Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von Pinkdaisy am 18.02.2015, 22:34 Uhr

welchen Brei

Ich koche selbst. Meine kleine wird am 23.2. 6 Monate. Mittag finde ich soweit ja noch ganz plausibel. Aber diese ganzen Breisorten verwirren mich. Aktuell siehts bei uns so aus: 8 Uhr stillen, 10 Uhr Gries Getreidebrei mit Wasser angerührt plus Obst, 13 Uhr Gemüse/Kartoffel/Fleischbrei, 16 Uhr stillen, 19 Uhr Gries Getreidebrei mit PRE angerührt (nach Lust und Laune mit etwas Obst), 20 Uhr stillen.
Soooo jetzt meine Fragen:
Ich dünste das Obst für 5 Minuten im Avent Dampfgarer. Brauch ich das nicht? Da ich hier immer wieder lese da geht alles bei verloren. Aber dachte sie dürften noch kein rohes Obst kriegen..
Irgendwann gibts ja mal 2 Zwischenmahlzeiten mit Brei und den Abends. Nehm ich da denselben also zB Gries Getreide oder sollte man Abwechslung bieten?
Und warum macht man einen Halbmilch Brei?

Oh man, ich freu mich wenn wir Familienkost einführen können, da muss man sich wenigstens nicht so viele Gedanken machen.

 
3 Antworten:

Re: welchen Brei

Antwort von lanti am 18.02.2015, 23:45 Uhr

Als Obstnachtisch nach dem Gemüsebrei und als Zugabe im Milchgetreidebrei soll Obst als Vitamin C Quelle dienen

- beim Gemüsebrei, um dem Körper durch Vitamin C die Eisenaufnahme aus Hirse, Hafer, Mandelmus oder Fleisch zu verbessern

- im Kuhmilchbrei, da diese weniger Vitamin C enthält, als Muttermilch und Pre Milch


Rohes Obst liefert viele sekundäre Pflanzenstoffe und natürliche Vitamine (u.a. Vitamin C), die beim kochen verloren gehen und somit in gekochtem Obstmus fehlen (in Gläschen ist Vitamin C je nach Hersteller/Produkt teilweise künstlich zugesetzt). Daher ist gekochtes Obst als Vitamin C Quelle nicht so gut geeinget.

Kleine Mengen rohes Obst wie etwas roh geriebene/n oder pürierte/n Birne/Apfel oder etwas Banane wird meist ab etwa 6 Mon. gut vertragen - je nach dem wie weit man schon mit der Beikost ist und wie empfindlich das Baby ist.

Solange rohes Obst noch nicht gemocht bzw. vertragen wird, kann man alternativ 2 EL Saft unter den Gemüsebrei und Kuhmilchbrei geben.

In der Einführungsphase kann man Obst dann bei Bedarf vorübergehend kurz dünsten bevor man auf rohes Obst umstellt.

Bei Milchbrei aus Pre Milch ist die Zugabe von Obst nicht erforderlich, da die Pre Milch voll vitaminisiert ist. Auch wenn man den Getreidebrei nur mit Wasser anrührt und später stillt ist kein Obst nötig, da Muttermilch genug Vitamine liefert.

Ich würde daher das Obst im Pre Milchbrei weg lassen und das Obst im morgendlichen Getreideobstbrei (dieser sollte auch 1 Teel. Öl enthalten) zunehmend kürzer dünsten, um so langsam (die Kleine ist ja noch jung und bekommt schon recht viel Beikost) auf rohes Obst umstellen.

Wie viele Mahlzeiten und wann man welche gibt, kann man ganz frei nach den individuellen Bedürfnissen entscheiden. Da würde ich einfach schauen, wie es sich entwickelt. Wichtig für die als Säugling ist allerdings, dass sie weiterhin ausreichend Milch bekommt.

Als Getreide ist sowohl für den Milchbrei als auch für den Getreideobstbrei die Getreidesorten Hafer, Dinkel oder Hirse (nährstoffreicher als Grieß und Reis) empfehlenswert. Ich würde daher von Grieß zu zB Hafer und Dinkel (ein morgens und eins abends) wechseln. Babys lieben meist gewohnte Breie und brauchen nicht viel Abwechslung - wenn man möchte kann man aber ein bisschen variieren.

