In der Pflicht ggü. den Großeltern?

Hallo ihr Lieben,
mir fällt kein anderer Betreff ein. Ich überlege schon länger, hier zu schreiben, um andere Sichtweisen und Meinungen zu bekommen.

Und zwar ist unser Kleiner mittlerweile 8 Monate alt. Die Eltern meines Lebensgefährten wohnen 1000 km weit weg, in Italien. Nur zur Info: Der Kulturkreis ist im Grunde gleich, Umgang mit Baby usw eigentlich so weit genauso, viele Mütter arbeiten nach dem Mutterschutz gleich wieder; Weihnachten, Geburtstage usw werden genauso gefeiert wie in Deutschland.

Nun ist es so, dass die Eltern uns im Juni das 1. Mal überhaupt in Deutschland besucht haben. Wir haben uns sehr gefreut, da sie vorher nie gekommen sind. Eingeladen hatten wir sie oft genug, auch wäre es kein Thema gewesen, ihnen Zug, Flug etc zu organisieren. Sie wollten halt einfach nicht. Die Geburt unseres Kindes war nun aber Anlass, dass sie kommen - es waren zwei schöne Wochen, die Mutter hatte auch kleine Geschenke fürs Baby dabei, wir unternahmen viel, wobei es im Nachhinein wirklich sehr anstrengend war. Die Eltern sahen sich (natürlich) in der Gastrolle und ich hatte viel Arbeit mit Essen, die Eltern holen und wieder bringen (sie wohnten nicht bei uns (wir haben leider kein Gästezimmer und im Wohnzimmer nur eine Couch für 1 Person), sondern bei einem Verwandten , 25 km von hier, der eine Pension und somit Fremdenzimmer hat. Bei Ausflügen setzte sich mein Schwiegervater selbstverständlich ins Auto oder stand "herum", während ich den Kinderwagen ins Auto oder heraus hievte usw. Natürlich kann ich das allein (im Gegensatz zu Freundinnen, denen solche Sachen nicht zuzumuten sind), aber ich fand es irgendwie unhöflich - dass einfach grundsätzlich ein Mann die Frau das machen lässt. Zum damaligen Zeitpunkt war das Baby 3 Monate alt und ich hatte noch Wasser in den Fingern und war noch nicht so ganz wieder fit - obwohl das Wochenbett rechnerisch abgeschlossen war.
Da sie ihren Besuch damals relativ kurzfristig ankündigten, hatte mein Partner nicht mehr die Möglichkeit Urlaub zu nehmen, somit blieb viel an mir hängen. Trotzdem war es wirklich schön, und ich freute mich sehr, dass das Baby also auch Kontakt mit den italienischen Großeltern hat, und nicht nur über Skype.

Im Oktober hatten wir Taufe und es hieß, dass sie kommen, auch der Schwager (alleinstehend) aus Italien, kündigte an, zu kommen. Leider brach sich die Mutter 3 Wochen vor der Taufe das Bein und der Vater regte sich darüber so auf, dass er wieder Herzprobleme bekam (er hatte schon einen Herzinfarkt) , ständig zum Arzt musste und natürlich beide nicht kommen konnten. Wir boten an, die Taufe nach hinten zu verschieben, aber das wollten sie beide nicht. Der Vater ist jetzt herztechnisch noch immer nicht optimal eingestellt, also fliegen könnte er noch immer nicht. Das war sehr schade, aber gut - meine Freundin nahm die Taufe auf Video auf.
1 Tag vor der Taufe kündigte der Schwager aus einem NICHTIGEN Grund an, dass er nicht kommt. Er sagte so lapidar ab, wie wenn man ein unwichtiges Kaffeekränzchen absagt. Die ganze Woche hatten wir noch verschiedene Dinge organisiert, das Wohnzimmer vorbereitet (er hätte bei uns geschlafen), extra für ihn eingekauft, ich hatte mich auch grundlegend so organisiert, dass ich mit Kuchen backen usw usw am Freitag Abend fertig bin, weil er Samstag früh mit dem Zug ankommen sollte und wir so natürlich Zeit mit ihm verbringen wollten und die ganzen Dinge für die Taufe erledigt sein sollten). Gut - am Freitag Abend sagte er nun wirklich einfach so ab.

