Elternzeit in Teilzeit festlegen?

Hallo Cuppy,

wirklich helfen kann ich dir in deiner Situation nicht, aber den Teilzeit in Elternzeitstress werden wir uns auch antun. Allerdings zu zweit und direkt nach der Geburt.

Ich hab mir auch die ganze Zeit einen Kopp gemacht, ob das klappt und wie das aufgenommen wird. Mein Freund hat letzte Woche seine Anträge abgegeben, um nach der Geburt in Elternzeit mit 20 Stunden in Teilzeit zu gehen und innerhalb einer Woche hatte er Bescheid, dass das klar geht. Nur die Zeiten an sich werden noch verhandelt, zu denen er arbeiten soll. Dabei hab ich mir die ganze Zeit Gedanken gemacht, wie die bei ihm darauf reagieren würden. Grade so als Mann. Die meisten Firmen sind da ja eher noch etwas mittelalterlich. :D Daher hatten wir uns schon ne lange Liste an Argumenten zurecht gelegt, was für tolle Mitarbeiter wir sein würden in Teilzeit und wie supi das für die Firma ist. :D

Ich hab recht früh mit meiner Firma gesprochen, dass ich nach dem Mutterschutz direkt wiederkommen möchte mit Teilzeit in Elternzeit. Und in meiner Firma, wo ich nicht damit gerechnet habe, war das das totale hin und her. Allerdings hat mein Chef auch superspät angefangen nach Ersatz für mich zu suchen. (Meine Nachfolgerin/Ersatz hat immer noch keinen Vertrag und ich bin heute den erstenTag im Mutterschutz.) Mein Chef ist so der Typ, dass er es allen Recht machen will und konnte auch nicht so einfach mal ne Entscheidung treffen und hat immer wieder mir erzählt, wenn ich wiederkomme und so und soviel Stunden machen will, dann kann er der anderen nur so und so viel Stunden bieten und nur so und so einen Vertrag und nicht, was sie will und ob ich nicht für ein halbes Jahr zu Hause bleiben will, sonst kann er der Vetretung keinen Job geben oder nur einen befristeten... naja so ein Kram halt. Und erst hat mich das auch etwas gestresst, weil ich dachte ich bin verantwortlich dafür, ob da jetzt Ersatz kommt und die Ersatzperson einen Job (Sie ist zur Zeit bei uns ncoh als Studentin und ich macg sie sehr) bekommt, aber irgendwann war ich auch an dem Punkt, wo ich dachte "Ok, ich bekomme hier das Kind und ich muss meine Lebensplanung machen und die Lebensplanung der anderen müssen die selber machen und wie mein Chef das hinbekommt, muss er gucken." Fiel mir auch nicht so leicht, wie es jetzt klingt. Wir sind ne ziemlich kleine Firma, wo recht familiär (im positiven Sinne :)) miteinander umgegangen wird. Da will man natürlich nicht, dass die anderen ein Problem bekommen, weil man so stur ist. Aber siehe da, er hat es jetzt doch alles hinbekommen. Was die Arbeitszeiten angeht mache ich mir da jetzt noch nicht so viele Gedanken. Bei meinem Freund in der Firma haben die feste Arbeitszeiten. Daher werden wir zusammen überlegen welche Möglichkeiten des Arbeitens es für uns gibt, damit unser Keks von uns beiden übergangslos betreut werden kann und mit ein paar Versionen zu unseren Arbeitgebern gehen.

Was jetzt deine Fragen angeht...

"Die Dame ist kinderlos und arbeitet nur vormittags weil sie es nicht gebacken bekommt bzw. verträgt Vollzeit zu arbeiten. " Ganz ehrlich, da würde ich mir gar keine Gedanken drüber machen. An deiner Stelle würde ich mir überlegen, was für dich machbare Versionen sind und die zur Debatte stellen. Du hast ja deine Grunde, warum du nur bestimmte Zeiten kannst, nämlich dein Kind bzw. dessen Betreuung. Die eine Dame wird wohl kaum sagen, dass sie vormittags arbeiten muss, weil sie ihr Leben nicht in den Griff bekommt. :D Das sollte dann ja wohl die Chefin ausdiskutieren mit den anderen Mitarbeitern. Hast du schon mal überlegt, den Arbeitgeber auf einen Zuschuss anzusprechen, wenn das Kind ganztags betreut werden müsste? Bei Geld sind die meisten Arbeitgeber ja recht sensibel...hihihi

Ich werde meine Anträge fristgerecht abgeben und keinen Tag früher und solange hab ich auch immer wieder gesagt, ich weiß noch nicht wie das klappt (hätte ja auch sein können, dass es bei meinem Freund nicht klappt mit er Teilzeit und ich hatte keinen echten Plan B) und ist daher auch nicht verbindlich.

Zur Not hätte ich auch gesagt, wenn ich nicht bekomme, was ich will gehe ich in Elternzeit und arbeite woanders. Auch wenn mir klar ist, dass die Chancen auf einen äquivalenten Job gering gewesen werden, hätte ich das noch als Druckmittel versucht. Ich weiß aber auch, dass mich mein Chef auf keinen Fall verlieren und die Chance hätte natürlich bestanden nach Ende der Elternzeit, dass ich dann bei der anderen Stelle bleibe.

Liebe Grüße
Schluppmama