Frage: Verschiedene Fragen

Liebe Katrin, ich schätze deine feinfühligen Antworten so sehr, dass ich auch diesmal dich um Rat frage ;-) Um der komplexen Gesamtsituation gerecht zu werden, muss ich leider etwas ausholen. Unser kleiner Schatz hatte zwar einen guten Start ins Leben, aber vorgeburtlich musste er viele Sorgen und Ängste meinerseits aushalten - wir hatten davor die Diagnose Herzfehler mit Trisomie 21 und das Kind verloren. Er hat dann die ersten drei Lebensmonate sehr viel geweint, wir haben homöopathisch und ostepathisch mit ihm gearbeitet und vom 4. - 7. Lebensmonat war er ein Sonnenschein, der aber immer zwei Schwachstellen hatte: Bedürfnisse ausdrücken und Nachtschlaf. Dann kamen 6 Zähne in 7 Wochen und damit sank die Gesundheit, die Laune und die Schlafqualität. Seither hat sich nicht sehr viel verändert (aber doch etwas). Er ist immer noch öfter schlecht aufgelegt, braucht viel Körperkontakt, schläft tagsüber oft nur insgesamt 1,5h und wird nach ca. 2,5h wieder müde. Von allen Fachleuten mit denen wir Kontakt hatten, bekommen wir gesagt, dass er ein "reizoffenes" Baby ist. Meine Fragen beziehen sich vor allem auf Schlaf und Bedürfnisse. 1. Kann man davon ausgehen, dass jedes Kind irgendwann soweit ist, dass es sich wirklich den Schlaf holt, den es braucht? 2. Ist damit zu rechnen, dass sich seine gut gelaunten Wachphasen irgendwann auf 3h und mehr ausdehnen? 3. Wird er lernen (können) Müdigkeit zu signalisieren? Wie können wir ihm dabei helfen? Im Moment ist es so, dass er höchstens quengelt, aber sonst keine Anzeichen gibt, bis man sein Zimmer betritt und abdunkelt, dann reibt er erst die Augen und die Ohren... oder wird ihm in allen Fällen seine "Reizoffenheit" im Weg stehen? Zum Schlafen kann ich noch sagen, dass er alleine mit Schnuller ohne Probleme einschläft, nachts braucht er meist einmal Hilfe beim Schnuller suchen und einmal stille ich ihn, dazwischen kann es sein, dass er zwei bis drei Mal wach ist, aber mit Schlaflied ganz alleine wieder einschläft. Tagsüber schafft er es jedoch seltenst über 20 - 45min Schlaf hinauszukommen. Abschließend noch eine Frage zu den Zähnen. Ich sehe seit Tagen die Umrisse der Backenzähne unterm Zahnfleisch, nicht der Farbe nach, aber der Form. Das Zahnfleisch war auch einige Tage seitlich geschwollen und wirkte blau. Es geht jedoch nichts weiter! Wie lange kann sich das denn hinziehen und wie lange in Folge kann man Zahnungszäpfchen von Weleda geben? Verzeih die Textfülle. Ich freu mich auf deine Gedanken die dir vielleicht zusätzlich zu meinen konkreten Fragen kommen, ich denke, du kannst dich einfühlen, was meine Sorgen sind. Vielen lieben Dank, ER

