Frage: Schlafen lernen

Liebe Katrin, ich bin ziemlich verzweifelt weil mein 5 Monate alter Sohn Nelson sehr schlecht schläft und ich ihm so gerne helfen würde besser zu Schlafen. Ich bring ihn abends gegen 19 Uhr ins Bett. Vorher machen wir ein Abendritual mit Wickeln, Massage, Lied, Zahnpflege etc. Danach bekommt er noch eine Flasche (früher immer die Brust zum Einschlafen): Meistens fallen ihm beim Füttern schon die Augen zu und ich leg ihn dann nach kurzem Kuscheln ins Bettchen. Manchmal meldet er sich nach 15 min dann nochmal und weint, dann nehm ich ihn doch nochmal kurz an die Brust. In der Nacht meldet er sich dann gegen 23 Uhr, 1 Uhr, 3 Uhr und meistens ist er zwischen 4 und 5 wieder hellwach. Ich stille ihn dann jedesmal weil er so am Schnellsten wieder einschläft. Manchmal lege ich ihn zurück in sein Bett, manchmal bleibt er einfach neben mir Liegen weil ich selbst vor Erschöpfung einschlafe. Tagsüber ist es nicht besser. Wenn er deutliche Müdigkeitszeichen zeigt und ich ihn hinlege weint er bitterlich. Lediglich das Anlegen oder im Kinderwagen fahren bringt ihm ein bisschen Schlaf ein. Jetzt meine Fragen. * Soll ich abends die Flasche vorm Ritual geben und ihn wach ins Bett legen? * Soll ich ihn nachts noch Stillen oder versuchen ihn anders zu Trösten das er wieder einschläft? (Er ist ein schlechter Esser, ich bin nicht sicher das er tagsüber genug Energie bekommt) * Soll ich ihn tagsüber trotz Geschrei in sein eigenes Bettchen legen zum Schlafen und ihn immer wieder hochnehmen bis er sich vllt beruhight? Momentan schläft er im Kinderwagen tagsüber Ich würde ihm das Schlafen so gerne erleichtern und ihm helfen mal alleine Einzuschlafen aber ich weiß einfach nicht wie. Ach so, Schnuller nimmt er keinen. Viele Grüße Claudia

von claudiamaintal@web.de am 10.08.2016, 10:56



Antwort auf: Schlafen lernen

Liebe Claudia, die Erschöpfung ist groß und ja, es wird spürbar, wie essentiell ein guter Schlaf ist und welche Kraft er mit sich bringt. Ihre Situation wurde von den Leserinnen hier schon sehr gut und präzise erfasst und die Ideen sind großartig, wie Sie und Nelson zu einem ruhigeren Schlaf gelangen könnten. Zur Ergänzung und ggf. als noch eine Möglichkeit zu schauen, dass Nelson zur Ruhe kommt... Falls das Schlafen schon immer ein sehr großes Thema war und sich der Schwangerschaftschafts- und Geburtsverlauf kompliziert gezeigt hat, so rate ich IMMER zu einer osteopathischen Einschätzung, ob ggf. eine schmerzhafte Blockade vorliegt. Eine Therapie kann dann auf den Schlaf bezogen wirklich Weichen stellen. Vielleicht noch eine Idee, die an die letzte Antwort einer Leserin anknüpft. Schauen Sie, was Ihrem Baby und Ihnen guttut. Verzichten Sie auf Ratgeber, Empfehlungen, Normen oder auf die Erzählungen anderer. Erfassen Sie ganz Ihre Bedürfnisse und die Ihres Sohnes. Es ist momentan nur wichtig, dass Sie zu Kräften kommen. Das Schlafverhalten ändert sich meist sowieso rund um den sechsten Lebensmonat noch einmal, da eine große organische, kognitive und emotionale Reife eintritt. Bis dahin können Sie miteinander vielleicht Kraft schöpfen und eine mögliche Veränderung des Schlafverhaltens abwarten. Bis bald und liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 14.08.2016



