Das Bettchen fürs Baby
und das richtige Liegen darin

Baby liegt im Bett

© Adobe Stock, Maygutyak

Widerstehen Sie bitte der möglichen Versuchung, das Baby der Einfachheit halber über die ersten Wochen im Kinderwagen schlafen zu lassen. 

Kinderwagen sind als Dauerschlafstelle durchweg nicht geeignet. Idealerweise entscheiden Sie sich gleich für ein gutes Kinderbett, in dem Ihr Baby in einem Schlafsack herrlich schlummern kann.

Damit sich das Baby im Kinderbett nicht so "verloren" vorkommt, können Sie zu einem kleinen Trick greifen und die Gitterstäbe mit einem Stoff bespannen. So wird das tatsächliche Raumangebot optisch etwas kleiner und Sie vermitteln dem Baby ein stärkeres Gefühl der Geborgenheit. Allerdings sollte diese Bespannung auch leicht wieder abnehmbar sein, da wache Babys gern am Familienleben teilnehmen und keine langweiligen Wände schätzen. Wenn Sie von innen Kissen an die Gitterstäbe binden möchten, sollten Sie allergrößte (!) Vorsicht walten lassen, damit das Baby von sich aus keine Kissen lösen kann.

Babybettchen die mitwachsen

Es gibt Kinderbettchen, die "mitwachsen" - die zunächst als Babybettchen nutzbar sind - und sich später mittels ein paar Handgriffen und einiger austauschbarer Teile zum Kinderbett umfunktionieren lassen. So eine Konstruktion könnte eine praktische Alternative zum herkömmlichen Kinderbett sein. In jedem Fall praktisch sind Bettchen mit Rädern oder Rollen, wobei aber zwei feststellbar sein sollten. So ein Bettchen kann man in ein anderes Zimmer rollen, wenn sich das Baby sehr einsam fühlt oder zu viel Trubel herrscht.

Denken Sie daran, dass das Bettchen in absehbarer Zeit auch einmal eine Kissenschlacht oder ein anderweitig herumtobendes Kind aushalten soll und wählen Sie ein entsprechend stabiles Modell. Das Material - ob Holz oder Kunststoff - darf dabei nur mit ungiftigen Materialien behandelt worden sein. Ebenfall wichtig ist beim Gitterbettchenkauf, dass die Stäbe aus Sicherheitsgründen im Abstand von höchstens 7,5 cm und mindestens 6 cm stehen, Ecken und Kanten abgerundet, Nägel, Schrauben und Muttern versenkt sind. Empfehlenswert sind Bettchen, die das DIN-Zeichen, eine TÜV-Plakette und das GS Zeichen für "geprüfte Sicherheit" tragen.

Praktisch ist es, wenn zwei, drei Gitterstäbe herausnehmbar sind, damit das Baby später auch einmal selbstständig das Bettchen verlassen und aufsuchen kann, was die Versuchung, über die Stäbe zu klettern, deutlich verringert.

Bettwäsche und Babymatratze

Das Angebot von Wäsche ist groß. Von klassisch weiß bis fröhlich bunt gibt es für jeden Geschmack Babybettwäsche. Doch bunte Bettwäsche lässt sich manchmal schlecht pflegen. vor dem Kauf auf das Pflegeetikett schauen ob die Wäsche auch bei 40°C oder 60°C waschbar ist. Manchmal färbt bunte Wäsche auch stark aus. Pflegeleichter sind helle Baumwollbezüge. Damit chemische Rückstände entfernt werden, sollte Babybettwäsche wie auch Babykleidung vor dem Gebrauch mit der höchstzulässigen Temperatur gewaschen werden. 

Lose Kissen, Windeln oder andere Tücher gehören nicht in Babys Bett, da es sich diese allzu leicht über den Kopf ziehen könnte und dadurch die Atmung behindert wäre. Auf jeden Fall im gesamten ersten Lebensjahr sollte das Baby in einem Schlafsack schlafen und keine Decke im Bettchen haben. Die könnte zu leicht über den Kopf des Babys geraten und es kann darunter ersticken. Schlafsäcke gibt es in verschiedensten Größen und Ausführungen, mit Reißverschluss oder Knöpfen, gefüttert oder nur ganz dünn für den Sommer.

Die Matratze muss eben und fest - darf aber auch nicht zu hart sein, um keinen zu hohen Druck auf die weichen Gelenke des Babys entstehen zu lassen. Absolut ungeeignet sind Unterlagen, die Mulden aufweisen. Schützen können Sie die Matratze durch eine weiche und luftdurchlässige, aber wasserfeste Unterlage. Darüber empfielt sich ein Spannbetttuch aus weichem Leinen, Biber oder Frottee, das mindestens mit 60°C waschbar sein sollte.

Wo das Bettchen aufstellen?

Möglichst nicht an einer Wand, damit es von beiden Seiten zugänglich ist und das Baby auf seiner Suche nach Ansprache den Kopf nicht immer nur zu einer Seite wendet. Da Kleinkinder das Bettchen nicht nur zum Schlafen brauchen und ständig nach Neuem in ihrer Umgebung suchen, achten Sie von Anfang an darauf, dass keine Kabel oder Schnüre in erreichbarer Nähe sind.

Wie liegt das Baby richtig?

In den ersten Wochen kann es sich noch nicht alleine umdrehen und ist darauf angewiesen, dass Sie es in eine bequeme Lage bringen. Früher bevorzugte man die Bauchlage, weil sich Babys aus dieser Position eher aufstützen, das Köpfchen heben, ihre Nacken- und Rückenmuskulatur stärken. Nachdem aber die Bauchlage in verschiedenen Untersuchungen der letzten Jahre mit dem "Plötzlichen Kindstod" in Zusammenhang gebracht wurde, rät man heute davon ab.

Ein Baby hat zwar den angeborenen Reflex, seinen Kopf zur Seite zu drehen, wenn die Atmung behindert ist, könnte aber diese Drehung aufgrund irgendwelcher Umstände einmal nicht schaffen - weil es vielleicht geschwächt ist oder möglicherweise durch ein Kissen daran gehindert wird.

Zum Schlafen bringen Sie das Baby am besten in die Rückenlage. Wenn Sie tagsüber in der Nähe sind und das Baby im Blick haben, können Sie es auch ruhig mal auf den Bauch legen - nur nicht, wie gesagt, zum Schlafen in dieser Position allein lassen. Wenn Sie bemerken, dass das Baby aus der Bauchlage heraus den Kopf immer zur selben Seite dreht, sprechen Sie mal mit dem Kinderarzt darüber. Er wird dann prüfen, ob sich daraus ein Haltungsschaden entwickeln kann. Den Kinderarzt sollten Sie auch in Fällen, in denen das Kind krank ist, auf die richtige Schlafposition ansprechen.

Zuletzt überarbeitet: Oktober 2020

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