Babys Haut - ein wahres Multitalent

Mama hält Fuß vom Baby in den Händen

© Adobe Stock, Tetiana Zbrodko

Sinnesorgan, Temperaturregler, Sonnenschutz und Wasser­speicher - unsere Haut ist ein Multitalent, das ganz viele unterschiedliche Aufgaben erfüllt. Schauen wir genauer hin, dann sehen wir, dass unsere Haut aus drei Schichten besteht.

Die Haut besteht aus der Oberhaut (oder Epidermis), der Lederhaut und der Unterhaut. Die wichtigste Funktion der Oberhaut ist es, vor dem Austrocknen zu schützen und gleichzeitig eine Barriere gegen negative Einflüsse von außen aufzubauen. Dafür sorgen die Hornschicht und der auf ihr liegende Säureschutzmantel. Das richtige Zusammenspiel dieser Elemente bewirkt, dass die Haut nicht zu durchlässig wird. Aber dafür braucht die Hornschicht vor allem viel Fett - und dessen Produktion steckt bei der Haut eines Neugeborenen sprichwörtlich noch in den "Babyschuhen".

Im Mutterleib schützt die Käseschmiere

Wenn Babys auf die Welt kommen, ist ihre Haut noch durch die Käseschmiere geschützt. Sie hat im Mutterleib dafür gesorgt, dass die Haut nicht austrocknet und bildet auch unter der Geburt einen Schutzschild gegen Keime und Bakterien. Ist die Käseschmiere erst einmal abgewaschen, muss die Babyhaut sich der neuen Umgebung anpassen. Es dauert einige Wochen, bis sich der Säureschutzmantel, eine Mischung aus Fetten, Wasser und Schweiß, aufgebaut hat. Der "normale" und tatsächlich etwas saure pH-Wert eines Erwachsenen liegt bei 5,5. Er bildet die ideale Umgebung für körpereigene Mikroorganismen und kann gleichzeitig eventuell krankmachende Keime abwehren. Der pH-Wert der Babyhaut liegt zunächst etwas höher, bei 6,5.

Ebenfalls in der Oberhaut werden Melanine produziert - die dunklen Farbpigmente, die unsere Haut tönen und vor dem UV-Licht schützen. Da die Melanin-Produktion bei Babys aber noch auf Sparflamme läuft, sollten sie immer mit Sonnenschutz eingecremt und am besten erst gar nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden.

Babyhaut muss das Schwitzen erst lernen

Die Lederhaut bildet sozusagen die Mittelschicht: Sie sorgt dafür, dass die Haut elastisch ist und Druck aushält. Hier liegen die Talgdrüsen, die Talg absondern und unsere Haut fett und damit feucht halten. Und hier sorgen die Schweißdrüsen und die Blutgefäße für die Temperaturregulierung der Haut. Auch damit haben Babys anfangs noch ihre Probleme - unter anderem, weil ihre Schweißdrüsen erst schwach entwickelt sind. Mehr Informationen darüber, wie Babys mit Wärme und Kälte umgehen lesen Sie hier: "Können Babys ihre Temperatur steuern?".

Die Unterhaut wird vor allem aus lockerem Bindegewebe gebildet, in das kleine Fettdepots eingelagert sind. Sie dienen zur Wärmeisolierung. Aber auch hier muss die Haut des Babys noch zulegen, bevor sie tatsächlich ausreichend vor Wärmeverlust schützen kann. Gleichzeitig liegen in der Unterhaut die Rezeptoren, mit denen wir Druck oder Vibrationen spüren können.

Zuletzt überarbeitet: Juni 2020

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