Baby und Job

Baby und Job

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Ani123 am 05.05.2015, 19:41 Uhr

Kindermädchen- wer hat Erfahrung

@Rabenmutter 2015

Ich habe dreieinhalb Jahre lang als Kinderfrau in einer Familie gearbeitet. Begonnen im Dezember 2008; geendet im August 2012.
Die Familie hat drei Kinder (8/07, 1/09 und 5/11). Bei Beginn hatte ich nur ein Kind zu betreuen, es folgte ein paar Wochen später das Zweite.
Zu der Tätigkeit bin ich per Zufall gestoßen durch eine Internetanzeige, denn sie suchten eine Erzieherin, mind. 20 Jahre mit eigenem PWK. Ich erfüllte von den Kriterien keines, erklärte ihnen aber, dass ich in der Ausbildung zur Erzieherin bin (im Sommer 09 beendet), bereits Sozialassistentin bin, dass es ein gutes Busnetz gibt welches ich auch mit mehreren Kindern nutzen würde, dass ich einen Führerschein habe, aber kein Auto. Die Familie hatte mehrere Bewerber, hat sich trotz fehlender Anforderungen (zumindest die, die sie offen gestellt hatten) für mich entschieden und später ihre eigenen Anforderungen in Frage gestellt, denn ich habe anfangs nichts von den erfüllt und war trotzdem laut dessen Ansicht de Beste Bewerberin gewesen.
Ich habe dort ein PKW gestellt bekommen, allerdings selten genutzt, da ich viel mit dem Bus machen konnte und das war für die Familie genauso ok, als wenn ich mit Auto unterwegs war. Ob 1, 2 oder später dann 3 Kinder, ich habe immer alle mit betreut. Nr. 1 war beim Anfang 16 Monate alt; Nr. 2 habe ich zum ersten Mal mit betreut als es 4 Wochen alt war und Nr. 3 schon nach 1 Woche.
Wir haben eingewöhnt, denn das hat das erste Kind genau so gebraucht, anfangs war ich zwei Stunden da, Mama auch, usw.. Es war ein wenig wie das Berliner Modell, nur nicht täglich, sondern 2-3xWoche und dann Trennung von 30 Minuten, wo ich mit dem Kind einen Spaziergang gemacht habe, usw.. An sich waren die ersten Woche reine Eingewöhnungszeit, bis sich alles eingespielt hatte, usw. und dann kam auch schon Nr.2..
Ich habe die Kinder immer stundenweise betreut, wobei dieses ausdehnbar ist und auch mal bis zu drei Tage am Stück bedeuten kann, u.a. auch am Wochenende. Feiertage, Wochenende, wenn die Familie anfragte und ich hatte Zeit, dann habe ich die Kinder auch betreut. Ich war flexibel und das schätzten die sehr an mich.
Alles was die Kinder anging habe ich zum Teil übernommen, natürlich die Kinderbetreuung mit allem Drum und dran, auch Turnkurse wurden besucht, Spielplatz, Essenszubereitung, usw.. Einen Teil des Haushaltes habe ich mitgemacht, insofern es zum Kind gehörte, wie bsp. Kinderwäsche waschen, falten, usw., Essen kochen, Küche putzen, usw.. Die Familie hatte allerdings auch zusätzlich eine Haushälterin, die 1-2xWoche kam und an den Tagen oft auch kochte und insbesondere immer putzte und Wäsche machte, usw..
Meine Arbeitszeiten waren flexibel und passten sich dem der Eltern an. Mutter Schichtdienst (Ärztin im Krankenhaus), Vater an der Uni tätig und auch viel unterwegs und oft in der Woche tageweise nicht da. Ich bekam einen Plan, habe den Eltern gesagt, wann ich kann und wann nicht. Zumal sie auch wussten, wie meine Arbeitszeiten in der Kita waren, wo ich hauptberuflich tätig war, allerdings nur mit minimaler Stundenanzahl (unter 20h und fester Dienstplan). Sie planten schon immer drum herum und wenn es doch mal nicht ging, dann hatte ich eine sehr kulante Chefin, wo die beiden oder ein Kind mit hin durfte und dann in der Kita betreut werden konnte (das war aber eher die Ausnahme).
