Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Emmelbemmel am 11.12.2016, 15:11 Uhr

Depression, Omas und baby (lang!)

Hallo Leute,

ich hoffe, ihr habt ein paar aufmunternde Worte. Sehr kurz zu unserer Situation: unser Sohn ist 9 Monate alt. Seit August arbeite ich wieder als Referendarin kurz vor dem Prüfubgssemester.es wird also im nächsten Jahr bei mir sehr anstrengend. Mein Mann ist Student und es war schon immer klar, dass er mal zuhause bleibt,weil er wirklich der Typ dazu ist und ich mich auch nie als super Mama gesehen habe.es war also vollkommen okay so.baby war geplant und sehr gewünscht. Unglücklich war, dass wir das Haus in dem wir wohnen (gehört meinen Schwiegereltern) ganz ungeplant kernsanieren mussten-während meiner SS. Als wir es erfuhren, war ich schon schwanger. Es hat dann zeitlich nicht gereicht und ich musste nach der Geburt vier Wochen zu meiner Mutter ziehen. Das Verhältnis zu ihr ist extrem schlecht und es war wirklich schlimm für mich dort. Ich konnte das Baby nicht annehmen, wollte aber auch nicht, dass es jemand anders hält.
Wir zogen dann nach vier Wochen in unser Haus und mussten bis Juli hier erstmal Möbel kaufen und den baudreck entfernen und unsere alte Wohnung ausräumen. Alles mit Baby in der manduca, versteht sich. Meine Schwiegerfamilie hat während dem Umbau fast alles mit meinem Mann alleine gemacht, ich half mehr, als ich eigentlich hätte dürfen. Trotzdem könnte ich kein Nest einrichten oder überhaupt mal Sachen für das Baby kaufen. Außer einige Kleider hatte ich NICHTS. Bei meiner Mutter auch kein Auto und mein Mann nur am Haus- ich war also mit meinen Sachen aus dem KH und sonst nix bei meiner Mutter ohne Auto. Hebamme musste zwei Termine abrechnen,weil sie zu weit weg war.es war einfach nur schlimm.
Von Anfang an konnte ich niemanden in der Nähe meines Babys dulden. Nach den ersten Wochen habe ich ihn natürlich abgöttisch geliebt, zu sehen, wie ihn jemand hält bereitet mit körperliche Schmerzen.
Meine Schwiegereltern sind wirklich sehr liebe Menschen. Obwohl sie nebenan wohnen, nerven sie nicht und sie hängen sich nicht rein (gelegentliche Kommentare oder so gibt es ja zwischen Generationen immer,sie halten sich aber wirklich zurück). Sie wollen einfach nur ab und an ihren Enkel sehen. Und das ertrage ich nicht.
Außerdem halte ich es nicht aus,arbeiten zu müssen. Ich hätte es nie von mir gedacht,aber tatsächlich wäre ich nichts lieber als Hausfrau und Mama. Es geht aber nicht,weil ich Alleinverdiener bin. Mein Mann macht es mit dem Baby auch echt super. Ich hab nur einfach unterschätzt,wie stark meine Muttergefühle sind und wie viel Belastung das Referendariat mit Baby ist. Ich komme einfach kaum zu Vorbereitungen und meine Noten sind entsprechend mittelmäßig. Ich habe keine Minute für mich. Nach der Schule (oft so 15 Uhr,einmal die Woche sogar erst 19uhr) nehm ich gleich das Baby und erst nach 20 Uhr geht's an den Schreibtisch. Am Wochenende wird geputzt und spät abends für die Schule gearbeitet. Mein Mann hatte schon vor Jahren eine akute Depression,war aber stabil. Durch unseren Druck und das gespannte Verhältnis zu meinen Schwiegereltern (ich will die nicht im Haus, weil ich die total irre Idee habe,sie wollten mir das Baby nehmen. Habe natürlich nie was gesagt sondern immer nur böse geguckt oder das Baby einfach weggenommen usw) hat e jetzt seit zwei Wochen einen Rückfall. Er kann momentan nicht mehr 100% für das Baby da sein und leidet darunter, seine Eltern nicht um Hilfe bitten zu können, weil ich das ja nicht will. Mein Glucken ist wirklich extrem. Ich würde mich am liebsten mit meinem Kind irgendwo einschließen und niemanden in die Nähe lassen. Wir vermuten,dass das noch die Auswüchse der unbehandelten wochenbettdepression sind. Oder ist es nicht doch irgendwie normal?
Am Wochenende ist das ganze dann eskaliert und hier gab es drei Tage nur schreierei zwischen allen Parteien. Ich gebe meinem Mann die Schuld daran,dass das jetzt aufgeflogen ist und wir seine Eltern mit ins Boot holen müssen,weil er es momentan nicht schafft. Ich habe nach wie vor große Probleme damit,jemanden auf das Baby aufpassen zu lassen,auch wenn ich im Haus bin. Alleine spazieren gehen oder über längere Zeit abgeben -unmöglich für mich.
Es geht ja so aber nicht weiter und ich weiß,ich muss zulassen,dass meine Schwiegereltern zumindest meinem Mann durch ihre Anwesenheit unterstützen und auch mal bei uns Baby bespaßen,damit ich putzen kann oder so. Ich fühle mich damit aber wie der absolute versager. Schaffe es nicht,alleine meinen Kram zu regeln ...
Geht es wem ähnlich?

