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Geschrieben von marit am 06.01.2004, 11:44 Uhr

wie das zu finanzieren wäre....

Hallo,
ich habe vor einiger Zeit im Baby und Job-Forum schon dazu gepostet, nun kopiere ich das aus gegebenem anlaß mal hier rein, es geht zwar nicht direkt um kostenlose Kinderbetreuung, sondern ich setze eher am anderen Ende an:wie sorgt man am anderen Ende dafür, daß Eltern sich die Knderbetreuung wieder leisten können. Daneben hätte mein Modell den Effekt, daß kein Kind allzu lange am Tag in einer Einrichtug sein müßte, aber alle letztlich dorthin könnten und dort auch entsprechend gefördert werden könnten (schon immer gab es "bildungsferne" Schichten oder illiterate Elternhäuser, aber das ist ja eben die AUFGABE von Schule und Kindergarten, dies auszugleichen und nicht noch weiter zu verschärfen).

Also, hier mein altes Posting:

nachdem ich mich nun eine Weile mit Familien- und Rentenpolitik beschäftigt habe, kommt mir die derzeitig praktizierte Familienpolitik komplett fehlgeleitet vor. Darum möchte ich ein alternatives Modell zur Diskussion stellen.

1. Einerseits wird beklagt, daß es zu wenig Kinder gibt, andererseits werden Frauen durch das Erziehungsgeld geködert, ihren Arbeitsplatz zu verlassen. So kümmern sie sich zwar um die Rentenzahler von morgen, zahlen aber keine eigenen Beiträge mehr in die Rentenkassen. Das wiederum kann doch eigentlich nicht erwünscht sein, statt das "Zuhausebleiben" müßte doch viel eher das Modell "im Beruf bleiben" begünstigt werden. Als Nebeneffekt der unguten Entwicklung verlieren viele Frauen gänzlich den Anschluß an ihren Ausbildungsberuf. Auch dies schmälert ihre späteren Rentenansprüche und steigert die finanzielle Abhängigkeit (von Mann oder Staat).

2. Weil vor allem Frauen das Erziehungszeitmodell nutzen, kommt es vor allem für die anderen Frauen (ob Mütter oder auch nur potentielle Mütter) zu Nachteilen auf dem Arbeitsmarkt.

3. Männer haben es schwerer, für Familienarbeit ihren Job einzuschränken und leichter, sich im Gegenzug um die Familienarbeit herumzudrücken. Beides ist keine gute Entwicklung...

4. Verläßliche Ganztagsbetreuung ist notwendig, sozialer Kontakt ist wichtig für Kinder, aber schon im Babyalter 13 Stunden am Tag fremdbetreut zu sein, tut sicher keinem Kind gut...


Ich habe deshalb über folgendes nachgedacht: Wenn man sowohl das Erziehungsgeld als auch das Ehegattensplitting, als auch Eigenheimzulagen für Familien (warum soll es sinnvoll sein, Anlageformen zu fördern, die wegen der demographischen Entwicklung ohnehin rasch an Wert verlieren werden) STREICHEN würde, dann wäre eine Menge Kapital eingespart, das folgendermaßen eingesetzt werden könnte:

- Statt der Elternzeit ist es Eltern (Vätern UND Müttern)von Kindern unter 3 Jahren ohne berufliche Nachteile erlaubt, bei vollem Lohnausgleich nur noch 30 Stunden in der Woche zu arbeiten. Die Unternehmen werden im Gegenzug aus einer Subventionskasse versorgt, die den 30 Stunden-Job zum Vollzeitjob aufstockt. D.h. das Unternehmen zahlt dann auch nur die 30 Stunden, der Rest kommt vom Staat. Selbständige können diesen Subventionstopf natürlich auch für sich selbst verwenden. Das hätte zur Folge, daß niemand leichtfertig aus dem Job herauskommt, wer allerdings aussteigt muß eben überlegen, ob er/sie sich das leisten kann, es ist eben kein Verhalten mehr, das subventioniert wird (weil es ja auch nicht das gesellschaftlich sinnvolle Verhalten ist).

Zugleich könnten und müßten Männer und Frauen die Familienarbeit gleichmäßig unter sich aufteilen, so daß kein Kind länger als 6 Stunden täglich in einer Einrichtung sein müßte.

Mit dem Rest des eingesparten Geldes werden die Betreuungseinrichtungen erweitert und besser ausgestattet. Da so allerdings sicher gestellt wäre, daß beide Partner ein volles Einkommen haben, würden die Tagesstätten ohnehin höhere Einnahmen haben, weil sich die Sätze ja nach dem Einkommen richten.

Was haltet ihr von diesem Modell? Wäre es vielleicht etwas für den Petitionsausschuß des Bundestages? Oder wo könnte man es sinnvoll einbringen?

 
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