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"Sandwichkind" bockt

Thema: "Sandwichkind" bockt

Hallo ihr Lieben, zum o.g. Thema mache ich mir zurzeit so meine Gedanken. Meine Kinder sind fast 8 (Mädchen), 5 ¼ (Junge) und 9 Wochen (Junge). Die Große ist und war schon immer ein wahres Vorbildkind. Nie Ärger oder negative Elterngespräche im Kindergarten oder in der Schule, zieht Freizeitaktivitäten wie Sport oder Tanzen seit Jahren durch und erzielt entsprechende Erfolge, hat eine hohe Sozialkompetenz, ist zuhause extrem brav, ruhig etc. Kurz gesagt, sie bekommt von allen Seiten positive Aufmerksamkeit. Der Mittlere ist eher ein kleiner Rebell, laut, lebhaft – ein richtiger Junge eben. So kommt es, dass er immer irgendwie automatisch im Schatten seiner großen Schwester steht. Sie wird oft gelobt, er häufig geschimpft und zurechtgewiesen. Somit bekommt er eher die negative Aufmerksamkeit. Nun ist er in einem Alter, in dem er das sehr wohl bemerkt und auch entsprechend reagiert. Seit unser Kleinster auf der Welt ist, ist es irgendwie noch extremer geworden. Den Kleinen lieben beide abgöttisch, keine Frage. Aber nun scheint der Mittlere sich irgendwie zwischen zwei Stühlen zu fühlen. Es stört ihn, wenn die Große sich um das Baby kümmert (und das macht sie allein aufgrund ihres Alters schon wirklich gut, wickelt ihn z.B. ganz alleine und zieht ihn an), wenn sie ihn im Arm hält etc. Natürlich versuchen wir als Eltern, den Mittleren genauso einzubeziehen, aber das scheint ihm nicht zu reichen. Er möchte nicht mehr ins Fußballtraining und nicht mehr zum Kinderturnen und wenn wir hingehen, dann weigert er sich mitzumachen. Das ging schon so weit, dass er vorletzte Woche des Trainings verwiesen wurde, weil er sich geweigert hat, das Mannschaftstrikot anzuziehen. Ich bin mir ganz sicher, dass er dadurch nur Aufmerksamkeit möchte, denn eigentlich spielt er ja sehr gerne. Zuhause wettert er immer gegen die große Schwester, piesackt sie, kritzelt ihre gemalten Bilder voll, stellt ihr ein Bein etc. Das war vor der Geburt des Kleinsten schon so, aber jetzt eben extrem. Kurz gesagt: ich habe das Gefühl, er möchte Aufmerksamkeit um jeden Preis, um nicht neben seiner Schwester komplett unterzugehen. Für uns als Eltern ist das wahnsinnig schwer, denn man kann ihm ja auch nicht jedes Fehlverhalten durchgehen lassen. Generell sind unsere Kinder (würde ich behaupten) gut und recht streng erzogen. Er wird in 2016 eingeschult, hätte dieses Jahr als Kann-Kind schon gehen können, aber da er erst Mitte Dezember geboren ist, haben wir uns dagegen entschieden. Nun ist meine Sorge, dass sich dieses Verhalten noch steigert und er dann in der Schule auch extra schlechte Noten schreibt und sich daneben benimmt, um eben Aufmerksamkeit zu erhalten. Ich weiß, bis dahin sind es noch 1,5 Jahre. Trotzdem macht man sich so seine Gedanken. Vor allem tut er mir auch leid, weil ich ja merke, dass er sich in gewissen Situationen unwohl fühlt und das dann so zum Ausdruck bringt. Wenn die Große mal nicht da ist, dann ist er plötzlich extrem brav, quasi wie ausgewechselt. Kümmert sie sich aber bspw. ums Baby, dann pieselt er sich absichtlich in die Hose, so wie gestern Abend. Ich persönlich denke nicht, dass es ausschließlich am Baby liegt. Die ganze Situation wird dadurch nur verschärft. Natürlich liebe ich alle meine Kinder gleichermaßen und hätte so gerne, dass sich alle gleich behandelt fühlen auch wenn sie natürlich von Grund auf verschieden sind. Was ist eure Meinung? Wie damit umgehen? Wann bestrafen und wann ein Auge zudrücken? Meint ihr das Problem löst sich mit etwas zunehmendem Alter und wird v.a. bis zum Schulbeginn besser? Danke schon mal für eure Antworten, Erfahrungsberichte und Tipps! LG