Antwort auf: Schlafen lernen

Kurzer Nachtrag: Soll ich für tagsüber auch feste Schlafenszeiten einführen?

von claudiamaintal@web.de am 10.08.2016, 11:04



Antwort auf: Schlafen lernen

Hallo, ich könnte mir vorstellen dass dein Sohn tagsüber vielleicht deine Nähe in einem Tuch oder einer Trage braucht. Ich habe meinen Sohn der sich tagsüber ähnlich verhalten hat wie deiner , häufig in den Schlaf getragen. Anfangs habe ich ihn 30 Minuten dort schlafen lassen , mittlerweile kann ich ihn nach 5 Minuten ablegen wenn ich die trage nutze hier daheim und er schlummert dann weiter. Manchmal lasse ich ihn darin und genieße die Nähe . Liebe Grüße

von Janina0176 am 10.08.2016, 12:37



Antwort auf: Schlafen lernen

Falls ich auch was dazu sagen darf: Ich sehe da einen absolut durchschnittlichen "Schläfer". Ich fasse mal die Nacht zusammen: 5 Monate alt, 3 mal nachts wach zum Stillen, nach 10 Stunden ausgeschlafen (19-5 Uhr). Absolut altersgemäß. Man könnte mit einigen Tricks versuchen die Bettgehzeit nach hinten zu verlagern damit er morgens länger schläft und die Stillmahlzeiten evtl. auf zwei statt drei reduzieren. Und tagsüber: Wo ist das Problem wenn er an der Brust oder im Wagen (ein-)schläft? Auch hier: Total normal. Ich denke, die einzige die damit ein Problem hat bist du, Nelson verhält sich wie sich junge Säuglinge eben verhalten. Wenn dein Leidensdruck sehr groß ist musst du eben nach und nach mit viel Geduld und nacheinander versuchen 1. Die "Nacht" zu verschieben, z.B. von 20:30-6:30 stat 19-5 Uhr. Dabei kannst du alle zwei Tage 15 Minuten nach hinten schieben. Also heute und morgen 19:15, übermorgen und Sonntag 19:30, etc. 2. Eine der nächtlichen Stillmahlzeiten weglassen, also 23 Uhr stillen, 1 Uhr versuchen durch Tragen (Papa?) zu beruhigen und 3 Uhr wieder stillen. 3. Die Tagschläfchen ins Bett verlagern, mit viel Geduld. Evtl. auch in den Schlaf tragen oder stillen und dann versuchen abzulegen - vielleicht braucht er die Nähe oder Nahrung in diesen Momenten. Wie gesagt würde ich diese "Projekte" nacheinander angehen und dafür ausreichend Zeit einplanen. PS: Menschen müssen nicht schlafen "lernen" - sie können es, wenn man sie lässt. Probleme bereiten uns einfach oft eigene übersteigerte Vorstellungen von Säuglingen die in eigenen Zimmern und Betten von 18-7 Uhr durchschlafen und Mittags einfach ins Bett gelegt werden. Versuch das alles mal aus der Sicht eines Säuglings zu sehen - seine Vorstellung ist nämlich permanenter Körperkontakt und Saugen und Nahrung wann immer er will und schlafen nur wenn er müde ist. So und nun gilt es einen Kompromiss zu finden, mit dem beide leben können ;-)

von MayasMama am 11.08.2016, 17:23



Antwort auf: Schlafen lernen

Hallo. Ich finde auch das es nach einem ganz normalem Schläfer klingt. Und das ist doch gar nicht so oft. Unsere Maus war manchmal zwei / drei Stunden wach und wir stehen schon immer zwischen um fünf und halb sechs auf was uns gar nicht stört. Als meine kleine so alt war hab ich sie gestillt und ich hab sie mir auf die brust gelegt. So konnte ich bisschen mit schlafen. Ich fand das toll. Die Zeiten sind aber jetzt vorbei. Jedoch schläft sie trotzdem mit ihren 22 Monaten bei uns und wir kuscheln. Sie braucht es einfach und ich gebe ihr es. Ich denke das dein kleiner auch Mama braucht. Hast du es denn mal versucht wie es ist wenn du dich mit hin legst? Lg

