Liebe Katrin,
ich liege hier grad stillend und heulend. Ich habe 2 unter 2, einmal anderthalb und einmal knapp 2 Monate. Im Nebenzimmer ist Papa grad beim Großen der krank ist und alle paar Minuten Zeter und Mordio brüllt.
Ich habe seit der Geburt das Gefühl keinem gerecht zu werden. Der Große will beschäftigt werden während Mini vor 3-Mo-Kolik brüllt. Weder kann ich dem einen volle Aufmerksamkeit schenken noch die andere konzentriert und liebevoll trösten.
Um den Großen kümmert sich abends und nachts fast voll der Papa, früher war das allein ich. Der Große ist zwar Papakind, er heult zb wenn er weggeht, er ist in liebevollen Händen ... Aber ich habe trotz allem das Gefühl ihn im Stich zu lassen .. Gerade zB heut wo er krank ist und weint und ich stattdessen das brüllende Kolikbaby stille und im Kreis träge... Und der Papa das kranke Kerlchen tröstet statt der Mama. Ich könnte heulen. Denkst du man kann die Liebe und das Vertrauen seines Kindes so verspielen?
Tags ist er vormittags in der Krippe und nachmittags mit Baby und mir daheim. Ich widme ihm jede babyfreie Minute, aber bis auf abends (wo Papa auch das Baby mal nimmt und ich allein was mit ihm mache) ist Baby immer mit am Start. Ich spiele halt mit ihm und Baby ist im Tuch mit dabei.
Mitglied inaktiv - 20.09.2015, 21:46
Antwort auf:
2 unter 2 - wie besser organisiert sein?
Liebe Where2go,
das beflügelnde Anfangsglück zwei wundervolle Kinder zu haben, wird gerade vom " Willkommen im Leben" etwas rausgeboxt, oder ?
Und ja, es ist und bleibt angstregend. Alle Gefühle, die Du verspürst sind absolut normal, echt und zeigen die unglaublich große Herausforderung, die Kinder ( gerade unter zwei Jahren) fordern.
Beleuchtet man eine Lebenssituation, gerade, wenn diese schwer und stressig ist und zunächst einmal nicht wirklich "kontrollierbar", so liegt der Focus i.d.R. auf dem negativen, dem aussichtslosen.
Der Wunsch, dass sich eine Änderung einstellt ist auf jeden Fall!!! der erste Schritt in diese Richtung.
Um eine Änderung oder Entlastung zu volllziehen,wäre zu überlegen, wo es Ressourcen gibt in Eurer Situation. Was also gelingt uns gerade gut oder wo gibt es ein Potential, was wir ausbauen können.
Ich kann nur einen Bruchteil von dem erfassen, wie Euer Familienleben sich darstellt. Aber ich sehe atthock schon einige Ressourcen, die kostbar sind.
- Der große ist gut an den Papa gebunden und scheint sich ohne Eifersucht auf das Baby ablenken zu lassen
- Euer großer hat eine Betreuung, die ihr als Entlastung sehen könnt
- Dein Baby wird gestilt d.h. es kann überall spontan trinken und toleriert das Tuch...
- und die allergrößte Ressource: Dein Mann unterstützt Dich und ihr scheint ein wirkliches gutes Elternteam zu sein :))....
- und.... ihr nehmt den Bezugsrollenwechsel ein, den ich jetzt vorgeschlagen hätte, ihr aber schon längst durchführt.
Fazit: Ihr seid großartig!!!! wie Ihr Euch miteinander in diesem "Temperamentbündelereignis" als Eltern einbringt!!
Deine Liebe ist so tief bei Deinen beiden Kindern. Jedes einzelne spürt sie von Dir, als auch von Deinme Mann.
Du lässt Deinen großen nicht im Stich, wenn Du Dich um Dein Baby kümmerst. Denn, Dein kleines muss genauso " zurückstecken", wenn Dein großer Dich fordert. Es ist ein klassisches Geschwisteraufwachsen und ein Lernprozess für Euch alle.
Die aktuelle Situation und der damit verbundee Stess lässt Dein Gefühl ,wie gerade jetz,t aufflammen, weil die Situation so hiflos macht. Aber- mehr geht gerade nicht :). Eure Kinder bekommen Elterntrost- und liebe, sie erhalten Pflege, Zuwendung und Geborgenheit.
Euren Kindern geht es gut, auch- wenn es objektiv nicht danach ausschaut, wenn Koliken und Erkältung im Vordergrund stehen.
Oftmals ist es der eigene Anspruch, einem perfekten Bild zu entsprechen. Vielleicht tut es gerade gut, wenn Ihr Euch einfach mal eine kleine Pause gönnt, sog. Pausentage :). Einfach mal alle Flügel hängen lassen und ja, jeder darf den ganzen Tag im Schlafi herumlaufen, die Krippe wird geschwänzt, es gibt drei Tage nacheinander TK Pizza und es wird einfach mal etwas "pädagogisch unwertvolles" getan.
Nach solch einem oder mehreren Pausentagen ( evt. regelmässig einbauen), geht es meist wieder etwas besser :).
Dann hat man oftmals Sehnsucht nach wieder etwas Struktur, die sich aber entschleunigt gelebt besser anfühlt.
Deine Mutterliebe ist und bleibt weiterhin ungeteilt für jedes Kind gleich intensiv. Eine emotionale Achterbahnfahrt wird es bei mehreren Kindern immer mal wieder geben :).
Ich kann Dir nur von ganzem Herzen mit auf den Weg geben, dass wirklich alles gut ist und Du Dich ganz wunderbar auf Deine Kinder einlässt und sie es spüren.
Versuche Kraft zu schöpfen und schlafe, wann es geht... Evt. kann Oma oder ein Babysitter zur Entlastung nochmals mit engagiert werden :).
Viele liebe Grüße von Katrin :))
von
Katrin Simon
am 21.09.2015
Antwort auf:
2 unter 2 - wie besser organisiert sein?
Ich freue mich sehr auf die Antwort der Expertin, denn im März stehe ich sicherlich auch vor dieser Frage - dann habe ich ET und der "Große" - bisher der unangefochtene Prinz - ist dann gerade 2.
Ich hoffe, ich werde beiden Kindern gerecht.
Dir wünsche ich alles Gute beim Meistern der Aufgabe!
LG!
von
jani-san
am 21.09.2015, 09:08
Antwort auf:
2 unter 2 - wie besser organisiert sein?
Hey ich hab einen Sohn er ist jetzt 1 Jahr und einen Monat und meine Tochter ist jetzt fast 2 Monate alt !!!! Ich bin den ganzen tag mit beiden alleine da mein großer nicht in den Kindergarten geht , und mein Mann den ganzen tag arbeitet . Abends kümmert er sich dann 2 Stunden mit mir zusammen, aber nachts aufstehen muss ich alleine . Ich hab auch sehr oft das Gefühl einen der beiden zu wenig führsorge und liebe zu geben , da die kleine auch Dauer weise schreit (3monsts kroliken) . Aber das was mir sehr gut geholfen hat ist den großen mit einzubinden, da ich die Flasche gebe darf er sie ihr geben , oder wenn sie den Schnuller möchte darf er ihn ihr geben , oder wenn ich die wiege Schaukel darf er sie schaukeln . (Das findet er total klasse) Und der Vorteil die beiden bauen so auch eine Bindung auf .
von
ami19951
am 22.09.2015, 10:24
