Mitglied inaktiv
Stimmt es, dass man im Mutterschutz vor der Geburt arbeiten kann, wenn man das möchte oder ist man dazu verdonnert zu Hause zu bleiben? Ich bin jetzt mit dem Studium fertig und suche einen Job. Das Problem: ich bin im 5. Monat schwanger. Ich würde trotzdem gern vor der Geburt anfange und auch nur ein halbes Jahr zu Hause bleiben. Nun weiß ich nicht ob ich von der ss im Bewerbungsgespräch erzählen soll. Was meint ihr? Vielen Dank Sylvia
Hallo Sylvia, vor der Geburt darfst Du arbeiten, nach der Geburt musst Du zu Hause bleiben. Ich fürchte, Du wirst nicht drum herum kommen, von der SS zu erzählen (denn man wird es ja bald auch sehen). Deine Aussichten auf einen festen Job schätze ich eher gering ein. Ich würde an Deiner Stelle eher nach einer befristeten Tätigkeit suchen, z.B. als Werkstudentin für 3 Monate. LG und viel Erfolg! Linda
Hallo Sylvia, das ist natürlich keine einfache Situation. Wenn Du jetzt anfingst zu arbeiten könntest Du bis zur Geburt ja max. noch 4 Monate arbeiten, dann würdest Du für 6 Monate ausfallen und dann wieder anfangen. In Vollzeit? Ich hätte als Arbeitgeber schon ein Problem damit. Gegen Ende der Schwangerschaft wird das Arbeiten für Dich ja nicht einfacher und ich glaube, auch bei problemlosen Schwangerschaften ist frau gegen Ende immer weniger Leistungsfähig und fällt - berechtigterweise, denn sie leistet ja eine enorme Arbeit bei einer Schwangerschaft - auch schon mal aus. Du befändest Dich jedoch, gerade mit Studium, in der Einarbeitungsphase für einen verantwortungsvollen Job, je nach Firma muss der Berufseinsteiger auch gleich viel Verantwortung übernehmen. Ganz ehrlich, wenn ich andere Kandidaten zur Verfügung hätte, die ähnlich gut geeignet sind wie Du, ich würde sie vorziehen. Oder hast Du das Glück und bewirbst Dich in einem absoluten Mangelgebiet? Dann kann es schon sein, dass man Dich haben will (mich wollte mal eine Firma direkt nach dem Mutterschutz einstellen). Dann musst Du ein absolut überzeugendes Betreuungskonzept vorweisen, am überzeugendsten wohl, dass Dein Mann in Elternzeit geht. Vielleicht macht es in Deiner besonderen Situation auch Sinn, Dir bei einem potentiellen Arbeitgeber ein verantwortungsvolles Praktikum zu suchen oder auch zu sagen, dass Du befristet bis zur Geburt arbeiten würdest. Natürlich begibt man sich damit in eine schwache Position, aber besser auf diese Art einen Einstieg zu finden, als jetzt nach dem Studium ein Jahr zu Hause zu sein. Da fällt mir noch was ein. Wenn Du gar nichts finden solltest, gibt es für Dich ein sinnvollen Aufbaustudium o.ä. mit dem Du die Zeit überbrücken könntest, damit man Dir in ca. einem Jahr nicht vorwerfen kann, Du seist schon völlig draußen? Viele Grüße und viel Glück! Sabine
Hallo Sylvia, Auf jeden Fall solltest du von der Schwangerschaft im Bewerbungsgespräch sprechen - du bist ja schon im 5. Monat. Ich denke, mit einer Festanstellung sieht es schlecht aus, aber ich würde es einmal mit Praktika oder ähnlichem probieren und dann im Gespräch darauf hinweisen, dass du mittelfristig auch eine Festanstellung suchst. Was hast du denn studiert? Viele Grüße und eine schöne Schwangerschaft!