Ich hatte tolle Eltern, die sich meiner Zeiten anpassten, mir Freiräume gaben; ich durfte mit den Kindern zu Kinderfesten etc. gehen, usw., Kurse besuchen. Ich habe aber auch Veranstaltungen seitens der Eltern mit den Kindern besucht und Vorort die Kinder betreut und meist später mit nach Hause genommen und da weiter betreut.
Die dreieinhalb Jahre waren eine intensive Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich habe vieles in der Zeit dazu gelernt und bin der Familie dafür sehr dankbar.
Die Familie hat es immer so gemacht, dass die Kinder mit ca. 1 Jahr zusätzlich in die Krippe kamen (bzw. hauptsächlich) und ich somit nur nebensächlich da war (was dort noch genügend Stunden waren).
Ich war auf Minijobbasis angestellt, hatte einen festen Stundenlohn und dann wurde am Ende ausgezahlt, was ich wirklich gearbeitet habe. Mal waren es tatsächlich der volle Minijoblohn, ein anderes Mal war die Familie 3 Wochen im Monat im Urlaub gewesen, so konnte es auch vorkommen, dass es nur 50€ gewesen sind. Das wurde mir am Anfang direkt so gesagt und mit wurde immer frühzeitig mitgeteilt, wann sie in den Urlaub fahren. Somit auch für mich planbar. Ich selber habe der Familie auch frühzeitig mitgeteilt, wann ich im Urlaub bin. Einen festen Urlaubanspruch hatte ich nicht, war aber nie mehr als 30 Tage im Jahr weg. Im Endeffekt war es da dann ja auch so, ich bin nicht da, keine Stunden, kein Lohn.
Die Tätigkeit endete zwar im August 12, doch der Kontakt besteht bis heute. Wir sehen uns, ich schicke den Kindern kleine Geschenke zum Geburtstag, die Kinder bleiben immer noch alleine bei mir (wenn wir uns mal irgendwo treffen und die Eltern dann für kurze Zeit gehen wollen). Selbst bei der Kleinsten ist das so und die habe ich nur 15 Monate intensiv betreut.
Die Tätigkeit endetet im Übrigen, weil ich eine Vollzeitstelle in einer Kita bekam mit Schichtdienst und wir haben zwar anfangs versucht darum herum zu bauen, doch es funktionierte nicht. Ich habe oft von 7-17:30 Uhr gearbeitet und gebe zu, ich brauchte danach auch mal eine Ruhephase.
Die Familie hat nach mit ein Au Pair bekommen, womit es auch wirklich sehr gut lief (ich habe es persönlich kennen gelernt, guten Kontakt zu gehabt). Nach einem Jahr verließ es die Familie und es kam kein Neues, da die Familie nicht jährlich ihre Betreuung wechseln wollte, sondern eine Standhaftigkeit haben wollte für mehrere Jahre (am liebsten hätten, wollen sie immer noch mich zurück haben). Sie hatten bereits mehrere für kurze Zeit bei sich am arbeiten, doch es hat nie so richtig funktioniert, mal von Seiten der Kinder aus, mal von Seiten der Eltern aus nicht.
Die Familie sagt, wenn sie heute gefragt wird, wie es ist eine Kinderfrau zu haben (u.a. auch, wenn ich nicht dabei bin), dass es eine gute Erfahrung ist, sehr viele Vorteile bringt, natürlich auch ein finanzieller Aspekt ist (wobei die es sich sehr gut leisten konnten). Doch es muss von der Chemie her passen, man muss Grenzen setzen, aber auch Freiräume geben. Kommunikation/Austausch ist das A&O. wir haben oft abends zusammen gesessen wenn die Kinder schliefen und uns über diese unterhalten, neue Regeln besprochen, usw.. Hätte das nicht statt gefunden wäre es auch schwierig geworden.

