Frage: Warum keine richtige Asthmakontrolle?

Sehr geehrter Herr Prof. Wahn, Bei unserem Sohn (11 J, Asthma hochdosiert Viani seit über 2 Jahren) stolpert das Asthma schon wieder etwas. Nach der Predni-Kur im Dezember war es zwei Monate soweit gut, wobei dann ein paar kleine Infekte die PF-Werte schwanken ließen, an Tagen mit starkem Nebel brauchte er drei bis viermal täglich Salbutamol... nicht dramatisch schlimm (PF min.70%), wir haben das soweit schon im Griff... aber auch nicht gut. Auch die Lufu letzte Woche war nicht so schlecht, dass man an Xolair denken muss, aber auch nicht so gut, dass man über eine Senkung der Dosis nachdenken könnte (leichte Belastungsreaktion mit Lyse vorhanden, bereits Grundwert leicht erniedrigt). Der Pneumologe meinte, wir müssen die Werte hinsichtlich der Pollen, die bald fliegen, gut im Blick haben. Die Frage nach dem “Warum“ lässt mich nicht los. Alles was man tun bzw. nicht tun sollte wird hier umgesetzt. Nun hat ein Bekannter mir erzählt, dass sein Asthma mit dem Umzug in ein anderes Haus verschwunden sei. Auch von anderen hatte ich gehört, dass ein Wohnungswechsel (allerdings meist verbunden mit anderen Änderungen) das Asthma deutlich verbessert. Wir haben vor 12 Jahren ein Haus gebaut. Sind mit unseren 3 Kids gut integriert... ein Umzug in eine vielleicht auch nebelfreiere Gegend kommt momentan nicht in Frage. Aber es ist keine Öko-Bauweise sondern ein Standard-Massivbau. Denken Sie, es würde sich lohnen, einen Gutachter zu beauftragen ob doch irgendwo ein Stoff verbaut wurde, der das Asthma fördert? Unser Sohn schläft unter der Dachschräge... vllt eine schadstoffbelastete Dämmung, Putz... Schimmel dürfte eigentlich in dem eher trockenen Haus kein Thema sein. Oder doch zum Heilpraktiker, damit zumindest die Zeit des Wartens auf den Testosteron- und Wachstumsschub leichter fällt und man das Gefühl hat, man tut was? Haben Sie sonst eine Idee? Danke für's Lesen und vielleicht einen Tip aus Ihrer jahrelangen Erfahrung. Viele Grüße Anna

Mitglied inaktiv - 28.02.2017, 10:13



Antwort auf: Warum keine richtige Asthmakontrolle?

Ich kann zu irgendwelchem möglicherweise kostenträchtigen Aktionismus nicht zuraten, schon gar nicht zur Verstellung beim Heilpraktiker. Offenbar ist das Asthma Ihres Sohnes nicht von der leichten Art, da ist absolute Expertise eines Kinderallergologen/oder -pneumologen dringend erforderlich. Auch die Fragen nach etwaigen Problemen im Wohnumfeld kann er oder sie am besten beurteilen. Wenn Sie eine Zweitmeinung wünschen, lassen Sie mich wissen, wo Sie wohnen, vielleicht kann ich mit einer Adresse behilflich sein. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 28.02.2017



Antwort auf: Warum keine richtige Asthmakontrolle?

Sehr geehrter Prof. Wahn, Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Wir wohnen im südlichen BaWü (am Bodensee) und haben vor Ort einen zwar recht jungen aber m.E. kompetenten Kinderpneumologen. Zur erweiterten Diagnostik waren wir mehrfach in der Fachklinik Wangen. Unser Sohn war dort sogar vier Wochen in Reha (hat nichts gebracht, er hatte während der Reha bereits einen Infekt und zwei Tage nach der Reha auch wieder üblen Husten ). Wir haben die nächste Zeit noch weitere Diagnostik geplant (Schlafabor...) Ich bin jetzt hin - und hergerissen. Auf der einen Seite wäre eine Zweitmeinung von einem von Ihnen empfohlenen Arzt sicher gut. Auf der anderen möchte ich meinem Sohn eigentlich nicht zumuten, schon wieder eine umfassende Diagnostik mitzumachen. Er hat überhaupt keine Lust mehr auf Ärzte - was ich sehr gut nachvollziehen kann... Können wir es aus gesundheitlicher Sicht verantworten, das Thema weiterhin so mittelprächtig weiterzutreiben? Schlimme Exazerbationen, die im KKH enden hatte er zum Glück noch nie. (wobei schon allein die Schulfehlzeiten ein großes Problem sind bzw sicher noch werden) Was denken Sie? Erledigt sich das Thema nicht demnächst durch die Pubertät von selber (so heißt es doch überall)? Vielen lieben Dank für Ihr Engagement in diesem Forum. Anna

Mitglied inaktiv - 28.02.2017, 12:25