Vielen Dank für eure Anworten. Ich habe Mathematik studiert und möchte mich jetzt auf eine Stelle im Controlling bewerben. Der Job wäre wirklich toll. Irgendwie denke ich, dass wenn die an einer langfristigen Besetzung interessiert sind und mich ohne ss nehmen würden, dann doch auch mit ss. Denn mit einer ss müßten sie ja immer rechnen. Langfristig macht es also keinen Unterschied. Ich hatte auch überlegt es erstmal nicht zu sagen und falls sie mich nehmen es dann vor Unterzeichnung des Arbeitsvertrages bekannt zu geben. Aufbaustudium gibt es nicht. Praktika hatte ich auch schon überlegt. Aber wenn ich nicht bis spätestens März (Kind kommt im Januar) einen festen Job habe, dann muss ich das ganze Jahr Elternzeit nehmen, denn mein Mann kann ja auch nicht von heut auf morgen sagen "ich bleib ein halben Jahr zu Hause". Naja und bei uns ist das so, dass man mit einem Jahr nur dann einen Kiga-Platz bekommt, wenn man eine Arbeit hat. Toll, oder?
Hallo Sylvia, Mathematik ist schon mal gut, wir werden gesucht. Aber die wenigsten Firmen stellen jemanden ein, der gleich wieder ausfällt. Ich weiß noch nicht mal, wie es rechtlich wäre: Normalerweise hast Du bei einer unbefristeten Stelle ja erstmal ein halbes Jahr Probezeit. Aber als Schwangere darf man nicht gekündigt werden. Ich weiß nicht, ob eine Kündigung in der Probezeit dennoch zulässig wäre (wenn nicht, würde sich ganz sicher keine Firma darauf einlassen). Und es ist eben auch ein Glücksspiel, eine Schwangere einzustellen. Ich war bei uns in der Firma die Einzige, die trotz Schwangerschaft nie ausgefallen ist. Andere waren zwischendurch mal krank und zwei mussten wegen drohender Frühgeburt sogar vorzeitig gehen. Mit dem Kita-Platz hast Du es sehr gut. Hier kriegt man auch oft keinen, obwohl man arbeitet. Deshalb gehen meine Kinder zur Tagesmutter. Bewirb Dich ruhig auf die Stelle. Wenn Du Glück hast, wird ein Praktikum daraus mit der Zusage, Dich zu einem bestimmten Termin nach der Geburt einzustellen. LG Linda
Ich hoffe eigentlich nicht, dass ich in der ss viel ausfalle. Ich meiner ersten ss habe ich bis zum Schluß studiert, sprich eine Prüfung nach der anderen gemacht. Mit ging es damals sehr gut und jetzt ich das nicht anders. Mit der Probezeit habe ich mich schon erkundigt. Sobald man sagt, dass man ss ist, besteht Kündigungsschutz. Die Probezeit verschiebt sich dann nach hinten, fällt also nicht aus.
