Wieviel kann ein Baby aushalten?

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Wieviel kann ein Baby aushalten?

Hallo, ich habe einen 25 Monate alten Sohn und eine 6 Monate alte Tochter. Der Abstand zwischen den beiden ist wie oben zu erkennen ja sehr gering. Meine kleine Tochter hat es nicht einfach. Ihr großer Bruder ist seit einiger Zeit sehr anstrengend, mitten in einer heftigen Trotzphase. Mehrmals am Tag schreit er sich aus Trotz sehr in Rage, wirklich laut und inbrünstig. Oft geht es über eine halbe Stunde lang. Natürlich versuche ich die Situation zu beschwichtigen, aber ein Nein soll auch ein Nein bleiben... Meine kleine Tochter bekommt das alles immer mit. Weint dann wegen dem lauten Geschrei ebenfalls mit und es kommen bittere Tränen. Oft dauert es bis ich sie wieder beruhigt bekomme. Und natürlich habe ich nicht so viel Zeit für sie. Der Große ist sehr anspruchsvoll und sie muss immer so "nebenher mitlaufen". Natürlich hat sie auch kurze Exklusivphasen mit mir alleine, aber das ist eher die Ausnahme. Der Haushalt muss ja auch noch irgendwie erledigt werden. Ihre Babyzeit läuft vollkommen konträr zu der ihres Bruders ab, für den ich immer Zeit hatte und alles auf seine Bedürfnisse eingestellt war. Es war ruhig, stressfrei.... einfach das komplette Gegenteil. Meine Tochter bekommt jeden Tag Stress und Gebrüll mit, dazu noch "wenig" Aufmerksamkeit. Oft frage ich mich: Kann das ein Baby alles ertragen? Ich will nicht, dass sie z.B. am plötzlichen Kindstod stirbt weil sie so viel Stress und Lautstärke von ihrem Bruder mitbekommt. Nachts schläft sie ab ca. 2 Uhr nachts bei uns im Bett. Dann möchte sie nicht mehr im Beistellbett neben uns liegen. Ich entferne dann mein Kissen, wir liegen also beide auf der Matratze und stelle sicher, dass meine Decke sie nicht überdeckt. Sie schläft neben mir im Schlafsack. Sie wird auch noch gestillt. Ich weiß, dass das im Bett schlafen das Risiko des plötzlichen Kindstodes erhöht. Aber der Große wird leider nachts auch noch 1-2 mal wach und ich bin froh über jeden Schlaf den ich bekommen kann und sie schläft bei mir im Bett einfach so viel besser. Jetzt bin ich doch etwas vom Thema abgewichen, stelle meine Frage aber nochmal ganz präzise: Wieviel Stress kann ein Baby ertragen? Können Babys an Stress sterben? Mir tut meine kleine Tochter so leid...

von Gieskanne am 11.05.2017, 20:07



Antwort auf: Wieviel kann ein Baby aushalten?