Mitglied inaktiv - 13.02.2015, 15:48



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Ganz ehrlich wenn ich dein Sohn wäre würde ich auch Bocken, du lobst deine Tochter in den Himmel wie perfekt sie doch ist und das sie alle Erwartungen ihrer Umwelt erfüllt...... Über deinen Sohn schreibst du eine mini positive Sache und danach sofort das er mit Absicht in die Hose piselt. 20 Prozent der fünfjährigen Jungs sind noch nicht komplett trocken. Mein Sohn stand auch im Kindergarten im Schatten seiner Schwester sie ist auch für außenstehende perfekt, ich hasse es wenn jemand meine Kinder vergleicht jedes ist einzigartig und jedes Kind hat Fehler auch deine Tochter . Ich empfehle dir dich über lieblingskinder zu informieren und die tollen seiten deines Sohnes zu sehen. Bei meinen kindern wurde nacher sogar ein IQ test gemacht und was kam dabei raus? Die angeblich perfekte Tochter hat ein wert von 122 und gilt als über durchschnittlich intelligent. Mein Sohn den außenstehende immer als störend empfanden hat einen wert von 131 und gilt als hochbegabt. Und er kommt super mittlerweile in der Schule zurecht.

von sterntaler82 am 13.02.2015, 18:03



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Vielleicht hätte ich dazuschreiben sollen, dass unser Mittlerer sehr wohl auch viele viele tolle und positive Eigenschaften hat. Er ist beim Essen null wählerisch, ist in vielen Dingen sehr unkompliziert und unempfindlich, ist ein sehr liebenswerter und umgänglicher Junge. Für sich genommen ein komplett anderes Kind, nur eben in der Kombination schwierig, da hier sofort wieder der Wettbewerb entfacht. Was ich oben geschildert habe ist das, was bei der Umwelt ankommt, also nach außen hin. Und zwar nur in Gegenwart seiner Schwester, das habe ich ja so auch gesagt. Und das mit dem in die Hose pieseln war kein Zufall oder Unfall, sondern ganz bewusst in dem Moment. Daher schrieb ich ja auch, dass er mir oft leid tut, weil ich das als eine Art Hilfeschrei verstehe.

Mitglied inaktiv - 13.02.2015, 18:10



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Wie gesagt ich habe auch so eine Geschwister Kombination und da zB von seiten des Kindergarten immer auf meinen Sohn herum gehackt wurde habe ich zB im letzten Kindergarten Jahr die Einrichtung gewechselt. In dem Kindergarten kannte keiner seine zwei Jahre ältere Schwester und ungelogen als ich nach sechs Wochen Eingewöhnung das erste Eltern Gespräch hatte hieß es von seiten des Kindergarten er wäre ein ganz normaler junge nur etwas sensibel. In dem alten galt er als gewalttätig und zurück geblieben und schlicht dumm. Ich habe seit dem Zeitpunkt sehr darauf geachtet das sie unterschiedliche Sachen machen und siehe da es hat geklappt heute sind beide unzertrennlich trotzdem hat jeder seinen Platz gefunden. Das mit eurem baby würde ich nicht über bewerten als mein Sohn fünf war ist er auch großer Bruder geworden und obwohl er einen kleinen , von ihm heiß ersehnten, kleinen Bruder bekommen hat konnte er wenig mit ihm anfangen die große konnte ja alles besser. Vor sechs Monaten habe ich mit meinem neuen Partner noch ein kleines Mädchen bekommen und er macht alles für sie und sie vergöttert ihren großen Bruder dafür. Ich würde das aufs alter schieben. Eure große muss ja nicht euer Lieblingskind sein aber die aussen Welt kann sie zu einem machen eben weil sie angeblich perfekt ist da würde ich ganz klar stop sagen. Und wegen der Schule, im Jahr vor der Einschulung hatte ich regelmäßig Albträume das er die Schule nicht schafft und auf eine Förderschule muss, was ist daraus geworden ? Ein einser Schüler auf dem Gymnasium

