Sehr geehrte Frau Simon,
Unser kleiner Sonnenschein ist jetzt 5 Wochen alt. Sie ist von anfang an sehr lebhaft. Sehr sehr hibbelig und immer in bewegung. Lässt sih von fast nichts begeistern.Sie schläft kaum und schreit nur. Wenn sie wach ist dann schreit sie. Sie ist mindestens 16 Stunden am Tag wach. Wenn nicht sogar mehr. Sie will 24 Stunden am Stück nur am Körper sein und will dabei geschaukelt werden. Es wird mittlerweile nervenraubend und die Kräfte liegen am ende. Sobald sie eingeschlafen ist und ich sie ins Bett legen will oder allgemein ablege, wacht sie auf und schreit weiter. Ich beneide die mamis die alleine und in Ruhe mal auf Toilette können oder in ruhe duschen. Bei mir muss das alles in Sekunden und Minuten erledigt sein. Ich pucken sie. Ich singe ihr was vor. Ich mache ihr Musik an. Selbst das spazieren beruhigt sie kaum noch. Nun sitze ich halt immer da und Schaukel sie, um ein bisschen Ruhe zu haben und damit sie schläft. Es kann sein dass sie sich jetzt schon ein wenig daran gewöhnt hat und ich schuld an der sache bin aber ich kann nicht mehr anders. Ihr schreien ist unerträglich. Schnuller will sie auch keinen.ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Würde ihr so gerne einen geregelten tagesablauf machen aber das funktioniert nicht. Waß kann ich machen damit sie auch mal alleine irgendwo liegen kann und schläft. Dass auch ich ein paar Minuten habe wo ich den Haushalt ohne sie verrichten kann. Sollte ich sie bei der schreiambulanz melden? Ich weiß mir nicht mehr zu helfen :-( :-(
von
Summy_Love
am 19.07.2015, 12:00
Antwort auf:
Mein baby schläft nur mit schaukeln ein
Liebe summy_Love,
oh ja, es hört sich an, als hätten Sie alle zusammen eine grundlegende Pause nötig, um ganz in Ruhe wieder zu Kräften zu kommen....
Ein geregelter Tagesablauf ist mit einem Baby von fünf Wochen noch nicht zu erwarten, dafür ist Ihr Baby noch zu jung.
Ihr Baby ist gerade seiner Neugeborenenphase entschlüpft und Sie selbst sind, streng genommen, sogar noch im Spätwochenbett. D.h., Sie als Mutter mit ihrem Baby sind noch in einer ganz intensiven Anpassungs- und Erholungs- und Kennlernphase für sich selbst und die vielen Umstellungen der Körperfunktionen. Und ganz wichtig: in der Neuorientierung mit dem Leben mit einem Baby.
Machen Sie sich dies immer wieder ganz bewusst und versuchen Sie zunächst einmal zu " bremsen".
Manchmal ist das langsamer werden in der Beschleunigung genau das richtige. Lese ich Ihre Beschreibung, so habe ich den Eindruck, das Sie kaum Luftholen können. Und genau das, ist natürlich ganz wichtig, damit Sie gesund beiben, Kraft schöpfen können und auch Ihrem Kind ruhig gegenübertreten können.
Wenn Sie sich in Ihrem Alltag umschauen, gäbe es da etwas, was Sie an Arbeit abgeben könnten?!
Wäre es möglich, dass Sie sich ein Essen pro Tag bringen lassen, um auf das Kochen zu verzichten und Sie sich dennoch gut ernähren können?!
Könnte jemand einfach mal vorbeischauen und Ihr Baby wiegen und tragen, während Sie sich ausruhen?
Vielleicht kann das Duschen morgens stattfinden, wenn der Papa noch daheim ist und die kleine beaufsichtigt?
Also; wo gibt es Ressourcen, die es erlauben, dass Sie für dies oder das mehr Ruhe finden bzw. eine Erholung erhalten?
In manchen Städten gibt es im übrigen auch " Leihgroßeltern", die sich um Familien mit Säuglingen kümmern und der Mutter Zeit geben, indem sie auf die Kinder aufpassen. Meist sogar kostenlos.
Strukturieren Sie sich den Tagesablauf möglichst selbst.
Wenn es Ihnen hilft, dann stellen Sie sich sogar morgens den Wecker und fixieren Sie mit den Tagstätigkeiten den Tagesablauf. Die Still- oder Füttermahlzeiten werden dann u.U. mitvorgegeben, aber es kann helfen, dass Sie sich ruhiger und geordneter fühlen. Ihr Baby wird es lernen sich anzupassen.
Schreiben Sie sich Ihre Struktur auf.
Ausserdem würde mich interessieren, wie Ihr Baby geboren wurde.
Wie war die Schwangerschaft?
Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung!
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 22.07.2015