Frage: Umgang

Hallo Frau Simon, mein Partner und der Vater meines Kindes ist vor einem Monat ausgezogen, was den Umgang angeht kommt leider nicht viel bei raus - er wohnt 5 Stunden von uns entfernt. Nun meint er,dass er Weihnachten kommt ( was ich nicht glaube, aber egal). Könnte es problematisch werden, weil mein Sohn 2 Monate keinerlei Kontakt mit ihm hatte? Er wird Weihnachten 10 Monate alt sein, bisher fremdelt er überhaupt nicht. Ich mache mir nur Sorgen, dass das Stress für ihn ist. Was denken Sie?

von Surematu am 24.11.2016, 19:27



Antwort auf: Umgang

Liebe Surematu, es kommt erst einmal auf die Rahmenbedingungen an, die vorher festegelegt werden sollten. Wie lange bleibt der Vater? Was genau stellt er sich unter einem Besuch vor ( im häuslichen Umfeld mit dem Kind spielen, einen Spaziergang machen oder mehere Stunden mit dem kleinen alleine verbringen und wenn ja, wo?)... Wenn quasi diese Überlegungen vorher geklärt sind, dann können Unstimmigkeiten VOR dem Kind schon einmal abgewehrt werden und Ihr Sohn gerät nicht deswegen unter Stress. Ein hohes Maß an Diplomatie ist gefragt; es ist nicht immer einfach, ich weiß es !!! Anfänglich ist eine begleitete Kontaktaufnahme durch Sie sehr sinnvoll. Sie sind für Ihren Sohn der Anker. Eine " Übergabe" auf den Arm des Papas kann eher irritierend sein. Zunächst für Ihren Sohn, weil er einfach noch Vertrauen gewinnen muss und für den Vater, der sich ggf. abgelehnt fühlt, weil das Kind noch unsicher ist....Dies könnte ( falls es noch "Schieflagen" im Miteinander gibt) zu einem Diskussionspunkt werden. Setzen Sie sich alle am besten auf den Fußboden z.B. im Kinderzimmer, lassen den kleinen ggf. ein Weihnachtsgeschenk auspacken, bahnen Sie ein Spiel an. So kann Papa sich einbringen und Kontakt aufnehmen... Manchmal hilft es, wenn man sich als Mutter einen kleinen Schritt zurücksetzt und nur zuschaut; ggf. bei offener Tür kurz den Raum verlässt. SIE kennen Ihren Sohn und können am besten einschätzen, wie es ihm geht. Geben Sie dem Kindsvater auch die Information im Vorfeld, dass Sie die Reaktion Ihres Sohnes NICHT kalkulieren können! Der Vater muss sich innerlich ebenso vorbereiten, dass nicht alles so wie gewünscht läuft, wenn er sich seit langer Zeit wieder einmal zeigt. Ihr Sohn wird keinen Stress haben, wenn er sich sicher sein kann, dass SIE da sind bzw. wenn der Kontakt gut ist zw. Papa und Sohn und die beiden wirklich einen kleinen Spaziergang machen sollten, dieser auf eine halbe Stunde begrenzt ist und Sie Ihren Sohn wieder in Empfang nehmen. Wenn Ihr kleiner Schatz nur ansatzweise irritiert wirkt, dann bleiben Sie die ganze Zeit dabei!!! Ganz liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 27.11.2016



Antwort auf: Umgang

Wir waren mit unserem Sohn dreimal im Jahr bei den Großeltern in dem Alter und es war nie ein Problem. Vermutlich wirst Du die beiden nicht tagelang alleine lassen, also hat dein Sohn Dich doch immernoch als Rückhalt. Es kommt natürlich immer etwas auf die konkreten Menschen an und wie die miteinander umgehen aber wie gesagt, bei uns war es damals auch kein Problem, wenn wir Monate nach dem letzten Besuch bei meinem Vater übernachtet haben. Denke mal in der umgekehrten Konstellation, dass das Kind in gewohnter Umgebung ist, ist das noch einfacher. Wichtig ist, dass Du selbst entspannt bleibst, denn wenn dein Kind merkt, dass dir die Situation unangenehm ist - und Kinder merken sowas schnell -, dann wird er vielleicht auch unruhig werden und ablehnend reagieren. LG Lilly

Mitglied inaktiv - 25.11.2016, 14:22



Antwort auf: Umgang

Hallo Katrin, danke für die Antwort. Sie bestätigen mir zumindest, dass er wahrscheinlich irritiert sein wird - denn das sieht sein Vater nämlich nicht, er ist der Meinung es wird alles wie immer.

von Surematu am 27.11.2016, 14:58