von sterntaler82 am 13.02.2015, 19:33



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Ohweiiii.... bei uns ist es ganz ähnlich (Mädchen 8/ Sohn 6/ Baby 9 Wochen) und ich bin völlig verzweifelt.... Jeden Tag fordert er meine Nerven aufs Neue hinaus- ich liebe ihn sehr, aber er stellt dauernd was an oder hört nicht und ich/ wir reden mit ihm und versuchen ihn wieder in die "Spur" zu bringen, aber er ist nur auf Ärger aus... Warum??? Ist das nur eine Phase? Wann hört das auf? Ich will ihn wieder loben und entspannte fröhliche gemeinsame Tage ohne Streit.

von törtli am 13.02.2015, 20:02



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@sterntaler: wenn ich das so lese, dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Beide im gleichen Kindergarten, bei meinen beiden hat es sich bevor die Große in die Schule kam sogar um 1 Jahr überschnitten. Die Erzieherinnen sind dieselben, kennen die Große und betreuen jetzt den Mittleren. Klar hat er es schwer, das ist ja vorprogrammiert. Und Kinderturnen haben beide genau nacheinander in 2 verschiedenen Altersgruppen, in derselben Halle bei derselben Lehrerin. Für meinen Sohn muss das ja teilweise die Hölle sein... So habe ich das noch gar nicht gesehen. Du hast sooooo recht! @törtli: du sprichst mir aus der Seele. Ich will doch nur Harmonie und komme mir vor, als würden wir gegen eine Wand reden. Vor allem mein Mann redet in einer Engelsgeduld mit unserem Sohn, aber alles scheint an ihm abzuprallen. Dabei ist er so ein lieber Kerl und kann schon so viel Tolles, wofür wir ihn auch wirklich oft loben, zur Zeit natürlich verstärkt. Zum Beispiel geht er wenn wir nach Hause kommen ohne Aufforderung zum Händewaschen, kommt morgens meist (selbständig) angezogen und mit geputzten Zähnen zum Frühstückstisch, kann ausmalen und schneiden als wäre er in der 2. Klasse, und und und... Finde ich für einen 5-jährigen nicht alles selbstverständlich. Wenn wir ihn dann für solche Sachen loben, sagt er aber trotzdem häufig Sachen wie: "Nein ich kann das nicht gut, meine große Schwester kann das viel besser." Das zeigt mir dann umso mehr, wie stark ihn die Situation beschäftigt... Danke für eure lieben Worte! Ich hoffe mit der Zeit löst sich dieser "Knoten"...

