Hilfe... mein Sohn (15 Mo) lebt quasi auf meinem Arm!

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Hilfe... mein Sohn (15 Mo) lebt quasi auf meinem Arm!

Liebe Katrin, der folgende Text liest sich zwar mit Augenzwinkern, beschreibt aber ein echtes Problem :-D Söhnchen ist ein fitter Kerl, 15 Mo, läuft seit langem, ist ein großer Clown und extrem aufwändig da er ständig nachfragt, Überall die Nase hat und alles wissen will. In 1 Mo kommt das Brüderchen zur Welt. Ich weiss ja dass Mama und Baby quasi symbiotisch sind, aber er klebt seit Monaten an mir wie Kaugummi. Wenn er ein Lied wäre, wäre das wohl "too much love can kill you". Entweder er haut richtiggehend ab (er hats im Urlaub mal auf den nahem Spielplatz geschafft, mein Mann hat ihn "beschattet" - er hat sich wohl auf die 200m kein einziges Mal nach uns umgedreht) oder er hängt bei mir oder Papa auf dem Arm rum und kuschelt wie als gäbe es kein Morgen. Ich habe in 15 Min mal 20x "eiei" gezählt. Seit dem 8. Mo ist er wegen Unruhe nachts ausquartiert. Er ist ständig wach, ich sitze geduldig über Stunden daneben. Selbst in meinem Bett war er unruhig. Nun habe ich zuletzt bemerkt, dass er für seine Verhältnisse echt gut schläft, wenn er (wieder) direkt bei mir ins Bett darf. Da geht dann kein Blatt mehr zwischen uns, er krault mir die Ohren, zielt an den Haaren und nuckelt auch mal an meiner Nasenspitze.... Aber er schläft bis auf 2 Flaschen echt gut. Nur ich natürlich nicht, gerade aus Sorge wie das mit einer anhänglichen Kuschelschnute und einem Stillbaby funktionieren soll- schon alleine: Wie soll ich beide im Bett arrangieren, wenn Mister sich bis dahin nicht zurückbequemt? Ich habe es schon über Monate versucht... Kein Erfolg, er ist stündlich wach, unberuhigbar, will schmusen oder sonstwiewas.. Ich schmuse zwar auch gern, aber er gibt mir den Rest. Auch der TaMu hängt er ständig am Arm- sie ist verständlicherweise genervt, da sie 4 Kinder betreut und er sofort die Sirene anschaltet wenn er runtermuss. Er zornt insgesamt echt schlimm. Kann ich seine Eigenständigkeit irgendwie fördern? Hast du Tipps oder Ideen wie ich das Leben mit einer zweiten Schmusenudel gestalten kann (besonders schlafen)? Ach ja: Sohn ist ein halber Zwilling, der zweite wollte leider nicht mehr im 4. SSM. Vielleicht ist er auch deshalb so anhänglich? Ich freue mich über jeden Tipp!

von Froschs-Mutti am 09.05.2015, 07:54



Antwort auf: Hilfe... mein Sohn (15 Mo) lebt quasi auf meinem Arm!

Liebe Froschs-Mutti, wäre es vorstellbar, dass der kleine Qualitätszeiten bekommt, die er gezielt für sich in Anspruch nehmen kann? Also z.B. bewusst Spielen, Kuscheln etc. und nicht " nebenbei". Die kleinen Auszeiten so betonen und den kleinen Mann auch einmal warten lassen ( incl. Aushalten des Protests). Ich denke, dass sich dann mit der Zeit eine Verlässlichkeit formiert, die Ihr Sohn spürt und er dann einschätzen kann, dass das Kuscheln nicht wegfallen wird, selbst wenn Sie andersweitig beschäftigt sind. Kommunizieren Sie dies auch :). " So mein Schatz, jetzt habe wir geschmust.... Mama muss den Abwasch machen.... " Ihr Kind wird es nur eingeschränkt verstehen, aber es wird spüren, dass sich ein neuer Rhythmus ergibt. Werden Sie also klarer! Alternativ, oder im Übergang können Sie Ihr Kind auf dem Rücken mit einer Tragehilfe tragen. Kinder, die ein Geschwisterkind erwarten spüren ausserdem, dass eine echte Veränderung eintritt. Die Bindungssuche des älteren Kindes ist dann im Vorfeld sogar noch intensiver, aber sie führt auch dazu, dass die Kinder sich stabilisieren, wenn das neue Baby ins Leben kommt. Achten Sie auf feste Zeiten mit Ihrem Kind, wenn das Geschwisterchen da ist. Lassen Sie Ihr älteres Kind Ihr Elterndasein ganz intensiv mit den geregelteren Schmusezeiten aufnehmen und schauen einmal, wie es sich zeigt, wenn das neue Baby da ist. Binden Sie Ihren älteren Sohn in viele kleine Tätigkeiten mit dem Baby ein und loben ihn sehr dafür. Z.B. Du hast dem Baby den Schnuller gegeben, schau, jetzt ist er zufrieden. Oder... mach du die Windel auf.... etc. pp. Je mehr der große Bruder dann Beteiligung mit dem Baby erhält, desto bestätigter fühlt er sich :). Ich hoffe, Sie finden sich wieder in den Ideen :). LG von Katrin

von Katrin Simon am 10.05.2015