von ER2011 am 14.02.2017, 20:42



Antwort auf: Verschiedene Fragen

Liebe ER, ja, ich kann ich sehr in Eure Situation hinversetzen und finde es sehr gut, dass Ihr offen mit den zu begleitenden Bedürfnissen umgeht und gemeinsam versucht Möglichkeiten zu finden, dass Euch allen gut geht. Entwicklungsschübe, seelisch/kognitive / emotionale Eindrücke beeinflussen leider immer wieder das Schlafverhalten von Kindern, eben deshalb, weil es eines der sensibelsten Bedürfnisse ist und zudem am deutlichsten zeigt, in welcher "Verfassung" sich ein Kind zeigt. Und- es zeigt auch uns Erwachsenen, welche Haltung und ERWARTUNG wir an den Schlaf eines Babys haben. Denn- meist sind es unsere Bedürfnisse, die wir in die Schlafqualität unseres Kindes hineininterpretieren. Heisst: wir werden ungeduldig und wütend, hilflos oder traurig, weil wir selbst erschöpft sind oder ggf. glauben zu versagen, weil das Kind nicht schläft, trotzdem wir alles tun, wie es in den Ratgebern steht.... Daher halte ich zunächst NICHTS von ungfähren Angaben von Schlafenszeiten in Dauer und Häufigkeit... Denn, jedes Kind schläft sehr inidivdiuell; so wie wir Erwachsenen es auch tun. Unterhält man sich mit anderen Menschen, so sehnt sich der ein oder andere jeden Mittag regelrecht nach einem Nickerchen, andere lehnen dies pauschal ab, da es ihnen eher schlechter als besser geht im Anshluss.... Nicht deckungsgleich, aber zumindest emapthisch angeglichen können wir es uns auch bei den Kindern vorstellen. Manche Kinder ruhen nur, um sich zu erholen, andere brauchen viele kleine Nickerchen, um erlebtes zu verarbeiten. Und die dritten schlafen einfach und wachen auf, als sei nichts gewesen ;). Auf Deine Fragen bezogen kann ich alle nur mit einem JA beantworten. Aber eben natürlich nicht wissend, wann die eintreten wird. Ich würde Euch raten eine kinesiologische Behandlung zu erproben, um weiteres Ablösen von negativen Einflüssen zu forcieren. Jeder Schub, macht ein Kind reifer, es nimmt Dinge differenzierter wahr und braucht ggf. immer dann eine besondere ergänzende Zuwendung. Wenn Euer Sohn keine genauen Müdigkeitszeichen zeigt, ohne dass ihr ihm das Schlafen quasi anbietet, gebt ihm die Struktur vor. Bei anderen Kindern ist es das Essen oder Trinken, welches nur dann in die Bedürfniskategorie augenommen wird, wenn man die Kinder vor den gefüllten Teller setzt. Auch Kälte/ Wärmeempfinden muss manchmal so intensiv begleitet werden. Ich bin der Meinung, dass ihr auf einem sehr guten Weg seid und lt Deiner Schilderungen Euer Sohn ein harmonisches Schlafverhalten hat, auch wenn es nicht so in der Taktung liegt, wie es für uns Erwachsene evt. optimaler wäre. Ihr begleitet ganz großartig und werdet den Weg wirklich gut zu Ende gehen :)). Die Zahnungssituation ist bedenkenlos und kann sich leider noch eine Weile hinziehen. Auch hier, es bleibt abzuwarten . Die Zäfchen können so lange es Beschwerden gibt, gegeben weden :)). Alles Liebe von Katrin P.S: Falls Ihr noch Hebammenkontakt habt, dann erfrage bitte das Babyheilbadritual oder schaue einmal, ob es etwas für Euch wäre...

von Katrin Simon am 16.02.2017



Antwort auf: Verschiedene Fragen

Liebe Katrin, vielen lieben Dank für deine Worte! Du hast für alles genau die richtigen Worte gefunden, auch dafür, dass wir unsere (Schlaf)Erwartungen haben, statt es einfach anzunehmen, wie es ist, schön, dass das auch mal jemand anspricht! Ich habe eine wunderbare Seite zum Babyheilbad (und mehr) gefunden und es hat mich sehr berührt, also denke ich, ist es etwas, das zumindest mir helfen kann Frieden mit der belasteten Schwangerschaft zu machen. Ich werde es ausprobieren!! Ich freue mich, dass ich je nach Lage immer wieder die richtigen Menschen "treffe", die mich und unseren Kleinen auf unserem Weg weiterbringen. Danke nochmal, herzlichst, ER

von ER2011 am 17.02.2017, 08:09