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Beziehungsfrage

Thema: Beziehungsfrage

Hallo, ich hätte mal eine private Frage : wie haben sich Eure Partnerschaften/Ehen mit zunehmender Kinderzahl entwickelt? Besser? Schlechter? Mehr Streit? Wenn ja, warum? Wir haben drei Kinder (8, 2x2) und irgendwie kommen wir seit letztem Jahr auf keinen grünen Zweig mehr. Klar, die Nächte werden kürzer, die Tage anstrengender, die Nerven dünner, aber ich bin irgendwie nur noch traurig, kenne mich und meinen Mann zum Teil echt nicht wieder. Wie war/ist das bei Euch - vielleicht mag ja jemand berichten?! LG Pearl

von PearlandMum am 23.03.2016, 19:32



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also, die Ehe wird ja auch als solche älter, unabhängig von der Kinderfrage wir hatten die meisten Streitereien nach dem ersten und zweiten Kind, da mussten wir uns halt noch an unendlich viel gewöhnen und umstellen von zwei vollberufstätigen singles auf Familie. Das war echt schlimm manchmal. aber irgendwie hat sich das alles eingependelt, die Kinder drei und vier haben da keine grossen veränderungen gebracht. allerdings war es bei mri auch so, dass immer klarer wurde, dass man mit vier kindern, gemeinsamen Haus und Kapitalanlagen, dass man einfach irre fest aneinander gebunden ist und schon was unglaublich gewaltiges passieren muss, einen auseinanderzubringen. Von daher, ich kann nicht sagen, ob beser oder schlechter, auf alle Fälle stabiler. Und- meine Kinder sind gross, habe nur noch Erinnerungen an zweijährige. aber zwei davon sind Kraftzehrer, lass die zeit vorüber sein, dass Du wieder regelmäßog gut schlafen kannst und zeit für Dich hast, alleine das hilft. Benedikte

von Benedikte am 23.03.2016, 23:23



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Auch ich fand die jeweilige Kleinkindzeit beziehungstechnisch immer am schwierigsten. Babyzeit ist da, sofern man kein Schreikind hat, eher entspannt. Gerade beim ersten Kind war das eigentlich eine der schönsten Zeiten in der Beziehung. Aber Kleinkinder, die noch nicht durchschlafen, viel krank sind, noch nicht regelmäßig von anderen Menschen betreut werden können und auch noch keinerlei Rücksicht nehmen können, sind schon sehr sehr anstrengend. Da hilft nur abwarten. Ab dem Kindergartenalter wird es ja meistens wieder leichter und es entstehen auch wieder Freiräume für die Partnerschaft, weil die Kinder nicht mehr 24/7 an den Eltern kleben. Am schwierigsten fand ich die Umstellung auf 3 Kinder. Das hatte aber verschiedene Ursachen. Sie ist ein Nachzügler (jetzt sind sie 14, 11 und 4) und mein Mann kam damit nicht so richtig klar, dass alles wieder von vorn anfing. Zudem kann Oma keine drei Kinder gleichzeitig nehmen, sodass es zwischenzeitlich kaum noch Paarzeit gab. Inzwischen ist es wieder leichter, weil die Kinder auch mal allein (also zu dritt) bleiben können und durchaus mal wieder ein Spaziergang oder ein Kinobesuch zu zweit für uns drin ist. Gerade die unbelauschten Gespräche mit meinem Mann finde ich sehr wichtig. Das stärkt den Zusammenhalt und vermeidet Missverständnisse. Wofür ich noch keine wirkliche Lösung gefunden habe: Das Ausleben einer auch nur einigermaßen freien Sexualität ist Wand an Wand mit zwei (Fast)Teenagern eher schwierig. Gerade meine Große tappt bis nach Mitternacht durch die Wohnung und die Jüngste kommt immer in den frühen Morgenstunden in unser Bett :-/

von Murmeltiermama am 24.03.2016, 08:00



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oh, das könnte ich geschrieben haben. Ich habe auch eine Nachzüglerin. Unser Baby ist jetzt 9 Monate, die beiden Großen sind 7 und 8. Die Omas können auch nicht alle 3 gleichzeitig nehmen, damit wären sie überfordert aufgrund der doch recht unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der Kinder. Ganz abgesehen davon fremdelt meine Maus ganz extrem. War ich von den Großen gar nicht so gewohnt. Daher ist Paarzeit sehr rar bis nicht vorhanden. Die Kleine schläft noch bei uns im Schlafzimmer - und sie wird vom kleinsten Geräusch, das wir machen, wach. Im Moment teilen wir uns die Kinder auf - mein Mann nimmt die beiden Großen und unternimmt mit ihnen was. Ich hab das Baby und bin daheim oder mit Kinderwagen unterwegs. Gemeinsame Unternehmungen sind eher stressig und haben nicht den gewünschten Erholungsfaktor. Mir gehen vor allem die gemeinsamen Unternehmungen ab (wir sind viel auf den Berg gegangen, Mountainbiken, gemeinsam laufen, usw..... ). Aber es soll ja besser werden