Einen Halbmilchbrei aus halb Vollmilch und halb Wasser, kann man zB in der Einführungsphase von Kuhmilch geben oder wenn man zwei Kuhmilchbreie am Tag füttern möchte (um den Richtwert von max. 200 ml Vollmilch pro Tag nicht zu überschreiten und so die Nieren zu schonen).

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Re: welchen Brei

Antwort von Pinkdaisy am 19.02.2015, 8:28 Uhr

Super, vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort.
Ich hab mit Ende des 4. Monats angefangen mit Beikost da ich wahnsinnig gern bald abstillen möchte aber die Kleine Flasche strickt verweigert. Sie hat es aber vom ersten Löffel an super gemacht. Hetzen wollte ich sie nicht, und wenns nicht geklappt hätte, hätte ich auch noch gewartet. Beikost bringt mir jetzt aber wenigstens ein paar Std Freiheit.

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Re: welchen Brei

Antwort von lanti am 19.02.2015, 11:58 Uhr

Das erklärt, warum sie so früh schon recht viel Beikost bekommt. Rohes Obst bzw. alterantiv Saft ist wie gesagt nur beim Gemüsebrei (Obst als Nachtisch oder Saft im Brei) sowie bei Kuhmilchbrei erforderlich - die Obstmenge kann man also noch gering halten und kleine Mengen Obst werden ggf. schon vertragen. Einen GOB, der eine richtige Obstmahlzeit ist, würde ich dann erst mit 7-8 Mon. geben.

Der Unterschied zwischen Milchbrei und GOB liegt darin, dass der Milchbrei hauptäschlich aus Milch und Getreide besteht, nur Obst enthalten muss, wenn es ein Kuhmilchbrei ist und dann auch nur 30 g während der GOB die erste richtige Obstmahlzeit ist, aus 100 g Obst oder mehr plus Getreide und Öl besteht und milchfrei ist.

Da rohes Obst in größeren Mengen oft erst ab etwa 7-8 Mon. gut vertragen wird und ja erstmal auch noch nicht direkt so schnell so viele Milchmahlzeiten entfallen sollen (der Gemüsebrei ist bereits milchfrei und Milch ist im ersten Jahr das wichtigste Nahrungsmittel des Säuglings), empfiehlt es sich den GOB erst später zu füttern. Möchte man trotzdem schon drei Breimahlzeiten geben, sind zwei Milchbreie gut geeignet.

Wenn Du also gerne weniger stillen möchtest und die Kleine die Flasche verweigert (alternativ mal aus dem Becher anbieten - alternativ Cao Cup oder Doidy Cup - klappt oft recht schnell erstaunlich gut), aber gerne löffelt, kannst Du auch zwei Milchbreie am Tag anbieten, damit sie weiterhin genug Milchmahlzeiten bekommt

- entweder zwei Milchbreie aus Pre Milch (brauchen gar kein Obst)
zB Getreidebrei Hafer oder Dinkel nach Gefühl angerührt mit Pre Milch

- oder zwei Halbmilchbreie
100 ml abgekochte Vollmilch, 100 ml Wasser, Getreide wie Hirse, Dinkel oder Hafer bis zur gewünschten Konsistenz, 1 Teel. Öl zum Ausgleich des im Wasser fehlenden Fetts, 2 EL Saft oder rohes Obst fürs Vitamin C

- ein Pre Milchbrei und ein Halb- oder Vollmilchbrei


Je nach dem wie sich die Anzahl der Mahlzeiten (könnt ihr ganz flexibel handhaben) entwickelt, kannst Du später einen der Milchbreie in einen GOB umwnadeln oder zwei Milchbreie plus einen GOB füttern. HIer mal ein GOB Grundrezept:

100-150 g rohes Obst reiben oder mit etwas Flüssigkeit pürieren
bis zur gewünschten Konsistenz Getreidebrei Hafer oder Hirse unterrühren
1 Teel. raffiniertes Rapsöl zugeben - fertig (und auch prima für unterwegs)

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