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von jamelek  am 09.06.2011, 15:55 Uhr

Wieviel Verantwortung hat man seinen Freunden gegenüber

Hallo!

Und zwar geht es um eine "ehemalige" Freundin von mit. Sprich Buddelkastenfreundin, zusammen aufgewachsen (Nachbarn) seit unserem 2. Lebensjahr waren wir als Kleinkinder und im Grundschulalter unzertrennlich.
Mit 13 Jahren zog ich weg und dann blieb auch der Kontakt aus, weil mit der Pupertät auch andere Interessen kamen. Bzw. in ihrem Leben kam es ein Jahr später zur Katastrophe. -was ich aber nur noch am Rande erfuhr, da halt eigentlich kein Kontakt mehr bestand.
Ihre Mutter verließ Mann und Tochter und zog aus dem Haus aus. S. blieb bei ihrem Vater, allerdings erhängte sich ihr Vater kurze Zeit später und S. musste dann doch zur Mutter ziehen.

Wahrscheinlich liegen in dieser schlimmen Zeit auch ihre Probleme begraben.

Jedenfalls im Zuge von Internet bekamen wir vor ca. 10 Jahren wieder Kontakt. Es belief sich erst auf so einmal jährliche Treffen und kurze telefonische Geburtstagswünsche per Telefon. Mit der Zeit wurden ihre Anrufe häufiger und für mich auch anstrengender.
Schwierig zu erklären, sie ist nach meinem Empfinden irgendwie auf dem Entwicklungsstand einer Pupertierenden geblieben (wir sind beide mitte 30). Sie hat keinen Partner, keine Kinder und auch keinerlei anderen Freundinnen.
Anfang des Jahres wurde sie auf Drängen Ihrer Mutter in die Psychatriche Abteilung eines Krankenhauses eingewiesen. Genaue Hintergründe kenne ich nicht, ich weiß nur, dass ihre Wohnung wohl total verwahrlost war. Sie blieb gut 3 Monate in der Psychatrie, nun ist sie seit ca. 4 Wochen wieder draußen. Und nun ruft sie hier fast täglich an. Wenn mein Mann ran geht oder mein Sohn legt sie auf, das passiert dann manchmal 5 x täglich. Sie hat ihre Nummer unterdrückt also handfest wissen wir nicht, ob sie es ist, aber früher hatten wir das nicht, also der Verdacht liegt nahe.

Ich spreche auch von Zeit zu Zeit gerne mit ihr. Fühle mich auch ein bisschen verantwortlich für sie. Aber, das was sie braucht kann ich ihr nicht geben. Ich weiß langsam nicht mehr, wie ich mir ihr gegenüber verhalten soll. Ich habe nicht die Zeit und Nerven täglich mit ihr stundenlang Kleinmädchengehabe durchzugehen, anderseits tut sie mir halt auch leid.

Ich möchte den Kontakt nicht missen, aber irgendwie muss der auf ein normales Level, ohne das meine Familie hier mitreingezogen wird (gerade für meinen Sohn, der gerne als erstes ans Telefon springt, ist dieses Auflegen sehr verwirrend).

Ich rate ihr in den Telefonaten häufig dazu sich irgendeiner Interessengemeinschaft, sprich Hobby anzuschließen, ws sie dann gut findet, es letzendlich dann aber doch nicht tut.

Kann mir jemand einen Rat geben, wie ich hier wieder grade Linien reinbekomme?