 
19 Antworten:

Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von grunz am 11.12.2016, 20:05 Uhr

Ich denke du solltest dir professionelle Hilfe suchen und zwar möglichst schnell. Sprich mit deinem Frauenarzt/Hausarzt oder dem sozialpsychatrischem Dienst.

Hier gibt es weitere Infos zu Krisen rund um die Geburt: http://www.schatten-und-licht.de/index.php/de/hilfsmassnahmen

Ich bin nach der Geburt meines großen auch sehr schnell wieder Vollzeit arbeiten gegangen 40 stunden. Klar ist man da manchmal traurig aber was du da schilderst finde ich doch extrem und nicht mehr im Bereich des normalen.

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von angi159 am 11.12.2016, 21:00 Uhr

Sehe ich genauso. Du bezeichnest es ja selbst als extrem und es belastet dich und die Familie. Ich würde dir raten dir professionelle Hilfe zu suchen. Dann auch noch die Krankheit deines Mannes. Das ist ja auf Dauer kein Zustand.

Alles Gute

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von lilke am 12.12.2016, 14:09 Uhr

Ich stimme den anderen zu. Was du beschreibst geht über "normal" weit hinaus und du solltest dir professionelle Hilfe suchen. Hier kann dir niemand so helfen, wie du es brauchst. Du hast mit deinen Schwiegereltern denke ich einen guten Rückhalt und Hilfe, die du lernen musst anzunehmen. Dafür wirst du aber einen Profi brauchen.

Ihr könnt das schaffen, aber nicht alleine.

LG Lilly

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von annieeli am 12.12.2016, 14:48 Uhr

Liebe emmelbemmel,

Ich sehe das nur bedingt wie die anderen. Ich bin selbst Lehrerin und weiß daher njr zu gut, wie fordernd dieser Job ist. Mein Sohn ist jetzt 9 Monate und ich bin heilfroh, dass ich erst im Juli bzw Sept 2017 wieder einsteigen muss. Ich kann absolut nachvollziehen, dass du dich selbst um dein Kind kümmern willst. Könnte dein Mann nicht für ein Jahr aussetzen und sich etwas suchen? Es muss ja kein Topjob sein. Möglicherweise täte ihm ds ja ganz gut. Hättest du vielleicht die Möglichkeit zu reduzieren? Deine Situation ist wirklich nicht einfach, ich wünsche dir viel Glück!

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von tini80 am 12.12.2016, 15:12 Uhr

So sehe ich es auch. Ich bin auch Lehrerin.

Und überhaupt: Man kann das normale 'Lehrerdasein' auch nicht mit dem Referendariat vergleichen. Ich habe damals Tag und Nacht gearbeitet. War froh, dass mein Freund damals teilweise komplett den Haushalt schmiss. Für ein Kind wäre in den zwei Jahren Ref. kein Platz gewesen (es sei denn, ich hätte es dauerhaft zur Oma gegeben) und schon gar nicht für einen Säugling...
Wusstest du im Studium nicht, was im Ref. auf dich zukommt und dass es ungünstig ist, genau dann ein Kind zu bekommen (auch wenn der Partner daheim ist)? Es ist ja auch die Note wichtig, damit du überhaupt Chancen auf eine Anstellung / Verbeamtung hast. Irgendwie durchzukommen und übermüdet mit 3,5 abzuschließen... hat keinen Sinn.
Wir wurden über den Ref. Stress wirklich informiert. ...
Ich würde dir raten, abzubrechen und in 1 oder 2 Jahren wieder anzufangen. Dann wird es noch stressig genug.

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von grunz am 12.12.2016, 16:39 Uhr

Ganz ehrlich aber bei solchen Sätzen " Von Anfang an konnte ich niemanden in der Nähe meines Babys dulden" oder "Durch unseren Druck und das gespannte Verhältnis zu meinen Schwiegereltern (ich will die nicht im Haus, weil ich die total irre Idee habe,sie wollten mir das Baby nehmen"

Da geht es doch um mehr als nur eine Überforderung durch stressigen Job und den Wunsch sich selber ums Baby kümmern zu wollen.

Da ist dann vielleicht einfach ein tiefgründigeres Problem vielleicht auch eine postpartale Angst/Zwangsstörung die man einfach mal therapeutisch angehen muss.