Liebe Gieskanne, oh ja, das ist einiges bei Ihnen los...Das ist für mich lebhaft vorstellbar :)! Die für Sie daraus resultierenden Sorgen und sorgar Ängste möchte ich mit NEIN beantworten. Der Stress, der sich tagsüber auf alle überträgt, ist eine enomre Herausforderung. Die Nacht ein mögliche Regulationszeit, die wichtiger nicht sein kann, um das Tagespensum zu schaffen. Zu Ihren Fragen: Ihr Baby kann an dem primären Stress ( laute Umgebungsgeräusche....) nicht sterben. Wichtig ist, dass Ihr kleiner Trotzkopf auf keinen Fall in einem Anflug von Wut o.ä. seine Schwester attackiert. Hier kann es natürlich zu einem bösen Unfall kommen. In der aktuellen Phase bzw. generell, sollten Sie die beiden nicht alleine lassen. Die Angst, dass Ihre Tochter quasi aus der Situation und demnach aus " der Not heraus" im Familienbett schläft und Sie Sorge haben, dass Ihre kleine damit eher Gefahr hat am SID zu versterben...auch hier möchte ich Ihnen deswegen die Angst nehmen. Denn- es schlafen sehr viele Kinder bei Ihren Eltern, ob "öffentlich" gemacht oder nicht. Beherzigen Sie die Vorsichtsmaßnahmen, so hat Ihre kleine einen sicheren Schlafplatz im Familienbett. Meine Überlegungen zur Entlastung sind die: - gibt es einen externe Person, die sich Ihrem Sohn zusätzlich widmen kann? Oma, Tagesmutter, Babysitter?? Oder einfach eine Putzfrau, die Ihnen andere Dinge abnimmt.... - wie schaut es mit dem Papa und der nächtlichen Betreuung aus? Könnten die beiden "Jungs" evt. einen eigenen Kuschelschlafplatz bekommen, so dass hier weniger Aktivität im Schlafzimmer ist? - Tragen Sie Ihre kleine Tochter? Vllt hält Ihre Tochter die Stressphasen mit dem großen Bruder besser im Tragetuch/ Tragehilfe aus? - bauen Sie in den Tag mind. eine Exklusivphase/ Qualitätszeit für den großen ein... nur er, immer gleich, braucht nicht lange zu sein... Aber so, dass er die ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt. Versuchen Sie den Tag einmal zu strukturieren und den Rhythmus so zu pflegen, dass er für Ihren Sohn erkennbar ist. Vllt. gibt dieser ihm Ruhe und er lernt das Warten. Denn- das darf Ihr Sohn in der Tat lernen :)). Auch wenn er einfordert ;). Vllt. kann es auch ein Mama Sohn Ritual am WE geben. Nur Sie beide nehmen sich Zeit füreinander. Sprechen SIe vor allem mit Ihrem Partner. Wichtig ist, dass Sie die derzeitige Lebenssituation transparent halten. Ihre Sehnsucht nach einander kommunizieren, sich öffnen und mitteilen, dass es eben "nur" eine Phase ist und Sie sich verstehen.... Auch wenn es Stressmomente zwischen Ihnen als Paar gibt, so ist es oftmals nur die " Zahnpastatube", weil die Kraftlosigkeit manches nicht mehr so leicht nehmen lässt. Sie werden es schaffen!!! Und Sie dürfen sich weniger Sorgen machen :)). Babys, die in einer Großfamilie aufwachsen, haben da noch ganz andere Familiensituationen zu erleben ;). Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 12.05.2017



Antwort auf: Wieviel kann ein Baby aushalten?

Ich möchte dir einmal kurz erzählen, wie wir das handhaben mit dem Schlafen im Elternbett. Mein Sohn (8Monate) schläft seit er 11 Wochen ist die halbe Nacht in unserem Bett. Auch vorher hat er einige Nächte in unserem Bett geschlafen. Mit ca 4 Monaten fing er an, den Schlafsack nicht mehr zu mögen weshalb er seither mit einer Decke schläft auch in unserem bett! Diese Strampelt er sich zwar inzwischen oft weg oder krabbelt im Schlaf auf die Decke drauf, aber er hatte diese Noch nie über dem Gesicht! Er ist auch seit er 5 Monate alt ist ein totaler Bauchschläfer, konnte sich im Schlaf aber auch umdrehen, weshalb wir ihn (gegen den Rat der KÄ) auf dem bauch schlafen ließen. Die KÄ meinte wir sollen ihn in einem Schlafsack am Bett festbinden damit er sich nicht mehr umdrehen kann. Das kam für mich aber nicht in Frage!!! Wenn wir einschlafen nehme mein Kissen immer noch ein Stück von ihm weg, er schläft an der Wand, ich in der Mitte und der Papa außen. Er hat es auch schon öfter geschafft aus dem Bett zu fallen aber dann immer gott sei dank auf unsere Kuscheltiere (je 1m ein hase und ein hund) Das ist der Grund weshalb er jetzt an der Wand schläft, da habe ich mehr kontrolle um ihn an der bewegung richtung fußende zu hindern. Nur am Wochenende, wenn der Papa morgens nicht zur Arbeit aufstehen muss, schläft Mark zwischen uns. Da krabbelt er dann im schlaf immer auf Papas kissen um ihm ganz nah zu sein. Du merkst, wir sehen das alles mit Bedacht aber locker! Und das solltest du auch, dann kannst du gleich etwas entspannter Schlafen! Es ist doch eigentlich auch natürlich das die Kinder im Elternbett bzw bei den Eltern schlafen, deshalb gebe ich das meinem Sohn, solange wie er es eben braucht! Noch braucht er es, er wird nachts 1x wach, da kommt er dann zu uns. würden wir ihn wieder in seinem Bett schlafen legen, würde er noch einige Male aufwachen. Die erste hälfte der nacht schläft er in seinem Zimmer, so kann ich abends in ruhe alles aufräumen und der Papa und ich haben nochmal etwas zeit für sich. Wenn er dann zu uns kommt, genießen wir das alle 3 !! Und Genießen ist da das Stichwort!! Sieh die sache nicht so ernst, versuche die Momente die dir mit deiner Tochter bleiben, zu genießen und voll auszukosten!! LG Jessy

von Baby_and_me2016 am 16.05.2017, 20:08