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Geschrieben von fiammetta am 15.11.2005, 15:39 Uhr

Zufrieden mit dem Mittelmaß - kann das gut sein???

Hi,

der Text der Klassenprimus-Mutter ist leicht dahingesagt und zeigt eigentlich, daß sie wohl eher die anderen als kleine Hinterherhinkerlein sehen möchte. Andererseits hat die Lehrerin, meines Erachtens nach, recht, denn nicht jeder ist immer in Topform und nicht immer kann man alles gleichermaßen gut. Natürlich ist es positiv, wenn sich die Eltern um die Förderung ihres Nachwuchses bemühen, sich um die Hausaufgaben kümmern, etc. - aber mit Maß und Ziel! Damit meine ich, daß auch die notwendigen Auszeiten respektiert werden und nicht jeder Dreier gleich zum Versagen und Huch-hast-Du-mich-aber-wieder-enttäuscht aufgebauscht werden. Wichtiger ist es oftmals, dem Kind mit Lob und Anerkennung Selbstvertrauen in seine eigenen Fähigkeiten zu vermitteln als es zu drillen. Der Erfolg stellt sich damit in den meisten Fällen eher ein. Mich widern immer die Mütter/Eltern an, die von ihrem Nachwuchs Höchstleistung erwarten, das Kind dabei aber völlig übersehen und überlasten und gleichzeitig nicht selbst zu dem in der Lage sind (Intelligenz/Faulheit?), was sie hier mit einer anmaßenden Selbstverständlichkeit fordern. Hiermit eigene Unfähigkeit für die Außenwelt zu kompensieren und sich dafür auch noch zu rühmen, ist ein Zeichen maximaler Idiotie und wird auch von vielen - Gottseidank! - als solches erkannt.

Ein paar Beispiele:
Ein Freund meines Mannes nahm sich letztes Jahr das Leben, weil sein Vater rücksichtslos das Letzte aus ihm "herauskitzeln" wollte und er nie seinen Ansprüchen genügte - der Vater konnte diese aber auch nie erfüllen. Toller Erfolg, wenn der Sohn tot und die Tochter mit dieser Methode schizophren ist.
Meine Schwägerin läßt ihre Kinder regelrecht exerzieren - gleicher lächerlicher Fall.
Eine ehemalige Ballett-Kollegin (wir haben dieselbe Ausbildung gemacht, am selben Theater getanzt, miteinander studiert) mußte außerdem noch eine Violistinnen-Karriere hinlegen. Was ist sie heute? Hausfrau, Mutter und gelegentlich erteilt sie privaten Geigen-Unterricht. Halleluja!
Was zeigt uns das? Gut-meinen ist oft das Gegenteil von gut-sein.

Mittelmaß in der Schulzeit heißt keinesfalls, daß das Kind nicht seinen Weg machen wird. Meistens sogar eher - so der Erfahrungswert - als die überdrillten Kids. Der Grund liegt wohl darin, daß sie Zeit zur eigenen Entfaltung und zur Entwicklung der eigenen Interessen hatten statt den Vorgaben der Eltern unter regelrechter Selbstverleugnung folgen zu müssen. Somit wird dann auch das Lernen nicht als zu stressig empfunden, da keine Psycho-Strafen (s.o.) o.ä. nicht zu erwarten sind.

LG,

Fiammetta

 
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