Parabene und Paraffin

 Andreas Obermüller Frage an Andreas Obermüller Apotheker

Frage: Parabene und Paraffin

Hallo Herr Obermüller, bei meinem Sohn und mir ist äußerlich zwar kein Soor ersichtlich, da ich aber wohl typische Beschwerden dafür habe, wollten wir eine Soortherapie mal ausprobieren. Bzw. habe ich bereits Infectosoor probiert, was keine Besserung brachte. Nun wollte ich Lederlind Mundgel (ist ja die zuckerfreie Variante der Nystatin-Produkte) und evtl. eine Adiclair Salbe für die Brust probieren. Im Mundgel sind jedoch Parabene, die ja als schädlich gelten und in der Salbe ist Paraffin enthalten. Zugleich auch noch der Wirkstoff Zinkoxid. Für wie bedenklich halten sie sowohl Parabene als auch Paraffin im Rahmen der Behandlung. Ist es bedenklich, wenn mein Sohn mit dem Zinkoxid in Kontakt kommt? Natürlich wasche ich mir die Brust vor dem Stillen ab, aber die Stoffe ziehen ja dennoch ein... Oder wäre es auch ausreichend nur das Lederlind Mundgel auch auf die Brust zu schmieren. das Infectosoor-Mundgel habe ich damals auch für seinen Mund und meine Brust genommen. Da wäre er nur mit einem bedenkliche Stoff (Parabene) konfrontiert. Freue mich auf Ihre Einschätzung. Friederike

von Friederike1 am 19.01.2017, 10:49


Antwort auf: Parabene und Paraffin

Liebe F., wenn Ihr Sohn noch gestillt wird, dürfte er höchstens einige Monate alt sein. Da wäre ich grundsätzlich zurückhaltend, noch dazu wenn äußerlich kein Soor ersichtlich ist. Denn ohne die üblichen äußerlich ersichtlichen Beläge usw. ist die Diagnose Mundsoor wohl sehr unsicher. Beim Infectosoor kommt eine Anwendung ab 4 Monaten in Betracht, sollte aber nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen. Lederlind Mundgel ist ein zugelassenes Arzneimittel, damit sind Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit behördlich geprüft. Das ist immer relativ zum möglichen Behandlungsnutzen zu sehen, also bei gesicherter Diagnose und zwingend notwendiger Anwendung kann man die unerwünschten Wirkungen in Kauf nehmen. Adiclair Salbe ist überwiegend bei Windeldermatitis anzuwenden. Eine Anwendung, wo der Säugling zwangsläufig Salbe verschluckt, ist bei der Zulassung nicht berücksichtigt. Daher rate ich Ihnen davon ab. Ein Pilzbefall auf der Brustwarze ist kaum anzunehmen. Ein Besuch beim Kinderarzt ist auf jeden Fall sinnvoll. Alles Gute!

von Andreas Obermüller am 19.01.2017