von ukulele0102 am 02.04.2016, 13:27



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Unsere 15jährige Ehe ist nicht schlechter durch unsere 3 Kinder (11,5, fast 9 und fast 5) geworden. Sind ja auch von uns beiden alle 3 geplante Wunschkinder. Es gibt in Ehen halt gute und schlechte Phasen. Zur Zeit sind mein Mann und ich wie Hund und Katze -> wir können nicht mit einander aber auch nicht ohne einander leben. Unsere Paarzeit kommt zur Zeit etwas zu kurz, da wir auf dem Land leben und abends leider kein Bus zu uns aufs Dorf fährt (letzter Bus 19 Uhr!?). Aber zum Glück klappt es immer noch im Bett gut -> Tür zu! Entweder wir haben Abends dafür Zeit oder am Wochenende gleich nach dem Wach werden (natürlich wenn wir keinen Mitschläfer - unsere fast 5jähriges Töchterchen - haben!). Manchmal sogar am Wochenende nach dem Mittagessen, wenn sich unsere 3 Kinder bei einer DVD "ausruhen". Für dieses Jahr habe ich zum Geburtstag eine Reise ohne unsere Kinder nach Lissabon (Ende August, Flug, 4 Übernachtungen und Programm) von meinem Mann geschenkt bekommen.

Mitglied inaktiv - 24.03.2016, 11:45



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Hallo :) Also wir haben 3 Töchter (7,5 und 17 Monate) und ich muss sagen bei uns waren alle Schwangerschaften nicht toll.. ich war oft abgekratzt... mein Mann teils noch mehr... Dann wird es mit mehr Kindern ja auch nicht leichter mit der zweisamkeit.... vor allem dann wenn mini nur im Familienbett schlief(schläft) .... mit dem richtigen Sexzeitpunkt fand ich am belastensten in der Beziehung da wir beide mit nur händchen halten und küsschen nicht zufrieden waren.... haben aber auch da ne Lösung gefunden ;) Sonst geht es eigentlich... so einmal im Jahr streiten wir so das ich wegrennen könnte. Tue es aber nicht da es doch so ist das wir uns echt sehr lieben. In guten wie in schlechten Zeiten. Aber danach fühle ich mich mehrere Tage oder Wochen furchtbar. Bin sehr harmoniebedürftig. Haus und kinder schweißen schon zusammen, aber ohne liebe könnte das jeder auch seine eigenen wege gehen.... Eine Beziehung ist etwas lebendiges und verändert sich immer! Wichtig finde ich das man niemals den Respekt und die Achtung voreinander verliert. Das man über Probleme spricht, überhaupt Probleme erkennt und Kompromisse schließt. Ich weiß auch nicht ob unsere Ehe für immer hält?! Jedenfalls sind wir nun 12 Jahre zusammen und lieben uns immernoch sehr. So lange wir uns lieben lohnt es sich auch Probleme zu lösen. Ob dir das nun weitergeholfen hat weiß ich nicht ;) aber so ist das bei uns.