Jamelek

 
4 Antworten:

Re: Wieviel Verantwortung hat man seinen Freunden gegenüber

Antwort von babyfelix am 09.06.2011, 16:17 Uhr

Schwieriges Thema...
Hast du sie denn mal gefragt, ob sie es ist, die da anruft?
Offenbar "braucht" sie im Moment jemanden, der ihr Halt gibt. Deshalb ruft sie an. Aber eigentlich weiß sie auch, dass du nicht (mehr) die Richtige dafür bist. Darum legt sie dann auf. Vemutlich steht sie ansonsten ziemlich allein da.
Bei ihrer klinischen Vorgeschichte könnte es natürlich fatal sein, wenn du sie gänzlich "zurückweist", anderseits hast du auch deine Grenzen, die sie akzeptieren sollte.
Letztlich bist du in einer blöden Lage, denn dir wird da ein Stück Verantwortung aufgeladen, dass eigentlich nicht deins ist. Anderseits kommst du auch nicht ohne ein schlechtes Gefühl "aus der Nummer raus".
Ich denke, du solltest schonend aber offen mit ihr reden.
Das du gern mit ihr telefonierst, aber dass sie sich bitte auch melden soll und nicht gleich auflegen. Das du mit deiner Familie gut "ausgelastet" bist und nicht immer Zeit für sie hast. Vielleicht wird das gar nicht so schwierig, wenn du erst mal den Anfang gemacht hast.
Auch sie wird spüren, dass ihr eigentlich mittlerweile ganz verschieden seid.
Sorry, mehr fällt mir dazu einfach nicht ein...

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Re: Wieviel Verantwortung hat man seinen Freunden gegenüber

Antwort von yorokobi am 09.06.2011, 16:21 Uhr

Hi,
also eigentlich hast du dir die Antwort schon selbst gegeben:
"Aber, das was sie braucht kann ich ihr nicht geben." So ist es, es sei denn, du bist Psychotherapeutin ;-)

Deine Familie soll nicht unter den Anrufen leiden. Wenn du den Kontakt nicht komplett abbrechen willst (neue Nummer geben lassen/Geheimnummer), dann schlag ihr doch vor, dich bitte nur noch auf dem Handy anzurufen, damit deine Familie nicht gestört wird (und du spontan entscheiden kannst, ob du rangehen möchtest oder nicht). Mehr fällt mir spontan erstmal nicht dazu ein.

Klar möchte man für seine Freunde dasein und helfen, aber man darf sich selbst darüber nicht verlieren bzw. das eigene Leben darf darunter nicht leiden. Man kann nun einmal nur begrenzt als "seelischer Mülleimer" fungieren, und von daher bitte kein schlechtes Gewissen haben, wenn du den Kontakt minimierst oder abbrichst. Es ist ja offensichtlich, dass du dir Gedanken und es dir nicht leicht machst. Und das zählt.

Liebe Grüße,
yorokobi

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Re: Wieviel Verantwortung hat man seinen Freunden gegenüber

Antwort von Sternspinne am 09.06.2011, 19:29 Uhr

Was will sie denn konkret mit dir besprechen?
Wenn es "echte" Probleme sind, würde ich sie ein bisschen hinlenken, warum sie denn in der Psychiatrie war und ob sie denn keine Nachsorge - also ambulante Therapie - hat (ZAUNPFAHL).
Arbeitet sie denn, oder ist sie komplett aus dem "normalen" Leben draussen?

So wie es klingt, braucht sie womöglich therapeutische Unterstützung, wozu du ihr doch auch raten kannst. Freunde sind nicht in der Position des Therapeuten tauglich.

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Re: Wieviel Verantwortung hat man seinen Freunden gegenüber

Antwort von RR am 09.06.2011, 20:08 Uhr

Hallo
wie weit wohnt ihr denn jetzt auseinander? Falls nicht so weit würde ich mit ihr zusammen zu irgendwelchen Kursen gehen um sie auf andere Gedanken zu bringen o. eben andere Menschen kennen zu lernen. Arbeiten geht sie wohl auch nicht oder?

Vielleicht kannst du ihr helfen einen Job zu finden.....

Falls sie weiter weg wohnt, würde ich versuchen in ihrem Umfeld Sachen rauszufinden in die sie gehen kann. Vielleicht braucht sie einfach jemanden der sie jetzt so ein bisschen "am Gängelband" führt u. sagt geh doch am Montag da u. da mal gucken, da wird getöpfert z. B..... ich hab für dich da angerufen, wäre noch ein Platz frei....

viele Grüße

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