Hallo Sylvia, schön, dass es Dir in der ersten Schwangerschaft gut ging. Dann wird es wahrscheinlich auch in der zweiten nicht anders sein. Dennoch fürchte ich, dass es schwierig ist, einen potenziellen Arbeitgeber davon zu überzeugen. Die ordnen einen eben automatisch so ein, wie sie das bei anderen Schwangeren erlebt haben. Vielleicht hast Du Glück und es gibt bereits positive Beispiele in der Firma. Ich wünsche Dir viel Erfolg! Linda
Hallo, ja, man darf bis zur Entbindung arbeiten, ich habe es zweimal gemacht und es ist mir ein Rätsel, wofür der Mensch 6 Wochen MuSchu vor der Geburt braucht (in der Schweiz wird auch bis zur Entbindung gearbeitet). Man kann als Mutter innerhalb dieser 6 Wochen auch jederzeit doch aufhören. Rechtliche Seite: Selbst bei einer konkreten Frage nach Schwangerschaft dürftest Du lügen. Mit Unterzeichnen des Vertrags bist Du unkündbar, auch in der Probezeit (deswegen bekommen Frauen im "richtigen" Alter ja leider gerne befristete Verträge und weniger Gehalt). Wenn Du es sagst (ungefragt), bekommst Du wahrscheinlich die Stelle nicht, da sich der AG auch auf die Zusicherung bis Geburt zu arbeiten und "nur" ein halbes Jahr fernzubleiben rechtlich überhaupt nicth verlassen kann. In diesem Fall würdest Du auch quasi nach/während Einarbeitung gehen und müsstest später evtl. ganz neu aufsetzen. Tut mir leid, dass ich Dir keine großen Hoffnungen mache. Für die Schwangerschaft alles Gute. Tina
Bewirb dich! 1. kann es sein, dass du trotz aller Widrigkeiten eingestellt wirst. 2. dauert alles seine Zeit. Du wirst dich bewerben, Wochen später vllt. zum Gespräch eingeladen, dann vergehen wieder Wochen, bis du was hörst...bis dahin ist die Geburt oder sie war schon und dann sind es auch nur noch 6 Monate, bis du schon wieder arbeiten kannst. Größere Firmen können auch warten oder behalten deine Bewerbung und sind auch nach 6 Monaten noch an dir interessiert, wenn du ihnen gefallen hast.
Vielen Dank für eure Antworten. Ich werde mich auf alle Fälle bewerben, aber ob ich es nun sage, weiß ich noch nicht. Wenn ich es sage, so habe ich fast keine Change mehr und wenn ich es nicht sage, so können sie mich frühestens nach der Elternzeit kündigen. Da habe ich ja schon ein bißchen gearbeitet und sie vielleicht überzeugt. Ich bin mir nicht sicher ob es dem AG gegenüber fair ist, es zu sagen. Dieser nimmt ja auch keine Rücksicht auf mich! (zumindest in den meinsten Fällen). Ich werde euch auf alle Fälle auf dem laufenden halten. Sylvia
Hallo! Bei mir war es so, dass ich damals eine Woche nachdem ich meine SS festgestellt hatte den Termin für eine Vertragsunterzeichnung für einen neuen Vetrag haben sollte. Allerdings habe ich vorher schon ein Jahr dort gearbeitet, es war also keine Neueinstellung. Ich habe mir damals auch überlegt, ob ich es einfach nicht sage, konnte das dann aber doch nicht und habe trotzdem den neuen Vertrag bekommen. Wohl aber eher, weil sie mich schon kannten. Komischerweise hatte ich damit nicht gerechnet, denn ich bin Tierärztin und sobald man schwanger ist, darf man als Angestellte nicht mehr praktisch mit den Tieren arbeiten. Ausser ein bisschen Bürokram, Forschung, Apotheke war ich eigentlich nutzlos. Wurde aber trotzdem verlängert, es gibt also auch nette Menschen:-) Ob man es im fünften Monat noch gut verheimliche kann weiss ich nicht. Mir persönlich wäre es dann etwas unanagenehm, es danach zu sagen und wenn man dann so einen baldigen Geburtstermin angibt, wundern die sich wohl schon ein bisschen. Aber machen können sie wohl nichts. Ein bisschen unfair fände ich es schon... DIe Frau des Neffen meines Onkels hat schwanger ihren ersten Arbeitsvertrag nach dem Studium unterschieben( Arbeitgeber wusste es), in den USA, da ist das wohl nicht so unüblich. Aber bewerben kannst du dich ja erstmal, den Rest kannst du dir ja noch überlegeb, wie Du es machst. Wenn Du dann wirklich direkt nach dem 'MuSchu wieder hingehst, würdest Du ja nicht allzulange ausfallen. Meine Kolleginnen mit eigener Praxis arbeiten fast alle bis zur Geburt (die dürfen das ja, da selbständig), standen so in etwa nachmittags noch in der Praxis und waren abends im Keissaal, also möglich ist das schon, wenn es einem gut geht. Aber ob man das als Angestellte darf, weiss ich nicht so genau. LG, Nina
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