Betreuung Baby und Kleinkind

Forum Betreuung Baby und Kleinkind

Wiedereinstieg in Job - versch. Betreuungsszenarien. Wie organisieren?

Thema: Wiedereinstieg in Job - versch. Betreuungsszenarien. Wie organisieren?

Hallo zusammen, ich habe meine Frage auch im Baby und Job Forum gestellt, aber vielleicht gibt es hier auch noch Anregungen und Hinweise für mich. Hoffe, das ist ok. Wir machen uns momentan Gedanken, wie wir die Betreuung unserer Tochter organisieren und wann ich in welchem Umfang wieder in den Job einsteigen kann. Meine Tochter wird Ende September 2016 ein Jahr alt und ich habe erstmal Elternzeit für 2 Jahre. Zuerst wollten wir sie im Sept 2016 in die Krippe geben und ich dann nach einer Weile Teilzeit in Elternzeit arbeiten. Wir haben uns aber jetzt dagegen entschieden, da meine Tochter bisher wenig Kontakt zu Fremden hatte bzw. immer weint bei anderen Personen und auch sehr geräusch- und reizempfindlich ist. Ich muss dazu sagen, dass sie die ersten Monaten viel geschrien hat und ich auch erst seit wenigen Wochen mehr mit ihr unternehmen kann. Sie ist sehr temperamentvoll und gleichzeitig sehr sensibel. Daher wollen wir noch etwas warten mit der Fremdbetreuung. Ich habe einfach ein schlechtes Gefühl dabei. Es gibt auch keinerlei familiäre Unterstützung in der Nähe. Wir haben jetzt folgende Szenarien überlegt: A) ab Sept 2017 mit 1J und 11 Mo. in die Krippe. Nach Eingewöhnung erst halbtags in die Krippe, dann etwas länger. Ich würde das dritte Jahr Elternzeit dranhängen und langsam wieder Teilzeit in Elternzeit einsteigen. Ab Sept 2018 Übergang in Kindergarten (idealerweise in der gleichen Einrichtung) B) ab Sept 2017 Tagesmutter, ansonsten wie A). Ab Sept 2018 Wechsel in Kindergarten C) ab Sept 2018 Kindergarten, drei Jahre Elternzeit. Müsste aber dann zügig wieder in den Job einsteigen, da Elternzeit verbraucht. Kindergarten- und Krippenplätze gibt es in unserer Stadt meist nur im September neu zu vergeben. Den Papa kann ich nicht fest einplanen, da der gerade einen neuen Job sucht und dann entweder recht frisch bei einer neuen Arbeitsstelle/AG ist (günstigster Fall) oder nur am Wochenende da wäre (schlechtester Fall). Jetzt meine Fragen: - erscheinen Euch die drei Varianten logisch oder habe ich etwas nicht bedacht? - in Variante B) mache ich mir Gedanken, wie ich die Eingewöhnung in den Kindergarten organisieren soll. Muss ich da mind. vier Wochen Urlaub einplanen? Was mache ich, wenn die Eingewöhnung nicht klappt oder sich hinzieht? Wenn ich erstmal wieder arbeite, plant ja mein Arbeitgeber mit mir. Zumal ist der September in der Firma ein nicht so günstiger Monat für Urlaub. Habt ihr so etwas gleich beim Wiedereinstieg mit Eurem Arbeitgeber besprochen? Könnte ich parallel zur Eingewöhnung im Kindergarten die Kleine noch ein paar Wochen bei der Tagesmutter lassen oder ist das zu viel und verwirrend für das Kind? - wie "krass" ist Variante C), bei der sie ja gleich mit Kindern bis zu 6 Jahren zusammen wäre, ohne vorher in Fremdbetreuung gewesen zu sein bei einem sicher deutlich schlechteren Betreuungsschlüssel als in einer Krippe? Was mache ich, wenn die Eingewöhnung nicht klappt bzw. nicht schnell genug klappt, aber meine Elternzeit verbraucht ist? - was mache ich bei C), wenn ich keinen Kindergartenplatz bekommen würde? - wie wichtig/sinnvoll ist es, das dritte Jahr Elternzeit aufzuheben, z. B. für den Schulanfang? Grundsätzlich möchte ich noch schreiben, dass wir wir sehr bedürfnisorientiert sind, aber ich meinen Job auf keinen Fall aufgeben kann/will, da ich nie wieder einen vergleichbaren finden würde. Sorry für den langen Text und danke fürs Durchlesen. Vielen Dank für Eure Hinweise/Erfahrungen! LG SarahsMum

