Frage: Durchschlafen angewöhnen

Hallo Frau Simon, ich hoffe, Sie können mir weiter helfen. Ich versuche gerade, meiner 7 Monate alten Tochter das Durchschlafen anzugewöhnen. Bisher kam sie nach dem Stillen zum Einschlafen abends umhalb sieben meist gegen elf, drei und dann wieder um sieben Uhr. Wobei die Zeiten oft um ein bis zwei Stunden variiert haben. Ich möchte, dass das Stillen nachts um drei wegfällt. Seit einer Woche heißt das, dass wir jede Nacht zwischen 3 und 4 mindestens eine Stunde ein untröstliches Kind haben. Ging auch schon bis um halb 5, wo ich dann eingeknickt bin und gestillt habe. Ich bin nicht sicher, wie lange ich das so durchhalte... ich möchte ja endlich geruhsamere Nächte haben, aber so ist es natürlich 10 mal so anstrengend. Unser Vorgehen (mal ich mal mein Mann) ist, dass wir sie streicheln, die Spieluhr aufziehen oder etwas singen und ihr ein Fläschchen mit Wasser anbieten. (Das meist nur mein Mann... von mir macht sie das nur noch wütender.) Schnuller nimmt sie keinen. Ein Problem ist, dass sie sich in ihrer Rage und Müdigkeit wild im Bett hin und her dreht. Sie schläft immer auf der Seite, aber wenn sie sich zur Seite dreht und kurz ruhig wird, fängt sie immer nach ein paar Sekunden wieder wild zu fuchteln an, rollt auf den Bauch oder mit dem Kopf gegen die Gitterstäbe und heult dann erst Recht. Ich versuche, ihr das Stillkissen um die Beine zu legen, aber dann rollt und weint sie oft nur noch mehr, weil sie der Wiederstand stört - sie hat es schon geschafft mit Beinen und Kopf links und rechts auf/unter dem Kissen und dem Po in der Mitte in der Mulde zu liegen. Ich versuche es dann oft doch mit kurzem 'rumtragen, damit sie wieder etwas herunter kommt. Aber natürlich geht das Schreien dann wieder los, wenn ich sie ablege. Mein zweites Problem ist, dass ich ja "nur" möchte, dass sie mindestens bis um fünf durchhält. Wenn sie also erst/wieder um fünf wach wird, dann stille ich sie sofort. Aber ich frage mich, wie sie denn zwischen "es ist drei Uhr, du bekommst nichts!" und "Es ist fünf, alles OK!" unterscheiden soll. Ich stille ja beide Male im fast dunklen Schlafzimmer und hinterher lege ich sie wieder in ihr Bett. Es muss ja völlig verwirrend für sie sein... Mal bekommt sie was, mal nicht. Vielleicht kein Wunder, dass sie weint? Oder sollte der Bio Rhythmus so weit sein, zu "erkennen" wann es spät genug ist, um was zu essen zu bekommen? Oh, und grade fällt mir noch eine dritte Frage ein. Ich habe das Buch"Jedes Kind will schlafen. Die sanfte Alternative" hier, wo ja beschrieben wird, dass man auch zum Einschlafen abends nicht stillen soll, wenn man will, dass Kinder nachts nichts trinken. Das war mir bisher aber zusätzlich zum nächtlichen Theater zu viel. Ich halte nicht auch noch abends 1-2 Stunden schreien aus. Und da stört mich das Stillen auch nicht so, auch wenn es heißt, dass ich nicht wirklich weg gehen kann. Aber ist dann der Versuch ihr das nächtliche Trinken abzugewöhnen Ihrer Meinung nach eher sinnlos? Vielen Dank schon mal und eine schöne Woche! Milu

von Milu am 20.06.2016, 07:41



Antwort auf: Durchschlafen angewöhnen

Liebe Milu, die Ihnen bereit genannten Antworten sind wunderbar und stimmen mit meiner überein. Rund um den sechsten LM (plus /minus) entwickeln sich die Kinder wirklich sehr intensiv. Auch die emotionale Reife wächst; d.h.ein Kind nimmt viel mehr wahr um sich herum und verarbeitet seine Eindrücke immer intensiver. Um all die neuen Reifeprozesse zu bewältigen, brauchen die Kinder i.d.R. noch viel Mama. Wie ist der sonstige Nahrungsplan bei Deiner Tochter? Erhält sie schon Beikos? Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 22.06.2016



