Frage: 2 Fragen

Hallo Katrin, mein Sohn ist nun bald 16 Monate alt, er schläft bei uns im Familienbett und jedes Mal wenn er wach wird, weint er oder ist zumindest quengelig. Das nicht nur nachts sondern auch morgens oder nach dem Mittagsschlaf. Er ist wirklich noch nie gut gelaunt aufgewacht. Gibt es echt einfach morgenmufflige Babys und Kleinkinder? Ich würde mich einfach mal so freuen von ihm angelächelt zu werden... Und meine zweite Frage: Er befindet sich ja zur Zeit in der Loslösungsphase.- Allerdings merke ich davon nichts. Bin ich nicht dabei (und er bei Papa) dann ruft er nur nach mir, auch wenn ich nur in einem anderen Zimmer bin. Allein weggehen traue ich mich schon gar nicht (ist aber auch ok für mich). Und wenn er morgens wach wird, ist seine erste Feststellung: ein trauriges "Papa", da dieser dann schon auf Arbeit ist und tagsüber kommt dann auch immer mal wieder ein Rufen nach Papa (er weint aber nicht und lässt sich gut ablenken). Am wohlsten fühlt er sich, wenn wir beide um ihn rum sind. Aber wieso begrüßt er dann nicht freudig seinen Papa, wenn er nach Hause kommt? Es ist eher so, dass er ihn zur Kenntnis nimmt und dann mit einem Spielzeug zu ihm hinläuft um ihm wahrscheinlich zu zeigen womit er gespielt hat. Aber es gibt kein freudiges in die Arme laufen. Bei mir übrigens auch nicht, wenn er nicht gerade nach mir geweint hat. Liebe Grüße Friederike

von Friederike1 am 15.11.2017, 14:03



Antwort auf: 2 Fragen

Liebe Friederike, ja, es gibt kleine "Morgenmuffel"- auch als Kleinkinder, die zunächst eine Aufwachphase brauchen und ihre eigene Zeit, bis sie freuen, in den Tag zu starten ;)). Die Loslösungsphase ist dann spürbar, wenn andere Dinge locken oder Menschen interessant werden. Kinder gehen auf Entdeckungs- und Erkundungstour...Jedoch wird den Kindern in dieser Phase auch " Trennung" als solches bewusst und brauchen manchmal eine kleine Hilfe, damit sie sich "trennen" können. Da reicht es oft schon aus, wenn die elterliche Nähe in Sichtweise ist, oder die Stimme gehört wird usw. Manchmal braucht es direkten Körperkontakt, um Dinge zu erforschen und sicher zu gehen, dass dies auch alleine weitergeschehen kann. Fazit: Loslösen geschieht im Prozess und braucht seine Zeit, bestimmte Situationen und Begleitungen. Jedes Kind löst sich in seiner Zeit und in seinem Tempo von den Eltern.... ; wenn diese es auch so wollen. Denn- es gibt auch Eltern, die ihr Kind gerne bei sich behalten möchten. Das kennen wir wohl alle ;). Wir möchten es beschützen, behüten und geborgen halten und reagieren u.U. sogar nonverbal "festhaltend" auf den erweiterten Radius des Kindes. Also; auch Eltern lernen das Lösen in ihrem Tempo. Ihr Sohn scheint sich beim Nachhausekommen von Ihnen als Eltern so mitzuteilen, dass alles "o.k." , durch das kurze Zeigen von Spielzeug und der eigenen Präsenz ;). Der kleine ist vermutlich so in ein Spiel vertieft und in dem Selbstverständnis, dass Papa/Mama natürlich! wiederkommen, dass die Freude über das Wiederkommen eher neutral ausgedrückt wird ;). Das schließt aber nicht aus, dass die innere Freude und Entspannung ganz intensiv ist. Sie zeigt sich nur anders, als man es erwarten würde. So, wie Sie Ihren Sohn beschreiben, habe ich den Eindruck, dass er ein kleiner Mensch ist, der viel mit sich aus macht, aber gut bei sich ist und weiß, was ihm guttut. Er kann sich mitteilen und wird von Ihnen als Eltern verstanden bzw. Sie möchten ihn verstehen ;)). Und das ist eine große Wertschätzung, die Ihr Sohn spürt und ihn sich entwickeln lässt, während Sie ihn so liebevoll begleiten.... Viele Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 17.11.2017