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von lilke am 12.12.2016, 21:35 Uhr

Sie kann es nicht einmal ertragen, wenn jemand anders das Kinr mal kurz im Arm hält. Das hat nix mehr mit "nur" stressigem Job zu tun. Ich hab bei meinem ersten Kind nach fünf Monaten wieder 40h Job geschoben und der ist auch nicht gerade lässig. Hab nur so gegiert abends nach meinem Sohn aber deshalb war ich nicht halb panisch bei dem Gedanken, dass sich jemand anders um mein Kind kümmern könnte oder es wenigstens mal auf dem Arm hat.

Selbst wenn es "nur" der Stress wäre... Ein Fachmann kann ihr beibringen Methoden zu entwickeln mit solchem Stress besser umzugehen.

Ich komme selbst aus einer Lehrerfamilie und hab meine Cousine mit zwei Kleinkindern an dem Job zerbrechen sehen. Ganz sicher unterschätze ich den Stress nicht. Gerade deshalb ist es wichtig, dass sie lernt damit umzugehen.

LG Lilly

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von reachen84 am 13.12.2016, 10:14 Uhr

Ich bin auch Lehrerin. Das Referendariat ist megaanstrengend, auch ohne Baby. Es fordert einen extrem. Dieser ganze Druck, das Haus, die Depression.. Das ist echt viel. Ich könnte mir vorstellen, dass es dir besser geht und du auch diede Ängste etwas ablegen kannst, wenn du etwas den Druck rausnimmst. Auch wenn das bedeutet, dass du mit dem Ref pausierst. Ich hätte das niemals alles auf einmal geschafft und war schon so an meiner Belastungsgrenze. Überleg dir, ob du nicht mal ein Jahr Pause machst. Und wenn es dann auch nicht besser wird mit deiner "Gluckerei", dann sollltest du dir professionelle Hilfe holen. Für die hättest du in der aktuellen Situation sicher gar keine Zeit mehr ;-) Alles Gute!

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von clarence am 13.12.2016, 12:05 Uhr

Hallo!
Muss gestehen ich kann dir das sehr gut nachempfinden, da es mir ähnlich geht.

Ich habe mein erstes Kind unter dem Studium bekommen und wollte gleich weitermachen. Mein Sohn war bei meinen Eltern gut untergebracht und ich hatte kein Problem damit ihn von ihnen betreuen zu lassen während ich im Studium war (sah ihn allerdings jeden Tag, wenn ich nach hause kam).
Danach hab ich Vollzeit gearbeitet und er war weiterhin in dieser Zeit bei meinen Eltern.
Als er in die Schule kam, machte er dann nachmittags die Hausübungen bei meinen Eltern während dich arbeitete.
Mittlerweile ist er 18 Jahre alt und wir beide haben es irgendwie nie wirklich geschafft ein enges Verhältnis aufzubauen. Bei Problemen,... redet er nach wie vor lieber mit meinen Eltern als mit mir, da die ja auch seine ganze Kindheit für ihn da waren (ich natürlich auch, aber eben immer erst kurz vor dem Schlafen-gehen).

Bei meiner kleinen Tochter habe ich mich dann entschieden 3 Jahre voll zuhause zu bleiben bis sie in den Kiga kommt und dann Teilzeit zu arbeiten. Ich genieße das total Zeit für sie zu haben, sie zu kuscheln,... Sie ist auch ganz anders als der große Bruder. Und bei ihr tue ich mir auch hart sie mal von Oma,... betreuen zu lassen, da ich Angst habe, dass sie wie ihr großer Bruder dann auch mehr Beziehung zu Oma bekommt als zu mir (was natürlich Blödsinn ist).

Ich kann dir nur raten 1 Jahr auszusetzen und dann weiterzumachen oder aber dir jemanden für die Hausarbeit zu besorgen, der dir hilft, damit du wenigstens in der Zeit wo du da bist, dann nicht mehr putzen musst sondern uneingeschränkt Zeit für dein Kind hast. Ev. kann dir ja die Schwiegermutter beim Haushalt helfen.

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von MeineGüte am 14.12.2016, 13:04 Uhr

Hallo!

Ich habe Asperger und Depressionen.
Ich bin aber in Therapie seit Jahren.

Ich klebe stellenweise auch so an meinem Kind. Die ersten 4 Monate waren der Horror. Ich hab irgendwie nur geheult...

GSD hatte ich wenigstens Gesprächstherapie.

Ich mag aber immernoch nicht, ihn wen anders halten zu lassen, lasse es aber zu. Mein Herz sagt das eine, mein Kopf was völlig anderes. Und ab und zu sollte man auf seinen Kopf hören ;-)

Wichtig finde ich, dass du dir bitte nicht noch mehr Vorwürfe machst. Niemand hätte das wissen oder erahnen können wie es jetzt ist.

Ich weiß nicht, woher du kommst, aber in jeder größeren Stadt gibt es Pro Familia, Caritas. Eventuell auch ein MAPP - Istitut?
Google das mal?!

Ich würde auf jeden Fall dir, wie die anderen auch dazu raten, zuzusehen, dass du Druck raus nimmst.

