Heuschnupfen - die Pollenallergie

Die Pollenallergie

© Adobe Stock, Beboy

Während sich die meisten Menschen auf den Frühling freuen und viele ihn kaum erwarten können, sehen die Pollenallergiker - immerhin 16% der deutschen Bevölkerung - dieser Jahreszeit mit gemischten Gefühlen entgegen.

Für sie bedeutet das Ende des Winter in erster Linie den Beginn des alljährlichen "Heuschnupfens" - in der Fachsprache als "Pollinosis" bezeichnet.

Wie macht sich eine Pollenallergie bemerkbar?

Häufig deuten die Anzeichen erst einmal nur auf eine banale Erkältung hin. Doch Niesreiz, Fließschnupfen und eine verstopfte Nase können auch erste Anzeichen für eine Pollenallergie - einen "Heuschnupfen" sein. Auch gerötete und juckende Augen, Husten oder Atemnot können eine Allergie gegen Pollen signalisieren, die durch den Blütenstaub (Pollen) von Bäumen (z.B. Birke, Erle), Sträuchern (z.B. Hasel), Gräsern, Getreide (z.B. Roggen) und Kräutern (z.B. Beifuß) ausgelöst wird. Sobald diese Blütenpollen mit den Schleimhäuten in der Nase oder am Auge in Berührung kommen, werden bei entsprechend sensibilisierten Personen die allergischen Reaktionen des Körpers ausgelöst.

Auch wenn sich die Sonne noch nicht häufig sehen lässt und es draußen überhaupt noch nicht nach Frühling aussieht, können bei Allergikern schon Reaktionen auf den Flug von Blüten- oder Gräserpollen auftreten. Denn Pollen aus wärmeren Bereichen, in denen die Blüte schon fortgeschritten ist, werden oft durch den Wind mühelos von bis zu fünfhundert Kilometer weit entfernten Orten herangeweht.

Die eigentliche Saison dauert von Ende Januar bis Ende August. Der Gipfel des Pollenflugs beginnt meist Anfang Juni und ebbt dann Mitte Juli wieder ab. Aber nicht alle Pollen machen sich gleichzeitig auf den Weg. Unser Pollenflugkalender zeigt, in welchen Wochen und Monaten Gefahr droht.

Warum gibt es immer mehr Fälle dieser Allergie?

Dazu können bisher nur Vermutungen angestellt werden: Wahrscheinlich hängt die Zunahme der Allergien insgesamt mit veränderten Umweltfaktoren, wie z.B. der Umweltverschmutzung (Abgase/Ozon), zusammen. Darauf reagieren die Pollen genauso wie der menschliche Organismus: Im Falle der Pollen verändern sich bei ihnen die Protein- (Eiweiß-)strukturen, die der menschliche Körper als aggressivere Eiweißmoleküle identifiziert und darauf empfindlicher reagiert. Hinzu kommt, dass das menschliche Immunsystem (auch unabhängig von den Pollen) mit immer mehr Schadstoffen umgehen muss. So werden zum Beispiel die Atemwege immer mehr gefordert und immer mehr belastet.

Was ist eine Kreuzallergie?

Auch Nahrungsmittel sind in der Lage, selbst oder auch in Verbindung mit Pollen allergische Reaktionen auszulösen. Man spricht dann von einer "Kreuzallergie".

Baum- und Sträucherpollen haben eine Ähnlichkeit mit Kern- und Steinobst, während Gräser- und Getreidepollen eine Ähnlichkeit mit Hülsenfrüchten haben. Kräuterpollen haben eine Ähnlichkeit mit einigen Gemüse- und Kräutersorten. Vor allem bei einer Pollenallergie auf früh blühende Bäume und Sträucher (Birke, Erle, Hasel) treten Nahrungsmittelallergien häufig auf. Beispielsweise vertragen mehr als 50 % der Birkenpollenallergiker hauptsächlich Nüsse und einige rohe Obstsorten aus der Familie der Rosengewächse, nämlich Apfel, Birne, Pfirsich, Pflaume, Kirsche und Mandel nicht. Bei den Gräser- oder Getreidepollenallergikern konnten bisher Reaktionen auf Tomate, Pfefferminze sowie Sojabohne und Erdnuss (beides Hülsenfrüchte) beobachtet werden und auch bei Beifußpollenallergikern kommen pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien nicht selten vor.

Ein ausführlicher Allergietest kann in vielen Fällen helfen, Kreuzallergien zu vermeiden.

Tipps für Pollenallergiker:

Hier einige Ratschläge, die oftmals helfen können, die lästigen Beschwerden zu reduzieren:

  • Auf dem Land ist der Pollenflug morgens am stärksten, in der Großstadt erreicht er seinen höchsten Stand in den Mittags- und Abendstunden. Während dieser Zeit sollten die Fenster in Wohnräumen geschlossen bleiben.
  • Längere Aufenthalte im Freien während der Blühsaison meiden und den Lebensrhythmus auf die Flugzeiten und die Saison einstellen.
  • Beim Autofahren die normale Lüftung nicht anschalten oder einen Pollenfilter einbauen lassen.
  • Tägliches Duschen und Haarewaschen vor dem Schlafengehen verhindert, dass die Pollen, die sich tagsüber in den Haaren festgesetzt haben, nachts herausfallen und dann eingeatmet werden.
  • Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen und lagern, damit die Pollen nicht dorthin getragen werden.
  • Kleidung während der Pollenflugzeit nicht im Freien trocknen.
  • Betten nicht während der Pollenflugzeit lüften oder ins Freie hängen.
  • Möbel und Teppiche oft saugen und Möbel, Böden etc. oft nass abwischen, da so die Pollen abgetragen werden.
  • Bei der Wahl der Staubsauger sollte man auf Geräte mit speziellen Feinstaubfiltern achten. Die Filtertüten sollten nicht länger als 14 bis 21 Tage im Staubsauger bleiben.
  • Honig als Lebensmittel und in Kosmetika meiden - denn Honig besteht aus Pollen.
  • Den Urlaub sollte man an Orten verbringen, die vom Pollenflug nicht betroffen sind (z.B. Inseln, Hochgebirge).

Zuletzt überarbeitet: Juni 2020

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