Wenn der Po wund ist

Mutter wickelt Baby

© Adobe Stock, JPC-PROD

Babys Po braucht besondere Aufmerksamkeit: Babys Po ist besonders anfällig für Wundsein und Entzündungen.

Urin, Stuhlgang und die abgedichtete Atmosphäre in der Windel belasten die Haut und lassen sie schlechter heilen als andere Stellen des Körpers.

Hautproblemen können Sie vorbeugen, indem Sie:

  • häufig wickeln
  • den Po sauber und trocken halten
  • das Baby immer mal wieder auch ohne Kleidung strampeln lassen

Hilfe bei Wundsein

Während voll gestillte Babys relativ wenig davon betroffen sind (die leicht verdauliche Muttermilch lässt kaum etwas in die Windel gelangen, was die Haut angreifen könnte), kommt ein wunder Po bei Babys, die zugefüttert werden, häufig vor. Begünstigt werden die Hautreizungen durch das feucht-warme, luftarme Klima in der Windel.

Die Ursachen für Wundsein können vielfältig sein:

  • Die Windeln wurden nicht oft genug gewechselt.
  • Die Haut verträgt eine Einmal-Höschenwindel nicht.
  • Es kommt wenig frische Luft an den Po.
  • Die Badezusätze sind nicht geeignet.
  • Eine Allergie gegen ein Pflegemittel steckt dahinter.
  • Bestimmte zugefütterte Säfte, Gemüse oder Früchte verursachen die Reizung über den Stuhl.
  • Die Ernährung der stillenden Mutter ist die Ursache (häufig reagieren Babys schon auf kleine Mengen aggressiver Lebensmittel - ebenso auf Fruchtsäuren wie sie z.B. in Orangen- oder Zitronensaft, aber auch in Vitaminbrausetabletten vorkommen).
  • Ihr Kind zahnt. Dadurch gerät das Immunsystem durcheinander und die Haut kann anfällig für Reizungen werden.

Wenn Sie die Ursache nicht finden und trotz der unten beschriebenen Maßnahmen keine Besserung feststellen, sollten Sie zum Arzt gehen. Wundsein kann sehr schmerzhaft für das Baby sein (und ist von daher möglicherweise der Grund für durchwachte Nächte). Das gilt insbesondere für Fälle, in denen die Haut bereits hochrote, entzündete oder gar offene Stellen aufweist.

Versuchen Sie dann Ihr Glück nicht erst auf eigene Faust mit einer der üblichen Wund- oder Heilcremes. Der Arzt wird auf einen Blick sehen, wie dem Baby auf schnellstem Wege geholfen werden kann.

Ein Pilz kann der Auslöser sein

Ein Arzt wird auch erkennen, ob der Grund für das Wundsein eine Pilzinfektion (Windelsoor) ist. Häufig zeigen sich dann auch kleine Schuppen und/oder Pusteln auf der Haut. Auslöser ist der weiße Hefepilz Candida albicans - an sich ein normaler und meist völlig harmloser Bewohner unserer Mundhöhle und des Verdauungstraktes. Bei Babys oder geschwächten Erwachsenen kann er jedoch zu Problemen führen. Häufig treten Mundsoor und Windelsoor gleichzeitig auf. Wichtig ist es dann, beide Stellen zu behandeln. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Windelsoor.

Calendula hilft dem wunden Po

Zur Reinigung eines wunden Pos gibt es zwei Hebammen-Meinungen:

1. Bei einer Haut, die wund zu werden beginnt, verwenden Sie nicht mehr das Öl, mit dem Sie sonst möglicherweise reinigen, sondern nehmen nur noch klares Wasser.

2. Bei einer Haut, die wund zu werden beginnt, waschen Sie den Po nicht mehr mit Wasser, sondern nehmen ein Baby-Öl mit einem Ringelblumen-Extrakt, das Sie zuvor auf Watte oder Zellstoff geben.

Tipp: Wenn Sie Wasser nehmen, dann abgekühltes abgekochtes. Die wunde Haut ist in ihrer Abwehr ohnehin geschwächt und Leitungswasser befördert eine Menge Bakterien. Mit einem Calendula-Öl können Sie dagegen nichts falsch machen, weil die Ringelblume nachgewiesenermaßen entzündungshemmend wirkt.

Aber: keine mit Öl getränkten Tücher aus dem Laden nehmen, weil manche Babys mit geröteter Haut empfindlich darauf reagieren.

Fönluft kann Babys Po zusätzlich reizen

Um dem Baby zu helfen, wird oft auch zum Fön gegriffen. Bei aller Linderung, die die strömende Luft mit sich bringt, sollten Sie diese Methode vor allem bei Jungen nicht anwenden. Bei ihnen kann durch die Luft ein plötzlicher Harndrang entstehen, woraufhin der Urin leicht den Fön treffen und einen Stromschlag zur Folge haben könnte. Außerdem wirbelt ein Fön auch Staub und Flusen auf. Und das kann die wunde Haut zusätzlich reizen. Fönluft trocknet zwar, aber trocknet auch aus - die Haut verliert an Widerstandskraft und wird empfindlicher.

Rotlicht und Heilwolle

Besser: die wunde Haut mit Rotlicht bescheinen. Am einfachsten funktioniert das, wenn Ihr Baby schläft. Achten Sie unbedingt auf einen Mindestabstand von 30 Zentimetern zwischen Lampe und Haut und lassen Sie das Licht nicht auf das Gesicht scheinen. Ziehen Sie Ihr Kind untenherum aus (dicke, lange Strümpfe über die Beine ziehen) und legen Sie es auf eine wasserdichte Unterlage. Bleiben Sie bitte dabei im Zimmer ? so können Sie schnell eingreifen, falls Ihr Baby sich bewegt.

Auch Heilwolle kann dem wunden Babypopo helfen: Sie enthält einen hohen Anteil des natürlichen Wollfetts Lanolin, das entzündungshemmend und hautpflegend wirkt. Übrigens: Statt Heilwolle können Sie auch eine Brustwarzenpflege aus der Drogerie nehmen, denn diese enthält ebenfalls Lanolin.

Oder Sie versuchen es mit dem alten Hebammen-Tipp: ein paar Tropfen Muttermilch ausstreichen, auf einem Wattebausch oder in einem Schälchen auffangen und gleich frisch auf den Po geben. Die Muttermilch wirkt entzündungshemmend und beruhigt die Haut.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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