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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 11.07.2005, 12:21 Uhr

Yasar Nuri Öztürk

Ja, müßte!

Mal ganz provokant gefragt:
Wieviel Prozent der Muslime verstehen den Islam so, wie er nach der Meinung von Dir und Öztürk verstanden werden müßte?

Wir sind uns doch einig, daß ein Osama bin Laden - um mal eines der krassesten Beispiele zu nennen - zu der Frage, wie der Islam verstanden werden müßte, eine andere Ansicht vertritt als Öztürk und offensichtlich auch Du.

Ich sehe deutliche Unterschiede, abhängig von der Sozialisation. In der Türkei wird Islam anders ("europa-kompatibler") gelebt als in Indonesien (wo ich den Islam als sehr offen und freundlich empfunden habe) oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten (wo ich den Islam als sehr elitär empfunden habe) oder in Nigeria (wo der Islam m.E. eine Ausrede für ganz andere Dinge ist). Nun kenne ich die Türkei eher politisch, also aus der Zeitung, Indonesien und Nigeria eher persönlich. Also ist schon mein Blick auch anders. Und sicher ist es auch noch regional unterschiedlich - in Istanbul wir ein anderer Islam gelebt als irgendwo kurz or der Grenze zum Iran. Auch beim Christentum gibt es ja solche Unterschiede. In irgendeinem bayerischen Kuhkaff lebt man einen anderen Glauben als in München, in Deutschland ist Christentum etwas anderes als in Rumänien (wo ja gerade diese fürchterliche Geschichte war mit einer jungen Frau, die bei einer "Teufelsaustreibung" starb).

Hmm, komplexes Thema.

Wobei, wenn ich mir mal das Beispiel von der Teufelsaustreibung in Rumänien vorknöpfe:
Im "Durchschnittskopf" kommt bei sowas an: "Die Christen in Rumänien sind rückständig." Bei den Anschläge in London kommt (leider!) nicht immer an: "Die Muslime in XXX sind rückständig." Vielleicht, weil man die nicht einordnen kann? Weil es zu weltumspannend ist? Weil es zu nah ist? Immerhin haben "solche" Muslime lange genug in Deutschland mitten unter uns gelebt.

Und dann kommen wieder die Fragen, die Ali Hirsi stellt: Wissen wir überhaupt, was hinter der Tür des netten muslimischen Nachbarn vor sich geht? Interessiert es uns? Ist es Toleranz, wenn wir sagen, es geht uns nichts an, was hinter der Tür von sich geht? Oder ist es Desinteresse?

Gruß,
Elisabeth.

 
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