Mitglied inaktiv - 13.02.2015, 21:11



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Dann bestärke ihn! Klar kann sie das besser, sie ist 3 Jahre älter - es wäre schlimm, wenn sie es nicht besser könnte, ABER er kann es für ein Kind seines Alters super toll - und das ist es, was zählt. Jüngere GEschwister müssen lernen, dass sie ihre großen Geschwister zwar zum Vorbild nehmen , aber sich nicht mit ihnen auf Augenhöhe messen dürfen - denn da ziehen sie, bis sie erwachsen sind, vermutlich fast immer den kürzeren. Übrigens denke ich, dass die "Rolle" eures Mittelkindes vorprogrammiert ist. Die Nische "braves liebes, annähernd perfektes Kind" war schon belegt - jedes Kind sucht sich seine eigene, neue Nische. Wo brav und lieb belegt ist, muss fast als nächstes frech und "böse" belegt werden. Gute Nachricht: die dritten Kinder haben, da beide Extreme belegt sind, oft den Hang dazu sich irgendwo mittig einzugliedern. Ich habe selbiges bei meinen großen Geschwistern und mir erlebt - und sehe das gleiche nun bei meinen Kindern. Das Große ist sehr klug, wissbegierig, fordernd, sozial dafür ne Katastrophe - in der Schule in Mathe top, in Deutsch naja - insgesamt aber sehr faul. Das Mittlere ist zwar auch klug und neugierig, dabei aber genügsam, sozial das reinste Sahneschnittchen - in der Schule in Mathe recht gut, in Deutsch top (ja, auch hier war eine Nische eben frei, in der er tatsächlich trotz 3 Jahren Altersunterschied in Bezug auf Rechtschreibung schnell auf Augenhöhe war) - sehr fleißig. Das Kind hat also auch in der Schule jeweils die andere Nische besetzt. Das Problem mit den Profis in den Bildungseinrichtungen, würde ich auch immer im Auge behalten. Geschwister vergleicht man recht unbewusst miteinander einfach weils spannend ist die Unterschiede zu sehen - das tut aber manchen Kindern einfach nicht gut. Ich hab mir (als drittes Kind, das auch zwei extrem unterschiedliche ältere Geschwister hat - und in der weiterführenden Schule ständig mit dem einen oder dem anderen verglichen wurde - ein Segen waren die Lehrer, die beide schon unterrichtet hatten - die schafften es nämlich mich als "ich" wahrzunehmen und nicht als "kleine Schwester von X bzw. Y" - und damit keine Erwartungen an den Tag zu legen, die ich nicht erfüllen wollte) geschworen, dass, wenn ich es verhindern kann, meine Kinder spätestens ab der weiterführenden Schule nicht mehr auf die gleiche Schule gehen - einfach damit jedes seine eigene Chance bekommt. Kind groß ist jetzt auf einer besonderen Schule - da wird mit größter Wahrscheinlichkeit keins der anderen Kinder landen - und das ist gut so (bei den beiden kleineren dürfte es - so wie ich sie einschätze - keine Probleme geben, falls sie doch auf der selben Schule landen sollten später - die sind sich recht ähnlich - wobei das jüngste Kind definitiv auch irgendwo in den Zwischenräumen der Extremnischen seiner Geschwister seinen Platz gefunden hat.

von Snaffers am 15.02.2015, 20:27



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Hallo Kafi_77, das klingt wie bei uns! Unsere Tochter ist 8 Jahre alt und auch ein "Vorbildkind". Sehr verständnisvoll, macht die Dinge so wie sie gemacht werden sollten, interessiert sich für vieles, eine tolle Schülerin etc. Vom Typ her eher ruhiger. Unser Sohn ist 6 Jahre alt und sieht sich immer in sehr starker Konkurrenz zur grossen Schwester die jetzt natürlich als Schulkind (2. Klasse) enorm dazu gelernt hat. Ihn setzt dies unter Druck (obwohl wir hier nicht vergleichen) und er reagiert immer extrem bockig. Auch Dinge die er für sein Alter sehr gut macht, spielt er herunter weil es im Vergleich zur Schwester dann doch wieder nicht so super ist. Er ist ein kleiner Rebell, immer in Bewegung und sehr laut und lebhaft. Wie bei Euch! :-) Dann haben wir noch ein kleines relativ pflegeleichtes Baby mit 7 Monaten. Die Situation ist nicht durch das Baby schlimmer geworden. Sonder hat sich eher durch den Schuleintritt der grossen Schwester vor 1.5 Jahren noch verstärkt. Er ist eifersüchtig weil sie "alles besser kann"...obwohl das gar nicht stimmt er ist in vielen motorischen Bereichen stärker (Inline-Skate fahren etc.). Er fängt dann an sie zu ärgern und die Streitereien haben zugenommen. Für uns ist es oft alles sehr nervzehrend. Unsere Hoffnung ist dass er durch den Schulbeginn im Sommer hoffentlich auch wieder stolz darauf sein kann, was er alles Neues dazu lernt und sich die Situation dadurch entspannt... Viele Grüße -Princess-

