Hallo Frau Simon,
wir fahren bald in den Urlaub nach Österreich, Salzburger Land. Kann ich meiner Tochter (10 Monate) ihre Milchflaschen mit Leitungswasser anrühren? Das Wasser würde ich mit dem Wasserkocher abkochen (früh und abend, wie zu Hause). Ich gehe schon davon aus, dass das Wasser in Österreich den gleichen Standard hat wie Deutschland, aber ich wollte Sie gerne noch dazu fragen!
Wenn meine Tochter eine Zecke hat, kann ich diese selbst entfernen oder ist es besser das von einem Arzt machen zu lassen? Ich habe - zum Glück - wenig Erfahrungen mit diesen Tieren und bin mir dewegen unsicher damit. Ich habe gehört, dass Zecken ihr Gift auch dann absondern, wenn man sie falsch anpackt. Stimmt das?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Josefine
von
Josefine81
am 10.07.2015, 22:55
Antwort auf:
Urlaub und Zecken
Liebe Josefine,
ja, Sie können das österreichische Trinkwasser so handhaben wie hier :).
Da es in Österreich ein hohes Risiko gibt an FSME durch Zeckenbisse zu erkranken, würde ich das Entfernen dort zunächst einem Arzt überlassen.
Vielleicht wäre noch einmal zu überdenken, ob eine Impfung Sinn macht.
Sie können sich als Übungsdemo sehr gute Filme im gängigen You...Kanal anschauen.
Wichtige Informationen zur Zeckenentfernung:
- jeden Abend den gesamten Körper absuchen. Insb. Haut/ auf Haut Stellen. Kniekehlen, Achselhöhlen, hinter den Ohren... auch zwischen den Labien, im Haar schauen....
- kratzt sich Ihre kleine an einer Stelle regelmässig, dann schauen, ob es eine Zecke sein könnte. Sie fällt oftmals durch Jucken auf.
Zecken schnell entfernen ( quelle www.zecken.de)
Entdeckt man eine saugende Zecke in der Haut, sollte man schnell reagieren. Einen begonnenen Waldspaziergang müssen Sie zwar nicht sofort abbrechen - doch allzu lange sollte mit der Entfernung der Zecke nicht gewartet werden. Denn je länger der Saugvorgang anhält, desto wahrscheinlicher ist eine Übertragung von Krankheitserregern. Deshalb sollten Spaziergänger ein Werkzeug zur Entfernung von Zecken mit sich führen - so ist eine schnelle Entfernung vor Ort möglich. Bis es zu einer Infektion mit Borreliose-Bakterien kommt, vergehen im Schnitt 12-24 Stunden. Die Übertragung von FSME-Viren beginnt dagegen direkt nach dem Zeckenstich, da sich das Virus in den Speicheldrüsen der Zecke befindet.
Hilfreiche Tipps für eine erfolgreiche Zeckenentfernung
Hat eine Zecke zugestochen, sollten folgende Tipps berücksichtigt werden:
Auf die Anwendung von Benzin, Nagellackentferner und Alkohol verzichten. Diese Substanzen führen zu keiner schnelleren Entfernung der Zecke – im Gegenteil: sie erhöhen das Risiko der Übertragung von Borrelien.
Befindet sich die saugende Zecke an einer schwer erreichbaren Stelle, bitten Sie eine zweite Person um Hilfe bei der Entfernung.
Nicht verzweifeln, wenn die Zecke nicht beim ersten Versuch entfernt werden kann. Es kann durchaus passieren, dass man mehrere Versuche benötigt, um eine saugende Zecke erfolgreich zu entfernen.
Ein Absuchen des Körpers nach dem ersten Zeckenfund nicht abbrechen. Man kann durchaus von mehreren Zecken befallen sein. Immer den gesamten Körper absuchen - vor allem im Bauch- und Brustbereich, in den Kniekehlen, am Hals und Kopf sowie im Schritt.
Nach dem Entfernen der Zecke die Stichstelle mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe desinfizieren.
Sollte eine mögliche Rötung an der Einstichstelle nicht zurückgehen oder sich ausbreiten, ist ein Arzt aufzusuchen. Gleiches gilt, wenn die Einstichstelle stark anschwillt, schmerzt, heiß wird und pocht.
Sollten Sie sich nicht sicher sein, wie die Zecke richtig entfernt wird, gehen Sie zum Arzt.
Die richtige Technik bei der Zeckenentfernung
Wie die Zecke richtig loswerden? Die erfolgreiche Entfernung einer saugenden Zecke hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab (ROBISCH 2010):
Der Länge und Ausbildung der Mundwerkzeuge der Zecke
Der Anzahl der Widerhaken am „Stechrüssel“ (Hypostom)
Der Menge des abgegebenen „Klebstoffes“ (Zement)
Die richtige Technik ist abhängig von der Art des verwendeten Hilfsmittels zur Zeckenentfernung. Wichtig bei allen Hilfsmitteln ist, dass die Zecke möglichst hautnah gegriffen wird. Dies verhindert ein Quetschen der Zecke und somit auch die Freigabe von möglicherweise gefährlichen Körperflüssigkeiten. Die Zecke ebenso nicht in einem kräftigen Ruck entfernen. Die goldene Regel bei der Technik lautet: Die Zecke hautnah, langsam und kontrolliert entfernen.
Was tun, wenn der "Zeckenkopf" stecken bleibt?
Bei einer Zeckenentfernung kann es durchaus vorkommen, dass Reste der Zecke in der Haut zurückbleiben. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um den Kopf der Zecke, sondern um einen Teil des Stechapparates. Dieser kleine Fremdkörper wird meist von selbst nach einiger Zeit abgestoßen. Der vermeintliche „Zeckenkopf“ stellt also kein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar.
Viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 11.07.2015