Für alleinerziehende Eltern

Für alleinerziehende Eltern

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von TheFirefox am 07.06.2016, 12:35 Uhr

Freiräume erkämpfen / Schuldgefühle

Hallo,

ich wusste jetzt nicht, wie ich den Betreff am Besten formulieren soll.

Es geht darum, dass ich alleinerziehende Mutter einer jungen Teenagerin bin. Die gesamten letzten 13 Jahre standen wir uns sehr nah - auch aufgrund des cholerischen, saufenden Ehemannes und Vaters.
Jetzt ist der Mann seit einem 3/4 Jahr ausgezogen und so ganz langsam fühle ich mich bereit für eine neue Beziehung.

Das Problem ist nur: Tochter und ich waren bis dato ein eingespanntes Team, was bedeutete: Sie machte wie sie wollte und ich richtete mein Leben nach ihr aus.

Derzeit besteht mein Leben aus Arbeit, Haushalt und auf das Kind warten. Gemeinsame Unternehmungen mit Kind scheitern an der Unlust des Kindes. Kind mag sich verständlicher Weise lieber mit Freunden treffen, statt mit Mama eine Radtour zu unternehmen.

Aber das will ich nicht mehr! Ich bin jetzt bald Mitte 40 und ich will nicht das Leben an mir vorbei ziehen sehen!

Das bedeutet, dass ich jetzt endlich wieder anfangen will Sport zu treiben, mich mit Freunden zu treffen, eine neue Beziehung einzugehen - aber irgendwie plagen mich ständig die Schulgefühle.
Vernachlässige ich das Kind? Ist es eifersüchtig? Fühlt es sich zurück gestoßen?

Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um?

 
7 Antworten:

Re: Freiräume erkämpfen / Schuldgefühle

Antwort von Helena83 am 07.06.2016, 13:08 Uhr

Wenn sie nachmittags eh nicht da ist, da mit Freunden unterwegs, kannst du ja was für dich machen. Auch abends mit Absprache kannst du mal n Stündchen zum Sport gehen. Wo ist das problem? Kinder brauchen und wollen keine Dauerbespaßung. Ihr könntet ja ein Ritual einführen, z. B. Einen Mutter-Tochter-Tag am Mittwoch, Sonntag, wann auch immer es passt. Und du bist ja auch weiterhin für sie da, auch wenn du Sport machst, einen neuen Partner hast etc.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freiräume erkämpfen / Schuldgefühle

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.06.2016, 13:40 Uhr

Mußt Du Dir die Freiräume wirklich "erkämpfen"? Gegen wen? Reicht es nicht, wenn Du sie Dir einfach nimmst?

Ich habe mir meine Freiräume immer einfach genommen und darauf vertraut, daß die Kinder sich schon melden, wenn ihnen was nicht paßt. Klappt hervorragend! Wenn es ein Kampf gewesen wäre, hätte und habe ich gerne auf die zusätzlichen Freiräume verzichtet. Wobei ich natürlich schon geschaut habe, daß die Kinder nicht nur aus Bequemlichkeit protestiert haben, hinter den Bedürfnissen nach Präsenz und Hilfe mußte schon mehr stecken als der Wunsch nach einem warmen Abendessen auf Zuruf. Aber im Grunde waren und sind meine Kinder froh, wenn ich sie zunehmend in Ruhe lasse, ihnen mehr Verantwortung gebe und mein eigenes Ding mache. Hin und wieder muß man sich halt zusammensetzen, an den Stellschrauben drehen und neue Regeln vereinbaren - dann klappt das schon.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freiräume erkämpfen / Schuldgefühle

Antwort von Möhrchen am 07.06.2016, 13:48 Uhr

Ich sehe nicht ganz, wo Du denkst, Dir etwas erkämpfen zu müssen? Du wirst doch jetzt sicher nicht 5 Tage am Nachmittag/Abend unterwegs sein...fang doch einfach mal an und schau, ob sie es überhaupt zur Kenntnis nimmt / wie sie reagiert...darauf reagieren kannst Du dann immer noch, wenn sie sich beschwert und dann schaut ihr, wie ihr damit umgeht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freiräume erkämpfen / Schuldgefühle