von -Princess- am 13.02.2015, 22:40



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Bei uns ist es umgekeht: Meine Kinder sind 8,5 (Tochter), fast 5 (Tochter) und 1,5 (Junge). Unser "Problemkind" ist und war schon immer unsere Große. Geschwisterrivalität und Eifersucht, eine niedrige Frusttoleranz spielen eine sehr große Rolle. Wenn dann noch Müdigkeit dazu kommt führt das oft zu Tobsuchtsanfällen zuhause. Und draußen hat sie kaum Freunde. Es gibt ständig Streit. Zuhause versucht sie Aufmerksamkeit zu erregen, indem sie Sachen anstellt und dann behauptet sie war es nicht. Gestern zB malte sie mit Farbe schwarze Flecken in ihre Zimmerecke, so dass es wie Schimmel aussieht. Das musste sie natürlich selbst wegwischen, aber wir müssen leider drüber streichen. Oder sie nahm vor ein paar Wochen Kleber und verklebte damit in ihrem Zimmer die Schlösser der Fenstergriffe, so dass das Fenster sich kaum noch öffnen lässt. Es ist ja schonmal gut, dass du erkennst was das Problem deines Sohnes ist! Jetzt musst du ihm Wege zeigen, mit seinem Frust besser umzugehen. Andere Aktivitäten werden helfen. Die Schule wird es sicher besser machen. Bedenke außerdem, dass das Baby noch "frisch" ist und er seine neue Position in der Familie noch finden muss. Du machst das schon richtig: Ihn verstehen, ihn einbeziehen, ihn seine Position neu finden lassen, ihm eine besondere Aufmerksamkeit geben.

von binesonnenschein am 14.02.2015, 07:32



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Danke princess und bine! Das mit der Schule ist natürlich auch ein Aspekt. Wir haben lange überlegt, ob wir ihn dieses Jahr einschulen, haben uns dann aber dagegen entschieden, dies mit 5 3/4 zu tun. Das führte dazu, dass er nun schon zum 2. Mal "Mittelkind" in seiner Kindergartengruppe ist und daran sicher auch zu knabbern hat. Wenn er dann in 1,5 Jahren eingeschult wird, hat er aber zumindest die Möglichkeit, mit 6 3/4 einer von den Großen und Ältesten zu sein.

Mitglied inaktiv - 14.02.2015, 07:54



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Ehrlich gesagt, ich glaube, ihr lobt insgesamt viel zu viel. Eure Kinder wollen von Euch geliebt werden, wie sie sind. Egal ob sie sich toll anziehen können, umkomplizierte oder komplizierte Esser sind, gut oder schlecht in der Schule. Ich würde grds. das Loben mal mininmieren, sondern viel mehr die Persönlichkeit der Kinder in den Vordergrund stellen. Mit dem vielen Loben werden die Kinder auf Leistung getrimmt. Wenn sie mal versagen, ist das dann aber ganz schlimm. Mit dem Fußball und Kinderturnen: Frage ihn in einer ruhige Minute, ob er mitmachen möchte. Wenn er nicht mehr will, akzeptiere das. Wenn Du gegen Deinen Willen zum Sport geschleppt würdest, wärst Du vielleicht auch bockig. Außerdem finde ich, dass man nur in seltenen Fällen schimpfen muss. Klar schimpfe ich auch mal, gerade wenn ich mich über etwas geärgert habe. Aber mir ist bewusst, dass es viel mehr bringt, den Kindern ruhig später zu erklären, weshalb etwas nicht gut war. Strafen gibt es bei uns auch nur selten, und wenn dann nur unter vorheriger Androhung. Alles andere ist Willkür und hilft ihm nicht weiter. Was macht er denn, was Dich zum Strafen veranlasst? Wenn er in die Hose pinkelt, muss das nicht absichtlich gewesen sein. Mach keine große Sache daraus. Er kann alleine die Hose wechseln und den Boden aufwischen. Wenn er das Mannschaftstrikot nicht anzieht und der Trainer ihn nicht mitmachen will, musst Du nicht noch extra schimpfen. Mit dem Baby: Interessiert er sich nicht oder lässt Du ihn nicht ran? Meine Große war auch 5, als unsere Dritte kam. Die hat sich auch nicht so interessiert, da war die 2 1/2 Jährige interessierter. Aber auch eine 5jähriger kann eine Windel wechseln, den Schnuller geben etc. Kann es sein, dass Du ihm das nicht zutraust, weil er zu klein oder ein Junge ist? Vielleicht kannst Du die Große mal zu einer Freundin schicken, und wenn Du mit Sohn und Baby zuhause bist, bitte ihn doch Dir mit dem Baby zu helfen. Und was auch oben schon anklang: Versuche ihm ein eigenes Leben zu ermöglichen, eigenen Sport, ein Instrument, oder was ihm Spaß macht und was nicht schon von der Schwester besetzt ist.