von SarahsMum am 18.05.2016, 13:48


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Variante E, falls die geht: ab Januar oder März oder so zur Tagesmutter und nach 1 1/2 Jahren in den Kindergarten. Vielleicht ist es sogar doch günstig, diesen September mit Krippe anzufangen. Geht bei uns auch sowas wie 9-12, zu Hause frühstücken und nach dem Mittagessen in der KiTa abholen. Unsere Kinder fanden es mit einem Jahr plötzlich seeehhr langweilig nur mit Mama und sind mit anderen Kindern sichtlich aufgeblüht. Die Kleine war sehr klammerig zu Hause mit mir, sobald ich weg war, war alles gut. Mein Mann hat mich bedauert, weil ich gar nicht wisse, was für ein entspanntes Kind das ist. Bei mir wollte sie immer rumgetragen werden und oft an die Quelle. Ich bin wieder arbeiten gegangen, als sie ein Jahr wurde und in meiner Anwesenheit nahezu vollgestillt war, mein Mann hat die Eingewöhnung gemacht. Das war sicher gut. Die Eingewöhnung inklusive Essenlernen dauerte 7 Arbeitstage, wir geben die Kleine immer ohne Weinen ab und sie juchzt, wenn sie in die Krippe geht. Natürlich hatte ich ein furchtbar schlechtes Gewissen, aber mein Mann war sehr zuversichtlich und siehe da, es ging wunderbar. Ich hatte meinen Chef schon vorgewarnt und Pläne geschmiedet, alles unnötig. Die Große ging mangels Krippenplatz vorher erst mit 1 1/2, war ab dem 1. Geburtstag bis dahin von einer privaten Kinderfrau zu Hause betreut und auch das ging sehr gut. Die beiden hatten viel Spaß miteinander, aber die anderen Kinder in der Krippe fand sie dann auch extratoll. Eingewöhnung dauerte 4 Arbeitstage. Sie geht inzwischen im gleichen Haus in den Kindergarten und ist gern dort. Die Umgewöhnung von Krippe auf Kindergarten fand ohne Eltern statt. Ich glaube, daß die Eingewöhnung oberhalb von 1 1/2, 2 Jahren eher schwieriger wird. Bei Variante A und B habt Ihr viel Unruhe in kurzer Zeit, bei Variante C hast Du Streß. Was noch eine Variante wäre, ist zu fragen, ob Ihr den Krippenplatz ab September bezahlen und ab November nutzen könnt (auch wenn das infekttechnisch vielleicht nicht optimal ist). Du wirst immer jemanden finden der sagt, daß U3 Betreuung furchtbar für die Kinder ist, ich glaube das nicht. Wir sind trotz meiner Arbeit alle entspannter, weil ich auch entspannter bin. Es geht nicht mal darum, wie verrückt Karriere zu machen (wobei auch das nicht verwerflich ist), sondern um einen Ausgleich neben Heididei und Windelnwechseln. Außerdem sollen unsere Kinder uns im Alter nicht unbedingt finanziell aushalten müssen, weil wir keine Rente bekommen. Grüße, Jomol

von Jomol am 19.05.2016, 11:11


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Hallo, ich würde eine langsame Eingewöhnung mit 2 Jahren versuchen und sie dann in den Kindergarten geben. Unsere beiden sind mit 2 Jahren jeweils in den Kindergarten gegangen und es hat super geklappt. Allerdings waren sie erstmal nur von 9 - 12 Uhr da. Mit langsamer Eingewöhnung meine ich, dass die Kinder den Kindergarten mindestens 1/2 Jahr vor dem Beginn schon gut kennen lernen. Bei uns läuft das so, dass die "Neuen" mit ihren Müttern 1 - 2 Mal die Woche im Garten mitspielen (Aufsicht aber durch die Mütter) und wir haben eine Krabbelgruppe (mit Müttern) 1 Mal die Woche zum Spielen. Im Lauf des 1/2 Jahres "dürfen" sie dann auch schon mit den Erzieherinnen mal die Spielsachen rausholen, sich ihr Fach aussuchen usw. Das klappt super - wenn es dann richtig los geht, können die Kinder mit 2 Jahren es kaum noch erwarten, dorthin zu dürfen. Für die normale Eingewöhnung rechnet unser Kindergarten mit MINDESTENS 4 Wochen - aber die Kinder bestimmen das Tempo. Wir hatten auch schon Fälle von Kindern, die neu kamen ohne den Kindergarten vorher zu kennen, die 3 Monate und mehr (1 Mal sogar 6 Monate) gebraucht haben. Daher - wenn es im September mit dem Kindergarten losgehen soll, dann mindestens mal bis 01.01. Zeit einplanen - ansonsten gibt es Druck. Und Druck ist bei jeder Eingewöhnung einfach schlecht .... Grundsatz: Entspannte Mutter - entspanntes Kind ... Ergbnis: schnelle Eingewöhnung :-) Ich würde mir übrigens doch 1 Jahr Elternzeit aufsparen für die Schule - außer ihr seit ganz sicher, dann sofort einen Betreuungsplatz (Schule endet um 11:45 Uhr, was auch bei Teilzeit kaum zu machen ist) zu bekommen. Hier gibt es leider oft Wartelisten ... und dann brauchen die Mütter die Elternzeit doch noch einmal.

Mitglied inaktiv - 20.05.2016, 11:04


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Hallo, Du darfst nicht vergessen, dass Krippenkinder im ersten Jahr häufig krank werden. Daher wäre ein Einstieg mit 2 Jahren an deiner Stelle mein Favorit. Wenn du Variante c nimmst, wird es vielleicht stressiger, wenn dein Kind kürzere Erholungsphasen nach Krankheiten hat weil du arbeiten musst.

von Zwieback79 am 29.05.2016, 20:57