Wenn ich es richtig gelesen habe, suchst du jemanden für eine volle Stelle (also 40h/Woche?)? Auf Minijobbasis wirst du für so viele Stunden in der Woche niemanden finden. Die Person wirst du ganz anstellen müssen und dann folgt der Mindestlohn, wobei die meisten mehr verlangen werden. Wie eine Vorgängerin schon schrieb, sind 12€/h gut denkbar; hier in der Stadt sind es derzeit 10-15€ (kommt auf die Kinderfrau selbst an, ihre Qualifikation, ihr eigenes finanzielles Wollen). Jemanden zu finden die gut ist, das braucht seine Zeit.
In der Familie wo ich tätig war, die hatten im Oktober ihre Allonce geschaltet, im Dezember bin ich angefangen. Hätten sie die Erstbeste genommen, wäre ich gar nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden, da ich es erst Mitte November gelesen hatte.
Für diesen Sommer sind vermutlich alle Plätze in den Krippen in deiner Nähe bereits vergeben, sonst wäre das eine gute Alternative gewesen. Feste Betreuungsstunden, Krankheitsvertretung inkl., feste Schließzeiten, die man dann evtl. auch mit Großeltern überbrücken kann. Zusätzlich dazu eine Kinderfrau für die Randstunden (vor bzw. nach der Krippe, Wochenende, Schließtage) . Die Kinderfrau kann dann auf Minijobasis angestellt werden und den Lohn kannst du über die Steuererklärung mit absetzen und du bekommst einen Teil zurück.
Die Familie hat immer gesagt, wir zahlen an sich nur 1/4, den Rest bekommen wir wieder (ich habe allerdings nicht 10€/h bekommen).
Ob eine Kinderfrau sich darauf einlässt nur die Stunden ausgezahlt zu bekommen, die sie wirklich getätigt hat oder ob sie auf festen Lohn besteht, das ist immer verschieden. Ob sie auch am Wochenende, Feiertage, tätig ist, ebenso, und auch, ob sie es über Nacht macht.
Wie schaut es denn mit einer Tagesmutter aus? Feste Betreuungszeiten, feste Schließzeiten und eine Kinderfrau für die Randzeiten. Es gibt auch Tagesmütter, die Über-Nacht-Betreuung anbieten, die 24h Dienste anbieten, usw.. Ich habe in der Krippe wo ich tätig bin ein Kind, welches täglich von der Tagesmutter abgeholt wird und dort dann noch mind. 1 Stunde verbringt (meist mehr) und öfter auch mal schläft und sie bringt es am nächsten morgen wieder, holt es dann auch wieder ab. Sie hat das Kind auch schon 3 Tage am Stück gehabt (vormittags war es dann bei uns; sie hätte das Kind aber auch die ganzen Tage alleine betreut). Dem Kind schadet das nicht, es ist kontinuierlich, die beiden kennen sich sehr gut, Vertrauen sich, Eltern stehen da ganz hinter. Genau diese Tagesmutter hätte das Kind auch ganz betreut (also ohne uns Krippe). Aber die Tagesmutter wurde erst gesucht, da war der Krippenplatz schon fest und due Eltern haben sich für dieses Modell, Krippe + Tagesmutter, entschieden. Tagesmütter sind zeitlich noch weitaus flexibler als Krippen/Kitas und werden finanziell von der Gemeinde/Jugendamt unterstützt und da ist es egal, ob man selbstständig ist und wie viel man verdient, einen Teil an Unterstützung bekommt man immer (der wiederum wird vom Gehalt beider Elternteile, insofern beide da, errechnet).