von Astrid18 am 16.02.2015, 07:24



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Bei uns ist unser "Mittelkind" auch extrem lebendig, laut und auch chaotisch. Wir haben 3 Jungs fast 8, fast 6 und 2 1/2 Jahre alt. Er ist aber auch liebevoll, phantasievoll und eben ganz anders als seine Brüder. Aber ganz ehrlich habe ich manchmal das Gefühl, dass es oft das 2. Kind ist das gerne mal aufdreht und damit auch um Aufmerksamkeit kämpft. Andererseits habe ich auch schon gemerkt, dass es oft Phasen sind die durchlaufen werden müssen, die beim 1. Kind nicht so auffallen, die man aber extrem nervig findet, wenn man noch mehrere Kinder "nebenher" laufen hat. Am Schlimmsten finde ich es wenn alle 3 gleichzeitig so eine Phase haben. Da platzt mir auch schon mal der Kragen. Das geht aber auch wieder vorbei. Ausserdem sucht sich jedes Kind seine ganz eigene "Nische" um eben nicht immer mit den Geschwistern verglichen zu werden. Ich weiß nicht von wem das ist, aber ich finde diesen Spruch gut: "Vergleiche nie ein Kind, außer mit sich selbst." Man kann eben nicht von allen Kindern das Gleiche erwarten, allein schon wegen Entwicklungsstand, Geschlecht, Alter, Geschwisterkonstellation, Charakter, usw. Und wer seinen Kindern gerecht werden will sollte sie auf keinen Fall gleich behandeln. Sieh ihn nicht als kleineres Abbild seiner Schwester. Das würde mir (dir?) auch nicht gefallen. Ich weiß, das war jetzt vielleicht ein bißchen viel bla bla, aber denk mal drüber nach, vielleicht hilft es dir die Situation etwas anders zu sehen. Gruß

von Lillipups am 16.02.2015, 15:53



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Mädchen haben es oft schon früh raus ihre Konflikte nicht offen auszutragen - so wie euer typischer (???) Junge - sondern sind oft hinterlistig. Das kann schon ein gewisser Blick sein und schon sind alle ganz erstaunt warum der Sohn austickt. Und das Du ja extra erwähnst, dass deine Kinder gut aber auch recht streng erzogen werden ( was darf man sich denn darunter vorstellen ?), kann ich mir gut vorstellen, dass deine große Tochter an der Misere nicht ganz unschuldig ist. Die Eifersucht auf den kleinen Bruder kann es kaum sein, denn er hat sich ja liebevoll um den Kleinen gekümmert - aber nur wenn die Große nicht da ist. Also beobachte mal die Tochter was sie so treibt... Grüße Sodapop

Mitglied inaktiv - 16.02.2015, 16:37



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Danke für eure Antworten, Tipps und Erfahrungsberichte! Ich hab mir alles in einer ruhigen Minute nochmal durchgelesen und werde im aAlltag verstärkt darauf achten und versuchen, eure Ratschläge mal anzuwenden!

Mitglied inaktiv - 18.02.2015, 10:39