Frage: Baby braucht immer Flasche

Hallo liebe Katrin, ich bin mittlerweile am Ende. Mein Sohn, fast 12 Mo., hat noch nie (!) in seinem Leben mehr als 2-2,5h am Stück geschlafen. Er ist mit 9,5 kg wohlgenährt und isst mehr oder weniger ausreichend -wobei er momentan nur noch Familienkost will, da fallen die Mengen kleiner aus. Die Zähne sind mittlerweile durch - immer noch ändert sich nix. Nachts isst er sogar doppelt (18 Uhr Brei, 20 Uhr 3er Flasche 200mL). Trotzdem steht er schon punkt 22:30 Uhr zum ersten Mal auf der Platte. Er schreit sofort, es gibt keine "Übergangsphase". Kein Tragen, Singen, Schuckeln, Bauch usw. beruhigen ihn. Er heult ganz erbärmlich und schreit in den höchsten Tönen, bis er die Flasche kriegt. Das geht um 0:30, 1:30, 3:30, 4:30 und 5:30 sowie 6:00 so weiter. Ich bin am Ende. Jegliche Entwöhnung läuft schief, sei es "keine Milch mehr nachts" oder auch "Wasser in die Milch". Da schläft er dann fast gar nicht mehr ein. Er war zuletzt bei gigantischen Milchmengen nachts (fast 1 Liter), ich hab ihn mittlerweile auf 3 Flaschen runter. Die erste trinkt er um 20 Uhr, die anderen beiden in 50-150ml-Schritten über die ganze Nacht verteilt. Das heisst, er wird mindestens 6 Mal (!) wach, nuckelt so zwischen 5-15 Minuten, dann docke ich ihn ab. Ich versuche gerade seit Wochen die sanfte Entwöhnung nach Pantley, das hilft aber nicht... Morgens ist er immer übergelaufen, wenn ich ihn wickle ist er aber total wach. Er wird in den Schlaf getragen. Wenn man ihn (selbst mit geschlossenen Augen) ins Bett legt, lacht er sofort, knallt die Füße aufs Bett, stellt sich hin und springt im Bett. Er kommt einfach von selbst nicht zur Ruhe, selbst wenn ich Stunden danebensitze... Mein Mann arbeitet total gegen mich. Er muss früh zur Schicht und kommt dann beim geringsten Mucks rüber ins Kinderzimmer und pfeift mich an, ich solle endlich für Ruhe sorgen. Ich habe keine Familie oder so, wo ich hin ausweichen kann, um mal ein paar durchmeckerte Nächte durchzustehen für eine Entwöhnung. Schnulli fliegt im hohen Bogen weg (hat er noch nie wollen), genauso wie Kuscheltiere. Ich bin schonmal 2h ins nächste Sozialpädiatrische Zentrum gefahren, da wollten sie ihn aber "ferbern", das habe ich nicht ausgehalten. Ich weiss nicht mehr weiter. Es kann mit dem ständigen Aufwachen nicht so weitergehen. Meine Ehe ist fast am Ende, da wir alle nicht mehr können. Die sanfte Entwöhnung bringt nichts, offenbar ist die Assoziation "nuckeln - Milch - einschlafen" zu stark bei ihm. Hilfe gibt es hier nirgends, wir wohnen quasi neben dem Logistiklager wo mein Mann arbeitet mitten im Nirgendwo an der Autobahn in Zentraldeutschland. Andere Mütter reagieren maximal erstaunt, ihre Kids schlafen mehr oder weniger durch. Ich wäre schon für 3-4h am Stück dankbar oder wenn ich ihn ohne Milch trösten könnte. Meine Nerven liegen nachts auch zunehmend blank. Hast du noch irgendeine Idee? Verzweifelte Grüße. Where2Go mit dem Bärenbaby

Mitglied inaktiv - 16.12.2014, 10:48



Antwort auf: Baby braucht immer Flasche

Liebe Where2Go, ja, es muss eindeutig eine Änderung her! Ich finde es sehr bewundernswert, was Du an Kraft investiert und spüre auch sehr, wie hoch Dein Leidensdruck ist. Du möchtest es allen Recht machen und bleibst aber allein... Diese Situation zeigt, dass DU für DICH sorgen musst und schlussendlich natürlich alle etwas von einer positiven Wendung haben. Und- es ist großartig, was Du schon probiert hast und dass Du aktiv geworden bist. Bevor man eine "psychologische" Vorgehensweise anvisieren kann, sollte jegliche körperliche Beeinträchtigung ausgeklammert werden. Das Verlangen nach der vielen Milch und sogar nach einer 3er Milch muss auf jeden Fall organisch geprüft werden. Als nächstes sollten Blockaden o.ä. durch einen Osteopathen geklärt werden. Denn- eine Skelettblockade hat natürlich auch tiefergehende Wirkung auf das Organsystem. Verspannungen, Einschränkungen etc. Die Regulation, die Dein Sohn gelernt hat ist: wach= Milch, dann schlafen. Nun sollte geschaut werden, warum Dein Sohn immer wach wird. Ergänzend würde ich Dir raten, dass Ihr gemeinsam bei einem Homöopathen vorstellig werdet, der schaut, welche Ursachen, das Aufwachen haben kann. Es wird nach dem gesamten Umfeld aus Schwangerschaft, Geburt und jetziger Lebenssituation geschaut und- i.d.R. kann eine Unterstützung erfolgen. Wenn das Ferbern nichts für Euch ist, dann ist diese Form der Schlafunterstützung eine Möglichkeit. Evt auch der Versuch, dass Du Deine Eltern dazuholst und zu Ihnen fährst. Du lässt Dein Kind nachts versuchsweise dort von ihnen betreuen. Und zwar ohne Milch. Denn- diese braucht Dein Sohn i.d.R. nicht. Wenn Du dort vor Ort bist, dann musst!!!! Du im Hintergrund bleiben. Evt. wäre es sogar ratsam, dass Du gar nicht in der Wohnung bleibst. Ihr könnt es natürlich auch zu Hause probieren, aber dann muss Dein Mann das managen z.B. an freien Tagen.... Oder aber Du versuchst es doch mit dem begleitenden Programm des SPZ noch einmal. Evt. ist die Zeit nun gekommen. Melde Dich gerne wieder!!! Ich wünsche Dir viel Kraft und geh es bald an :). Ganz liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 18.12.2014



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