Ich hoffe, ich konnte dir damit ein paar Tipps und auch einen kleinen Einblick geben.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge

Job als Kindermädchen

Hallo Ihr lieben ich bin ganz neu hier. ich habe mal eine Frage. Ich bin seit 2007 Kinderpflegerin und habe am 03.09.2014 die Qulifizierung zur Kindertagespflege angefangen und geht bis zum 18.11.2014.Ich möchte mir schon mal eine Arbeitsstelle suchen und bin auf die Idee als ...

von Kinderpflegerin 21.09.2014

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Kindermädchen

Au Pair mit Führerschein - wer hat Erfahrungen?

Hallo, wir brauchen ab Sommer ein Au Pair mit Führerschein. Hat da jemand Erfahrung mit? Aus welchen Ländern sollte es nicht kommen? Also verweigert Deutschland einigen Ländern die Anerkennung der Fahrerlaubnis? Bei welchen Ländern wäre es besonders einfach? Ich kann mir ...

von kia-ora 04.01.2014

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Erfahrung

Heimarbeit-hat jemand Erfahrung?

Hallo zusammen, Ich habe offiziell 3 jahre erziehungsurlaub. Mein chef bietet mir an im juni von zu hause aus zu arbeiten, dann wäre auch das erste jahr rum. Auf dieses geld wären wir zwar nicht angewiesen, aber ich möchte doch irgendwie autonom sein. Wie ist eure ...

von ally86 20.12.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Erfahrung

Hat jemand Erfahrung mit privaten Arbeitsvermittlungen?

Hallo, ich bin gerade auf der Suche nach einer neuen Anstellung. Nun bin ich über diverse private Arbeitsvermittlungen gestolpert. Hat da jemand von euch Erfahrung mit? Lohnt sich so etwas? Zeitarbeit möchte ich nicht machen. Es geht mir schon um eine Festanstellung. Ich ...

von rinna1983 25.10.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Erfahrung

Wie auf Job bewerben, ohne Erfahrung

Hallo, wie bewerbe ich mich auf einen Job, bei dem ich keine Erfahrung habe. Noch nie "reingeschnuppert" od. sonst was. Ist kein "Lernjob", sondern in einerAnzeige steht, Anlernjob. Habe eine Ausbildung (und Erfahrung in diesem Job), will aber aus versch. Gründen was ...

von tabeamutti 14.08.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Erfahrung

Erfahrung: Lehrer und Cytomegalie neg. Wann Berufsverbot

Hallo Wer hat Erfahrung? Ich bin Sonderschullehrerin und arbeite mit Kindern zw. 8-9 J., bei denen auch Autisten sind, die mit der Hygiene, Toilettengang etc. noch Probleme haben. Ich bin jetzt in der 10. SSW und weiß nich ob ich mich um ein Berufsverbot kümmern soll. Im ...

von Abinadi 31.07.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Erfahrung

Erfahrung mit Rücktritt vom Kitaplatz / Kündigung gesucht

Ich muss ein wenig ausholen... Bei uns meldet man sich bei der Stadt für einen Krippenplatzbedarf zum 1.8. bis 1.2. des Jahres, kann dort 1.-3. Wunsch angeben. Dies habe ich getan, habe im Januar eine Kita besichtigt, die mir gefiel und einen Anmeldebogen ausgefüllt. Mitte ...

von Bernsteinelfe 07.07.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Erfahrung

Reinigungskraft im OP Bereich wer hat Erfahrung damit?

Hallo.... Hier im Krankenhaus such die eine Reinigungskraft für den OP Bereich in Teilzeit.... Wer hat denn Erfahrungen mit sowas oder kann mir mal etwas darüber sagen? Ich bin am überlegen ob ich mich da nicht bewerben sollte... Ich habe zur Zeit 2 x MiniJobs komme aber ...

von 3fachMutti 23.05.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Erfahrung

CRA, Clinical Project Manager, Site Manager - wer hat Erfahrungen?

Ich bin promovierte Biologin und gerade am überlegen in welche Richtung es in Zukunft gehen könnte. Mein Vertrag als Postdoc läuft nach meiner 1-jährigen Elternzeit ab und ich bin schwer am überlegen, aus der klinischen Forschung, d.h. aus dem Labor, langfristig auszusteigen. ...

von Caty25 24.04.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Erfahrung

Kinderkrippen eingewöhnungsphase wie lange - Erfahrungen

Mein Sohn 1 Jahr hätte seit Montag eine 2 wöchige Kinderkrippeneingewöhnung gehabt wo ich mitgegangen wäre und er immer länger allein in der KITA geblieben wäre. Da er aber Grippe hatte mußten wir das verschieben. Jetzt gehen wir ab morgen zusammen zur Eingewöhnung und ...

von Baby2012Maslinica 21.03.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Erfahrung

Die letzten 10 Beiträge im Forum Baby und Job
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.