Liebe Katrin,
mein Sohn ist 10 Monate alt und seit ungefähr 3 Monaten verschlechtert sich sein Schlafverhalten deutlich. Paul war noch nie ein guter Schläfer, aber zumindest das Einschlafen hat relativ gut funktioniert. Tagsüber ist das nach wie vor so (er wird durch kuscheln in den Schlaf begleitet), aber abends endet es mit großem Geschrei. Es geht los, so bald wir das Schlafzimmer betreten (er schläft im Familienbett). Er weint und robbt aus dem Bett und signalisiert deutlich, dass er weg möchte. Alles ruhige Reden etc. bringt nichts. Ich nehme ihn also mit aufs Sofa, wo er dann sofort innerhalb Minuten einschläft. In letzter Zeit ist es sogar so, dass er auf mir liegend schläft.
Paul ist tagsüber ein sehr fröhliches Kind und wir kuscheln und schmusen viel. Warum fällt es ihm abends plötzlich so schwer sich zu trennen und wie gehen wir am besten mit der Situation um?
Danke und liebe Grüße
von
Lilliwilli
am 19.05.2015, 21:49
Antwort auf:
Wie gehen wir mit dem Schlafverhalten um?
Liebe Lilliwilli,
im 10.LM durchlaufen die kleinen einen loslösenden Entwicklungsschub.
Du wirst beobachten, dass Dein Sohn sich täglich immer ein wenig mehr von Dir wegbewegt und/oder sich täglich neue motorische Fortschritte zeigen.
Oft ist der neu gewonnene Radius der Kinder noch nicht ganz kompatibel mit dem eigenen ICH diesen Radius auch emotional sicher zu erobern. Ähnlich wie das Phänomen, dass man auf einen Baum klettert bis ganz nach oben und stolz ist, dann runterschaut und merkt, dass es schwer wird runterzukommen,etwas ängstlich wird und sich erhofft, dass es gutgeht. Ist man unten, dann zittern die Knie und man möchte gerne in den Arm genommen werden.... :)
Das soll heissen: Dein kleiner Sohn erarbeitet sich jeden Tag immer mehr und selbstständiger seine Welt und ist hier und da sicher von seiner eigene Courage überrascht. Ausserdem ist die Neugierde so groß, dass Mama/Sicherheit auch mal vergessen wird.
Abends dann wird dem kleinen bewusst, dass es bei Mama am sichersten und schönsten ist und es wird Kraft bei Dir getankt, um am nächsten Tag wieder einen Schritt weiterzugehen!
Ein ganz gutes und gesundes Verhalten Deines Sohnes, um die Loslösung zu schaffen ( auch trotz der Kuscheleinheiten tagsüber!).
Gebt ihm das Kräftetanken und seht es als Selbstverständnis, dass der kleine derzeit am liebsten " wieder in Mamas" Bauch möchte :).
Genießt diese innige Zeit!
Viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 21.05.2015