Baby und Job

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Geschrieben von Ani123 am 26.09.2014, 16:43 Uhr

VZ nach 8 Wochen Mutterschutz und 2,5 Wochen Urlaub

Meine Babysitterkinder sind heute 3 und 7 Jahre alt und beide Elternteile haben früh ihre Arbeit wieder aufgenommen.

Ich habe es vor 3 Jahren bei der Kleinen miterlebt, wie viele Leute den Eltern (Mutter und Vater) einredeten, wie "schädlich" dass doch für das Kind sei. Die Eltern haben Mitte der Schwangerschaft damit begonnen nach einer passenden Tagesmutter zu suchen. Es stand für sie da schon fest, dass die Mutter nach dem Mutterschutz wieder VZ arbeiten gehen wird. Davon 30 Stunden in der Firma (wo sie eine leitende Position hat und fast Chefin ist) und 10 Stunden per Homeoffice (oder halt doch in der Firma). Der Vater ist Lehrer an einer sehr großen Schule mit verschiedenen Bereichen, leitet dort einen Bereich, somit wollte/konnte er keine Elternzeit nehmen.
Viele Leute haben damals auch mich gefragt (und dabei bin ich nur die Babysitterin), wie ich denn dazu stehen würde, ob ich nicht als Erzieherin den Eltern von der frühen Fremdbetreuung abraten könne, usw.. Warum solle ich das tun? Ich meine, jeder darf selbst entscheiden, wie und wann er sein Kind in Betreuung gibt, wie und wann er sein Kind selber betreut, ob er Elternzeit nimmt, usw. und ich hatte das beste Beispiel doch immer mit dabei: Ein Junge von damals 3 Jahren welcher mit 8 Wochen zur Tagesmutter und mind. 8 Stunden am Tag bei ihr verbracht hatte und später auch im Kindergarten 8,5 Stunden gut meisterte. Und Schäden hat er sicherlich keine davon getragen.
Sätze wie "die schieben das Kind doch ab", "das ist doch unmöglich", "als Mutter kann sie doch wohl ein Jahr zu Hause bleiben", "die glaubt auch wirklich, dass dir Firma ohne ihr nicht laufen wird", usw. hört man oft. Komischerweise überwiegend erstmal auf die Frau bezogen, die dann als Rabenmutter dasteht.
Andersherum, als die Leute dann verstanden haben, dass ja auch der Vater zu Hause bleiben könnte (und später ja auch 2 Monate genommen hat und dabei 25h gearbeitet hat) kamen Sätze wie "der könnte doch auch wohl ganz zu Hause bleiben", "der ist sich auch zu schade dazu, mal eine Zeit lang auszusetzen", "die Frau wälzt auch alles auf den Mann ab", "das wird der Kleinen schaden, beim Papa zu sein", "wie soll der Mann denn all die Aufgaben übernehmen? Wie soll er das denn schaffen?" Ich denke da, genauso wie die Frau es auch schafft! Ich meine, ein Mann kann genauso viel wie eine Frau.
Letztendlich kam die Kleine zur Welt und mit 6 Wochen begann die Eingewöhnung bei der Tagesmutter, die sie nach viel und her gefunden haben (einfach ist es nämlich zu dem Zeitpunkt, 2011, nicht gewesen, eine zu finden, die überhaupt ein Baby betreut und dann auch noch 8h und aufwärts am Tag). Die Mutter ist nach 12 Wochen wieder offiziell angefangen zu arbeiten (war aber schon oft vorher, mit und ohne Baby, stundenweise in der Firma gewesen und hat Homeoffice gemacht). Mit 14 Monaten ist die Kleine in die Krippe gekommen und seit Sommer diesen Jahres ist sie im Kindergarten. 8-8,5h Betreuung schaden ihr sicherlich nicht. Sie ist in guten Händen, gut betreut, die Eltern sind zufrieden mit der Betreuung, das Kind fühlt sich da wohl. Und die Eltern sind glücklich, weil sie beide arbeiten gehen können und sind somit auch ausgeglichen.
Die Kleine war die ersten Wochen/Monate bei der Tagesmutter auch nur 5-7h und ab dem 6.Monat dann 8h (mehr wollte die Tagesmutter nicht).

Beim 1.Kind, 2007, haben sie es ebenfalls so gehandhabt. Er kam mit 8 Wochen zur Tagesmutter und die Mutter hat 1 Woche später ihre Arbeit wieder aufgenommen und das VZ in der Firma. Das Kind war mind. 8h am Tag bei der Tagesmutter, oftmals auch 10-12h . Mit 3 Jahren ist er dann in den Kindergarten gewechselt und inzwischen auch schon in der 2.Klasse und Hort.
Ich habe den Jungen ein paar Tage nach seinem 1.Geburtstag kennengelernt und betreue ihn seitdem, also schon über 6 Jahre lang! Und ich darf behaupten, es geht ihm gut. Es ging ihm immer gut. Sei es nach einem 12h Tag bei der Tagesmutter und danach dann noch bei mir. Er hat es super mitgemacht.

Wichtig sind, wie ich finde, feste Bezugsperson. In meinem Beispiel hatte der Junge im 1.Lebensjahr 3 Babysitter gehabt und ich war somit schon Nr.4 (und immer noch aktiv :-) ). Die erste Zeit mit ihm war schon schwierig, aber nicht, weil er als Junge schwierig war. Ich durfte alles mit ihm machen, soweit Papa oder Mama mit im Raum waren. Das Elternteil konnte sogar nebenher arbeiten, das war ok. Soweit sie gingen wurde es problematisch und er schrie und deshalb ging das anfangs auch nur 1-2h (oder noch weniger). Das lag aber u.a. auch mit daran, dass er vorher den vielen Wechsel hatte und einfach nicht wusste, ob ich denn nicht auch nach kurzer Zeit wieder gehen werde und vermutlich hat er sich da auch gedacht "warum wieder eine Bindung aufbauen, wenn die eh gleich wieder weg ist?". Ca. 2 Monate waren schwierig, danach hatte ich ein wirklich pflegeleichtes Kind.
Daraus sollte geachtet werden, dass Betreuungspersonen langfristig tätig sind und nicht nur für kurze Zeit. Die Eltern betonten damals wie heute immer wieder "Seit du da bist und das auch langfristig ist unser Sohn viel offener geworden".

Geh deinem Gefühl nach. Ich finde es super, dass dein Mann in Elternzeit gehen kann. Wie eine Vorgängerin schon schrieb wäre es evtl. sinnvoll eine Auszeit für ihn miteinzuplanen, sei es bsp. für 1-2 Tage für 2-3h eine Kinderbetreuung zu haben, damit er mal Zeit für sich hat.
Ich wünsche Euch viel Erfolg und macht das, was ihr für richtig haltet. Hört nicht auf das was die anderen sagen, denn ihr entscheidet, es ist euer Kind und ihr müsst mit eurer Entscheidung leben und diese umsetzen und niemand anderes.

 
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