Allererste Idee wäre jetzt, von mir, geh zum Arzt, schildere die Problematik und lass dich mal 1 Woche krank schreiben. In der Zeit bittest du andere, dich zu unterstützen, Hilfe zu finden.

Dein Freund könnte ja zB tagsüber, falls er mal Luft hat (mit Baby ja nicht leicht!), ein paar Adressen für Beratungsstellen und Telefonnummern rauszusuchen und evtl schon mal einen Termin da zu machen. Da es ihn selbst betrifft, kann er das ja schon mal machen.

Irgendwer, der mit dir einen Plan machen kann, was du jetzt tun kannst! (Wie gesagt : Pro Familia, Caritas, MAPP Institut etc)

Ach so, eines noch: Machst du Sport? Eventuell bei großer Anspannung mal 20 Sit-Ups machen oder so. Musst ja guxken was geht wegen Schwangerschaft, Rückbildung usw.

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von Emmelbemmel am 14.12.2016, 21:35 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten.

Mein Mann wird am Freitag für ein bis zwei Wochen in eine Klinik gehen. Ich hab mich krank schreiben lassen und dann sind ja Ferien. Nach den Ferien kommen dann gleich zwei Unterrichtsbesuche und eine lehrprobe, Konferenzen usw. Dann ab Februar die Prüfungen. Ich kann nicht ein Jahr pausieren,weil ich Alleinverdiener bin und das Elterngeld hinten und vorne nicht reichen würde.
Die Arbeit ist auch weniger das Problem. Abends ab 20 Uhr an den Schreibtisch ist okay. Die Noten sind halt nicht so doll, aber es gibt wirklich schlimmeres. Ich hab genug Kollegen,die ohne Baby auch nicht besser sind. So schlimm ist es also nicht.
Was mir zu schaffen macht ist, dass ich keinerlei Hilfe mit dem Baby annehmen kann,weil das in mir eine gedankenspirale vom Feinsten auslöst.ich steigere mich total in mögliche Szenarien rein und könnte die Wände hoch gehen,wenn jemand das Baby hält. Wenn dann noch ein gedankenloser Spruch (lustig gemeint) kommt,schlafe ich nächtelang nicht.

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von grunz am 15.12.2016, 8:11 Uhr

Ich bin kein Psychologe, aber ich kann mich nur wiederholen: was du beschreibst klingt für mich nach einer Form der Angst- oder Zwangsstörung und du solltest dir schnellstmöglich Hilfe holen.

Du beschreibst es ja recht deutlich:
- die Gedankenspirale im Kopf die sich dreht und dreht und die du nicht abstellen kannst
- dir ist auch bewusst das diese Gedanken unsinnig sind
- dein Alltag ist dadurch eingeschränkt und du und deine Familie leiden darunter

Diese drei Faktoren zusammen zeigen das dies nicht mehr als "normal" (klar gewisse Ängste hat jeder) gelten kann.

Wenn ich das richtig verstanden habe ist dein Mann bereits in psychologischer Behandlung. Vielleicht kannst du ja da auch einfach jemanden ansprechen.

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von FrauStorch am 15.12.2016, 16:43 Uhr

Ich bin vom Fach, aber soll hier im Forum eigentlich nicht zur Sache tun denn ich bin hier rein privat unterwegs.
Ich werde da jetzt inhaltlich nicht rumspekulieren, aber eins ist mir wichtig zu sagen: Kein Mensch muss alles alleine können, Alleinverdienerin, Mutter eines Babys, Ausbildung, kranker Mann, dass ist alles sehr viel auf einmal. Manchmal ist es einfach wichtig, dass wir uns etwas Unterstützung suchen um wieder Kraft zu tanken und eine andere Perspektive einnehmen zu können.
Erstmal toll dass dein Mann sich Unterstüzung sucht. Ich kann dir auch nur dringend ans Herz legen dir einen Platz für eine ambulante Psychotherapie zu suchen. Es ist nicht immer leicht was zu finden, denn viele Therapeuten sind recht ausgebucht.
Versuche möglichst viele anzurufen und nachzufragen. Wenn ein AB dran geht sprech denen ruhig aufs Band und sag, dass du ein kleines Baby hast und dass es dringend ist. Manche würden dich dann bestimmt vorziehen. Bei den Kliniken gibt es auch meist eine Psychotherapeutische Ambulanz, da kann man in Notfällen auch kurzfristig Hilfe bekommen. Schau mal bei der Klinik in die dein Mann geht nach einer Ambulanz. Du kannst da bestimmt bei der Pforte/Information anrufen und nachfragen.

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von Ani123 am 18.12.2016, 17:34 Uhr

Ich kann dir auch nur raten, dir Hilfe zu suchen. Eine ambulante Therapie oder sei es mal bsp. nur einmal mit einer Psychologin darüber zu sprechen kann schon helfen. Manche Unis bieten den psychosozialen Dienst an. Da kann man hingehen und bekommt guten Rat und Hilfe und das auch kurzfristig. Kindern können nach Absprache mitgebracht werden und werden in der Zeit betreut bzw. sind mit dabei (bei Babies noch möglich). Das ist ein kostenloses Angebot und hilfreich (die Mutter meiner ehemaligen Tageskinder war dort und es hat ihr sehr gut getan.)

