Baby und Job

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Geschrieben von CaribeanLemon am 10.04.2015, 0:39 Uhr

Vater füllt Mutterrolle aus - und ich?

Ach du Arme! Es tut mir echt leid und ich kann dich ein Stück weit verstehen auch wenn bei uns die Situation anders ist.

So allein brauchst du dich aber glaub ich wirklich nicht fühlen. Gerade Mamas von Mädchen müssen oft feststellen dass der Papa einfach die absolute Nummer 1 ist, selbst wenn sie den ganzen Tag zuhause sind und sich um das Kind kümmern: http://www.herz-rasen.com/2014/10/08/ueber-ein-papakind-und-ueber-liebe-die-bedingungslose/

Ich musste nach der langen Geburt und dem zuletzt nötigen Kaiserschnitt auch einige Aufgaben erstmal dem Papa überlassen. Ehrlich gesagt wusste ich zu Beginn weder wie die Milchpumpe zusammen zu bauen ist, noch wie das Sterilisationsgerät funktioniert. Irgendwann, ich denke so nach drei Wochen ermahnte mich mein Mann allerdings und sagte "Du musst selbstständiger werden.." naja, ja es war verletzend. Vor allem mein Stolz war herausgefordert und so erkämpfte ich mir wieder Stück für Stück meine Unabhängigkeit. Ich dachte mir einfach "Das ist das was du immer wolltest und du kannst eine gute Mama sein - also trau dich!" Das ist ein Lernprozess, es ist ganz normal dass es Wochen dauert bis man das Kind kennengelernt hat, und gelernt hat selbstbewusst mit dem Kind umzugehen. Jedes Kind ist anders, aber zumindest mein Kind merkt genau ob man sich in einer Situation sicher und selbstbewusst fühlt oder nicht und wenn man es nicht tut fühlt sich auch das Kind nicht wohl. Du bist eine Mama, völlig unabhängig von Rollenklischees und davon wie oft du zuhause bist, hast du ein Gefühl dafür was dein Kind braucht.

Klar macht man Fehler... mein Sohn hat in der Badewanne immer so sehr gezappelt dass ihn zweimal habe Wasser schlucken lassen und ich hab mir furchtbare Vorwürfe deshalb gemacht (und mich dann auch dazu entschlossen ihn nur noch auf dem Rücken liegend in der Badewanne zu baden ;)) aber das gehört nunmal dazu. Man tut eben sein bestes, man versucht die Bedürfnisse des Kindes so gut wie möglich zu erkennen und man wird immer besser darin.

Ich verstehe dass du darum trauerst dass du in den ersten Monaten so wenig Zeit mit deinem Kind verbringen kannst. Für mich wäre das auch ganz schwer gewesen, aber auch wenn man früh wieder arbeitet kann man eine tolle, einzigartige Beziehung zu seinem Kind aufbauen. Meine Mutter ist jeweils 2 Monate nach der Entbindung wieder Vollzeit arbeiten gegangen. Und sie war immer mehrere Tage weg. Dennoch war meine Mutter immer die zentrale Person in meinem Leben. Sie war mein Held, kannte immer tolle Geschichten von ihren Reisen, und ich war stolz dass sie nicht nur für mich sondern auch für andere wichtig war irgendwie. Ich wusste einfach dass sie so gerne mehr Zeit mit uns verbracht hätte und alles menschenmögliche getan hätte für uns. Und wenn ich sie gebraucht habe war sie irgendwie auch immer da. Ich hatte immer einen Schal mit ihrem Parfüm - und wenn sie da war, war einfach mehr Geborgenheit da, auch wenn meine Oma und mein Vater sich super um uns gekümmert haben. Mama war einfach was ganz besonderes, auch wenn die Rolle bei uns vielleicht anders definiert war als in anderen Familien.

Ich glaube nicht dass das Problem noch die Wochenbett-Depression ist, sondern dass du einfach darum trauerst dass du diese besondere Zeit nicht komplett deinem Baby widmen kannst und dass du gleichzeitig Schuldgefühle hast dass du nicht immer da sein kannst und du jetzt nicht die Mutter bist, wie du es dir vielleicht vorgestellt hast. Versuch einfach Mut zu haben dich mit deiner Tochter allein auseinander zu setzen, auch wenn es am Anfang vielleicht schwierig ist weil sie deine Unsicherheit sicher spürt, ihr müsst gemeinsam rausfinden was Mama für euch beide bedeutet.

Ich musste inzwischen meinem Mann wieder dabei helfen eine "ganz besondere" Beziehung zu seinem Kind aufzubauen. Dazu war es wichtig dass ich ihm dazu genug Freiraum gelassen habe die Dinge auf seine Weise zu tun, und ihn eben auch dazu zu ermutigen dass er sich eigene Rituale mit unserem Sohn schafft und inzwischen ist es einfach toll.

Wie alt ist deine Kleine eigentlich?

 
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