Den Großeltern und dem Schwager haben wir ein Fotoalbum über die ersten zwei Lebensmonate des Babys gestaltet und geschickt. Die Großeltern haben ein Album über ihren Besuch bekommen, auch ein kleines Album mit Tauffotos haben wir vor 2 Wochen hingeschickt. Und nun mache ich mir Gedanken, was wir zu Weihnachten schenken könnten.
Aber nun kommt das ABER:

Wir haben bisher weder von den Großeltern, noch vom Schwager etwas zur Taufe bekommen. Mir geht es nicht darum, dass ich materiell möglichst viel abstauben will. Aber eine kleine Aufmerksamkeit, eine kleine Freude, wenigstens eine TAUFKARTE - versteht ihr? Nichts.
Vom Bruder kam auch zur Geburt nichts. Und wie gesagt - in Italien ist es wie in Deutschland ganz normal und üblich, zur Geburt, zum Geburtstag usw. Geschenke zu machen.
Irgendwie verletzt es mich. Mir würde eine KARTE zu den Anlässen schon reichen.
Und eine Taufe ist ja kein wiederkehrendes Fest wie Weihnachten, sondern doch was Einmaliges. Sie waren eingeladen und konnten leider nicht kommen - aber trotzdem "gehört" es sich doch, dass man dem Enkel bzw. dem Neffen was schenkt, wenigstens eine Karte losschickt.
Nichts. Nur der Vater regte sich am Tag nach der Taufe auf, warum wir nicht gleich nach der Kirche bei ihm angerufen haben und erzählt haben, wie es war...

Nun kam in meinem Pekip Kurs die Frage auf, wie man die "Geschenkeflut" der Verwandtschaft, insbesondere der Großeltern zu Weihnachen, Geburtstag und zwischendurch, eindämmen kann. Die anderen erzählten, dass sie die ganzen Weihnachtsgeschenke schon verteilt hätten, die eine bekommt von der Oma den nächstgrößeren Autositz, die andere den Tripp Trapp, die nächste die Deuter Kraxe... abgesehen davon, dass das alles Dinge im Wert von ca 200 Euro sind - könnte ich gar nichts "verteilen", da die Eltern ja weder zur Taufe was geschenkt haben noch bisher gefragt haben, was man dem Kleinen zu Weihnachten schenken kann.
Wie ist das bei euch? Wenn man Geschenke auf die Verwandtschaft "aufteilt", muss man sich ja erstmal verständigt haben, dass diese Verwandtschaft was schenkt.
Ich nehme stark an, dass er wohl nichts bekommen wird. Ich denke, sie werden grundsätzlich nie ein Paket oder wenigstens eine aufmerksame Karte losschicken, sondern wenn, dann nur was geben, wenn wir uns einmal sehen.

Ich fühle mich irgendwie verletzt. Ich bin Lehrerin und hatte in meinen Klassen oft Kindern, deren Großeltern weit weg wohnten - trotzdem kamen diese immer mal vorbei und auch Geschenke etc waren nicht davon abhängig, ob man nebenan wohnt oder ob man sie per Post verschickt.

Ich habe irgendwie keine Lust, es ihnen ständig recht zu machen, die erwarteten Fotoalben loszuschicken... wenn nie etwas zurückkommt.
Sie rufen auch NIE an - warten, bis mein Partner Skype oder Tango einschaltet und anruft.

Wir sind nicht verheiratet und unser Baby hat meinen Nachnahmen. Mir war es grundlegend egal - mein Partner bestand darauf, weil sein Name meistens falsch ausgesprochen wird und ihn das nervt. Der Schwiegervater postete am Tag von der Geburt voller Freude auf FB ein Foto, das wir ihm geschickt hatten, das Baby im Krankenhausbett, dahinter sieht man das Schild mit Vor- und Nachnamen. Das sollte er eigentlich auch gesehen haben.
ABER: 2 Tage vor meiner Entlassung gingen die Schwiegereltern plötzlich nicht mehr ans Telefon. Am Tag meiner Entlassung schrieb der Schwiegervater endlich eine Nachricht. Und zwar: Er hat mittlerweile (!) gesehen, dass der Junge nicht seinen Namen trägt, somit wäre es nicht sein Enkel und sein Sohn (mein Partner) nicht mehr sein Sohn.
Ich war noch mitten im Wochenbett. Eine Woche nach der Geburt. Wo andere extra kommen, um die junge Familie zu unterstützen!!! Da musste ich den Vater beschwichtigen und erklären, dass hier in Deutschland das Namensrecht anders ist als in Italien (mittlerweile wurde es in Italien auch geändert). Und dass das sicher ein Missverständnis war usw.
Das war unmöglich und ich kann das nicht vergessen.

Sorry, dass das so lang geworden ist. Ich bin einfach enttäuscht. Achja, als wir in der Schwangerschaft die Babysachen besorgten, kauften wir viel Second Hand, z.B. den Stubenwagen von Ebay Kleinanzeigen. Da echauffierte sich der Vater, wie das sein kann, dass wir für seinen ersten Enkel Gebrauchtes kaufen und nichts Neues. Da gingen auch die Hormone mit mir durch und ich meinte zu meinem Freund, wenn er weiterhin so blöde Kommentare von sich gibt, anstatt sich zu freuen, wie viel Geld wir sparten, dann kann er uns ja gerne als Großvater einen Teil der Ausstattung schenken (da es andere Großeltern gibt, die das ja so machen, wäre es ja auch nicht sooo abwägig).