Mitglied inaktiv - 14.08.2016, 07:50



Antwort auf: Schlafen lernen

Ich danke euch schon mal von Herzen für eure Ratschläge! Mein Problem ist eigentlich nicht die kurze Nacht sondern eher das er ein sehr schlechter Tagschläfer ist. Ich schaff es zwar das er einschläft wenn er müde ist aber kurz danach (meistens so nach 10 min) ist er wieder wach. Und das tut mir wahnsinnig leid weil ich doch weiß das er noch viel Schlaf braucht. Wenn ich mich zu ihm lege wenn er müde ist schläft er übrigens nicht ein sondern das Gegenteil passiert. Er wird unruhig, zappelig usw. Nur manchmal wenn er die Brust nimmt schläft er neben mir ein wobei er auch beim Trinken manchmal super nervös ist. Wenn ich höre das andere Mamas ihre Babys einfach nur hinlegen und streicheln bis sie eingeschlafen sind könnte ich weinen. Ich hab das schon paar mal versucht, mit Streicheln, Reden, Singen, wieder Rumtragen und jedesmal nach 45 min abgebrochen weil Nelson immer mehr geschrien hat.

von claudiamaintal@web.de am 14.08.2016, 13:53



Antwort auf: Schlafen lernen

Ich möchte mich den Antworten hier anschließen und noch ergänzen, dass Babys die wach ins Bett gelegt und dort problemlos einfach Einschlafen, doch die absolute Ausnahme sind. Ich hatte bei meinen drei Kindern nicht das Glück und in meinem Bekanntenkreis kenne ich ein einziges Baby, das hin und wieder einfach alleine einschläft. Wie ist es denn tagsüber mit Kinderwagen ist im Tragetuch? Vielleicht schläft er bei Bewegung besser bzw länger?

von Tine1 am 15.08.2016, 22:58



Antwort auf: Schlafen lernen

Hallo Mir wurde mal gesagt das, das Baby sich daran gewöhnt nachts die Flasche zu bekommen, und um so älter sie werden umso schlechter bekommt man sie davon weg. Meine ist 6 Monate, sie ist auch immer nachts gekommen 2x hab ihr dann warmes Wasser gegeben, sie hat es getrunken, bei Zimmertemperatur von Wasser hat sie geschimpft und ein Zug getrunken und das wars, sie trinkt es tagsüber ohne Probleme, dann wurde mir bewusst sie will die Flasche mit was warmen aus Gewohnheit, hab dann das Wasser 1-2grad kälter gemacht wie sie es in der Nacht gewohnt war, sie hat gemeckert, aber nichts getrunken, wo sie es bemerkt hat, hätte sie Durst gehabt, hätte sie es getrunken . Hab sie dann auf'n arm genommen und ihr ein Schlaflied vorgesungen und in arm hin und her gewippt, das hat ne Zeit gedauert bis sie schlief, das haben wir ne Zeit durchgezogen und heute leg ich sie um 19 Uhr ins Bett (sie bekommt die Abend Flasche mit Milch ) und am nächsten morgen ca 6 Uhr bekommt sie ihr Frühstück, sie schläft durch. Hab ihr beim schlafen auch feste Zeiten vorgegeben , nach der mittagsflasche oder Brei wird Mittagsschlaf gemacht, anfangs hat es auch mal 2 std gedauert bis sie schlief, aber wir hatten Ausdauer ;) heute schläft sie schnell ein, sitze neben Ihren Bett sing ihr was vor und streichel ihren Bauch, dann schläft sie ein, Summe dann noch ein bischen und verlasse dann leise das Zimmer . Um 16-17 Uhr leg ich sie ins Bett, häng ne spielkette auf und keine 10 min später schläft sie ein . Sind zwar meist nur 30-60 min aber die Zeiten passen perfekt, schläft sie länger machen wir sie 30 min später ins Bett, da sie sonst zu fit zum schlafe ist !

von Baby-Baby am 19.08.2016, 13:02



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