Antwort auf: Durchschlafen angewöhnen

Hallo, stillen ist viel mehr als Nahrung. In dem Alter entwickelt sich ganz viel und da brauchen die Kleinen das oft. Ich würde den Weg des geringsten Widerstands gegen und den wo ihr möglichst gut und viel Schlaf bekommt, also stillen. Ich dachte auch, dass er nie aufhört nachts teils 7 mal anzudocken, aber jetzt mit fast 10 Monaten kommt er meist nur noch 1x. Als er mit dem Krabbeln,Laufen,Zähnen oderso begann, hatten wir immer kurzfristig stillintensive Nächts, aber die gehen vorbei. Gib deinem Zwerg doch einfach was er brauch. Es wird sich von ganz allein verändern. Lg

von Hasenbande am 20.06.2016, 10:15



Antwort auf: Durchschlafen angewöhnen

Gib ihr mehr Zeit, es ist wahrscheinlich einfach zu früh. Sie braucht gerade nicht nur die Nahrung sondern auch deine Nähe. Sie fängt gerade an zu entdecken, dass du kein Teil von ihr bist und die Welt erschreckend riesig ist. Sie kommt "nur" drei Mal, das ist für ein Stillkind nicht wirklich viel. LG Lilly

Mitglied inaktiv - 20.06.2016, 15:15



Antwort auf: Durchschlafen angewöhnen

Vielen Dank für die Antworten! Ich bin nicht sicher ob das nicht doch einfach nur eine Gewohnheit ist. Die letzten zwei Tage waren besser, sie hat ganz wenig geweint, hat aber leider trotzdem immer eine eine Stunde gebraucht um wieder einzuschlafen, auf Grund der beschriebenen "rumroll Problematik". Das ist auch beim Mittagsschlaf so. Mindestens einmal pro Tag lege ich sie dazu in ihr Bett (sonst gehen wir mit dem Kinderwagen raus) und sie brauch Minimum eine halbe Stunde, meist mehr, um in den Schlaf zu finden. Und dann wacht sie meist nach einer halben Stunde schon wieder auf. Und meine Frage nach der Verwirrung durch die unterschiedlichen Zeiten bleibt. Zum Beispiel kam sie heute statt um 11/12 erst um zwei. Da es schon mehr als sechs Stunden seit der letzten Mahlzeiten waren habe ich sie gestillt. Dass die Maus Hunger hat will ich ja nicht. Aber es ist zeitlich ja sehr nah an dem Punkt wo sie normalerweise zum zweiten Mal aufwacht und ich ihr dann nichts gebe. Ich fühle mich doch sehr inkonsequent... Beikost hat sie bisher verweigert. Seit ein paar Tagen (nachdem wir das mit dem nicht stillen angefangen haben) isst sie ein kleines bisschen indem ich sie sich selbst füttern lasse. Also ich gebe ihr zwei Löffel und stibitze abwechselnd wieder einen um ihn in Brei zu tunken. Dann steckt sie sie freiwillig in den Mund. Wenn ich damit ankomme bleibt der Mund zu. Ist auch beim Zähne putzen so. Das hab ich aber nicht gezielt gleichzeitig angefangen, war mehr ein Zufall, weil mir die Idee kam es so zu versuchen, weil sie so gern mit Löffeln spielt und darauf herum kaut. Ist das sehr ungünstig, dass das jetzt parallel läuft? Bin so glücklich darüber, dass sie etwas isst... Viele Grüße, Milu

von Milu am 23.06.2016, 02:38



Antwort auf: Durchschlafen angewöhnen

Hast du immer zur gleichen Zeit gleiche Bedürfnisse ;) Bedürfnisse sind in dem Alter da um gestillt zu werden und haben nichts mit Konsequenzen zu tun. Kann deine Gesanken bezüglich der Gewohnheit verstehen, aber das hat mit ganz vielen anderen Faktoren zu tun. Lg

von Hasenbande am 23.06.2016, 15:23



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