Liebe Frau Simon,
Mein Sohn ist 17 Monate und hat eigentlich von Anfang an Probleme beim großen Geschäft. Seit einigen Monaten muss er regelmäßig alle 2 Tage, der Stuhl ist nicht besonders hart. Eher normal bis weich würde ich sagen. Er kündigt kurz vorher an dass er muss und schon geht in 80 Prozent der Fälle das Geweine los. Er zetert bis die Prozedur vorbei ist und er eine frische Windel hat. Auch steht er dabei, geht auf Zehenspitzen und presst die Pobacken zusammen, eher sehr hinderlich!
Was kann das sein? Irgendetwas krankhaftes?
Äußerlich ist nichts zu erkennen, sieht alles ganz normal aus!..
Vielen Dank für die Hilfe
von
Leca
am 06.12.2016, 13:31
Antwort auf:
Schmerzen bei Stuhlgang
Liebe Leca,
es ist sicherlich nichts krankhaftes oder organisches.... Dennoch ist der Arzt vor Ort derjenige, welcher noch einmal eine Kontrolle durchführen sollte, wenn Sie dies für sich mit Gewissheit ausschließen möchten.
Ich denke, es handelt sich eher um ein Verhalten, welches sich mehr im Rahmen der emotionalen Entwicklung befindet.
Ihr Sohn fühlt sich durch das Abgeben von Stuhlgang und das bewusste Wahrnehmen des Ausscheidungsvorganges "bedroht". DIe Tatsache, dass Ihr Sohn einen sonst unwillkürlichen Vorgang nun bewusst steuern lernt und dieser vor allem "unangekündigt" bewältigt werden muss, ist für Ihren Sohn derzeit eine hohe Herausforderung. Ich vermute, dass Ihr kleiner sich so langsam aber sicher auch in der "Trotzphase" befindet, sich immer willensstärker zum Ausdruck bringt, auch mal NEIN sagt und vielleicht sogar schon " ICH alleine!" sagt?!
Ihr Sohn möchte selbstbestimmt entscheiden, wann er seinen Stuhlgang abgibt. Zudem kann dies sogar mit einem Verlustgefühl einehrgehen, da etwas aus dem eigenen Körper austritt, ohne, dass eine Kontrolle darüber besteht bzw. es dann sogar noch weggeworfen wird.
Fazit: Ihr Sohn ist zunächst verunischert und versucht zu halten; Popacken zusammenzukneifen.
Was können Sie tun...
Bestätigen Sie, dass es ein komisches Gefühl sein kann... lassen Sie Ihren Sohn ruhig "allein" bzw. ganz in Ruhe sein Ritual durchführen. Loben Sie ihn für das, was er geschafft hat.
Evt. hilft es aber auch, wenn er sich bei Ihnen anlehnen darf... ohne Fragen oder Worte... sondern nur den Beistand erleben kann.
Ich denke, dass es sich mit fortschreitendem Alter behebt.
Evt. dann, wenn Ihr Sohn sich für den Toilettengang entscheidet. Bieten Sie ihm dies ruhig einmal an.
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 07.12.2016