Bitte hole dir Hilfe und lass es nicht weiter schleifen. Auch wenn das Ende des Jahres naht, ´spreche mit deinem Hausarzt darüber (oder Frauenarzt, Hebamme, was dir auch am liebsten ist) und rufe verschiedene Psychologen an, spreche da auf den AB, bitte um Dringlichkeit, sage ruhig, dass du ein Baby hast und dringend Hilfe brauchst und Angst davor hast, dass deine Familie daran zerbricht. So kann es sein, dass du durchaus schneller einen Termin bekommst. Lass es auf keinen Fall so weiter laufen wie jetzt, denn dann kann es sein, dass du daran zerbrichst.
Dass du dich krank schreiben lassen hast ist schon mal der erste Schritt jetzt, aktuell und akut, damit du ein bisschen zur Ruhe finden kannst. Doch auf Dauer kann das keine Lösung sein.
Dein Mann hat eine Depression und niemand wird dir sagen können, wann er sich wieder 100% um euer Baby kümmern kann. Die Hilfe deiner Schwiegereltern möchtest du nicht annehmen. Allgemein fällt es dir schwer, das Kind abzugeben. Vielleicht wäre es aber noch eine Möglichkeit, das Baby in eine Krippe oder zur Tagesmutter zu geben. Das wären keine verwandte Personen und es würde eine andere Bindung sein, als zu den Schwiegereltern. Eine Betreuung wirst du dauerhaft brauchen, sonst wirst du dein Referendariat nicht beenden können.
Ich hoffe, dass du dir helfen lässt. Vielleicht auch, indem du mit dem Baby in eine Klinik gehst und lernst Abzugeben. Es gibt in verschiedenen Städten da schon gute Möglichkeiten, durchaus auch mit Baby. Da müsstest du dich bei dir in der Gegend mal erkundigen.
Bitte lasse dir helfen, auch wenn das kein leichter Weg ist das anzuerkennen, dass man Hilfe braucht, es muss sein.
Dir steht höchstwahrscheinlich auch eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse aus zu während der Zeit wo dein Mann in der Klinik ist bzw. in ambulanter Therapie und sich somit nicht um euer Baby kümmern kann und du arbeiten gehst.

