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heute beim Arzt oder wie gut Ärzte ihre Aufschriebe lesen

Thema: heute beim Arzt oder wie gut Ärzte ihre Aufschriebe lesen

Heute der von mir sehr ersehnte Besuch beim Diabetologen: OGT-Test: nüchtern 124 (unter 126 wird nicht von einem Diabetes gesprochen), nach einer Stunde 134, nach zwei Stunden 110 Anschließend der Sprechstundentermin: Arzt: also, Sie haben keinen Zucker, aber es wäre gut, wenn Sie mal 5 bis 10 kg abnehmen und mehr Sport treiben Ich: öhm, ich habe seit Februar 2013 nun 28 kg abgenommen und gehe ca. 3 x die Woche ins Sportstudio. Das habe ich Ihnen aber beim letzten Termin gesagt. Arzt: oh. Steht das bei mir? Ah, da oben . Hm. Ja. Ich: wie war denn mein HbA1? Arzt: letztes Mal war der bei 6,2 Ich: Nein, letztes Mal war er bei 5,7. 6,2 war bei der Diagnosestellung Arzt: ah, hab ich nicht gesehen. Stimmt. Dieses Mal ist er bei 5,5, also völlig unauffällig. Ich: also, hab ich nun Zucker? Arzt: naja, eigentlich nicht. Aber vielleicht wäre es schon gut, wenn Sie was einnehmen. Ich: ja, aber wenn ich doch keinen Zucker habe? Arzt: schaden tut es aber nicht, wenn Sie was einnehmen. Aber wenn Sie keine Zuckerdiagnose haben, müssen Sie das selber bezahlen. Deswegen wäre vielleicht gut, wenn Sie eine haben. Öhm, Ah ja. Alles klar. Nach noch etlichem hin und her wurde ich dann mit einem Kontrolltermin in einem Jahr entlassen und OHNE Medikamente . Ich frag mich irgendwie, warum ich heute fast drei Stunden meiner freien Zeit geopfert habe..... Eigentlich hat er mir dasselbe erzählt wie beim letzten Mal.

von Jeanette_ am 14.04.2014, 14:27



Antwort auf Beitrag von Jeanette_

Na der liebe Doktor hätte mich sicher zum letzten Mal gesehen. Und ich frag mich echt, warum du was nehmen solltest, wenn kein Grund dafür besteht, solche Ärzte kann ich absolut nicht leiden. Für dich freu ich mich, dass du so positive Ergebnisse hast und eben erstmal das Zuckerthema los bist.

von Graupapagei3 am 14.04.2014, 16:33



Antwort auf Beitrag von Jeanette_

...dann marschiere zu einem anderen Arzt (das nennt man "Zweitmeinung einholen") und dort machst du dann gleich mal einen Kontroll-Termin in 6 Monaten aus.... als Begründung: Aufgrund deines ehemals starken Übergewichts warst du grenzwertig (oder bereits vorhanden) im Diabetes-Bereich der Typ2 Variante. Durch Abnahme und Sport haben sich die Werte offensichtlich stark gebessert (hierzu meinen herzlichsten Glückwunsch, Diabetes ist nämlich dooooof!!!!). Bleibt nun noch zu kontrollieren, ob sich die Werte weiter verbessern bzw. zumindest stabilisieren. Da dies ein langfristiger Prozess ist, ist da durchaus noch eine Besserung drin. Aber ein Jahr ist eigentlich zu lange falls sich die Werte wieder schleichend verschlechtern sollten.