Mitglied inaktiv - 24.03.2016, 15:36



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Bei uns ist Nummer drei ja nun erst unterwegs, aber in jeder Partnerschaft gibt es ja solche und solche Phasen, wichtig in den schweren ist denke ich, das jeder seinen Teil dazu beiträgt, dass es dennoch hält. Wir sind beide noch sehr jung gewesen als wir ein Paar wurden. Kennengelernt mit gerade 18/19, wir waren beide noch Schüler, etwa nach zwanzig Monaten zusammen gezogen, also weg von den Eltern gleich gemeinsam in eine entfernte Stadt zum studieren. Etwa nach einen Jahr zusammen wohnen waren dann die rosa Wölkchen doch mal weg und man begann so langsam auch die verrückten Seiten des anderen zu sehen. Naja noch mal zwei Jahre später haben wir geheiratet und unser erstes Kind kam dann eineinhalb Jahre später. Ein absolutes Wunschkind und wir waren so naiv. Die Schwangerschaft und die ersten Monate mit Kind waren die bis jetzt schwersten, es waren glaube ich aber auch die, die uns am meisten erwachsen gemacht haben, auch wenn wir schon Mitte zwanzig waren aber wie reif ist man als Student schon. Ausserdem hatte ich in der Zeit enormes Heimweh und absolut keine Lust aufs Sex, fand ich in der Zeit nur unangenehm. Dennoch war ich etwa dreizehn Monate nach der Geburt wieder schwanger, auch von uns beiden gewollt. Die Zeit war nicht so heftig wie beim ersten aber auch nicht einfach. Dann kam der Berufseinstieg bei meinem Mann, meine Abschluss Prüfungen, mein Berufseinstieg, ein großer Umzug, nun die neue Schwangerschaft und das sind ja nur die großen Dinge. Klar gibt es da immer mal Auseinandersetzungen aber insgesamt haben wir es bisher immer geschafft einen gemeinsamen Weg zu finden. Wir wollen etwa in einem Jahr bauen, nach diesem wenn alles gesund und OK ist evtl noch ein viertes Kind mal sehen es wird sicher auch nicht einfacher nur anders. Aber solange man daran gemeinsam arbeitet geht es denke ich und wir werden auch diese Hürden meisten. Wir sind nun schon fast zehn Jahre verheiratet und 15 zusammen, das ist schon beinahe unser halbes Leben und das finde ich auch ziemlich genial alleine dafür lohnt es sich immer wieder neu für die Beziehung zu arbeiten, sonst wäre ja plötzlich ein halbes Leben weg geworfen...

von knuffelbär am 24.03.2016, 15:36



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Sicher haben wir uns verändert, was ich aber auch dem älter werden und erfahrener werden zuschreibe. Ich finde unsere Partnerschaft besser, nein stabiler als zu Beginn. Wir haben uns 04/1992 kennengelernt und schnell geheiratet und bewusst schnell eine Familie gegründet. Wir sind gelassener, aber auch bewusster. Dünnere Nerven kann ich nicht bestätigen. Das liegt aber auch sicher an den Altersabständen. Unsere Söhne sind 23,22,16,15,4 . Mehr Streit? Kann ich nicht beantworten - wir streiten nicht. Sind wir unterschiedlicher Meinung, besprechen wir das in aller Ruhe. Traurigkeit sollte kein ständiger Begleiter sein. Lass dir helfen. Das wird schnell zu einer Depression aus der man schlecht alleine wieder raus findet. Alles Gute!

von Littlecreek am 24.03.2016, 19:08



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Hallo, wir hatten immer mal wieder schwierige Zeiten - auch in der Beziehung - als die Kinder alle recht klein waren und ich durch den Schichtdienst viel alleine war. Dann noch der ständige Schlafmangel dazu - das war anstrengend. Und brauchte auch viel Toleranz in der Partnerschaft - die zu der Zeit halt viel Eltern war und wenig Partner. Direkt gestritten haben wir wenig, auch in schwierigen Zeiten - aber wir waren trotzdem oft genervt, überfordert. Für mich war anstrengend Zuhause zu sein - ich war da teilweise auch geistig sehr wenig gefordert und hätte gern zumindest abends mit meinem Mann mal mehr Gespräch gewollt - während mein Mann in der Zeit auch beruflich recht viel gemacht hat, Fortbildungen ect... Und er wollte dann abends eher mal Pause haben. Nicht immer einfach da auf einem gemeinsamen Nenner zu kommen. Inzwischen sind unsere Kinder 17J, 14J und 11J - und freuen sich wenn wir abends nicht da sind. Oder sie verziehen sich in ihr Zimmer und man würde sie den ganzen Tag nicht sehen wenn man sie nicht rufen würde. Jetzt ist wieder viel Zeit für uns - Zeit gemeinsam was zu machen, Zeit auch mal alleine was zu machen. Tut uns gut. Gerade haben wir ein Zeit in der Partnerschaft, die einfach passt. Liebe war immer da - und es war es Wert das jeder in der anstrengenden Zeit mal zurückgesteckt hat. Wir geniessen es momentan sehr. Gruß Dhana

von dhana am 24.03.2016, 23:39



Antwort auf Beitrag von PearlandMum

Vielen Dank für Eure ehrlichen Antworten. Ich sehe, dass viele von Euch schon ältere Kinder haben und hoffe, wir stehen das durch und es wird irgendwann doch wieder besser. Und : ich bin nicht nah an der Depression, ich meinte einfach nur, dass es mich unglücklich macht, mit meinem Mann so wenig auf einer Wellenlänge zu sein ;) Liebe Grüße und schöne Ostern Pearl

von PearlandMum am 26.03.2016, 18:13