Ich möchte dir an dieser Stelle noch von der Mutter meiner Betreuungskinder berichten, wo ich bis Juli noch 2-3mal die Woche tätig war und heute 1.2mal die Woche. Im Mai 15 hat die Mutter ihr drittes Kind bekommen. Schwere Geburt, Tage der Ungewissheit ob beide es überleben werden, sie war intubiert, konnte ihr Baby erst Tage später bewusst wahrnehmen, in den Arm nehmen. Trotzdem hat sie es geschafft zu stillen (ein kleines Wunder). Sie kamen dann nach Hause und es war alles anders wie sonst. Sie nahm das Baby anfangs kaum auf den Arm, bewachte es aber sehr genau und wollte nicht, dass es irgendjemand anderes anfasst (nicht mal der Vater und die Geschwister sollten es). Die Geschwister (damals 2 und 7) bekamen das Nötigste (Essen, Waschen, usw.), aber es fehlte an der Zuwendung, was beide sehr mitnahm. Ich nahm ihr die beiden so oft es ging ab, damit sie Zeit für sich und das Baby hatte. Nach ca. 2 Monaten folgte die Zeit, wo sie das Baby nur in der Manduca trug und nach 3 Monaten gab es die Situation: Ich war da, sie war zur Toilette und das Baby lag auf den Boden und schrie. Ich nahm es dann auf den Arm, sie kam aus dem Badezimmer gerannt und ihr Blick war einmalig. Er zeigte mir mehr als deutlich, dass ich ihr sofort das Baby geben muss und ich tat es auch. Sie sah panisch aus.
Das Baby wurde älter und so langsam nahm sie sich auch wieder mehr den Geschwistern an. Ein schöner 3.Geburtstag der Mittleren folgte (da war das Baby 6 Monate alt) und es war der Tag, wo sie erstmals das Baby alleine bei mir in einem Raum ließ, weil sie kurz zu den anderen Gästen musste. Der Vater war genau so überrascht wie ich, da er das Baby kaum auf den Arm nehmen durfte.
Leider bekam die Kleine mit 7,5 Monaten ihren ersten Krampfanfall und es folgte eine Krankenhauszeit und das Aufgebaute, irgendwo auch das Loslassen der Mutter, ging komplett zurück. Das Baby war wieder durchgehend in der Manduca, niemand sollte es anfassen, die Mutter in permanenter Angst um das Baby, so dass die Geschwister schon mal vernachlässigt wurden (sie bekamen alles, aber irgendwo fehlte es an Zuwendung).
Als das Baby 10,11 Monate alt war hatte man das Gefühl, dass die Mutter nicht mehr wusste, was sie machen sollte. Es gab Zeiten, da schrie die Kleine so laut, dass ich sie auf den Arm nahm und die Mutter kam, riss sie mir vom Arm runter und sagte "das ist mein Kind" (und verließ meist dann mit dem Baby auch den Raum) und dann gab es Momente, wo ich die Kleine auf den Arm nahm und sie nicht mal kam bzw. nur mal um die Ecke schaute und dann in einen anderen Raum ging und die Tür zumachte und erst Minuten später (durchaus mal 15 Minuten und mehr) wieder raus kam . Das Baby war eigentlich in ihrer Betreuung gewesen, ich mit den Geschwistern in einem anderen Raum und ich war da immer nur hingegangen, weil das Baby bereits 2-3 Minuten am Stück schrie. Dem Vater teilte ich das mit, er kannte die Situationen auch, aber die Frau wollte keine Hilfe annehmen und sagte immer, dass alles normal sei (zu ihm, ich sprach mit ihr nicht darüber).
Kurz vor dem 1.Geburtstag dann hat der Vater die Bremse gezogen, da er vormittags nach Hause kam und das Baby und seine Mittlere bereits im Treppenhaus schreien/weinen hörte. Als er die Wohnung betrat lagen beide auf dem Boden mit rotem Kopf und er beruhigte sie erstmal und seine Frau kam Minuten später aus dem Badezimmer raus und schaute ihn irritiert an. Sie war davon ausgegangen, dass die beiden sich von selbst beruhigt hatten. An dem Tag ist er nachmittags (da kam ich dann) in die Psychosomatische Klinik gefahren (haben wir in der Stadt), hat da die Sachlage geschildert und die hätten sie am liebsten da behalten, was sie partout nicht wollte, so dass sie in die ambulante Therapie kam. Seine Eltern reisten an und sie ging ab da an täglich für 4h dahin. Es fiel ihr nicht leicht und ihr Mann brachte sie hin und holte sie auch wieder ab. Es hat ihr sehr geholfen. Sie hatte eine postnatale Depression gehabt, unbehandelt bis dahin. Die ersten zwei Wochen war sie täglich dort, dann nur noch zweimal die Woche (wo der Vater dann vormittags zu Hause war) und heute geht sie nur noch einmal die Woche dahin, wobei es Ende des Jahres ausläuft.
Sie hat gelernt sich wieder um alle Kinder zu kümmern, für alle da zu sein, Loslassen zu können, zeitgleich aber da zu sein, wenn das Kind sie braucht. Manchmal meint man, sie hat zu der Kleinen eine enorme Bindung, viel mehr als zu den anderen, aber so ist es nicht. Ohne diese Hilfe hätte noch so einiges passieren können, was zum Glück nicht eingetreten ist. Man darf sich das gar nicht richtig ausmalen, wie es wohl für die beiden Kleinen war alleine zu sein, da Mama sich nicht um sie kümmern konnte und dann wieder die Momente, wo Mama an sie klammerte und sie nicht loslassen konnte (besonders beim Baby).
Heute (die Kinder sind inzwischen 1,5, 4 und 9,5 Jahre) sieht es da ganz anders aus wie vor einem halben Jahr. Die Mutter kann loslassen, kümmerte sich um alle Kinder gleich gut. Sie hat sich verändert, aber inzwischen wieder so, so dass sie am Leben, besonders auch am sozialen Leben, teilnehmen kann. Sie hat sich vorher komplett isoliert, keinerlei Hilfe angenommen bezüglich des Babys. Heute darf ich mich um drei Kinder kümmern, sie kann mich mit denen alleine lassen. Sie haben eine Putzfrau, die 1-2mal die Woche kommt, damit sie weniger im Haushalt machen muss. Sie wollte nach 3-4 Monaten wieder arbeiten gehen, hat das damals selbst immer ein bisschen verschoben. Heute steht fest, vor dem 2.Geburtstag der Kleinen wird sie nicht wieder arbeiten gehen. Das gibt ihr Ruhe, das sie nicht daran denken muss. Alles was ihr Stress bereitet hat wurde ihr irgendwie versucht zu nehmen.
Wie die Zeit ohne Therapie werden wird, das weiß keiner. Aber wir hoffen alle, dass es so weiter gehen wird wie jetzt.

Vielleicht zeigt dir dieses Beispiel (welches ich als extrem schon ansehe), dass frühzeitig Hilfe holen durchaus positiv sein kann. In dem Beispiel hat der Mann ein wenig die Augen verschlossen, seiner Frau vertraut, bis er es selbst gesehen hat, dass es ganz anders ist und dann hat er alle Hilfen geholt die er da bekommen konnte. Seine Frau hat anfangs weiterhin jede Art von Hilfe versucht abzulehnen.
Dein Mann würde sich die Hilfe von seinen Eltern holen, welche du nicht möchtest. Er wird zurzeit nicht in der Lage sein andere Hilfe zu holen damit du entlastet bist. Das musst du machen.
Lass dir helfen!