von Limayaya am 14.04.2014, 16:55



Antwort auf Beitrag von Limayaya

Hallo, Glückwunsch! Der Arzt ist aber derartig komisch, der weiß doch selber nicht was er sagt.... zu ihm würde ich sicher nicht mehr gehen. Ich würde es so machen wie Limayaya geschrieben hat! 1 Jahr Abstand zur nächsten Kontrolle erscheint mir zu lang. Und lass dir die jetzigen Werte nochmal von einem wirklichen Mediziner/Fachmann erklären. LG Rosinchen

von Rosinchen78 am 14.04.2014, 18:05



Antwort auf Beitrag von Limayaya

Dort werde ich mich dann mal über den Brief aufregen, den er mir gleich in die Hand gedrückt hat und der bereits im PC verfasst war, BEVOR ich zu ihm rein ging. Zwischen dem Test und Sprechstunde wurde ich nämlich noch gewogen und hatte dort freien Blick auf den Bildschirm, auf dem genau dieser Wortlaut stand ("sollte nun doch mal 5 bis 10 kg abnehmen und mit Sport beginnen "). Dann kam ich erst zum Arzt, der eben nicht mal seine Aufschriebe vom letzten Mal gelesen hat. Es verlangt ja keiner, dass er sich erinnert, sowas erwarte ich ja gar nicht. Aber mal kurz durchlesen, wie der Stand beim letzten Termin war, sowas fänd ich also schon normal. Also, ich arbeite auch in einer Arztpraxis und nehme meinem Chef viel Schriftkram ab. Aber das war echt merkwürdig. Er hat den Brief auch nicht mehr geändert, obwohl wir dann ja nochmal darüber gesprochen haben, dass ich bereits abgenommen habe und dass ich bereits dreimal die Woche Sport treibe. Ach so, und dann bat er noch am Schluß im Brief um die Kontrolle der Blutfett-Werte. Wenn er mal die Laborwerte angeschaut hätte, die ich im als Verlauf der letzten Jahre mitgebracht hatte, hätte er gesehen, dass ich seit Jahren einen Cholesterin zwischen 150 - 170 habe (bei einer Norm von bis zu 220), also super Werte habe. Ich weiß nicht, ob ich nochmal Bock auf einen weiteren Diabetologen habe. Die Nüchternzucker und HbA1 Werte (und die Blutfettwerte, höhö) lasse ich ja sowieso vierteljährlich beim Hausarzt kontrollieren. Vielleicht habe ich ja als med. Fachangestellte einfach zu hohe Ansprüche?

von Jeanette_ am 14.04.2014, 21:01



Antwort auf Beitrag von Jeanette_

....als Patient beim Arzt, erwarte ich, dass er zumindest diese paar Minuten, die er sich mit mir beschäftigt, das dann auch wirklich tut. Jetzt habe ich allerdings aus deinem zweiten Posting rausgelesen, dass das ein Diabetologe war und dein HA offensichtlich besser weiß, dass du wohl engermaschiger überwacht gehörst....insofern: dann würde ich jetzt einfach mal ein Jahr ins Land ziehen lassen, und sollten sich deine Werte tatsächlich verschlechtern, besprich mit ihm wie's weiter geht.

von Limayaya am 14.04.2014, 21:30



Antwort auf Beitrag von Limayaya

.. finde ich gefährlich. Jeder schlecht eingestellte Monat führt zu Schädigungen an Gefäßen und den Augen sowie Nieren. Ich will Dir nicht Angst machen, sondern eben nur raten, sofort einen Termin bei einem anderen Arzt zu vereinbaren. Hier findest Du Bewertungen für Deinen Ort bzw. in der Nähe (musst nur noch Deine PLZ eingeben): http://www.jameda.de/arztsuche/?new_search=1&gruppe=HA&fachgebiet=S13&address=z.B.%20Berlin%20oder%20Haidhausen&was=Diabetologe&was_i=Diabetologe&address_i=&was_sel=1&address_sel=0&h_what=gruppe%253DHA%2526fachgebiet%253DS13&h_where= Alles Gute, Leonessa

von leonessa am 14.04.2014, 22:07



Antwort auf Beitrag von leonessa

...ist klar im Vorteil.... Sie hat doch oben geschrieben, dass sie bei ihrem HA vierteljährlich getestet wird....

