Wie kann ich meine Tochter aufs Geschwisterchen vorbereiten?

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Wie kann ich meine Tochter aufs Geschwisterchen vorbereiten?

Hallo Katrin, Ich wende mich nach langer zeit mal wieder an dich, da ich deine Tipps sehr schätze. Meine Tochter ist 23 Monate alt und bekommt im Juli ein Geschwisterchen. Dann ist sie 29 Monate alt. Ab April beginnt unsere Eingewöhnung in der Kita. Dort ist sie dann von 8-15 Uhr inkl. Mittagschlaf. Ich denke der Abstand bis zur Geburt ist dann groß genug, dass sie sich nicht abgeschoben fühlt. Ich stille sie aktuell noch Abends in den Schlaf und Nachts zum Weiterschlafen. Ich würde aber gerne noch vor April abstillen, denn danach klappts sicher nicht mehr so einfach. Wobei ich gehofft hatte, dass sie sich selbst abstellt wenn ich schwanger bin. Aber das wird wohl nix. Aber sie muss dann einfach auch mal mit dem Papa ins Bett gehen usw wenn das Baby da ist. Hilft hier nur der "kalte entzug" oder hast du einen Tipp? Hast du sonst noch Tipps bzgl der anstehenden Veränderungen? Wir haben übrigens ein Buch übers Geschwisterchen und über den Kita Alltag. Viele Grüße, Beccy

von Beccy am 10.03.2015, 20:49



Antwort auf: Wie kann ich meine Tochter aufs Geschwisterchen vorbereiten?

