahre elternzeit voll zu nehmen... da wird dan gleich was von heimchen am herd und der gesellschaft auf der tasche liegen geblubbert, selbst wenn es gar nicht so ist. heute ist es eben in, sein kind früh in die fremdbetreuung zu geben - ganz gleichgültig, ob man dann tatsächlich selbst gleich wieder in den job startet oder nicht. (ich selbst habe drei freundinnen, die alle ihre kinder mit unter einem jahr in die krippe gaben, nur eine von ihnen startete direkt wieder in den job). ganz ehrlich, mir ist es absolut wumpe, wie andere mütter das handhaben. beide seiten sollten aufhören sich zu rechtfertigen.

von DecafLofat am 01.06.2015, 16:11



Antwort auf Beitrag von anja&die****

Das ist aber Unsinn! Bei Gender-Mainstreaming geht es doch gerade darum, eine Thematik sowohl vom männlichen als auch vom weiblichen Gesichtspunkt aus zu betrachten und dann eine möglichst für alle Beteiligten tragbaren Lösung zu finden. Es geht eben nicht um "Gleichmacherei", die "Professorin" pauschal für Männlein und Weiblein ist m.E. ein Auswuchs, genauso wie "Menschinnen und Menschen" oder ähnliches. Aber nur wegen ein paar Auswüchse ist nicht gleich die Idee an sich kompletter Quatsch! Es geht nicht um "Elter und Elter", sondern sehr wohl um "Mutter und Vater". Was brauchen Mütter, was brauchen Väter, was ist wem weshalb wichtig... Wobei ich gerade eine Diskussion mit meiner großen Tochter hatte, die sich darüber aufregte, dass männliche Rasierer im Supermarkt 2 Euro kosten und genau derselbe Rasierer, mit denselben Klingen, aber mit einem pinken Punkt darauf und "Lady" im Namen, mindestens 8 Euro. Extra (überteuerte) Produkte speziell für weibliche Frauen... juchhu, vielleicht sollten wir das auch unter "Auswuchs von Gender-Gaga" subsumieren.

von Leena am 01.06.2015, 20:29



Antwort auf Beitrag von dajale

So, ich habe lange überlegt, ob ich zu diesem Thema was schreibe. Natürlich muss jeder wissen, wie er es handhabt. Und die Mutter ist der Mutter ein Wolf:) Egal. Also, ich gehe nach 1 Jahr wieder arbeiten, obwohl ich finanziell auch daheim bleiben könnte und es eigentlich auch schön fände, wenn ich noch bei meiner Tochter bleiben könnte ABER: Ich möchte mich nicht in diese Abhängigkeit von meinem Mann begeben. Wenn ich ewig daheim sitze, dann bin ich aus dem Job raus, kann keine Rücklagen bilden, sammel keine Rentenzeiten (bzw. weniger) etc. Was ist, wenn mein Mann stirbt, mich verlässt , arbeitslos wird oder krank wird. Ausserdem finde ich es schlimm, dass immer nur die Frauen daheim bleibt und diese Risiken eingeht.

von Emma81 am 01.06.2015, 16:57



Antwort auf Beitrag von Emma81

Ist nicht genau das eines der Hauptprobleme? Dass man schon nach drei Jahren "aus dem Job raus" ist? Theoretisch hat man ja nach drei Jahren Elternzeit das Recht auf eine zumindest vergleichbare Stelle. Aber das akzeptieren viele Arbeitgeber ja auch nur zähneknirschend. Und was, wenn man dann auch noch Teilzeit arbeiten möchte? Wie viele Frauen gibt es, die aus Angst davor, ihre Stelle zu verlieren, so schnell wie möglich wieder arbeiten gehen, obwohl sie lieber eine Weile länger bei dem Baby bleiben würden? Natürlich gibt es auch jede Menge Frauen, die sich liebend gern wieder sofort ins Arbeitsleben stürzen. Aber auch solche Mütter werden nicht immer und überall gerne gesehen, ich erinnere mich an viele Sätze von (überwiegend kinderlosen) Kollegen wie "Och nee, lasst uns nicht die Mutter anstellen, die fällt andauernd aus, weil ständig die Kinder krank sind"....

von dajale am 01.06.2015, 17:47



Antwort auf Beitrag von dajale

Es geht ja meistens nicht nur um drei Jahre, meistens kommt ja dann das nächste usw dann sind es schnell mal 6 Jahre oder noch länger. Und da ist man nunmal raus ausn Job. Ich z.b war noch so gut wie nie daheim weil ein Kind krank war, ich hab es immer irgendwie auf die Reihe bekommen und es umorganisiert, das könnten sich kinderlose bei mir also sparen, diesen Satz ;-)

von strolch13 am 01.06.2015, 18:40



Antwort auf Beitrag von dajale

Hallo dajale, Beruhigend zu lesen, das es anderen auch so geht! Ich bin mit unserer zweiten auch schon 2 Jahre zu hause, unsere erste ist jetzt fast 3,5... ich hab mich auch bewusst dafür entschieden, unser Umfeld sieht das anders. Es ist doch unsere Entscheidung!! Macht weiter ihr für richtig haltet und womit ihr euch wohl fühlt!!! Unsere Familienministerin setzt sich für 24 Std. Kitas ein, kann ich überhaupt nicht verstehen oder nachvollziehen. Ne Freundin von mir arbeitet nach 11 Monaten wieder vollzeit, beide Kinder in Kitas und Krippe. Wenn sie sich damit wohlfühle und es ihr gut geht, ist das für sie richtig. Das muss jeder selber entscheiden.... finde ich... :-)

von annasunshine am 05.06.2015, 13:09



Antwort auf Beitrag von annasunshine

Ähm, es geht doch gar nicht darum, dass ein Kind für 24 Std. in die Kita soll, sondern darum, dass auch Frauen im Schichtdienst, Nachtdienst etc. die Möglichkeit brauchen, ihr Kind während ihrer Arbeitszeit gut unterzubringen! Es hat nun mal nicht jeder die Möglichkeit, zwischen 8 und 17 Uhr o.ä. zu arbeiten, in manchen Berufen geht das schlichtweg nicht! Ich weiß bei uns z.B. von einer Kita mit 24-Std.-Öffnungszeiten, insbesondere auch für Polizeibeamte und Mitarbeiter einer großen Firma vor Ort - da müssen die Eltern dann allerdings auch nachweisen, dass sie zu diesen Zeiten arbeiten müssen, wenn sie außerdem der "normalen" Tagesöffnungszeiten die Kita in Anspruch nehmen. Was ist an einer solchen Einrichtung so unverständlich..?

von Leena am 08.06.2015, 22:08