Fütterstöung oder Phase? 13 Monate altes Kind isst schlecht

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Fütterstöung oder Phase? 13 Monate altes Kind isst schlecht

Hallo! Ich mache mir Sorgen um das Essverhalten meines Sohnes (13 Monate). Bis zu seinem 1. Geburtstag hat er nur feinpürierten Brei ab 4 Monaten gegessen, jede stückige Kost wurde rausgewürgt. Nun scheint sein Würgreflex deutlich weniger ausgeprägt zu sein, denn er kann jetzt auch Breze und Kekse knabbern und kauen, ohne gleich zu spucken. Trotzdem isst er nach wie vor sehr schlecht. Und auch nur das, was er bereits kennt. Sein Essensplan sieht momentan so aus: ca 6:00 Uhr: aufstehen, manchmal noch mit Stillen beim Aufwachen danach Frühstück mit mir, wobei er höchstens ein kleines Stück Banane isst, oft aber nichts zwischen 8 und 10 Uhr: Getreide-Obst-Brei ca. 150g, isst er am liebsten während spielen und krabbeln 11 Uhr/ 11:30 Uhr: Mittagsbrei (meistens 1/2 bis 3/4 Gläschen ab 4 Monate, manchmal ab 6 Monate) 12 Uhr Mittagsschlaf (da will er zum Einschlafen Stillen und auch wenn er zwischendrin kurz aufwacht) Zwischenmahlzeit: manchmal Breze oder Hirsekringel gegen 16:30 Uhr: 1/2 Gläschen mit Joghurt und Obst oder Getreide und Obst ca. 19 Uhr: zu Bett gehen (mit Stillen im Bett) nachts wacht er immer noch regelmäßig auf und will Stillen (gute Nächte alle 2-3 Stunden, schlechte Nächte stündlich) Nicht nur die geringen Mengen an Brei machen mir Sorgen. Er isst eigentlich nur mit Ablenkung. Er zeigt eigentlich nie richtig, wenn er Hunger hat. Nur wenn er die Brust will zeigt er das deutlich. Er hat auch nicht wirklich Interesse an unserer Familienkost. Wir bieten ihm immer wieder altersgerechtes Essen an (unser Selbstgekochtes, Brot mit Butter, Gläschen ab 12. Monat), aber das meiste verweigert er und wenn er etwas davon isst, wird es gerne auch wieder ausgespuckt und hochgewürgt. Lediglich Breze knabbert er sehr gern oder mal ein Hirsekringel oder Babykeks. Aber auch nur, weil er das schon kennt. Neue Knabbereien rührt er nicht an. Trinken mag er neben seiner Muttermilch nur Wasser, aber selbst da hat er seine Eigenarten: er trinkt es aus seinem Magic Cup und Trinklernbecher. Aus dem normalen Becher hat er dabei gewürgt. Da ich eigentlich langsam abstillen möchte, wollten wir auf andere Milch umstellen, aber bei 1er Milch, Kindermilch, Kakao und Kuhmilch würgt er (obwohl er vor einigen Monaten durchaus ab und zu Pre getrunken hat). Deswegen stille ich noch, weil ich Sorge habe, dass ihm sonst wichtige Nährstoffe und Kalorien fehlen. Oft weigert er sich, überhaupt in den Hochstuhl gesetzt zu werden Kann es sein, dass er eine Fütterstörung hat? Oder ist es einfach nur eine Phase? Oder liegt es am Zahnen (die Backenzähne kündigen sich an)? Ab wann sollte man damit zum Arzt? Und wenn ja, an wen wendet man sich? Unseren Kinderarzt schätze ich nicht als große Hilfe ein. Da er ein properes Stillbaby war, wiegt er aktuell knapp 11kg bei 74cm. Er nimmt jetzt aber nur noch sehr langsam zu. Über Tipps, wie wir das Essen entspannen können, wäre ich sehr dankbar. Vielleicht bin ich ja zu verkopft. Oder liegt es doch am noch recht häufigen Stillen, dass er kaum anderes isst? Viele Grüße, Monika

von Tiara84 am 05.01.2017, 12:19



Antwort auf: Fütterstöung oder Phase? 13 Monate altes Kind isst schlecht

Liebe Tiara, es gibt ein wunderbares Buch " Mein Kind will nicht essen"... Ich geben Ihnen diesen Literaturtipp als Vorboten und vor allem als Idee mit, dass sich die Esssituation bei Ihnen daheim entspannen kann. Denn- es ist alles bestens :)). Ihr Baby hungert nicht und isst, was es wählt und wie es dies zu sich nehmen will. Geben Sie Ihrem Sohn zudem feste Zeiten zum Essen vor und OHNE Snacks. Schauen Sie einmal, ob Ihr kleiner dann mehr zu sich nimmt. Sobald Ihr Sohn beginnt mit dem Essen zu spielen oder nur mit Ablenkung gegessen wird, beenden Sie die Mahlzeit. Lassen Sie Ihren Sohn bei den Malhzeiten auch möglichst selbstbestimmt essen. Also: kleine Stückchen Brot auf den Teller legen, Obststückchen, gedünstetes Gemüse am Stück zum Knabbern, einen Löffel in die Hand während des Breiessens... Schauen Sie einmal, ob sich eine Änderung einstellt. Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 07.01.2017