Liebe Beccy, ich freue mich für Euch! Alles in allem hört sich Euer Plan sehr gut und entspannt an und ich denke, dass Eure große, ihren Weg bis zur Geburt des Geschwisterchens dann prima bewältigt in der Kita. Falls das Abstillen der Großen nicht klappen sollte, so kannst Du auch weiterstillen. Oftmals wird die neue Milch dann von den älteren Kindern nicht mehr gemocht und das Abstillen klappt dann quasi von alleine. Wenn Du ganz abstillen willst, dann ist es vor April sicher sinnvoll, da sich ein neuer Rhythmus einstellt usw. und eine Milchmahlzeit dann mit in den neuen Tagesablauf übernommen würde. So kann man "ganz neu" beginnen. Das Abstillen kann Deiner Tochter schon erklärt werden.Sie wird nicht alles verstehen, aber Sie wird spüren, dass der Zeitpunkt einer Veränderung gekommen ist. Bei Biggi Welter im Stillforum wirst Du noch mehr Tipps erhalten und evt. auch auf Frauen treffen, die ähnliche Situationen in der Familie haben. Das Abstillen kann ausgeschlichen werden. D.h. ihr ersetzt das Stillritual jeweils um ein anderes. Das kann z.B. abends das Kuscheln, Singen, Beten, Vorlesen sein im Bett. Morgens ähnlich evt. mit der ersten Tasse Milch für Deine Tochter und Deiner Tasse Kaffee :). Die Brust muss dann aber konsequent bei Dir bleiben. Wenn es sehr schwer wird, dann kann Papa den Abendpart z.B übernehmen. Schaut ersteinmal, wie sich Eure kleine darauf einlässt. Denn manchmal wundert man sich, dass Gewohnheiten doch, wenn man sie anbietet, gar nicht in dem Umfang verlangt werden, wenn sie sich nicht ergeben. Um die Ankunft des Geschwisterchens optimal vorzubereiten ist im Grunde nicht viel nötig, ausser die Situation so selbstverständlich wie möglich zu handhaben. Denn, je stärker man das Thema in den Vordergrund stellt, desto sensibler wird sich Eure kleine zeigen, dass etwas "anders" wird. Was und wie genau, wird sie vorausschauend nicht erfassen. Eure Tochter wird es spüren, wenn das Baby da ist. Dann ist es wichtig, der kleinen immer wieder ihre ganz persönlichen Zeiten zu geben und ihr viel Vertrauen zu schenken. Schön ist, dass Eure Maus sich in einem Alter der Nachahmungsreife befindet. D.h., sie wird vieles machen wollen, wie Mama und Papa. Vielleicht habt ihr eine Puppe für die kleine, die sie wie eine Mama auch wickeln, tragen, stillen kann... Habt für die Stillphasen ein Ritual. Ein besonderes Buch, ein Spiel, Glitzesteine, die man mit der Taschenlampe anleuchtet o.ä... So dass das Stillen des Babys keine Eifersucht hervorruft. Möchte die große auch einmal an die Brust, dann lass sie probieren. Sie wird merken, dass es nicht mehr ihre Aufgabe ist :). Traut Eurer Tochter ruhig ein wenig Mithilfe daheim zu. Also: stellt einen Hocker neben den Wickeltisch; sie kann etwas anreichen, die Windel öffnen, sich Euer Baby nackt anschauen... wenn Du dabei immer wieder Geschichten aus der Babyzeit Deiner Tochter erzählst, wird sie es genießen und sich geboren fühlen :). Und ja, probiert das Übernachten bei Oma. Auch MIT der noch angesagten Stillmahlzeit am Abend. Denn, bei Oma ist eh alles anders und die Assoziation am Abend bezügl. des Stillens ist damit nicht so ausgeprägt. Ausserdem kommt manchmal alles anders, als man denkt. Sollte wiedererwarten eine spontane Unterbringung der kleinen nötig sein, dann ist Eure Tochter vorbereitet. Das Familienzimmer kann natürlich von Euch allen genutzt werden. Aber fühle einmal in Dir, ob es gerade für Dich, Deinen Mann und Euren kleinen Neuankömmling auch ein guter Moment ist, sich zu dritt anzunähern. Durchatmen von der Geburt, die direkt aus dem Alltag heraus geschieht und der dann recht schnell wieder auf Dich wartet. Eure Tochter besucht eine Weile das neue Baby und kann dann wieder etwas tolles mit Oma/ Opa oder Papa unternehmen. Die Begeisterung wird groß sein für das Baby, das anschließende Eis oder der Freibadbesuch ist allerdings " auch nicht schlecht" :). Ihr werdet daheim noch viele Momente haben, wo ihr zusammen ganz intensiv zusammen seid. Nutze die Zeit im KH, um ein wenig zu ruhen. Wenn Ihr eine professionelle Vorbereitung überlegt, dann könnt ihr schauen, ob ein Geschwisterkurs Sinn macht. Diese werden in Elternschulen oder Hebammenpraxen durchgeführt. Dort erleben die Kinder mit einer Kursleitung, wo das Baby herkommt, was man mit dem Baby macht, wie es ausschaut usw. Ich wünsche Dir eine gute runde Zeit :)! Bis bald und liebe Grüße Katrin

von Katrin Simon am 12.03.2015



Antwort auf: Wie kann ich meine Tochter aufs Geschwisterchen vorbereiten?

Ach noch etwas: Wäre es sinnvoller die kleine während ich im Krankenhaus bin zu.Oma und Opa zu geben, die sie bisher zwei Tage pro Woche betreuen, bei denen sie aber bisher nicht allein übernachtet hat (wegen des Stillens)? Oder wäre es besser, sie mit in ein Familienzimmer zu nehmen? Oder mit Papa daheim? Und was rätst du uns bzgl. des Schlafens- sie schläft in ihrem Zimmer in einem Gitterbett mit drei Seiten. Die andere Seite wird begrenzt durch EIN stillkissen und eine matratze zum Einschlafstillen. Sie kommt bisher nie ins Schlafzimmer, sondern weint in ihrem Bett bis ich komme. Ab und zu nehme ich sie morgens ab ca. 5 Uhr mit in unser Bett. Das Baby soll im Beistell bett schlafen. Platz fur ihr bett ist eigentlich nicht mehr und mein Mann streubt sich gegen ein Familien Bett.

von Beccy am 10.03.2015, 20:56



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