Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Celine2 am 17.08.2011, 16:19 Uhr

zur Therapie

Der Partner kann ein Pflaster auf den verletzten Finger kleben und gut zureden. Aber wenn jemand einen Blinddarmdurchbruch hat, dann geht er doch auch sofort zum Notarzt bzw. ins Krankenhaus.

Ich finde die Grenze zwischen Depressionen und depressiver Verstimmung verschwimmt in der Gesellschaft so oft.
Eine Depression ist was völlig anderes.

Depressive Verstimmungen (auch wenn sie stark sind) haben wir alles mal: Mal durch Hormonchaos, mal durch Überlastung, weil viel Stress ist oder einfach die Kinder dauernd was wollen und man keine Nerven mehr dazu hat.
Jeder saß schon mal da und hat vor lauter Überanstrengung/Frust/Hilflosigkeit/Angst... geweint, weil er einfach so fertig war. Das kann auch mal ein paar Tage anhalten, aber es wird wieder besser.

Bei einer echten Depression sieht man kein Land. Man kann sich nicht vorstellen, dass es irgendwann wieder besser sein kann. Dieser absolut hoffnungslose Zustand ist das Schlimmste. Die Angst einfach das Leben nicht mehr zu schaffen. Da hilft es auch nichts, wenn einem die anderen 100 Mal gut zureden. Man hört es und sagt die Dinge sich auch selbst vor, aber man glaubt sie einfach nicht in dem Moment.

Paradoxerweise glaubt man sie aber schon, wenn man anderen, denen es gerade nicht gut geht, Ratschläge gibt. Aber es auf sich selbst anzuwenden ist irgendwie eine andere Welt.

Mir haben Medikamente geholfen. Ohne die, hätte ich es nicht geschafft, da bin ich mir relativ sicher. Ergänzend läuft seit Jahren die Psychotherapie/Klinik.

Manchmal denke ich, sie hilft mir nicht wirklich weiter, aber wenn ich sehe, wo ich vor 2 Jahren stand und wo ich heute stehe, dann muss ich sagen, dass sie wohl doch hilft. Es geht eben nicht von heute auf morgen.
Was sich über 30 Jahre eingeprägt hat, bekommt man nicht auf 4 Wochen aus dem Kopf. Eine andere Einstellung zu bekommen braucht Zeit und - fast noch wichtiger... ein stabiler Hormonspiegel (Serotonin, etc.) ist das A und O um starke Stimmungsschwankungen vermeiden zu können.

Leider ist das nicht so einfach und man muss oft viele Medikament ausprobieren, bevor man etwas merkt. Wenn man dann auch noch die Nebenwirkungen akzeptabel findet und das Medikament hilft, hat man - zumindest für eine Weile - echt Glück gehabt!

LG, Cel

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.