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von Emmelbemmel am 18.12.2016, 20:31 Uhr

Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge.

Mein Mann befindet sich seit Freitag in einer Klinik für mindestens zwei Wochen. Ich hoffe, dass er nach den Ferien wieder zuhause ist, ansonsten muss ich Elternzeit nehmen und es wird schwierig mit meinen Prüfungen. Das Seminar unterstützt mich aber diesbezüglich Gott sei dank. Das Problem ist nur, dass wir kein Einkommen haben, wenn ich nicht arbeite. Ich kann also eigentlich keine Auszeit nehmen. Mein Mann erhält den Mindestsatz Elterngeld plus; als Stundent steht ihm auch keine Grundsicherung o.ä. zu.
Meine Schwiegereltern wollen mich/uns jetzt unterstützen. Sie gehen am Morgen mit dem Hund raus, bieten ständig an, auf das Baby aufzupassen, damit ich was im Haushalt oder für meine Prüfungen machen kann. Mir ist das aber viel zu viel. Ich brauche eigentlich keine Hilfe; jeder Hausfrau und Mutter kommt doch alleine klar. Ich kann halt am Abend nicht auf die Couch, sondern muss für die Schule arbeiten. Habe ich aber vorher auch machen müssen, es ist also aktuell keine Mehrbelastung da. Sie kommen trotzdem. Grundsätzlich zu unpassenden Zeiten. Ich erwähne seit Freitag pausenlos, dass zwischen 18 und 20 uhr eine dumme zeit für Besuche und Anrufe ist. Sie kommen trotzdem grundsätzlich gegen 18 Uhr und bieten Hilfe an. Am Morgen kommen sie im Doppelpack zur Frühstückszeit, damit ich was arbeiten kann. Ich würde aber einfach gerne in Ruhe frühstücken (fiel schon zum zweiten Mal heute dann aus). Felix isst generell schlecht, wenn ich da bin, weil er wohl gerne dann gestillt werden möchte. Aber zum einen merke ich, dass durch den Stress der letzten Zeit und der Mangel an regelmäßigen Mahlzeiten meine Milch weniger wird und zum anderen soll er ja nach den Ferien wieder wie gewohnt essen, bis ich nach Hause komme. Ich brauche beim Füttern also keine Kommentare über das Verhalten des Babys (oh, er reibt sich die Augen) oder irgendwelche blöden Nachfragen oder Zuschauer. Ich will einfach meine Ruhe. Ich weiß aber nicht, wie ich das höflich sagen soll. Heute abend, viertel nach sechs stehen sie auf der Matte. Sie haben den Müll vorgefahren und wollen wissen, wann ich morgen Weihnachtsschmuck kaufen wollte und wann ich aufstehe deswegen. Ich bin um jede Minute froh, die ich schlafen kann und Felix steht zwar gewöhnlich gegen acht auf, aber eben nicht immer. Sie werden also morgen um acht auf der Matte stehen. Und wenn er dann ausnahmsweise mal bis neun schlafen würde, habe ich die Arschkarte gezogen. Ich erwähne also dreimal heute abend: Nach 6 ist es für mich abends einfach schlecht, weil Felix dann müde wird und zuerst essen soll. Ich will mir gerade was zu essen machen und dann essen wir. Meine Schwiegermutter: Sollen wir bleiben, willst du noch was im Haushalt machen? Was bitte hat sie nicht kapiert?????? ich könnte mich stundenlang darüber aufregen. Mit wem soll ich darüber reden?! Mein Mann fühlt sich gleich angegriffen und Vorwürfe gemacht und meint, ich bräuchte eine Gesprächtherapie. Warum? Weil mich seine Eltern nerven??? Es ist sicherlich nicht normal, dass ich Zwangsgedanken über mögliche Kontrollübernahme bezüglich meines Kindes von fremder Seite habe. Aber wäre nicht jeder genervt bei so viel Hilfsbereitschaft?? Mir ist der Kontakt einfach zu eng. Fertig aus. Sie meinen es nur gut, ich weiß. Ich hab aber trotzdem lieber meine Ruhe und mach meinen Kram selber. Dann muss ich nämlich auch nicht danke sagen und Diskussionen darüber führen, dass ich es übertreibe, wenn ich will, dass jemand die Schuhe in der Wohnung auszieht. Oder mich darüber ärgern, dass sie viel zu viel Parfum auflegen und mein Kind dann nach ihnen stinkt. Das ist doch sicher schädlich für die Atmenwege?

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von FrauStorch am 18.12.2016, 20:58 Uhr

Da vermischen sich jetzt zwei Sachen:
a) der Punkt den wir ansprachen, nämlich sich Unterstützung holen weil du schreibst dass es dir nicht gut geht dein Mann krank ist und
b) der Konflikt mit deinen Schwiegereltern, die Grenzen überschreiten.