Antwort von Fru am 07.06.2016, 14:02 Uhr

Warum solltest Du denn Schuldgefühle haben? Du siehst doch selbst, wie Dein Kind sich selbst langsam aber sicher immer mehr abnabelt, ich erkenne keinen Grund, warum Du dann die Zeit zu Hause absitzen solltest. Nur weil ihr sonst untrennbar durchs Leben gegangen seid? Unsinn...pack Dich beim Schopfe und lebe Dein Leben, Du wirst wohl noch genug Zeit mit dem Kind verbringen...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freiräume erkämpfen / Schuldgefühle

Antwort von mf4 am 07.06.2016, 15:51 Uhr

Das Kind macht offenbar gern sein Ding, was okay ist und es ist alt genug zu verstehen, dass du auch jemanden möchtest, der mit dir etwas unternimmt.

Ich nehme an, dass nicht gleich ein Mann bei euch einziehen wird.

Ich kann das ziemlich gut nachvollziehen. Ich wäre auch so weit für was neues aber der Richtige ist mir nicht über den Weg gelaufen. Die Kids sind nicht mehr klein, haben immer seltener Bock was mit mir zu machen und wenn sie bei ihrem Vater sind dann denke ich auch öfter, dass es doch nett wäre, etwas mit einem Partner zu machen.

Wenn er meine Kinder mag und sie ihn, nicht bei uns einziehen will und nicht den Stiefvater rauskehrt würden sie mit ihm allerdings keine Probleme haben. Da sind sie un-stressig und ein schlechtes Gewissen hätte ich nicht.
Wir haben weiterhin unseren Alltag zu Dritt, denn ein Mitbewohner ist in meinem Plan ist nicht vorgesehen.
Darüber denke ich vielleicht mal in 10 Jahren nach... oder nie.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Freiräume erkämpfen / Schuldgefühle

Antwort von Leena am 07.06.2016, 20:40 Uhr

Für mich klingt Dein Posting eher nach "Das Problem ist nur: Tochter macht bisher wie sie will und ich richte mein Leben nach ihr aus."

Natürlich ist den meisten ein "mein Leben besteht aus Arbeit, Haushalt und aufs Kind warten" langfristig zu wenig, und es ist auch nicht fair einem heranwachsenden Kind gegenüber, wenn die Eltern respektive die Mutter sich zu sehr aufs Kind fokussieren, finde ich. Und auch Allianzen gegen z.B. den saufenden cholerischen Vater wären langfristig vielleicht auch eine Last fürs Kind. Also - klar, fang einfach wieder an, Sport zu treiben, Freunde zu treffen, was auch immer, einfach worauf DU Lust hast!

"Vernachlässigen" vom Kind ist das nicht - solange Du nicht das Kind freitags mit leerem Kühlschrank und einem 50-Euro-Schein für Essen zu Hause lässt und irgendwann montags nach der Arbeit wiederkehrst. Und das hast Du ja wohl nicht vor, oder? ;-)

Solange Du mit Deiner Tochter im Gespräch bleibst, passt es doch - und dann wird sie Dir auch sagen, wie sie damit umgeht.

Meine Tochter ist mittlerweile knapp 18, und ich neige zwar immer noch dazu, aufzuspringen und Essen zu suchen, sobald sie nach Hause kommt und hungrig ist (sofern ich nicht schon schlafe), aber ansonsten - ich genieße es auch, dass sie groß und "erwachsen" wird! :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich danke Dir

Antwort von TheFirefox am 08.06.2016, 11:11 Uhr

Deine Antwort hat mir sehr geholfen...

Vor allem der Satz:
""Vernachlässigen" vom Kind ist das nicht - solange Du nicht das Kind freitags mit leerem Kühlschrank und einem 50-Euro-Schein für Essen zu Hause lässt und irgendwann montags nach der Arbeit wiederkehrst. Und das hast Du ja wohl nicht vor, oder? ;-"
Ich denke, dass hat meine Sichtweise wieder ein bisserl gerade gerückt.. Danke Dir :)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Für alleinerziehende Eltern
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.