von Limayaya am 14.04.2014, 22:12



Antwort auf Beitrag von Limayaya

... genau - aber Du hast auch von "ein Jahr ins Land ziehen lassen" und nicht von vierteljährlicher Kontrolle geschrieben - nur auf diesen Satz habe ich mich bezogen. Die Ausgangswerte sind ja jetzt eben gerade für engmaschigere Kontrollen und nicht mal eben nach ´nem Jahr mal nachsehen lassen. So war das gemeint. Schönen Abend noch, leonessa

von leonessa am 14.04.2014, 22:29



Antwort auf Beitrag von leonessa

schon gut....zu meiner Verteidigung muss ich sagen: da war ja die 2. Antwort der AP noch nicht online.... und zu deiner Verteidigung muss ich sagen: ist mir auch schon passiert, war auch nicht bös gemeint....

von Limayaya am 14.04.2014, 22:35



Antwort auf Beitrag von Jeanette_

du kannst sehr wohl erwarten, dass der Arzt mal einen Blick in die Akte wirft und dich nicht nur mit Standardsätzen abfertigt, die auf deinen Fall nicht zutreffen.

von Graupapagei3 am 15.04.2014, 08:03



Antwort auf Beitrag von Jeanette_

Hallo, so wie deine BZ-Werte jetzt aussehen und wie dein HbA1c-Wert war, deutet alles auf eine gestörte Glucosetoleranz hin. Die gestörte Glucosetoleranz ist der Vorphase eines Diabetes. In dieser Vorphase des Diabetes kannst du auch schon diabetestypische Folgeerkrankungen erleiden. Deswegen ist es wichtig, regelmäßig auch mal zu Hause, BZ-Werte zu messen und zu überprüfen. Ganz wichtig ist der Besuch beim Augenarzt, da dort meist die ersten Anzeichen zu sehen sind, am besten 1x jährlich Vorsorge. Für dich wäre auch die Bestimmung des Insulinsspiegel zur OGTT interessant gewesen. Mit dem Insulinspiegel kannst du den Homaindex ausrechnen um zu sehen, ob eine Insulinresistenz vorliegt. Sollte eine Insulinresistenz vorliegen, wäre schon in Erwägung zu ziehen eine Therapie mit Metformin zu wagen. Wie sieht es denn bei dir mit deinem Gewicht aus? Ist noch Abnehmpotenzial da? Du bist auf einem sehr guten Weg, nur dran bleiben muß man eben. Auch wenn du dein Traumgewicht schon erreicht hast, soll man weiterhin Sport betreiben und vorwiegend günstige Lebensmittel essen.

von Pipmatz am 16.04.2014, 10:03



Antwort auf Beitrag von Pipmatz

Mich hat in erster Linie einfach sehr geärgert, dass der Mann seine Aufschriebe nicht liest, alles andere ist ja nicht neu. Du schreibst: "so wie deine BZ-Werte jetzt aussehen und wie dein HbA1c-Wert war, deutet alles auf eine gestörte Glucosetoleranz hin." Das weiß ich jetzt seit einem Jahr. Damals war mein Nüchternzucker grenzwertig und meine Hausärztin hat abgewiegelt und wollte nichts weiter unternehmen. ICH habe auf einen HbA1 bestanden und das auch nur, weil ich als medizinische Fachangestellte eben weiß, dass die Hausärzte in der Hinsicht nicht immer auf Zack sind. Der HbA1 war letztes Jahr im April bei 6,2, so gesehen stehe ich doch eigentlich super mit jetzt 5,5. Der Wert ist ja aber nicht alleine so runtergegangen, sondern es liegt daran, dass ich in dem Jahr 28 kg abgenommen habe und seit September in der Woche 2 -3 Mal im Fitness-Studio bin. Ich habe mir letztes Jahr ein BZ-Gerät zugelegt und messe einmal wöchentlich. Ich war bei Augenarzt - alles ok und habe auch einen weiteren Kontrolltermin. Sprich: ich habe mich wirklich bemüht im vergangenen Jahr und bin eigentlich ziemlich zufrieden mit dem Verlauf. Ich fühle mich nur einfach nicht ernst genommen, wenn der Diabetologe anhand seiner Aufschriebe sehen kann, dass ich bereits viel tue und nur lapidar einen vorgefertigten Brief übernimmt, indem eine Gewichtsabnahme und ein Beginn von Sport vorgeschlagen wird - all das, was ich ja bereits tue und woran ich ohnehin weiterhin arbeite. Natürlich habe ich noch Potenzial nach unten und von Traumgewicht kann man bei weitem nicht reden. Mein Umfeld, also mein Sohn, mein Partner, meine Freundin sagten alle: "ja, spinnt der?" Ich komme mir halt leicht verarscht und nicht gerade gut behandelt vor. Du schreibst: "Für dich wäre auch die Bestimmung des Insulinsspiegel zur OGTT interessant gewesen. Mit dem Insulinspiegel kannst du den Homaindex ausrechnen um zu sehen, ob eine Insulinresistenz vorliegt. Sollte eine Insulinresistenz vorliegen, wäre schon in Erwägung zu ziehen eine Therapie mit Metformin zu wagen." Siehst du. Sowas wäre mal eine Aussage eines Diabetolgoen gewesen, mit der ich dann auch was anfangen kann und die ich gern von dort bekommen hätte. Danke für diese Info. Ich werde wie gesagt demnächst mal einen Termin bei meiner Hausärztin machen und mit ihr alles besprechen.

