Wie gehen wir beim Elternzeitwechsel am besten vor?

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Wie gehen wir beim Elternzeitwechsel am besten vor?

Guten Abend :) Unser Sonnenschein wird nächsten Monat ein halbes Jahr alt. Dann steht bei uns der erste Wechel der Elternzeit an. Ich werde dann wieder arbeiten gehen und Papa bleibt Zuhause. Vor der Geburt schien das ganze eine klasse Idee zu sein, inzwischen hab ich fast Angst davor. Der kleine Mann kennt seinen Papa kaum. Unser Papa ist von morgens bis Abends unterwegs. In der Arbeit drücken sie ihm jetzt noch so viele Überstunden auf, wie sie nur können. Am Wochenende ist er dann total ausgelaugt. Unser Junior ist ein totales Muttersöhnchen. Er schläft nur bei mir ein, lässt sich, wenn er wirklich schreit, nur von mir beruhigen und macht die größten Aufstände, wenn er bei Papa auf dem Schoß sitzt und ich länger den Raum verlasse. Ich habe mir schon für die erste Woche Urlaub eintragen lassen, aber irgendwie muss er in dieser einen Woche lernen, zumindest bis Nachmittag mit Papa zurecht zu kommen. Der Bub schläft momentan komplett durch, sprich von Abends 19-21 Uhr bis morgens etwa 6-8 Uhr. Tagsüber schläft er normal Vormittags alle 1,5 Stunden etwa 20 Minuten lang, ab Mittag ist er meistens länger wach, so etwa 2-3 Stunden und schläft dann eine gute halbe Stunde. Das einzige, womit Papa ihn zumindest kurzfristig beruhigen kann, ist wenn er ihm auf der Gitarre etwas vorspielt. Wie können wir den Übergang am besten Gestalten und welche Tipps gibt es für Papa, wenn Junior bei ihm nicht schlafen möchte? Liebe Grüße Barbara

von Niennanary am 27.08.2017, 21:18



Antwort auf: Wie gehen wir beim Elternzeitwechsel am besten vor?

Liebe Barbara, der Wechsel in die neue Tagessituation wird zunächst sicher etwas Unruhe bringen. Aber ich bin überzeugt, dass sich Vater und Sohn ganz bestimmt sehr gut aufeinander einspielen. Meinstens, so wurde es auch schon im vorherigen Beitrag beschrieben, ist die gänzliche Abwesenheit von Mama besser zu akzeptieren, als nur die Trennung durch eine Tür innerhalb der Wohnung. Pflegen Sie ein Abschiedsritual, bevor Sie gehen. Genauso, wie der Papa seine eigenen Rituale mit dem kleinen erfinden wird bzw. die beliebten übernimmt; dazu kann z.B. auch das Musizieren mit der Gitarre sein Das Schlafen in der Trage oder im Kinderwagen kann zumindest anfangs eine gute Überbrückung sein, bevor der kleine sich an die Umstellung gewöhnt hat. Spazierengehen, herumtoben, vielleicht auch den Besuch eines Babykurses können die neue Papa-Sohn Zeit füllen.In der Urlaubswoche rate ich Ihnen die beiden täglich immer länger ganz! alleine zu lassen. Je selbstverständlicher und überzeugter Sie das Haus verlassen, desto mehr spürt auch Ihr Baby, dass auch alles so seine Richtigkeit hat :)). Ich bin davon überzeugt, dass Ihr kleiner Sohn sich ganzbald an die neue Situation gewöhnt hat und auch Sie Ihren kleinen Schatz mit einem guten Gefühl in Papas Obhut lassen können. Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 30.08.2017



Antwort auf: Wie gehen wir beim Elternzeitwechsel am besten vor?

Meine Kinder sind beide absolute Mama Kinder. Das einzige wie Papa sie zum schlafen bekommt ist in der trage. Das funktioniert sehr gut. Vielleicht ist das ja etwas für deinen Mann. Ansonsten ist es meistens auch etwas anderes ob Mama zwar in einem anderen Raum aber trotzdem anwesend ist oder ob sie weg ist. Klar wird es eine Umstellung aber dein Mann und sein Sohn werden ihren eigenen Rhythmus und ihre eigenen Strategien schon finden. Habe einfach vertrauen. Versuche einfach beim Übergang deinem Sohn ein so sicheres Gefühl wie es geht zu vermitteln. Wenn du positiv und ohne Angst an den Wechsel geht wird dein Sohn das merken und nicht ganz so ängstlich sein wie wenn er deine Angst und Unsicherheit Sport. Die kleinen haben da echt ganz feine Antennen. Euch alles gute. Ich weiß wie schwer es als Mutter ist sich von den kleinen zu trennen. Ich musste das auch. Finde es jetzt immer noch schwierig sie zur Tagesmutter zu bringen. Nur wenn sie bei Papa sind bin ich eigentlich sehr ruhig.

von Myfairlady11 am 27.08.2017, 22:05



Antwort auf: Wie gehen wir beim Elternzeitwechsel am besten vor?

Als kleiner Mutmacher... Ich habe zwei totale Mama-Kinder, so sehr, dass es mir manchmal echt zuviel wird und ich fluchen könnte, warum mein Mann (der bei beiden länger in EZ war als ich!) nicht auch mal was machen darf. Sobald ich nicht verfügbar, speich nicht da bin oder war hat es aber auf magische Weise IMMER funktioniert. Da wird nicht gejammert, da gibt es kein "Mama, Mama", da läuft es einfach. Dein Mann muss an sich glauben und uberzeugt sein, dass er das alles genauso gut schafft. Das ist in meinen Augen essentiell. Dass Du hinter eurer Entscheidung stehst ist naturlich genauso wichtig, aber wenn er allein ist, muss dein Mann dem Kind gegenuber ausstrahlen "hey, ich kann das genauso gut wie Mama, jetzt mach mal halblang. Wir zwei Männer rocken das schon!" Sieh zu, dass er die Basics beherrscht ;) Nix ist schlimmer als bei einem eh schon quengeligen Kind auch noch zwanzig Minuten für einmal wickeln und anziehen zu brauchen. LG Lilly

Mitglied inaktiv - 31.08.2017, 22:44