Das eine schließt das andere nicht aus. Du schriebst noch über andere Punkte und nicht nur darüber, dass deine Schwiegereltern dich nerven. Zum Thema Schwiegereltern: was du beschreibst würde mich auch nerven. Aber es ist an dir deutlich Grenzen zu setzen und zu sagen, was du möchtest und was nicht. Und wenn sie trotzdem kommen wenn du es nicht willst nachdem du das ausdrücklich vorher gesagt hast: Ich würde einfach mal die Tür nicht öffnen... Normalerweise ist sowas aber nicht nötig wenn man klar sagt: Ich möchte nicht dass ihr um 8 Uhr kommt.

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von grunz am 18.12.2016, 22:58 Uhr

Für mich sind das auch zwei ganz verschiedene Punkte.

Ich finde es auch merkwürdig das du dich jetzt in der Situation auf den Konflikt mit deinen Schwiegereltern konzentrierst und auf so unwichtige Details wie ob Parfüm schädlich für dein Baby ist...

Das ist doch jetzt eher unwichtig. Kümmer dich lieber erst mal um dich und um Hilfe für dein Problem. Ich bin mir sicher wenn das beseitigt ist, wird alles andere auch leichter zu regeln sein.

Ich denke auch das die Schwiegereltern sich einfach wahnsinnige Sorgen machen um den Sohn in der Klinik und auch um dich die Schwiegertochter die ja auch auffällige Verhaltensweisen zeigt die ihnen sicher nicht verborgen geblieben sind. Vielleicht drückst du dich einfach auch nicht klar aus. Andeutungen zu machen bringt nix da setzt man sich kurz zusammen bespricht das ordentlich und fertig.

Und ob irgendwelche anderen Hausfrauen und Mütter das allein hinkriegen was tut das zur Sache? Klar kriegt man irgendwie auch alles allein hin aber es ist auch einfach schön wenn man das nicht muss.

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von lilke am 20.12.2016, 22:22 Uhr

Ich finde nicht dass die zwei Dinge so getrennt zu betrachten sind.

Dein Problem ist, dass du unfähig bist dein Kind mal ein paar Minuten abzugeben. Ich lese hier ehrlich gesagt nur sehr besorgte Großeltern, die versuchen dir zu helfen und wenn du sie einfach mal irgendwo helfen lassen würdest, dann würden sie auch nicht ständig nachfragen.

Du bist weder Hausfrau noch Alleinerziehend. Und frag mal eine Alleinerziehende Mama, die würde sich sonstwas freuen, wenn ihr jemand mal das Kind abnimmt, damit sie was im Haushalt erledigen oder für die Schule lernen kann.

Ich verstehe, dass man genervt sein kann, wenn immer jemand fragt, aber da sind Menschen, die dir helfen wollen und du stößt sie weg, obwohl du die Hilfe echt brauchen könntest... Wenn du nicht willst, dass sie um Acht auf deiner Matte stehen, dann sag ihnen halt, sie sollen halb zehn kommen und den Kleinen dann mal für eine Stunde nehmen. Da schläft er ja nicht und Mittag gibt es da wohl auch noch nicht. Und wenn sie nicht abends um 18 Uhr da sein sollen, dann sag ihnen sie sollen 17:00 kommen und du hast Zeit das Abendessen zu machen während sie den Kleinen bei euch bespaßen.

Usw. Wenn dir was einfach nur zeitlich nicht passt, dann mach Gegenvorschläge. Entweder sie lehnen ab, weil ihnen die Zeit nicht passt oder sie kommen dann, wenn du Hilfe gebrauchen kannst. Dafür musst du aber darüber hinwegkommen, dass niemand dein Kind anfassen darf.

LG Lilly

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Re: Depression, Omas und baby (lang!)

Antwort von Asia. am 22.12.2016, 7:45 Uhr

Es war ein sehr schwieriger Start für dich und deine Familie, daher kann so eine Reaktion und so ein verhalten verständlich sein.

Aber ganz normal ist das leider nicht. Hier kann dir leider niemand wirklich helfen. Versuch doch mit deinem Mann darüber zu reden und zieh auch deinen Hausarzt oder frauenarzt dazu oder wenigstens eine Hebamme. Sie können deine Situation am besten einschätzen und dich am besten beraten.

Vielleicht solltet ihr auch mal überlegen wie ihr das beruflich weiter handhaben wollt. Es kann durchaus sein dass dir dein Beruf zu viel ist und dich zu sehr belastet. Es ist keine Schande, dass du hinterher in Elternzeit gehst und dein Mann evtl ein Job sucht, bis es euch als Familie besser geht. Job und Studium schön und gut, aber wenn es der Familie zu sehr belastet, sollte man über alternativen nachdenken.

Eine gesunde und glückliche Familie ist das beste was ihr euer Kind geben könnt. Das finanzielle kann man immer noch regeln.

Ich hoffe dass ihr euer weg finden werdet und dass ihr als Familie stark zusammen halten werdet

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