von Jeanette_ am 16.04.2014, 11:58



Antwort auf Beitrag von Jeanette_

Super das du bei den Vorsorgeuntersuchungen bist. Das kommt bei den Hausärzten und leider auch bei ein paar Diabetologen zu kurz. Ich arbeite in einer Schwerpunktpraxis Diabetes mit zwei Diabetologen und selbst habe ich eine Insulinresistenz nach 2x Schwangerschaftsdiabetes. Bei deinem Diabetologen wird das eben Standard sein, ach erst mal Abnehmen sagen und Sport treiben. Viele Ärzte nehmen sich einfach nicht die Zeit, die Akte durchzusehen. Deinen Ärger und Verdruß kann ich sehr gut nach vollziehen. Ich habe auch schon viele dumme Sprüche gehört, wie nehmen sie ab und treiben sie Sport. Ich habe unter anderem eine Lip/Lymphödem und werde wohl nie schlank sein, aber ich mache weiterhin meinen Sport und ernähre mich sehr gesund. Erst eine Ärztin/Chirurgin erkannte meine Lipödeme. Mein alter Hausarzt hat mich damals so richtig fertig gemacht. Er sagte ich bin einfach nur fett. Dein HbA1c mit 5,5% ist ja schon super, mach einfach weiter so. Und denke immer daran: Gut Ding will Weile haben! Alles braucht seine Zeit. Nur der Nüchternwert mit dem starken Abfall nach 1, bzw. 2 Stunden wäre schon gut wenn du das Ganze nochmal mit Insulinbestimmung machen lassen würdest. Es würde dann gegen die Insulinresistenz eben das Metformin geben, das auch dir beim Abnehmen eine Stütze sein kann. Bitte nicht falsch verstehen, Metformin ist keine Diätpille! Sie senkt eben die Insulinresistenz und die aufgenommen Kohlenhydrate werden nicht in Fett umgewandelt sondern in den Zellen verbrannt. Ich sehe viele solcher Patienten bei uns in der Sprechstunde und eines kann ich dir versprechen: Wenn du dran bleibst, kannst du eine Diabeteserkrankung sehr weit von dir wegschieben oder sogar ganz vermeiden

von Pipmatz am 16.04.2014, 14:50



Antwort auf Beitrag von Pipmatz

Ich arbeite seit 14 Jahren in einer Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie und bin deswegen völlig aus hausärztlichen Belangen raus. Dein Beitrag hat mir mehr geholfen als der Termin am Montag , qualifiziertes Fachpersonal ist wirklich was wert, ich hoffe, deine Chefs honorieren dir dein Wissen entsprechend, es wäre dir gegönnt! Darf ich dir ab und an eine PN schreiben, wenn ich was fragen möchte? Das wäre mir eine große Hilfe!

von Jeanette_ am 16.04.2014, 21:21



Antwort auf Beitrag von Jeanette_

Ja bitte gerne doch. Schreibe mich einfach an Frohe Ostern

von Pipmatz am 20.04.2014, 10:47